Musik über Grenzen hinweg: Bischof Zsifkovics, Außenminister Stier und der Chor "Pax et bonum"© Diözese Eisenstadt/ Gollubits |
Nikitsch - Seine erste internationale Amtshandlung und zugleich sein erster Besuch in Österreich als neuer Außenminister und Vize-Premier von Kroatien führte Davor Stier zu Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics, ehe er daran anschließend nach Wien weiterreiste und dort mit Österreichs designiertem Bundespräsidenten Alexander van der Bellen und Außenminister Sebastian Kurz zusammentraf: Die sehr herzliche und freundschaftliche Begegnung zwischen Außenminister Stier und Bischof Zsifkovics fand im Rahmen eines Weihnachtskonzerts am Sonntag in der Pfarrkirche der burgenländischen Gemeinde Nikitsch (Bezirk Oberpullendorf) statt. "Dieser Chor ist ein wunderbares und starkes Symbol für Europa, das durch das Miteinander der Menschen Wirklichkeit wird. Es ist ein historischer Tag, dass hier Burgenlandkroaten aus drei Ländern und vier Diözesen in der Pflege der gemeinsamen Kultur und des Brauchtums grenzüberschreitend und mit viel Leidenschaft Musik machen", würdigte Außenminister Stier das von Bischof Zsifkovics initiierte Projekt.
Außenminister zum Bischof: "Architekt des Miteinanders"
Ausdrücklich bedanke sich der neue kroatische Außenminister bei Diözesanbischof Zsifkovics für dessen Engagement und Unterstützung des Burgenlandkroatischen und der Volksgruppen im Burgenland: "Danke, dass Du der Selbstverwirklichung und Selbstbestimmung der burgenlandkroatischen Kultur und ihrer Mitbestimmung in der Gesamtgesellschaft einen so breiten Raum und eine so gewichtige Stimme gibst. Du bist nicht nur Fürsprecher, sondern auch Architekt des grenzüberschreitenden Miteinanders der Burgenlandkroaten unter dem Dach des gemeinsamen europäischen Hauses. Damit bist Du Fürsprecher und Architekt des europäischen Gedankens selbst. Denn hier wird Europa im Mikrokosmos der Handlungswelt der Menschen Wirklichkeit", so Außenminister Stier zu Bischof Zsifkovics.
Dank für Dialog und Minderheitenschutz
Dabei würdigte Davor Stier, der selbst einer kroatischen Emigrantenfamilie entstammt, in Buenos Aires geboren wurde und dessen Mutter an der Katholischen Universität von Buenos Aires mit dem damalige Kardinal Bergoglio und heutigen Papst Franziskus zusammenarbeitete, vor allem die dialogische Offenheit und das aktive Zugehen des Diözesanbischofs auf alle Volksgruppen und Minderheiten sowie dessen Anwaltschaft für Minderheitenrechte.
Pax et bonum: 3 Länder, 4 Diözesen, 145 Stimmen
Der auf Initiative von Diözesanbischof Zsifkovics gegründete, aus aktuell 145 Personen bestehende Chor "Pax et bonum" unter der Leitung von Ivo Šeparović gab in der Pfarrkirche von Nikitsch ein berührendes Weihnachtskonzert. In dem seit drei Jahren bestehenden Chor wirken Burgenlandkroatinnen und -kroaten aus drei Ländern und vier Diözesen mit: dem Nord-, Mittel- und Südburgenland, der Slowakei und aus Ungarn.
Chor als Musterbeispiel des europäischen Geistes
"Es ist einfach großartig zu sehen und zu hören, mit wie viel Leidenschaft und Freude Menschen zusammenkommen, nationale Grenzen hinter sich lassen und im Miteinander Kultur auf höchstem Niveau mit Leben erfüllen", würdigte Bischof Zsifkovics den grenzüberschreitenden Chor. Dieser sei der "lebende und lebendige Beweis, dass Europa und das europäische Projekt einer Friedens-, Freiheits- und Solidargemeinschaft im Lebensweltlichen der Menschen funktionieren kann". Der Chor, so der Bischof, sei ein Musterbeispiel für eine gelingende europäische Integration und für ein Bewusstwerden des europäischen Geistes, der sich hier auf kultureller Ebene manifestiere.
Verein der Burgenlandkroaten in Planung
Dabei arbeitet Bischof Zsifkovics, wie er auch im Gespräch mit Außenminister Davor Stier mitteilte, bereits an der Initiierung und Planung eines weiteren großen Projekts: ein grenzüberschreitender Verein aller in Europa lebender Burgenlandkroaten sei bereits avisiert und der Erfolg der Chorgemeinschaft gebe die "dafür inspirierende und motivierende Harmonie, Tonart und Rhythmik eines Füreinanders von Menschen jenseits nationaler Grenzen vor", so Bischof Zsifkovics beim Weihnachtskonzert in Nikitsch.