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Der 4. Juni ist der Gedenktag des hl. Quirinus, des Diözesan- und Stadtpatrons von Sisak. Mit einem feierlichen Gottesdienst wurde dieser Festtag begangen, den der Diözesanbischof von Eisenstadt Ägidius J. Zsifkovics gemeinsam mit dem Bischof von Sisak Vlado Košić, dem Bischof von Šibenik Ante Ivas, dem Bischof von Varaždin Josip Mrzljak, dem Bischof von Bjelovar-Križevci Vjekoslav Hujzak, dem Eparch der griechisch-katholischen Eparchie von Križevci Nikola Kekić, und den Weihbischöfen aus Zagreb Ivan Šaško und Mijo Gorski sowie dem Weihbischof von Banja Luka Marko Semren zelebrierte.
Vor Beginn des Festgottesdienstes zog eine Prozession von mehr als tausend Gläubigen von der Kathedrale zur Kreuzerhöhung in Sisak durch die Straßen der Stadt bis zur Kirche des hl. Quirinus.
Zu Beginn der Feier begrüßte Bischof Košić die Anwesenden, besonders Bischof Zsifkovics: „Herzlich willkommen, lieber Mitbruder im Bischofsamt! Besonders freut mich, dass Du unter uns weilst, denn Du, dessen Vorfahren aus unserer Heimat nach Österreich gegangen sind, verbindest uns mit jenem Ort, an dem unser hl. Bischof Quirinus, den wir heute feiern, in die ewige Heimat eingegangen ist. Du bist nämlich der Bischof des Burgenlandes, wovon ein Gebietsteil auch im heutigen Ungarn liegt, gerade dort, wo am heutigen Tag der hl. Quirinus gemartert und verstorben ist. Das ist Szombathely, lat. Sabaria, heute ebenfalls eine Bischofsstadt in jenem ungarischen Gebiet, das nach Deinem Bischofssitz benannt ist - Eisenstädter Gespanschaft (Komitat). Du bringst uns im Grunde genommen die Botschaft von unseren gemeinsamen europäischen Wurzeln, denn das Gebiet ist ein Ganzes - schon seit der Römerzeit, als in Sisak, lat. Siscia, der hl. Quirinus lebte und wirkte und in Sabaria den Märtyrertod erlitt - bis in unsere Zeit, da in weniger als einem Monat auch wir, die Kroaten, endlich in die Europäische Union, einen westlichen europäischen Kreis eintreten werden. Wir gehörten zu Europa bis zum unglücklichen Jahr 1918, als unsere Heimat unglücklich in die östliche Umklammerung geriet, die uns unzählig viele Opfer kostete, Menschenleben und unendlich große materielle Werte. Wir hoffen, dass dieses unglückliche Experiment - das 72 Jahre dauerte - für immer hinter uns liegt und sich unsere Heimat für immer dem Westen zuwendet“.
In seiner Predigt hob Bischof Zsifkovics hervor, dass sich auf dem Gebiet der alten und nun wieder neuen Diözese Sisak auch die Wurzeln seiner Heimatpfarre Stinatz - damals Sjeničnjak - befinden und er in 18. Generation Nachfahre jener Kroaten ist, die vor 500 Jahren vor den Türken (Schlacht auf dem Feld von Krbava / im Gebiet des „Krbavsko polje“) in das heutige Burgenland flüchteten. Hier bewahrten sie ihren katholischen Glauben, die kroatische Sprache und Kultur. Zsifkovics setzte seine Predigt in dieser alten Sprache, die die Burgenländischen Kroaten bis heute sprechen, fort und sprach über den hl. Quirinus als Christen und Hirten, der für seinen Glauben zu gelegener und ungelegener Zeit, in Gutem und Bösen, Zeugnis gab, verfolgt und mit einem Mühlstein um den Hals ertränkt wurde und den Märtyrertod erlitt. „Er fürchtete sich nicht vor seinen Verfolgern und Peinigern, sondern durchlitt tapfer den Tod, verkündete noch in der Todesstunde den christlichen Glauben und blieb diesem Glauben bis zum Schluss treu. Im Märtyrertod wurde er seinem Herrn gleich! Folgen wir deshalb in diesem ‘Jahr des Glaubens’ dem hl. Quirinus: geben wir Zeugnis für unseren Glauben, damit Eure Stadt Sisak, die Diözese Sisak, die Heimat Kroatien und unser neues Europa, dem ‘Gott sei Dank’ endlich auch Kroatien beitreten wird, seine christlichen Wurzeln nicht vergißt, seine religiöse Identität, die Identität als Volk und Nation nicht verliert! Die Kroaten mußten immer fest und mühevoll für ihren Glauben und ihr Volk Zeugnis geben, besonders in jüngster Zeit während der kommunistischen Diktatur und des Bürgerkrieges; die kroatische Familie und Ehe war in vergangener Zeit in Gefahr und sie ist es heute - geben wir deshalb Zeugnis als Christen und Kroaten auf dem Weg in die Europäische Union und in die neue Zeit im Wissen, dass der hl. Quirinus als wahrer Europäer mit uns ist und uns Vorbild und Wegbegleiter ist!“
Weiters erinnerte der Eisenstädter Oberhirte daran, dass auch die Gläubigen heute eingeladen sind, nach dem Vorbild des hl. Quirinus für Ihren Glauben Zeugnis zu geben. „Dazu sind wir alle eingeladen, besonders Ihr, die Christen des Stadt Sisak und der Diözese Sisak, die Ihr den hl. Quirinus zum Fürsprecher habt. Die Stadt Sisak, die Diözese Sisak, Kroatien und Europa brauchen Christen, die im Lichte des Herrn gehen, die Kirche und die Gesellschaft auf christlichem Fundament bauen und mit dem Leben davon Zeugnis geben, was sie mit dem Glauben bekennen. Kroatien und Europa braucht Christen vom Format, der Größe des hl. Quirinus, damit unsere Gesellschaft in eine gute und gesegnete Zukunft geht. Hl. Quirinus, schütze Deine Stadt Sisak und Deine alte und neue Diözese Sisak - Bischof Vlado, alle Hirten und das ganze Volk Gottes dieser Ortskirche, beschütze und sei Fürsprecher besonders der kroatischen Familie und Ehe - auf dem Weg in das uns allen gelobte Land.“
Quelle: IKA, Übersetzung: Kroatische Sektion der Diözese Eisenstadt
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