Große Festmesse zum Stadtjubiläum im Eisenstädter Dom – Bischof Zsifkovics erinnert an christliche Wurzeln und Erfolgsgeschichte Eisenstadts: Moderne bürgerliche und politische Rechte als Ausdruck der "christlichen DNA" eines Gemeinwesens
Mit einer prachtvoll gestalteten Pontifikalmesse im Eisenstädter Dom feierte die Diözese Eisenstadt unter geschlossener Teilnahme der Eisenstädter Stadtregierung das 90-Jahr-Jubiläum der Landeshauptstadt des Burgenlands und Sitzes der burgenländischen Landesregierung.
Dank und Freude über bisherigen Eisenstädter Weg
In seiner Festpredigt erinnerte Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics an die Städte der Bibel als Orte, an denen sich seit Anbeginn das Verhältnis des einzelnen Menschen zur Gemeinschaft und der Gemeinschaft zum einzelnen Menschen am prägnantesten zeige. So "sind es vorzugsweise die Städte und ihre Mächtigen, denen die Propheten der Bibel ihr oft vernichtendes moralisches Attest ausstellen", so Zsifkovics. Solche Prophetenklage gelte nicht für Eisenstadt, das 90jährige Bestehen der Stadt als Hauptstadt des Burgenlandes und als Ort von Frieden, Freiheit und Wohlstand verdiene vielmehr "großen Dank und große Freude über den bisherigen Weg unseres Gemeinwesens", so der Eisenstädter Bischof.
Zukunftsverantwortung statt Nostalgie
Gleichzeitig müsse der dankbare Blick zurück die Zukunft fest im Blick haben, so Bischof Zsifkovics. Im Zeitalter der sich globalisierenden Menschheit und der sich globalisierenden Probleme könne es eine politisch, ökonomisch und kulturell autarke Insel der Seligen nicht mehr geben: "Selbst unser kleines, aber feines Barockjuwel Eisenstadt und das energieautarke Burgenland sind eingebettet in einen großen globalen Gesamtzusammenhang aus Ökologie und sozialen Menschheitsfragen, den zu erkennen und dem Rechnung zu tragen die wahrlich nicht leichte Aufgabe unserer gesellschaftlichen Verantwortungsträger ist", so Zsifkovics wörtlich. Und er ergänzte: "Das Ertrinken von 700 Bootsflüchtlingen vor der Grenze Europas ist kein exotisches Fernereignis mehr."
Zsifkovics: "Kirche der Zukunft wird keine politischen Feigenblattfunktionen mehr erfüllen, sondern durch überzeugte Christen das Evangelium verkünden"
Dementsprechend dürfen moderne Gemeinwesen die "Funkverbindung nach oben", zu den Geboten der Gottes- und der Nächstenliebe, nicht verlieren: "Selbst das, was in unserer heutigen Gesellschaft, in ganz Europa, in Österreich, unserem Land Burgenland und auch hier inmitten unserer Landeshauptstadt Eisenstadt auf den ersten Blick als weltlich, als säkular, als religiös neutral erscheint, trägt unter der Oberfläche die christliche DNA.", erinnerte Zsifkovics in seiner Predigt. Rechtsstaatlichkeit, Demokratie, Bürger- und Menschenrechte gingen zurück auf die Überzeugung vom unendlichen Wert des Menschen und der menschlichen Seele vor Gott: "Dass der Mensch –und zwar jeder Mensch! – etwas wert ist, hat seinen Ursprung in dieser jüdisch-christlichen Wurzel des Abendlandes!" In Eisenstadt wurde diese Überzeugung immer wieder hochgehalten gegen alle Anstürme und Zeitenbrüche, müsse aber, wie in allen modernen Gemeinwesen, beständig gepflegt und weiterentwickelt werden. Die Kirche werde in den Städten, so Zsifkovics, immer weniger als Taufschein-Christentum, sondern immer mehr durch innerlich überzeugte und danach lebende Christen im 21. Jahrhundert kein staatlicher Funktionserfüller mehr sein. Statt politischer "Feigenblattfunktionen" werde sie "mit dem Evangelium als Reiseführer in der Hand globaler Wegweiser sein und unaufhörlich an Gott und den Nächsten erinnern."
