In einer persönlichen Stellungnahme begründet Bischof Ägidius J. Zsifkovics seine Entscheidung
„Nach zahlreichen persönlichen Begegnungen und Gesprächen der vergangenen Tage habe ich den Entschluss gefasst, der an mich ergangenen Einladung der Schwestern der Zisterzienserinnenabtei Marienfeld, das traditionelle kirchliche "Hochfest der Verkündigung des Herrn" mit der Klostergemeinschaft zu feiern und bei diesem Gottesdienst auch des verstorbenen Kardinal Hans Hermann Groër zu gedenken, nicht Folge zu leisten.
Das Totengedenken ist für Christen ein unantastbarer Wert. Es bedeutet seinem tiefsten Sinne nach nicht Verklärung der Toten, sondern dankbares Gedenken des Guten in ihrem Leben, aber auch Gedenken ihrer Fehlerhaftigkeit und ihres menschlichen Versagens. Gerade deshalb beten wir zu Gott für unsere Verstorbenen und bitten ihn darum, in seiner barmherzigen Liebe das an ihnen zu vollenden, was durch Schuld unvollkommen geblieben ist. Christen das Recht absprechen zu wollen, einzelner Verstorbener in der Messfeier zu gedenken, zeugt gleichermaßen von Unwissen wie von Nicht-Achtung dieses Grundrechtes gläubiger Menschen.
Christliches Totengedenken bedeutet aber auch, die Lebenden zu sehen. Es kann nicht bedeuten, äußere Umstände und Konstellationen zu übergehen, die dazu angetan sind, die persönlichen Gefühle von Menschen zu verletzen. Die derzeit öffentlich stattfindende, teils instrumentalisierende Darstellung eines Totengedenkens, das in den letzten 10 Jahren regelmäßig, auch unter Teilnahme kirchlicher Würdenträger ohne Anstoßzu erregen stattgefunden hat, hin zu einem verzerrten Bild, das bei vielen Menschen Schmerz und Verbitterung auslösen muss, hat mich daher zur inneren Überzeugung geführt, dass ich als Bischof und Verantwortungsträger diese beiden Werte - die Sorge für die Lebenden und das ungestörte Gebet für die Toten - am besten schützen und verteidigen kann, indem ich an der heutigen Gedenkmesse nicht teilnehme.“
„Nach zahlreichen persönlichen Begegnungen und Gesprächen der vergangenen Tage habe ich den Entschluss gefasst, der an mich ergangenen Einladung der Schwestern der Zisterzienserinnenabtei Marienfeld, das traditionelle kirchliche "Hochfest der Verkündigung des Herrn" mit der Klostergemeinschaft zu feiern und bei diesem Gottesdienst auch des verstorbenen Kardinal Hans Hermann Groër zu gedenken, nicht Folge zu leisten.
Das Totengedenken ist für Christen ein unantastbarer Wert. Es bedeutet seinem tiefsten Sinne nach nicht Verklärung der Toten, sondern dankbares Gedenken des Guten in ihrem Leben, aber auch Gedenken ihrer Fehlerhaftigkeit und ihres menschlichen Versagens. Gerade deshalb beten wir zu Gott für unsere Verstorbenen und bitten ihn darum, in seiner barmherzigen Liebe das an ihnen zu vollenden, was durch Schuld unvollkommen geblieben ist. Christen das Recht absprechen zu wollen, einzelner Verstorbener in der Messfeier zu gedenken, zeugt gleichermaßen von Unwissen wie von Nicht-Achtung dieses Grundrechtes gläubiger Menschen.
Christliches Totengedenken bedeutet aber auch, die Lebenden zu sehen. Es kann nicht bedeuten, äußere Umstände und Konstellationen zu übergehen, die dazu angetan sind, die persönlichen Gefühle von Menschen zu verletzen. Die derzeit öffentlich stattfindende, teils instrumentalisierende Darstellung eines Totengedenkens, das in den letzten 10 Jahren regelmäßig, auch unter Teilnahme kirchlicher Würdenträger ohne Anstoßzu erregen stattgefunden hat, hin zu einem verzerrten Bild, das bei vielen Menschen Schmerz und Verbitterung auslösen muss, hat mich daher zur inneren Überzeugung geführt, dass ich als Bischof und Verantwortungsträger diese beiden Werte - die Sorge für die Lebenden und das ungestörte Gebet für die Toten - am besten schützen und verteidigen kann, indem ich an der heutigen Gedenkmesse nicht teilnehme.“