Rund 500 Pilger aus dem gesamten Burgenland nahmen an der Diözesanwallfahrt nach Mariazell teil. Viele kamen zu Fuß, manche mit dem Rad, andere mit dem Autobus. Höhepunkt war ein Festgottesdienst mit Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics und die Ehepaar-Segnung am Nachmittag.
Adalbert Grosz ist glücklich, als er die Straße Richtung Basilika marschiert, beinahe stehen ihm die Tränen in den Augen. Der 61-jährige war drei Tage unterwegs, gemeinsam mit seiner Gattin und Pilgern aus seiner Heimatpfarre Kemeten. Zwei Jahre hatte er mit dem Marschieren pausiert. Eine schwere Herzoperation und ein neues Hüftgelenk zwangen ihn dazu. „Ich bin Gott dankbar, dass ich den Fußmarsch geschafft habe“, sagt Adalbert Grosz. „Dieser Fußmarsch war ein Dankeschön.“So wie Grosz kommen viele Burgenländer zu Fuß nach Mariazell. Große Gruppen aus Oberdorf, Purbach, Neumarkt im Tauchental oder Hornstein treffen nach und nach ein. Der Fußmarsch nach Mariazell hat in vielen Pfarren Tradition. Seit drei Jahren findet dazu die Diözesanwallfahrt statt. Heuer unter dem Motto: „Gemeinsam den Weg finden“. Im Gehen und Schauen auf Gott hin sollen dabei die Lebenswege der Menschen mit Freude und Hoffnung neu aufgeladen werden, so Bischof Zsifkovics. Dabei erinnert er an den Satz des Hl. Augustinus: „Wer im Leben auf Gott zugeht, geht auf ein Ziel hin. Die anderen gehen bloßim Kreis.“Die Diözesanwallfahrt soll dazu eine Gelegenheit bieten, am Ende eines Schul- und Arbeitsjahres aus der Hektik des Alltages herauszutreten, für Geschenktes in diesem Jahr Dank zu sagen und als Einzelne, Familie, Ehejubilare, Diözese und Pfarrgemeinde ein wenig inne zu halten, um „gemeinsam den Weg zu finden.“
„Steh auf aus Deiner Sattheit, Ichbezogenheit und Gleichgültigkeit“
Am Vormittag feiert Diözesanbischof Zsifkovics einen Festgottesdienst gemeinsam mit den burgenländischen Pilgern. In seiner Predigt geht er der Frage nach: Was braucht es für unseren gemeinsamen Weg als Christen in dieser Zeit? Der Bischof gibt eine Antwort in drei Sätzen aus der Bibel und richtete sich dabei direkt an das Glaubensvolk. Erstens: „Steh auf und zieh nach Süden auf der Straße, die von Jerusalem nach Gaza hinabführt.“Der Bischof konkretisiert: „Steh auf aus Deinem Schlaf, Deiner Müdigkeit und Resignation! Steh auf aus Deiner Sattheit, Ichbezogenheit und Gleichgültigkeit! Steh auf aus deinem Desinteresse an Gott, Glaube, Kirche, den Mitmenschen, am gesellschaftlichen und politischen Geschehen! Damit wir aufstehen können, braucht es neben der Gnade Gottes und unserem Bemühen vor allem auch gegenseitige Hilfe und Unterstützung auf dem Weg –seien wir deshalb als Christen einander Engel, die sich gegenseitig ermutigen und trotz aller Herausforderungen des Lebens immer wieder sagen: Steh auf!“Der zweite Satz lautet: „Geh und folge diesem Wagen.“Der Bischof: „Sollten wir nicht wie Philippus auf unserem Lebensweg unseren Mitmenschen nachgehen, mit ihnen ins Gespräch, auch ins geistliche Gespräch kommen, ein Stück des Weges mit ihnen mitgehen/fahren, sie im Glauben unterweisen, d.h.: ihnen von unserem Glauben an Jesus erzählen, sie zur Begegnung mit Jesus führen durch das Wort der Schrift und das Sakrament, sie so für den Alltag rüsten.“
