Vor 172 Jahren wird in Siklósd, dem heutigen Sigleß, Ernest Kutrovatz als viertes von insgesamt 16 Kindern einer deutschsprachigen wohlhabenden Bauernfamilie geboren. 1865 empfängt er die Priesterweihe, wirkt sieben Jahre als Kaplan in Eisenstadt-Oberberg, ist von 1872-1894 Pfarrer in Müllendorf, wo er eine Schule und die Kirche baut. 1890 wird er zum Dechant und Inspektor für den deutschsprachigen Religionsunterricht ernannt, vier Jahre später in das Domkapitel von Györ berufen und 1897 erhält er schließlich die Würde eines Weihbischofs. Sein Wappenspruch lautet: Absit gloriari, Fern sei mir, mich zu rühmen. Heuer wird seines 100. Todestages gedacht.
Samstag, 19. Oktober 2013, 19.00 Uhr, Müllendorf:
Gottesdienst mit Gedenkfeier an der Grabstätte
Sonntag, 20. Oktober 2013, 9.00 Uhr, Sigleß:
Festgottesdienst mit Prälat Ferenc Benkovich, Györ
Ernest Kutrovatz wird sowohl wegen seiner Güte und menschlichen Zuwendung, vor allem zu den Armen, als auch wegen seiner Hilfsbereitschaft in seinen Gemeinden sehr geschätzt. Seine Einkünfte als Domherr in Györ erlauben es ihm, anstelle der baufälligen alten Pfarrkirche in Müllendorf einen großzügigen Neubau zu errichten. Für die Innenausstattung kann die Grödener Holzschnitzer-Firma Stuflesser gewonnen werden. Seinen Plan, die kleine Kirche von Müllendorf nieder zu reißen und eine neue, größere zu bauen, kann er mit den Einkünften eines Raaber Domherrn und Weihbischofs durchführen. Johann Schiller, ein Baumeister aus Ödenburg, wird mit der Planung und Durchführung beauftragt. Obwohl damals, am Beginn des 20. Jahrhunderts, in der Großstadt bereits der Jugendstil bei Neubauten vorherrscht, wird die Dorfkirche in Müllendorf noch im neugotischen Stil erbaut, der schon im Verschwinden ist. Am 3. September 1905 weiht Kutrovatz die Kirche, in der sich auch seine Gruft befindet.
Deutsch als Lieblingssprache. Ernest Kutrovatz stammt aus der deutsch-kroatischen Gemeinde Sigleß, wo er in einer kinderreichen Bauernfamilie am 12. Jänner 1841 geboren wird. Da an diesem Tag die Kirche das Fest des Abtes Ernestus feiert, bekommt er den Namen Ernest. Trotz seines kroatischen Familiennamens und der damaligen Zugehörigkeit von Sigleßzu Ungarn fühlt sich Kutrovatz immer als Angehöriger der deutschen Volksgemeinschaft und spricht am liebsten Deutsch, obwohl das damals im Klerus nicht üblich ist. Mit 12 Jahren beginnt er in Ödenburg am Benediktinergymnasium mit dem Studium. Den Abschluss mit der Matura macht er in der Bischofsstadt Raab. Damals wird der Wunsch, Priester zu werden, konkret. Er bittet um Aufnahme in das Raaber Priesterseminar.
Landpfarrer. Seine Bischofsweihe erfolgt am 5. Mai 1897. Als Weihbischof von Raab unterstützt er seinen Diözesanbischof Dr. Zalka, der schon 77 Jahre alt ist, als Kutrovatz zum Weihbischof bestellt wird. So muss er bei beschwerlichen Funktionen –Firmungen, Kirchweihen oder Repräsentationsreisen –seinen Bischof vertreten. Bei Firmungen hilft er auch in anderen Diözesen, gelegentlich sogar in Wien aus. Dabei bleibt er stets der einfache „Landpfarrer“, wie er es 22 Jahre lang gewohnt ist. Alle, die mit ihm etwas zu besprechen haben oder Hilfe brauchen, finden offene Türen und ein offenes Herz. Ein Kreuz mit der Dornenkrone ist sein Wappen und die Worte „Absit gloriari –Fern sei mir, mich zu rühmen“sein Wahlspruch.
