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Bischof Zsifkovics segnet renovierte Gnadenkapelle in Loretto

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"Familie als Fundament und Keimzelle der Gesellschaft braucht Schutz, Anerkennung und Förderung", so Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics am Großfrauentag in Loretto

Loretto – Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics segnete am Großfrauentag am Dienstag, 15. August 2017, die in den letzten Monaten umsichtig renovierte Gnadenkapelle von Loretto. Der kostbare Sakralbau steht im Hof des Kreuzganges der Basilika und ist eine Nachbildung des Heiligen Hauses von Loreto in Italien. Im 17. Jahrhundert brachte Freiherr Hans Rudolf von Stotzingen im Zuge einer Wallfahrt eine Kopie des Gnadenbildes von Italien ins Burgenland, woraufhin eine Kapelle in Form des Heiligen Hauses mit der Kopie der Gnadenstatue aus Loreto in Italien errichtet wurde. Am Großfrauentag wurde die Gnadenkapelle in Loretto, die eine bedeutende Pilgerstätte ist, gesegnet und wieder geöffnet.

Zsifkovics: "Familie fördern und schützen"
In seiner Predigt stellte Bischof Zsifkovics, inspiriert vom Bild vom Haus der Heiligen Familie, die Familie in den Mittelpunkt: "Die Familie ist und bleibt das Fundament und die Keimzelle der Gesellschaft. Sie gilt es zu fördern und zu schützen. Denn krankt die Familie, so krankt auch die Gesellschaft", betonte der Bischof. Freilich habe sich der Familienbegriff in der jüngsten Vergangenheit grundlegend geändert. Doch auch wenn die "Buntheit und Vielfalt heutiger Familienformen das traditionelle Familienbild" sprenge, so bleibe die Familie zeitübergreifend „der Ort der Geborgenheit, Nähe und Zuwendung, der das Gelingen von Beziehungen unterstützt und das Wachsen sowie die Entfaltung von Kindern ermöglicht und fördert. Zärtlichkeit, Zuwendung und Zeit machen die Kostbarkeit einer Familie aus."

Gesellschaft darf ihren Boden nicht verlieren
Es sei somit eine für die Zukunft der Gesamtgesellschaft grundlegende Frage, ob die Familien noch jener Ort des Zwischenmenschlichen sind und sein können, in dem "Zärtlichkeit im Umgang miteinander, Zuwendung und Zeit füreinander" gelebt werden können, oder ob das Familienleben nicht einer zunehmenden Erosion, einem Zerfallsprozess, einem Leidensdruck ausgesetzt ist? Ohne ein gelingendes Familienleben verliere die Gesellschaft den Boden unter ihren Füßen, unterstrich Bischof Zsifkovics am Großfrauentag in Loretto.

Plädoyer für "einladende" Pfarren als "Schulen des Glaubens"
Die Familie als Fundament der Gesellschaft sei zugleich "die erste Schule des Glaubens und ein zentraler Ort der Evangelisation." Als eine solche Glaubensschule brauche die Familie "die besondere Aufmerksamkeit und Hilfe der Pfarre", so der Diözesanbischof. Es brauche daher vor allem lebendige Pfarren, die für alle offen sind und in denen das Christsein glaubwürdig gelebt wird. Auf den Punkt gebracht: Pfarren müssten "einladend, überzeugend, anziehend" sein und somit "echte Schulen des Glaubens und der Evangelisation". Genau solche Pfarren wünsche sich Bischof Zsifkovics in der Diözese Eisenstadt.

Ermutigung zu einem "einfachen Lebensstil"
Wird die Familie als Keimzelle der Gesellschaft, als "entscheidend für die Zukunft der Welt und der Kirche" begriffen, so bedeute dies unmittelbar eine Stärkung für die Würde des Lebens, für die Achtung und Achtsamkeit gegenüber dem Leben, für die Akzeptanz, die Förderung und den Schutz des Geschenks des Lebens: "Wir alle sind aufgerufen, das Leben und seine unantastbare Würde und Kostbarkeit anzunehmen, zu fördern und zu schützen. Wir sind aufgerufen zu einem einfachen Lebensstil und das heißt, nicht auf Kosten der nächsten Generation zu leben, auch nicht auf Kosten der Armen und Benachteiligten!", forderte Bischof Zsifkovics am Großfrauentag. Das Heilige Haus der Familie sei ein Sinnbild, mit dem Leben auf Erden bewusst, nachhaltig und dankbar umzugehen, es als Geschenk und Gabe annehmen zu lernen. Dies könne gelingen, wenn die Familien zu "Orten des innigen Miteinanders" und zu "echten Schulen des Evangeliums und zu kleinen Hauskirchen" werden, so Bischof Ägidius Zsifkovics.

Die Gnadenkapelle Loretto
Die Gnadenkapelle Loretto wurde im Jahr 1644 errichtet und 15 Jahre später an ihre heutige Stelle versetzt. Der kostbare Gnadenaltar stammt aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Das Gnadenbild der schwarzen Madonna von Loretto aus dem Jahr 1644 brachte Freiherr Hans Rudolf von Stotzingen aus einer Wallfahrt vom italienischen Loreto ins Burgenland. Heute pilgern an die 20.000 Wallfahrerinnen und Wahlfahrer alljährlich alleine zu Mariä Himmelfahrt nach Loretto.

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