Mehr als hundert Frauen aus ganz Österreich und Südtirol haben sich in der Friedensburg Stadtschlaining zusammengefunden, um die sozialen Auswirkungen eines ungebremsten Kapitalismus zu erörtern. Bischof Zsifkovics betont bei Treffen die Rolle der Frau als Sensor für soziale Ungerechtigkeit.
Wo der Kapitalismus national wie international Ressourcen und Lebenschancen immer ungerechter verteilt, braucht es die Solidarität von NGOs. Das ist das Ergebnis intensiver Debatten mit Fachleuten aus Praxis und Theorie auf der Sommerstudientagung der Katholischen Frauenbewegung Österreichs vom 20.-23. August.
Die Armen werden ärmer, die Reichen reicher
Während Institutionen wie WTO (Welthandelsorganisation) oder IWF (Internationaler Währungsfonds) am Leitsatz ungebremsten Wachstums festhalten, mehren sich die Stimmen, die ein weiteres globales Auseinanderdriften von Arm und Reich beklagen. Die Vernetzung auf Ebene der Nichtregierungsorganisationen habe daher auf dem Weg zu einem solidarischen Wirtschafts- und Gesellschaftsmodell oberste Priorität, so Hilde Wipfel von der Katholischen Frauenbewegung Österreichs.
Mehr Frauen an die Macht
Frauen in ihrer Politisierung zu fördern und zu unterstützen, sie weltweit mehr und mehr zu Subjekten in der Durchsetzung ihrer Rechte zu machen, sei daher gegenwärtig eine wesentliche Stoßrichtung im entwicklungspolitischen Ansatz, berichtete Andrea Kadensky aus der Projektarbeit der Aktion Familienfasttag. Bischof Yvon Ambroise, langjähriger Caritas-Präsident in Indien, der das Konzept dieser "Ermächtigung" seit den frühen 1990er Jahren in Indien betrieben und unter anderem in Projekten mit der kfböwirksam werden hat lassen, bezeichnete bei der Tagung die Mechanismen des neoliberalen Wirtschaftens als einen wesentlichen Faktor von "Entmächtigung" heute. Internationale Konzerne würden Fabriken hinter Gittern ohne jegliche sozialen Standards schaffen, offiziell dargestellt als Initiativen zur Schaffung von Arbeitsplätzen für Frauen.
Bischof Zsifkovics: "Unsere Welt ist nicht gesund, Frauen können heilend wirken"
Der Eisenstädter Diözesanbischof fand klare Worte zur aktuellen Situation: "Unsere Welt ist noch immer nicht gesund. In vielen Gegenden unserer Erde ist ein Menschenleben noch immer nichts wert; politische oder religiöse Fanatiker treten Gottes Liebesbotschaft mit Füßen, Andersgläubige werden verfolgt, vertrieben oder hingerichtet; die Aufrüstung der Worte und der Waffen ist wieder aktuell geworden; Konzerne beuten Natur und Umwelt aus, während auf der anderen Seite der Hochsicherheitszäune Kinder verhungern und ganze Völker von der Landkarte verschwinden." Es müsse anerkannt werden, dass die "Erhöhung der Niedrigen" und eine Welt ohne Herrschaftsverhältnisse, wie Maria sie im "Revolutionssong des Magnificat" besinge, "noch immer nicht da ist". Zsifkovics bat und ermutigte auf der Tagung die Frauen, zu sein wie Maria, "die größte Revolutionärin der Geschichte", und weiterhin empfänglich zu sein für die sozialen Schwingungen und "die Melodie Gottes mitten in dieser zerrissenen Welt."
Wo der Kapitalismus national wie international Ressourcen und Lebenschancen immer ungerechter verteilt, braucht es die Solidarität von NGOs. Das ist das Ergebnis intensiver Debatten mit Fachleuten aus Praxis und Theorie auf der Sommerstudientagung der Katholischen Frauenbewegung Österreichs vom 20.-23. August.
Die Armen werden ärmer, die Reichen reicher
Während Institutionen wie WTO (Welthandelsorganisation) oder IWF (Internationaler Währungsfonds) am Leitsatz ungebremsten Wachstums festhalten, mehren sich die Stimmen, die ein weiteres globales Auseinanderdriften von Arm und Reich beklagen. Die Vernetzung auf Ebene der Nichtregierungsorganisationen habe daher auf dem Weg zu einem solidarischen Wirtschafts- und Gesellschaftsmodell oberste Priorität, so Hilde Wipfel von der Katholischen Frauenbewegung Österreichs.
Mehr Frauen an die Macht
Frauen in ihrer Politisierung zu fördern und zu unterstützen, sie weltweit mehr und mehr zu Subjekten in der Durchsetzung ihrer Rechte zu machen, sei daher gegenwärtig eine wesentliche Stoßrichtung im entwicklungspolitischen Ansatz, berichtete Andrea Kadensky aus der Projektarbeit der Aktion Familienfasttag. Bischof Yvon Ambroise, langjähriger Caritas-Präsident in Indien, der das Konzept dieser "Ermächtigung" seit den frühen 1990er Jahren in Indien betrieben und unter anderem in Projekten mit der kfböwirksam werden hat lassen, bezeichnete bei der Tagung die Mechanismen des neoliberalen Wirtschaftens als einen wesentlichen Faktor von "Entmächtigung" heute. Internationale Konzerne würden Fabriken hinter Gittern ohne jegliche sozialen Standards schaffen, offiziell dargestellt als Initiativen zur Schaffung von Arbeitsplätzen für Frauen.
Bischof Zsifkovics: "Unsere Welt ist nicht gesund, Frauen können heilend wirken"
Der Eisenstädter Diözesanbischof fand klare Worte zur aktuellen Situation: "Unsere Welt ist noch immer nicht gesund. In vielen Gegenden unserer Erde ist ein Menschenleben noch immer nichts wert; politische oder religiöse Fanatiker treten Gottes Liebesbotschaft mit Füßen, Andersgläubige werden verfolgt, vertrieben oder hingerichtet; die Aufrüstung der Worte und der Waffen ist wieder aktuell geworden; Konzerne beuten Natur und Umwelt aus, während auf der anderen Seite der Hochsicherheitszäune Kinder verhungern und ganze Völker von der Landkarte verschwinden." Es müsse anerkannt werden, dass die "Erhöhung der Niedrigen" und eine Welt ohne Herrschaftsverhältnisse, wie Maria sie im "Revolutionssong des Magnificat" besinge, "noch immer nicht da ist". Zsifkovics bat und ermutigte auf der Tagung die Frauen, zu sein wie Maria, "die größte Revolutionärin der Geschichte", und weiterhin empfänglich zu sein für die sozialen Schwingungen und "die Melodie Gottes mitten in dieser zerrissenen Welt."