Bürgermeister Thomas Steiner, Apostolischer Nuntius Peter Stephan Zurbriggen, Nuntiaturrat Gabor Pinter und Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics (c) Diözese Eisenstadt/ Gossmann, |
Eisenstadt – In einem festlichen Akt wurde gestern Abend in der Eisenstädter Franziskanerkirche die Ausstellung "Eisenstadt. Vom Barockjuwel zur Landeshauptstadt" eröffnet. Anlass der von der Diözese Eisenstadt in Kooperation mit der Stadtgemeinde Eisenstadt, Burgenländischem Landesarchiv und Burgenländischer Landesbibliothek getragenen Ausstellung ist das am 30. April 2015 stattfindende 90jährige Bestandsjubiläum der Freistadt Eisenstadt als Sitz der burgenländischen Landesregierung.
Eine Stadt wie ein Tryptichon
In seiner Eröffnungsrede deutete der Eisenstädter Bischof den Weg Eisenstadts von seinen Anfängen bis ins 21. Jahrhundert anhand von drei zusammenhängenden Bildern: Dem Bild eines Dorfes, das zur Stadt wird; dem Bild einer sich in turbulenten Zeiten bewährenden Hauptstadt; und dem Bild einer Stadt, die zur Bischofsstadt wird. Zwei historische "Scharniere" sind es für Zsifkovics, die diese Bilder zu einem Ganzen verbinden: Das geistliche Erbe des heiligen Martin, dem späteren Landes- und Diözesanpatron, für immer festgeschrieben in der ungarischen Bezeichnung für Eisenstadt ("Kismarton"), und das Talent der Eisenstädter, "aus dem Schatten manch ungünstiger historischer Entwicklung immer wieder die Dinge zum Guten zu wenden".
Als Bischofsstadt Teil der globalen Landkarte und "Brückenkopf" nach Osten
Die Anwesenheit des Apostolischen Nuntius in Österreich, Erzbischof Peter Zurbriggen, als Vertreter des Papstes beim Festakt sei "sichtbarer Ausdruck der globalen Bedeutung, die das Dorf und die spätere Stadt durch die Erhebung zur Bischofsstadt einer Weltkirche erfahren hat", so Bischof Zsifkovics. Mit der Erhebung des burgenländischen Gebietes zur Diözese 1960 wandelte sich das Bild Eisenstadts zum Bild einer Stadt, die immer wieder im Fokus weltkirchlicher Ereignisse steht. So etwa beim Pastoralbesuch von Papst Johannes Paul II. 1988 oder beim Besuch des Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel, Bartholomaios I., erst im November des vergangenen Jahres. Für Zsifkovics ist es "das Bild einer Stadt, die sich als geistiger und geistlicher Brückenkopf zwischen Ost und West versteht und deren Weg nach vorne und nach oben offen ist."
Beeindruckende Exponate zeigen sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Weg Eisenstadts
Bernhard Weinhäusel, Diözesanarchivar und Kurator der Ausstellung, zeigte sich anlässlich der Eröffnung erfreut über die Fülle und Vielfalt an Exponaten, die von den Partnerinstitutionen zusammengetragen werden konnten: "Neben der Stadtgeschichte, der künstlerischen und kulturellen Entwicklung bis heute, wollen wir exemplarisch auch sozialgeschichtliche Aspekte früherer Lebenswelten aufzeigen – Dank der exzellenten Zusammenarbeit mit dem beherzten Team des Landesarchivs und der Landesbibliothek ist uns das gelungen!" Zahlreiche weitere Kooperationspartner und Leihgeber haben zur Qualität der Ausstellung beigetragen, so etwa das Österreichische Jüdische Museum in Eisenstadt und der ORF Burgenland. Für die anspruchsvolle musikalische Gestaltung der Eröffnungsfeier zeichneten Diözesanmusikdirektor Thomas Dolezal an der Orgel und der Trompeter Freddy Staudigl verantwortlich.
Die Jubiläumsausstellung "Eisenstadt. Vom Barockjuwel zur Landeshauptstadt" im Eisenstädter Diözesanmuseum (Joseph-Haydn-Gasse 31) läuft vom 30. April bis 11. November 2015. Öffnungszeiten: Mittwoch bis Samstag 10:00 bis 13:00 und 14:00 bis 17:00 Uhr, Sonn- und Feiertage für Gruppen gegen Voranmeldung.
www.martinus.at/dioezesanmuseum