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Weltmissions-Sonntag: "Wenn wir teilen, wird es mehr"

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© Missio
Die Päpstlichen Missionswerke Österreich (Missio) stellen in diesem Jahr das Gastland Kenia vor. Dieses profitiert mit seiner großen Naturvielfalt seit Jahrzehnten vom Tourismus. Doch Kenia kämpft auch gegen die negativen Auswüchse dieser Entwicklung, den Sex-Tourismus und die Ausbreitung des Menschenhandels.

Eisenstadt – Der Weltmissions-Sonntag ist die größte Solidaritätsaktion der Welt. An diesem Tag – heuer am 22. Oktober 2017 – sammeln mehr als eine Milliarde Katholiken und Katholikinnen weltweit für die Weltkirche und deren Hilfe für die Ärmsten der Armen. Der Weltmissions-Sonntag, der alljährlich am vorletzten Sonntag im Oktober begangen wird, ruft das weltweite Gemeinschaftsgefüge der Kirche als Netzwerk der Nächstenliebe ins Bewusstsein. Das diesjährige Beispielland ist Kenia.

Beispielland Kenia
Kenia steht heute vor großen Herausforderungen. 44 Prozent der Bevölkerung leben unter der Armutsgrenze. Große Slums reihen sich an Wolkenkratzer. Wie in vielen anderen afrikanischen Staaten wächst auch in Kenia die Bevölkerung rasant. Das Land ringt mit hunderttausenden Flüchtlingen, die seit Jahren aus dem Südsudan, Somalia und aus anderen afrikanischen Krisenstaaten kommen. In Kakuma, einem Flüchtlingscamp im Nordwesten Kenias, leben seit den 1990er Jahren 180.000 Menschen aus dem Südsudan nach ihrer Flucht vor dem Bürgerkrieg. Weitere 400.000 Somalier bevölkern unweit der somalischen Grenze Dadaab, das größte Flüchtlingslager Afrikas.

Hungersnot betrifft Millionen Menschen
Der Norden Kenias, der durch das generell sehr trockene Klima und die Präsenz der vielen Flüchtlinge geschwächt ist, wird zur Zeit von der größten Dürrekatastrophe seit 70 Jahren heimgesucht. Mehr als zwei Millionen Menschen, darunter 350.000 Kinder, sind von der Hungersnot betroffen.

Christliche Gemeinschaften überwinden ethnische Konflikte
Neben all diesen Herausforderungen gibt es noch interne ethnische Konflikte. In Kenia leben mehr als vierzig unterschiedliche Volksgruppen, die sich untereinander kaum verständigen können, weil jede Ethnie eine andere Sprache spricht. In der Schule lernen sie zwar die beiden offiziellen Nationalsprachen, Suaheli und Englisch, doch nicht alle haben Zugang zur Bildung. Die Analphabetenrate liegt in Kenia heute bei 24 Prozent. Unzureichende Bildung trägt auch dazu bei, dass vor allem Menschen in den ärmeren, ländlichen Regionen weiterhin in einem alten Stammesdenken verhaftet sind: Jeder kämpft für die Interessen seines eigenen Stammes und betrachtet die Mitglieder eines anderen Stammes als potentielle Feinde. In Kenia gibt es mehr als 35.000 Kleine Christliche Gemeinschaften (KCG), deren Mitglieder sich regelmäßig in privaten Häusern zum Gebet treffen, und die in den vergangenen Jahren zur Überwindung der ethnischen Konflikte beitragen, wie Djamila, eine engagierte Katholikin und Mitglied einer KCG, erklärt: "Ich bin zuerst Christin, als zweites Kenianerin und als drittes eine Kikuyu."

Priester als Friedensstifter
Für eine friedvolle und versöhnte Gesellschaft setzen sich auch viele Priester und Ordensleute in Kenia ein. Als Friedensstifter in den Konfliktgebieten sind sie oft die einzigen Vermittler zwischen den kämpfenden Ethnien. Ihre Worte haben Gewicht. Die Kirchen sind an den Sonntagen voll mit jungen Familien. Sie sind Kenias Hoffnung für eine bessere Zukunft. In den Familien wachsen auch neue Berufungen. Es mangelt nicht an neuen Priestern. Doch es fehlt an finanziellen Mitteln, durch die Geistliche ausgebildet werden könnten.

Weltmission: Beten, teilen, helfen
Am Weltmissions-Sonntag, dem 22. Oktober 2017, beten die Gläubigen in allen rund 2.500 katholischen Diözesen weltweit füreinander. Sie setzen damit ein Zeichen, dass Kirche nicht allein die Kirche in der eigenen Stadt oder dem eigenen Dorf meint, sondern eine weltweite Gemeinschaft ist. Dabei wird auch die Kollekte zum Sonntag der Weltmission gesammelt, die in den globalen Solidaritätsfonds der Päpstlichen Missionswerke fließt. Daraus werden die Diözesen der ärmsten Ortskirchen unterstützt, die ihre Arbeit nicht aus eigener Kraft leisten können.

Missio: größtes Solidaritätsnetzwerk der Welt
Die Päpstlichen Missionswerke (kurz: Missio) sind das größte Solidaritätsnetzwerk der Welt. Sie unterstützen arme Menschen in den Ortskirchen und sorgen für eine gerechte Verteilung der gesammelten Mittel in einer Welt, die vor allem für den Großteil der Menschen in den Ländern des Südens voller Ungerechtigkeit ist. Seit 1922 garantieren die Päpstlichen Missionswerke die gerechte Verteilung der Gelder. Sie arbeiten dabei mit den Päpstlichen Botschaften und den Repräsentanten der örtlichen Missio-Einrichtungen zusammen. Mehr als 1.100 der weltweit 2.500 Diözesen der katholischen Kirche befinden sich in den ärmsten Ländern der Welt. Mit dem Weltmissions-Sonntag als der größten Solidaritätsaktion der Welt unterstützen mehr als eine Milliarde Katholiken die Ärmsten der Armen.

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