(c) Hajo Rebers / pixelio.de |
bevölkerung (287.416 laut Statistik Austria) liegt somit bei 68,82 %. Zum Vergleichs-
zeitpunkt 1.1.2014 waren es 199.652 von 287.100 Personen). Der Anteil der Kirchen-
mitglieder an der Gesamtbevölkerung bleibt damit in etwa unverändert.
Mehrjahresbetrachtung im Burgenland positiv
Die Mehrjahresbetrachtung zeigt, dass die signifikante Austrittswelle des Jahres 2010, bedingt durch das Bekanntwerden kirchlicher Missbrauchsfälle, im Burgenland in den Folgejahren wieder stark zurückgegangen ist und sich auf dem Niveau vor 2010 eingependelt hat. So sind in der Diözese Eisenstadt im Jahr 2014 insgesamt 1.225 Personen aus der katholischen Kirche ausgetreten, das entspricht 0,62 % der burgenländischen Katholikinnen und Katholiken. Auch die Zahl der Kircheneintritte (im Jahr 2014 waren es 83 Personen) entspricht dem Durchschnitt der vergangenen Jahre.
Demografische Entwicklung trotz "grandiosem Franziskus-Effekt"österreichweit nicht kirchenfreundlich
Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics: "Auch wenn dies positive Vergleichswerte sind, dürfen wir uns nichts vormachen. Der gesellschaftliche Trend zur Kirche ist – trotz der frischen Dynamik von Papst Franziskus – in ganz Österreich insgesamt rückläufig. Er wirkt sich bereits an der gesellschaftlichen Wurzel durch weniger werdende Taufen in einer kinderarmen Gesellschaft aus, die stark von Migration auch aus nicht-christlichen Ländern geprägt ist." Maßgebliche Faktoren für den Rückgang der Katholikenzahl in Österreich sind nicht nur das Verhältnis von Austritten zu Kircheneintritten, sondern auch von Taufen zu Sterbefällen und von Zuzügen zu Wegzügen.
Zsifkovics: "In dünner werdender Suppe wird das Salz immer wichtiger!"
Zsifkovics warnt aber vor dem "Würgegriff der Statistik", der zu einer verengten Sichtweise führen könne. "Das eine sind die nüchternen Zahlen kirchlicher Verwaltung. Das andere ist das vielfältige Wirken und Leben von Kirche über alle definierten Ränder hinaus." Man könne "die Partikel eines Lichtstrahls ebenso wenig zählen wie die Salzkörner in einem Teller Suppe", so der Eisenstädter Bischof. "Dass die Kirche berufen ist, Salz der Erde und Licht der Welt zu sein, ist in Zeiten stärker werdender sozialer Kälte und gesellschaftlicher Unsicherheit von besonders starker Bedeutung. Wo die Suppe dünner wird, gewinnt das Salz an Bedeutung", zeigt sich Zsifkovics überzeugt.