(c) Wikipedia/ Wolfgang Sauber |
Der Advent ist aber auch eine Zeit der leuchtenden Heiligengestalten, allen voran die Gottesmutter Maria und ihr Bräutigam, der hl. Josef, dann der hl. Nikolaus und die hl. Barbara, Johannes der Täufer, für manche auch der große Missionar der Neuzeit Franz Xaver und der Karmeliten-Mystiker Johannes vom Kreuz („Am Ende unseres Lebens werden wir nach der Liebe gefragt“).
Eine besondere Gestalt in den ersten Tagen des Advents ist der hl. Ambrosius von Mailand, bedeutender Bischof der frühen Kirche, der als Prediger, als Lehrer und Schriftsteller nachhaltig prägend blieb. An den Beschlüssen des Konzils von Nicäa (325) hatte er wesentlich Anteil, unter anderem ist uns das wichtigste christliche Glaubensbekenntnis, das so genannte „Nicänische Glaubensbekenntnis“ aus jener Zeit überliefert (Gotteslob Nr. 586,2).
Als Hymnendichter ist Ambrosius für den Kirchengesang bis heute maßgeblich, seine Poesie findet sich in nahezu jedem Gesangbuch, natürlich auch im neuen Gotteslob. Unter Ambrosius‘ Liedern meistverbreitet ist der Adventhymnus „Veni Redemptor gentium“, der in einer späteren deutschen Übersetzung im Kirchenlied „Nun komm, der Heiden Heiland“ usuell geworden ist (im Gotteslob beginnt der Text mit „Komm, du Heiland aller Welt“, GL 227).
Der Text und die archaische dorische Melodie haben viele Komponisten inspiriert, als eines der bekanntesten Werke gilt eine Kantate von Johann Sebastian Bach, die Anfang Dezember 1714, vor genau 300 Jahren, komponiert und uraufgeführt wurde.
Der Gedenktag des hl. Ambrosius fällt in diesem Jahr auf den zweiten Adventsonntag; das Datum 7. Dezember geht zurück auf den Tag der Bischofsweihe des Heiligen. Außerdem feiert der hl. Ambrosius heuer einen runden Geburtstag: er hat vor 1.675 Jahren das Licht der Welt erblickt.
Beide Jubiläen, jenes von Ambrosius‘ und jenes der Bach-Kantate, waren mitbestimmend für die musikalische Gestaltung des Hochamts zum zweiten Adventsonntag im Martinsdom:
Sonntag, 7. Dezember, 9 Uhr, Dommusik St. Martin (Solisten, Chor & Orchester),
Johann Sebastian Bach, Kantate BWV 61 „Nun komm der Heiden Heiland“