Für den Umbau und die Renovierung der Pfarrkirche von Sigleßim Jahr 1913 stellt er 50.000 Kronen von seinem Privatvermögen zur Verfügung. Das entspricht dem heutigen Wert von rund 190.000 Euro. Die Weihe der Kirche kann er wegen seiner schweren Erkrankung nicht mehr vornehmen. Am 21. Oktober 1913 stirbt Weihbischof Kutrovatz.
Samstag, 19. Oktober 2013, 19.00 Uhr, Müllendorf:
Gottesdienst mit Gedenkfeier an der Grabstätte
Sonntag, 20. Oktober 2013, 9.00 Uhr, Sigleß:
Festgottesdienst mit Prälat Ferenc Benkovich, Györ
Ernest Kutrovatz wird sowohl wegen seiner Güte und menschlichen Zuwendung, vor allem zu den Armen, als auch wegen seiner Hilfsbereitschaft in seinen Gemeinden sehr geschätzt. Seine Einkünfte als Domherr in Györ erlauben es ihm, anstelle der baufälligen alten Pfarrkirche in Müllendorf einen großzügigen Neubau zu errichten. Für die Innenausstattung kann die Grödener Holzschnitzer-Firma Stuflesser gewonnen werden. Seinen Plan, die kleine Kirche von Müllendorf nieder zu reißen und eine neue, größere zu bauen, kann er mit den Einkünften eines Raaber Domherrn und Weihbischofs durchführen. Johann Schiller, ein Baumeister aus Ödenburg, wird mit der Planung und Durchführung beauftragt. Obwohl damals, am Beginn des 20. Jahrhunderts, in der Großstadt bereits der Jugendstil bei Neubauten vorherrscht, wird die Dorfkirche in Müllendorf noch im neugotischen Stil erbaut, der schon im Verschwinden ist. Am 3. September 1905 weiht Kutrovatz die Kirche, in der sich auch seine Gruft befindet.
Deutsch als Lieblingssprache. Ernest Kutrovatz stammt aus der deutsch-kroatischen Gemeinde Sigleß, wo er in einer kinderreichen Bauernfamilie am 12. Jänner 1841 geboren wird. Da an diesem Tag die Kirche das Fest des Abtes Ernestus feiert, bekommt er den Namen Ernest. Trotz seines kroatischen Familiennamens und der damaligen Zugehörigkeit von Sigleßzu Ungarn fühlt sich Kutrovatz immer als Angehöriger der deutschen Volksgemeinschaft und spricht am liebsten Deutsch, obwohl das damals im Klerus nicht üblich ist. Mit 12 Jahren beginnt er in Ödenburg am Benediktinergymnasium mit dem Studium. Den Abschluss mit der Matura macht er in der Bischofsstadt Raab. Damals wird der Wunsch, Priester zu werden, konkret. Er bittet um Aufnahme in das Raaber Priesterseminar.
Landpfarrer. Seine Bischofsweihe erfolgt am 5. Mai 1897. Als Weihbischof von Raab unterstützt er seinen Diözesanbischof Dr. Zalka, der schon 77 Jahre alt ist, als Kutrovatz zum Weihbischof bestellt wird. So muss er bei beschwerlichen Funktionen –Firmungen, Kirchweihen oder Repräsentationsreisen –seinen Bischof vertreten. Bei Firmungen hilft er auch in anderen Diözesen, gelegentlich sogar in Wien aus. Dabei bleibt er stets der einfache „Landpfarrer“, wie er es 22 Jahre lang gewohnt ist. Alle, die mit ihm etwas zu besprechen haben oder Hilfe brauchen, finden offene Türen und ein offenes Herz. Ein Kreuz mit der Dornenkrone ist sein Wappen und die Worte „Absit gloriari –Fern sei mir, mich zu rühmen“sein Wahlspruch.
Für den Umbau und die Renovierung der Pfarrkirche von Sigleßim Jahr 1913 stellt er 50.000 Kronen von seinem Privatvermögen zur Verfügung. Das entspricht dem heutigen Wert von rund 190.000 Euro. Die Weihe der Kirche kann er wegen seiner schweren Erkrankung nicht mehr vornehmen. Am 21. Oktober 1913 stirbt Weihbischof Kutrovatz.