Die Eisenstädter Schwestern von Tarbes mit Bischofsvikar Pater Voith © Barmherzige Brüder Eisenstadt |
Eisenstadt – Bischofsvikar P. Lorenz Voith besuchte im Zuge seiner burgenlandweiten Koordinierungstätigkeiten zugunsten einer stärkeren Vernetzung und Profilierung der in der Diözese Eisenstadt tätigen Orden am 16. Feber die Schwesterngemeinschaft vom Hl. Joseph von Tarbes. Voith, als Redemptorist selbst Ordensmann, informierte sich in geschwisterlicher Atmosphäre über das Leben und das Arbeiten der Schwestern in ihrer Niederlassung in Eisenstadt.
Alltäglicher Dienst am Menschen und kommende Projekte
Alle fünf Schwestern der dortigen Kommunität arbeiten im Krankendienst bzw. im pastoralen Bereich des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder. Beide Gemeinschaften des Ordens im Burgenland (Eisenstadt und Frauenkirchen) unterstützen darüberhinaus mit ihren Einkommen seit Jahren auch den Aufbau und die Arbeit ihrer Kongregation in Uganda (geistliche Ausbildung von Kandidatinnen, Schulen, Krankeneinrichtungen). Für die kommenden Jahre ist unter anderem der Aufbau eines "Freiwilligen Jahres in Afrika oder Indien" für interessierte Jugendliche und junge Erwachsene aus dem Burgenland geplant. Der Orden kann sich mehrere Projekte im Rahmen eines solchen Freiwilligenjahres vorstellen, vieles davon ist noch im Planungsstadium.
Diözese Eisenstadt als Brennpunkt von Charismen
P. Voith dankte auch im Namen des Diözesanbischofs für den Dienst und das Zeugnis der Schwestern in der Diözese: "Vielleicht müssen wir noch mehr diese Schwestern-Berufungen ‚mit Herz’ bekannt machen, weit über das Krankenhaus hinaus. Denn solche Schwestern haben uns etwas zu sagen!", so Voith, der vom Charisma und vom Engagement der Schwestern sichtlich angetan ist. Die Gemeinschaft ist ein äußerst lebendiger Teil der großen burgenländischen "Ordensfamilie", die Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics in den vergangenen Jahren durch eine offensive Einladungspolitik vergrößert hat. So konnten alleine in einem Jahr sieben neue Ordensniederlassungen im Burgenland verzeichnet werden, womit auch vermehrt regelmäßige Kontakte der Diözese Eisenstadt zu den personell zuständigen Ordensleitungen in aller Welt erforderlich werden. Im April wird die Generaloberin des Ordens der Tarbes-Schwestern (mit Sitz in Südfrankreich) zur Visitation ins Burgenland kommen.
Bischofs Zsifkovics: "Ordensleben keine Sache für Warmduscher!"
Zsifkovics vertritt eine sehr wertschätzende Haltung gegenüber qualitätsvollem Leben in geistlicher Gemeinschaft: "Auch, wenn es in der modernen Gesellschaft ein uninformiertes, oft verzerrtes und weichgezeichnetes Bild von Ordensleben gibt: Ein ernstgemeintes Leben in Kontemplation und gleichzeitiger sozialer Aktion ist nichts für Warmduscher, sondern bedeutet höchsten Anspruch! Die Orden sind Kirche im Brennpunkt, und sie nehmen die tiefen Krisen unserer ganzen Gesellschaft schonungslos in den Brennpunkt. Jede Diözese braucht solche Kraftwerke reifer, starker Persönlichkeiten wie unsere indischen Schwestern, die sich tagtäglich für Kranke, Sterbende und Arme einsetzen, und trotzdem nie verdrossen oder unzufrieden daherkommen!"
Schwestern vom hl. Joseph von Tarbes
Seit 1999 sind die Schwestern vom hl. Joseph von Tarbes in Österreich, in der Diözese Eisenstadt leben sie in zwei Gemeinschaften (Frauenkirchen und Eisenstadt) mit insgesamt acht Schwestern. In Österreich widmen sie sich hauptsächlich der pastoralen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen sowie mit kranken und alten Menschen. In der Pfarre Frauenkirchen helfen sie in der Seelsorge seit 1999 mit. Im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Eisenstadt leisten die Schwestern seit 2007 ihren Dienst in der Seelsorge und in der Krankenpflege.
Das Ordenscharisma:
Es lautet: "Verwurzelt in der Liebe des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes, sind wir gemeinsam berufen, für Gott und für die anderen da zu sein, um in Vereinigung mit Gott zu leben und Gemeinschaft zu stiften in unseren Gemeinschaften und in der Welt".
Die Aufgaben der Schwestern sind dementsprechend die Seelsorge, Bildungs- und Sozialarbeit, Alten- und Krankenpflege sowie Dienst an den Ärmsten der Armen. Die Schwestern tragen Habit und indische Saree als Ordenstracht. Die Farbe der Saree hat religiöse Bedeutung und steht für Hingabe und Verzicht.
Das Ordenswappen:
Ein Boot symbolisiert die Kirche, die St. Joseph, der Patron, auf ihrer Reise begleitet. Die drei Segel stehen für die drei wesentlichen Merkmale des Ordens: Kontemplation, Leben in der Gemeinschaft und Bereitschaft zum Dienst an den Mitmenschen.
Geschichte des Ordens:
Ins Leben gerufen wurde der Orden 1843 in der Diözese von Tarbes in Südfrankreich durch sechs einfache Mädchen vom Land. Ihre große Sehnsucht war es, den Dreifaltigen Gott anzubeten und ihn zu den Menschen zu bringen, vor allem zu den Ärmsten der Armen. Der neue Orden wurde dem heiligen Joseph geweiht und erhielt von daher auch seinen Namen. Heute sind die Schwestern in folgenden Ländern vertreten: Frankreich, Indien, Venezuela, Peru, Kolumbien, England, Kenia, Mexiko, Österreich, Brasilien, Uganda, Spanien, Kongo und Djibouti. Auf der ganzen Welt verrichten insgesamt 700 Schwestern ihren Dienst am Nächsten.
Mehr zur Kongregation unter: http://sjtbangalore.org/