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„Ah, der Rotwein!“ Mit diesem Ausruf begrüßte Papst Franziskus den burgenländischen Bischof Ägidius Zsifkovics mehrmals im Lauf der Woche, wenn der Oberhirte im Speisesaal des Gästehauses Santa Marta auf die österreichischen Bischöfe traf. Der gute burgenländische Tropfen „Caritas Fluchtachterl“, den Zsifkovics an Papst Franziskus überreicht hatte, war dem Heiligen Vater nachhaltig im Gedächtnis geblieben. "Caritas", die tätige Nächstenliebe, ist eine der Grundfunktionen der Kirche, die Papst Franziskus immer wieder einfordert. Die Verbindung mit einem guten Rotwein, dessen Verkaufserlös im Burgenland der Caritas Flüchtlingshilfe zugute kommt, hat dem Papst aus Argentinien, das sich eines ausgezeichneten "vino tinto" rühmen darf, gut gefallen.
Franziskus: "Nicht leicht, in Europa Bischof zu sein"
Papst Franziskus habe den österreichischen Bischöfen seine Bewunderung zum Ausdruck gebracht, so Zsifkovics. „Bischof in Europa zu sein, ist sicher schwieriger als in meiner lateinamerikanischen Heimat“, habe der Papst gemeint, in Europa sei in den letzten Jahrzehnten viel vom Glaubensgut aus der Gesellschaft geschwemmt worden. Bischof Zsifkovics berichtet von einem neuen, völlig offenen Gesprächsklima beim Papst und in den Büros der Kardinäle im Vatikan. „Wir sind für Euch da, wir wollen Euch Bischöfen als Servicestelle für das Wirken in den Ortskirchen dienen" - dieser Tenor sei während der ganzen Reise deutlich spürbar gewesen. Papst Franziskus habe ihm empfohlen, "wie ein guter Beichtvater" zu handeln, niemanden zu verurteilen und trotzdem nicht über alles leichtfertig hinwegzusehen.
Familienfragebögen vom Papst als Arbeitsgrundlage dankbar aufgenommen
Die überbrachten Beiträge der Gläubigen (Fragebögen zur Familie) sind, so der Bischof, in Rom gut aufgenommen worden. Sie werden dem Papst und den in der Bischofssynode versammelten Vertretern der Weltkirche dabei helfen, sich den drängenden Problemen der Seelsorge zu stellen. Es sei laut Zsifkovics eines der zentralen Anliegen dieses Papstes, die Schönheit und die göttliche Dimension der Familie herauszuheben und gegen aggressive gesellschaftliche Tendenzen zu verteidigen.