Und Drittens: „Was er euch sagt, das tut!“Der Bischof in seiner Predigt dazu: „Dieses Wort sagt Maria im heutigen Evangelium zu den Dienern im Hochzeitssaal von Kana, als sie den in Not geratenen Eheleuten hilft und beisteht. Sagt Maria hier im Gnadenbild von Mariazell –sie zeigt mit dem Finger auf Jesus –nicht auch zu uns, dasselbe wie in Kana: „Was er euch sagt, das tut!“? Maria sagt es zu uns Menschen/Christen, die wir immer wieder in Not geraten –als Einzelne, Kinder und Jugendliche, Eheleute und Familien, Berufstätige und Arbeitslose, Reiche und Arme, Gesunde und Kranke, Kirche und Gesellschaft, in Politik und Wirtschaft. Im Hochzeitssaal von Kana erfahren wir aber: unsere Not kann verwandelt werden in Freude, wenn wir uns einlassen auf Marias Rat: „Was er euch sagt, das tut!“Unser schwieriges Leben wird zu einer Hochzeit, wenn wir tun, was Jesus sagt! Hier in Mariazell erinnert uns Maria daran!“
„Der Segen von Gott ist uns wichtig“
Am Nachmittag haben die Pilger die Möglichkeit an einem Rosenkranzgebet, dem Gebet am hl. Brunnen, einem Bibliolog und an einem Kreuzweg über den Dächern von Mariazell teilzunehmen, ehe danach die Ehejubilare im Mittelpunkt einer Andacht in der Basilika von Mariazell stehen. Auch Herta und Willi Decker aus Oberpullendorf kommen neben zahlreichen anderen Paaren zum Einzelsegen. 35 Jahre sind die beiden verheiratet. „Das war für uns ein besonderer Grund hierher zu kommen. Der Segen von Gott ist uns wichtig“, erklärt Herta Decker. Ihr Gatte ergänzt: „Es ist ein Zeichen, das wir setzen, in einer Zeit, in der man ohnehin immer weniger Zeichen setzt."
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Predigt von Diözesanbischof Zsifkovics ...
Adalbert Grosz ist glücklich, als er die Straße Richtung Basilika marschiert, beinahe stehen ihm die Tränen in den Augen. Der 61-jährige war drei Tage unterwegs, gemeinsam mit seiner Gattin und Pilgern aus seiner Heimatpfarre Kemeten. Zwei Jahre hatte er mit dem Marschieren pausiert. Eine schwere Herzoperation und ein neues Hüftgelenk zwangen ihn dazu. „Ich bin Gott dankbar, dass ich den Fußmarsch geschafft habe“, sagt Adalbert Grosz. „Dieser Fußmarsch war ein Dankeschön.“So wie Grosz kommen viele Burgenländer zu Fuß nach Mariazell. Große Gruppen aus Oberdorf, Purbach, Neumarkt im Tauchental oder Hornstein treffen nach und nach ein. Der Fußmarsch nach Mariazell hat in vielen Pfarren Tradition. Seit drei Jahren findet dazu die Diözesanwallfahrt statt. Heuer unter dem Motto: „Gemeinsam den Weg finden“. Im Gehen und Schauen auf Gott hin sollen dabei die Lebenswege der Menschen mit Freude und Hoffnung neu aufgeladen werden, so Bischof Zsifkovics. Dabei erinnert er an den Satz des Hl. Augustinus: „Wer im Leben auf Gott zugeht, geht auf ein Ziel hin. Die anderen gehen bloßim Kreis.“Die Diözesanwallfahrt soll dazu eine Gelegenheit bieten, am Ende eines Schul- und Arbeitsjahres aus der Hektik des Alltages herauszutreten, für Geschenktes in diesem Jahr Dank zu sagen und als Einzelne, Familie, Ehejubilare, Diözese und Pfarrgemeinde ein wenig inne zu halten, um „gemeinsam den Weg zu finden.“
