Künstlerin Astrid J. Eiching hat den Martinsmantel, der auf die Reise geschickt wird, kreiert. © Diözese Rottenburg-Stuttgart |
Anfang September wird die neue Mittelroute des europäischen Martinusweges eröffnet: Ausgehend von Szombathely, dem Geburtsort des vor 1700 Jahren geborenen heiligen Martin, wird ein stilisierter Martinsmantel entlang der Route durch alle Diözesen der neuen Mittelroute getragen und schließlich am 11. November an der Grabstätte des Heiligen, in Tours in Frankreich, ankommen. Vom 4. bis 10. September macht der Martinsmantel Station in der Diözese Eisenstadt. "Wir laden alle Gläubigen der Diözese herzlich ein, den Martinsmantel entlang des Weges – auch wenn es nur ein Stück ist – zu begleiten", so Johann Artner vom Katholischen Bildungswerk der Diözese Eisenstadt.
Pilgerreise des Mantels mit eigenem Blog
Am 4. September wird Bischofsvikar Lászlo Pál den Mantel in Kophaza übernehmen, der weiterwandern wird entlang der Stationen Markt St. Martin, Mattersburg, Eisenstadt und Donnerskirchen, bis Generalvikar Martin Korpitsch schließlich das Martinssymbol am 10. September in Mannersdorf am Leithagebirge an den Bischofsvikar der Erzdiözese Wien für das Vikariat Süd, P. Petrus Hübner, weiterreichen wird. Neben dem Martinsmantel werden außerdem aus den jeweiligen Diözesen Reagenzröhrchen, die mit Erde aus den einzelnen Martinspfarren gefüllt werden, symbolisch mit nach Tours wandern. Die Homepage zur neuen Route des Martinusweges – www.martinuswege.eu– soll mit Anfang September online gehen und enthält neben Informationen zum Pilger- und Kulturweg auch einen Blog, der die Pilgerreise des Martinsmantels anhand täglicher Einträge und Erfahrungsberichte zur Sprache bringen soll.
Feierliche Wanderung durch die Diözese Eisenstadt
Die Übergabe des Mantels als Symbol der Martinstat der Barmherzigkeit erfolgt am 4. September am Nachmittag in Kophaza. Tags darauf findet in Markt St. Martin um 15 Uhr eine Andacht statt. Nach dem Morgenlob am Dienstag, dem 6. September, wandert der Martinsmantel weiter nach Matterburg und von dort am folgenden Tag nach Eisenstadt, wo zunächst um 14.30 Uhr im Haus St. Martin eine Andacht abgehalten und um 19 Uhr im Dom eine Messe gefeiert wird. Am Donnerstag (8. September) stehen ein Gebet um 14 Uhr im Dom und anschließend die Wanderung des Mantels in die Martinskaserne mit einer Messe um 14.30 Uhr am Programm. Dabei wird auch Militärbischof Werner Freistetter erwartet. Mit einer Morgenmesse am Freitag, dem 9. September, wird der Martinsmantel verabschiedet und weiter auf die Reise nach Donnerskirchen geschickt. In Mannersdorf am Leithagebirge wird im Rahmen einer Andacht um 16 Uhr mit anschließender Agape das Symbol des burgenländischen Diözesan- und Landespatrons an die Erzdiözese Wien weitergereicht.
2.500 Kilometer Pilger- und Kulturweg
Mit der neuen Mittelroute verläuft ab September dieses Jahres ein zweiter Martinuspilgerweg "Via Sancti Martini" durch Europa. Der Weg beginnt in Szombathely (Ungarn), der Geburtsstadt des heiligen Martin und verläuft durch Österreich, Deutschland, Luxemburg, Belgien und Frankreich bis nach Tours, wo Martinus Bischof war. Das Wegenetz umfasst insgesamt über 2.500 Kilometer. Der europäische Martinusweg versteht sich als Pilger- und zugleich als Kulturweg, der zu einer Spurensuche einlädt – zur Erkundung der Spuren des pannonischen Heiligen in der Diözese und vor allem zur Erkundung der Spuren des Unbedingten und Transzendenten auf dem je eigenen Lebensweg.
Via Sancti Martini verbindet Europa
Seit 2005 ist die Via Sancti Martini eine eingetragene Kulturstraße des Europarates. Die Südroute verläuft von Szombathely, Slowenien, Kroatien, Italien, Frankreich nach Tours. Dieser Weg orientiert sich an den Wirkungsstätten des heiligen Martin in Südeuropa. Eine Nordroute ist über Utrecht (Niederlande) und Erfurt angedacht.
Der "Fußabruck des heiligen Martin"
Der Pilgerweg verbindet einerseits Kirchen und Einrichtungen, die unter dem Patronat des Martinus stehen, und vernetzt andererseits ab Worms Orte, an denen der Heilige zu Lebzeiten gewirkt hat. Der Pilgerweg ist in Teilstücken bereits ausgeschildert. Das gelbe Martinskreuz und der "Pas des St. Martin" (Fußbadruck des heiligen Martin) leiten die Pilger auf ihrem Weg.
Gliederung in überschaubare Etappen
Aufgrund der etappenweisen Entstehungsgeschichte des Pilgerweges weist dieser derzeit drei verschiedene Wegschilder in unterschiedlichen Abschnitten (Szombathely bis Worms, Diözese Rottenburg-Stuttgart, Worms bis Tours) auf, die jedoch allesamt ähnlich und gut erkennbar sind. Der gesamte Weg ist aufgeteilt in Etappen, die in Weglängen gegliedert sind, die innerhalb eines Tages bewältigbar sind und jeweils an größeren Orten mit Übernachtungsmöglichkeiten enden. Ist dies aus topografischen Gründen nicht möglich, sind in den Höhenprofilen Linien eingezeichnet, die die eine mögliche Unterbrechung der Etappen anzeigen. Die einzelnen Etappen verstehen sich freilich als Empfehlungen und Hilfestellungen, sodass der Martinusweg von den Wallfahrerinnen und Wallfahrern an jeder beliebigen Stelle begonnen und beendet werden kann. Der Weg ist in beiden Richtungen begehbar.