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Das Wohnzimmer des Papstes in Österreich wird 100

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Wohnzimmer des Papstes in Österreich
BV P. Stefan Vukits, Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics,
Nuntius Erzbischof Stephan Zurbriggen, Nuntiaturrat Gabor Pinter,
Bischöflicher Sekretär Dominik Orieschnig (v.l.n.r.)
(c) Walter Lukaseder
Unter Teilnahme hochrangiger Vertreter aus Kirche, Staat und Gesellschaft feierte das Gebäude der Apostolischen Nuntiatur in Österreich dieser Tage sein 100jähriges Bestehen. Hausherr ist - als derzeit amtierender Papst - eigentlich Papst Franziskus. Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics überbrachte bei der Jubiläumsfeier in Wien die Glückwünsche der Diözese Eisenstadt, die dem "Haus des Papstes in Österreich" seit jeher sehr besonders verbunden ist.

Die Apostolische Nuntiatur in Wien ist ein interessantes Haus. Vieles an österreichischer Geschichte und Kirchengeschichte hat sich seit 1913 in dem damals neu errichteten Palazzo mit der Neo-Renaissance-Fassade in der Theresianumgasse zugetragen. Manches davon spiegelt sich noch heute in der Innenausstattung wider, die für Besucher "des Hauses des Papstes in Wien" so interessant ist. Hatten päpstliche Gesandte bereits seit Anfang des 16. Jahrhunderts auch in Wien ihre Niederlassungen an verschiedenen Standorten gehabt, ist der Neubau von 1913 erforderlich geworden, da die alte Residenz in der Wiener Innenstadt ein baulich unfinanzierbarer Sanierungsfall geworden war. Das neue Haus war ein Geschenk von Kaiser Franz Joseph I.

Wo Ortskirche und Weltkirche zusammentreffen
Päpstliche Nuntien haben laut Kirchenrecht die besondere Aufgabe, das Verhältnis zwischen dem Apostolischen Stuhl und den einzelnen Staaten zu fördern und zu pflegen. Es ist aber auch ihre Aufgabe, die Verbindung zwischen dem Stuhl Petri und den einzelnen Landeskirchen und Ortskirchen (Diözesen) zu stärken und so die Einheit der Weltkirche zu fördern. Gerade auch bei der Entstehung neuer Diözesen nehmen Nuntien eine bedeutende Aufgabe war. So war die Rolle der Nuntiatur in Wien schon vor und bei der Erhebung der Diözese Eisenstadt 1960 von großer Bedeutung - etwa zwischen 1922 und 1949, als die Erzbischöfe von Wien zu Apostolischen Administratoren in Eisenstadt ernannt wurden, aber auch nach dem Anschluss Österreichs im Jahr 1938, als die Kirchenverwaltung des Burgenlands nach Bad Sauerbrunn verlegt werden musste. Bischof Zsifkovics verrät dazu: "Soweit ich zurückdenken kann, haben die Wiener Nuntien das Burgenland geliebt und gefördert. Dabei ist es auch nicht selten vorgekommen, dass ein päpstlicher Gesandter am Wochenende oder im Urlaub aus Wien geflüchtet ist und sich im Burgenland 'aufpapperln' hat lassen."

Päpstlicher Nuntius ist Burgenland-Fan, neuer Nuntiaturrat stammt aus Pannonien
Erzbischof Peter Stephan Zurbriggen ist den burgenländischen Gläubigen kein Unbekannter. Erst Ende November dieses Jahres war der derzeitige Stellvertreter des Heiligen Stuhls in Österreich zu Besuch in Güssing, wo er der feierlichen Erhebung der dortigen Klosterkirche zur Basilica minor beiwohnte und die Segensgrüße von Papst Franziskus überbrachte. Auch Nuntius Zurbriggen, der als gebürtiger Schweizer dem alpinen Milieu entstammt und als päpstlicher Gesandter fast alle Weltengegenden kennt, schwärmt wie seine Vorgänger von der Gastfreundschaft der Menschen der pannonischen Ebene, und ganz besonders von der guten burgenländischen Küche. Für den erst seit wenigen Monaten im Amt befindlichen Nuntiaturrat, Prälat Gabor Pinter, ist Pannonien überhaupt Heimat: Er ist gebürtiger Ungar aus der Diözese Vác, wie er Diözesanbischof Zsifkovics bei der Nuntiaturfeier, die gleichzeitig auch vorweihnachtlicher Empfang war, im Small-Talk auf Ungarisch erzählte.

Einer der Ehrengäste bei der Feier war auch der für die kroatischen Belange der Diözese Eisenstadt zuständige Bischofsvikar P. Stefan Vukits. Er war gewissermaßen "doppelter Gesandter" bei diesem Ereignis: Einmal an der Seite von Bischof Zsifkovics für die Diözese, einmal als Vertreter seiner Ordensgemeinschaft. Denn auch die Orden, die wesentlicher Teil der Kirche sind, pflegen Kontakte zum Nuntius und zur Weltkirche, die auf ihre Dynamik und ihren Einsatz nicht verzichten können.

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