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Bischof Zsifkovics zelebriert Martinifeier im Wiener Stephansdom

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Bischof Ägidius Zsifkovics feiert mit zahlreichen Priestern,
Diakonen und Gläubigen Martini im Stephansdom
© Diözese Eisenstadt/Rupprecht
"Tag des Burgenlandes" am Sonntag in Wien mit großem Pontifikalamt im Dom, einem Platzkonzert am Stephansplatz, eigenen burgenlandspezifischen Führungen im Stephansdom und dem Tag der offenen Tür im Burgenländischen Priesterseminar – Bischof Zsifkovics: Spiritualität, Solidarität und Barmherzigkeit als Grundbausteine für Martinstaten, die auch Landeshauptmann Niessl hervorhob

Gemeinsam mit einer Vielzahl von Gläubigen und in Anwesenheit der Burgenländischen Landesregierung mit u.a. Landeshauptmann Hans Niessl, Vertretern der Bundes- und Landespolitik sowie zahlreicher Priester und Diakone aus dem Burgenland zelebrierte Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics am Sonntag die Martinifeier im Wiener Stephansdom. Das "Martinsfest des Burgenlandes" im Rahmen des großen Jubiläumsjahres zum 1.700. Geburtstag des heiligen Martin wurde zudem in Radio Klassik gesendet und das Pontifikalamt im Dom live auf Screens übertragen. "Wer mit offenen Augen den Stephansdom betrachtet, der eine Vielzahl von Bezügen zum Burgenland aufweist, der erhält Antworten auf die großen Fragen der Menschen, die uns alle betreffen und widerfahren: Wohin komme ich – Wohin gehe ich – Was ist der Sinn meines Lebens?", so Bischof Zsifkovics in seiner Predigt im Wiener Stephansdom.

St. Margarethener Sandstein für den Stephansdom
Die Verbindungen des Stephansdoms zum Burgenland seien nicht schwer zu finden: "Der Stephansdom, das Wahrzeichen von Wien und ganz Österreich, ist mit St. Margarethener Sandstein gebaut. Die Kommunionbank hier vorne wurde nach dem Zweiten Weltkrieg vom Burgenland gestiftet. Und vom Gnadenbild von Maria Pócs, zu sehen beim Haupteingang des Domes, findet sich im südburgenländischen Wallfahrtsort Maria Bild eine Kopie", exemplifizierte der Bischof die Vielzahl an Bezügen zum Burgenland.

Dom als Sinnbild existenzieller Grundfragen
Der Dom könne als Sinnbild für existenzielle Grundfragen des menschlichen Daseins wahrgenommen und gelesen werden, betonte Bischof Zsifkovics: "Das bekannte Gnadenbild von Maria Pócs beim Haupteingang am rechten Seitenaltar erinnert uns an die allen Menschen als Menschen geschenkte Gotteskindschaft als Antwort auf das Fragen nach dem Woher unseres Daseins. Die sich in den Himmel hinauf streckende Ausrichtung des gotischen Bauwerks vermittelt die Zuversicht für das Wohin unseres Lebensweges".

Ermutigung zur Offenheit für Sinnfragen
Schließlich können die Darstellungen der Heiligen im Dom als Sinnbilder für die Sinnfrage des Lebens erschlossen werden: Denn ihnen allen gemeinsam sei, dass sie "den Geist des Evangeliums im Leben verwirklicht und ihren Mitmenschen, insbesondere den Armen und Schwachen, gedient haben", so der Bischof. Das diözesane Motto im Martins-Jubiläumsjahr, "Die Welt braucht mehr Martinus", lasse sich somit mit dem folgenden Appell ausbuchstabieren: "Die Welt braucht mehr Menschen-Christen, die spirituell, solidarisch und barmherzig sind!", so Bischof Zsifkovics, der dazu ermutigte sich den großen und grundlegenden Fragen des Lebens "zu stellen, ihnen nicht auszuweichen, sich an ihnen nicht vorbei zu schwindeln": Das existenziell Wesentliche dürfe nicht zugedeckt werden, etwa durch "Flucht in die Arbeit und Betäubung durch Konsum und Wellness".

Niessl: Hilfsbereitschaft als Martinstat
Landeshauptmann Hans Niessl dankte im Anschluss an die Messe in einer Ansprache im Stephansdom Diözesanbischof Zsifkovics für das gute Miteinander von Kirche und Politik im Land. Dies komme vor allem in den Bereichen Integration und Soziales zum Ausdruck. Niessl wörtlich: "Es hat immer wieder gute Gespräche und gute Ergebnisse gegeben", betonte der Landeshauptmann, der das Bild der Mantelteilung des heiligen Martin mit der Hilfsbereitschaft der Burgenländer in Beziehung setzte. Letztere habe sich sowohl im Zuge der Flüchtlingswelle beim ungarischen Volksaufstand 1956 und den Flüchtlingen aus der DDR im Jahr 1989 als auch im Zuge der jüngsten Flüchtlingsbewegung 2015, als 300.000 Menschen die Grenze bei Nickelsdorf überquerten, gezeigt. "Es ist ein junges Bundesland, aber seine Menschen konnten schon mehrere Male die charakteristischen Eigenschaften des Heiligen Martin in der Praxis üben", so der Landeshauptmann nach dem Pontifikalamt.

Konzert und burgenländische Spurensuche
Im Anschluss an das große Pontifikalamt im Stephansdom fand um die Mittagszeit ein Platzkonzert der Militärmusik Burgenland auf dem Stephansplatz statt. Zudem wurden an diesem "Tag des Burgenlandes" burgenlandspezifische Sonderführungen im Dom angeboten. Dabei konnten sich Interessierte auf burgenländische Spurensuche im Stephansdom und in der Bischofsgruft begeben und den Domschatz von St. Stephan und die Katakomben besichtigen. Außerdem wurden gemäß dem Motto "Bausubstanz im Stephansdom – Sandstein aus St. Margarethen" Besichtigungen der Stephaner Dombauhütte angeboten. Besonders die vielen Kinder ließen sich mit Begeisterung beim eigenen Ausprobieren der Steinmetzwerkzeuge am Sandstein fotografieren.

Tag der offenen Tür im Priesterseminar
Zum Tag der offenen Tür lud zudem das Burgenländische Priesterseminar in der Strudlhofgasse. In dem geschichtsträchtigen, seit mehr als 250 Jahren bestehenden Haus, in dem nun die Priesterausbildungen der Erzdiözese Wien sowie der Diözesen St. Pölten und Eisenstadt gebündelt verortet sind, wurden Führungen im Halbstundentakt angeboten.
Den Abschluss des Festtages markierte eine Pontifikalvesper in der Seminarkirche des Priesterseminars. Zum geselligen und kulinarischen Ausklang des "Tages des Burgenlandes" in Wien fanden sich die vielen Mitfeiernden nach der Vesper im großen Speisesaal ein.

Am "Tag des Burgenlandes" spielte die Militärmusik Burgenland am Stephansplatz auf
Landeshauptmann Hans Niessl beim Pontifikalamt im Stephansdom 
Pontifikalvesper im Burgenländischen Priesterseminar

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