Mit einer prachtvoll gestalteten Pontifikalmesse im Eisenstädter Dom feierte die Diözese Eisenstadt unter geschlossener Teilnahme der Eisenstädter Stadtregierung das 90-Jahr-Jubiläum der Landeshauptstadt des Burgenlands und Sitzes der burgenländischen Landesregierung.
Dank und Freude über bisherigen Eisenstädter Weg
In seiner Festpredigt erinnerte Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics an die Städte der Bibel als Orte, an denen sich seit Anbeginn das Verhältnis des einzelnen Menschen zur Gemeinschaft und der Gemeinschaft zum einzelnen Menschen am prägnantesten zeige. So "sind es vorzugsweise die Städte und ihre Mächtigen, denen die Propheten der Bibel ihr oft vernichtendes moralisches Attest ausstellen", so Zsifkovics. Solche Prophetenklage gelte nicht für Eisenstadt, das 90jährige Bestehen der Stadt als Hauptstadt des Burgenlandes und als Ort von Frieden, Freiheit und Wohlstand verdiene vielmehr "großen Dank und große Freude über den bisherigen Weg unseres Gemeinwesens", so der Eisenstädter Bischof.
Zukunftsverantwortung statt Nostalgie
Gleichzeitig müsse der dankbare Blick zurück die Zukunft fest im Blick haben, so Bischof Zsifkovics. Im Zeitalter der sich globalisierenden Menschheit und der sich globalisierenden Probleme könne es eine politisch, ökonomisch und kulturell autarke Insel der Seligen nicht mehr geben: "Selbst unser kleines, aber feines Barockjuwel Eisenstadt und das energieautarke Burgenland sind eingebettet in einen großen globalen Gesamtzusammenhang aus Ökologie und sozialen Menschheitsfragen, den zu erkennen und dem Rechnung zu tragen die wahrlich nicht leichte Aufgabe unserer gesellschaftlichen Verantwortungsträger ist", so Zsifkovics wörtlich. Und er ergänzte: "Das Ertrinken von 700 Bootsflüchtlingen vor der Grenze Europas ist kein exotisches Fernereignis mehr."
Zsifkovics: "Kirche der Zukunft wird keine politischen Feigenblattfunktionen mehr erfüllen, sondern durch überzeugte Christen das Evangelium verkünden"
Dementsprechend dürfen moderne Gemeinwesen die "Funkverbindung nach oben", zu den Geboten der Gottes- und der Nächstenliebe, nicht verlieren: "Selbst das, was in unserer heutigen Gesellschaft, in ganz Europa, in Österreich, unserem Land Burgenland und auch hier inmitten unserer Landeshauptstadt Eisenstadt auf den ersten Blick als weltlich, als säkular, als religiös neutral erscheint, trägt unter der Oberfläche die christliche DNA.", erinnerte Zsifkovics in seiner Predigt. Rechtsstaatlichkeit, Demokratie, Bürger- und Menschenrechte gingen zurück auf die Überzeugung vom unendlichen Wert des Menschen und der menschlichen Seele vor Gott: "Dass der Mensch –und zwar jeder Mensch! – etwas wert ist, hat seinen Ursprung in dieser jüdisch-christlichen Wurzel des Abendlandes!" In Eisenstadt wurde diese Überzeugung immer wieder hochgehalten gegen alle Anstürme und Zeitenbrüche, müsse aber, wie in allen modernen Gemeinwesen, beständig gepflegt und weiterentwickelt werden. Die Kirche werde in den Städten, so Zsifkovics, immer weniger als Taufschein-Christentum, sondern immer mehr durch innerlich überzeugte und danach lebende Christen im 21. Jahrhundert kein staatlicher Funktionserfüller mehr sein. Statt politischer "Feigenblattfunktionen" werde sie "mit dem Evangelium als Reiseführer in der Hand globaler Wegweiser sein und unaufhörlich an Gott und den Nächsten erinnern."