„Steh auf aus Deiner Sattheit, Ichbezogenheit und Gleichgültigkeit“
Am Vormittag feiert Diözesanbischof Zsifkovics einen Festgottesdienst gemeinsam mit den burgenländischen Pilgern. In seiner Predigt geht er der Frage nach: Was braucht es für unseren gemeinsamen Weg als Christen in dieser Zeit? Der Bischof gibt eine Antwort in drei Sätzen aus der Bibel und richtete sich dabei direkt an das Glaubensvolk. Erstens: „Steh auf und zieh nach Süden auf der Straße, die von Jerusalem nach Gaza hinabführt.“Der Bischof konkretisiert: „Steh auf aus Deinem Schlaf, Deiner Müdigkeit und Resignation! Steh auf aus Deiner Sattheit, Ichbezogenheit und Gleichgültigkeit! Steh auf aus deinem Desinteresse an Gott, Glaube, Kirche, den Mitmenschen, am gesellschaftlichen und politischen Geschehen! Damit wir aufstehen können, braucht es neben der Gnade Gottes und unserem Bemühen vor allem auch gegenseitige Hilfe und Unterstützung auf dem Weg –seien wir deshalb als Christen einander Engel, die sich gegenseitig ermutigen und trotz aller Herausforderungen des Lebens immer wieder sagen: Steh auf!“Der zweite Satz lautet: „Geh und folge diesem Wagen.“Der Bischof: „Sollten wir nicht wie Philippus auf unserem Lebensweg unseren Mitmenschen nachgehen, mit ihnen ins Gespräch, auch ins geistliche Gespräch kommen, ein Stück des Weges mit ihnen mitgehen/fahren, sie im Glauben unterweisen, d.h.: ihnen von unserem Glauben an Jesus erzählen, sie zur Begegnung mit Jesus führen durch das Wort der Schrift und das Sakrament, sie so für den Alltag rüsten.“
Und Drittens: „Was er euch sagt, das tut!“Der Bischof in seiner Predigt dazu: „Dieses Wort sagt Maria im heutigen Evangelium zu den Dienern im Hochzeitssaal von Kana, als sie den in Not geratenen Eheleuten hilft und beisteht. Sagt Maria hier im Gnadenbild von Mariazell –sie zeigt mit dem Finger auf Jesus –nicht auch zu uns, dasselbe wie in Kana: „Was er euch sagt, das tut!“? Maria sagt es zu uns Menschen/Christen, die wir immer wieder in Not geraten –als Einzelne, Kinder und Jugendliche, Eheleute und Familien, Berufstätige und Arbeitslose, Reiche und Arme, Gesunde und Kranke, Kirche und Gesellschaft, in Politik und Wirtschaft. Im Hochzeitssaal von Kana erfahren wir aber: unsere Not kann verwandelt werden in Freude, wenn wir uns einlassen auf Marias Rat: „Was er euch sagt, das tut!“Unser schwieriges Leben wird zu einer Hochzeit, wenn wir tun, was Jesus sagt! Hier in Mariazell erinnert uns Maria daran!“
„Der Segen von Gott ist uns wichtig“
Am Nachmittag haben die Pilger die Möglichkeit an einem Rosenkranzgebet, dem Gebet am hl. Brunnen, einem Bibliolog und an einem Kreuzweg über den Dächern von Mariazell teilzunehmen, ehe danach die Ehejubilare im Mittelpunkt einer Andacht in der Basilika von Mariazell stehen. Auch Herta und Willi Decker aus Oberpullendorf kommen neben zahlreichen anderen Paaren zum Einzelsegen. 35 Jahre sind die beiden verheiratet. „Das war für uns ein besonderer Grund hierher zu kommen. Der Segen von Gott ist uns wichtig“, erklärt Herta Decker. Ihr Gatte ergänzt: „Es ist ein Zeichen, das wir setzen, in einer Zeit, in der man ohnehin immer weniger Zeichen setzt."
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