Festgottesdienst zum 100. Geburtstag des ersten Bischofs der Diözese Eisenstadt (c) Diözese Eisenstadt |
Als "Brückenbauer im Dienst der Kirche" hat Bischof Ägidius Zsifkovics Bischof Stefan László (1913-1995), den ersten Bischof der Diözese Eisenstadt, bezeichnet. In seiner Predigt beim Festgottesdienst im Eisenstädter Martinsdom am Samstagabend, mit dem ein Symposion zum 100. Geburtstag von Bischof László abgeschlossen wurde, sagte Zsifkovics wörtlich: "Er war zuerst ein leidenschaftlicher Seelsorger und Hirte, der unermüdlich und kreativ für die Menschen unserer Diözese und weit darüber hinaus eine lebendige Brücke zu Gott gebaut hat. Er war nicht nur Baumeister der jungen Diözese, in der er tiefe Spuren hinterlassen und zu ihrer Identität wesentlich beigetragen hat, sondern als Brückenbauer zu Gott vor allem ein geistlicher Baumeister - mit Hilfe vieler Wallfahrten." Weiters erinnerte Zsifkovics an den Besuch von Papst Johannes Paul II. im Juni 1988 in der Diözese Eisenstadt. Damals habe der Papst Bischof László und die Gläubigen ermutigt, die Brückenfunktion vor allem zu den Völkern Osteuropas wahrzunehmen.
Baumeister der Diözese. Der Eisenstädter Altbischof Paul Iby, Lászlós Nachfolger im Bischofsamt, bezeichnete diesen im Rahmen des Symposions als "zielbewussten Lehrmeister, als strengen Vorgesetzten, als Perfektionisten. Ein Mann der Kirche, stets treu zur Lehre und zum Papst." Zugleich sei László ein Patriot gewesen, "der die Volksgruppen gefördert hat". Als "Baumeister der Diözese" habe er diese nicht nur errichtet, sondern auch im wörtlichen Sinn für zahlreiche diözesane Bauten und Institutionen verantwortlich gezeichnet; beispielsweise das Gymnasium der Diözese, die Pädagogische Hochschule, das Haus der Begegnung oder das Arbeiterwohnheim in Wien.
Papstbesuch als Höhepunkt. Der Besuch des Papstes 1988 in László's Heimatgemeinde Trausdorf habe die weltkirchliche Bedeutung der so kleinen Diözese Eisenstadt gezeigt "und war gleichzeitig die Würdigung der Person Stefan László und Ausdruck einer langjährigen Freundschaft", sagte Martin Bolldorf, Präsident der László-Gesellschaft und ehemaliger österreichischer Vatikan-Botschafter. Theodor Detter, ehemaliger Präsident der László-Gesellschaft, sagte über den ersten Bischof der Diözese Eisenstadt: "Er hat es verstanden, das Land in seiner Besonderheit zu erfassen und auch anderen vorzustellen." Den Laien habe er ihren legitimen Platz im hierarchischen Gefüge der Kirche zugesprochen, mit dem Auftrag, sich auch in der Gesellschaft ihrer christlichen Pflicht bewusst zu sein. Franz Sauerzopf, ehemaliger Burgenländischer Landeshaptmann-Stellvertreter, hob die Verdienste Lászlós für das Zusammenleben und Zusammenführen der vier Volksgruppen im Burgenland hervor.
Die diesjährigen Preisträger (v.l.n.r.) Agnes Höld, Thomas Stoppacher und Bela Matthias Teleky mit Diözesanbischof Zsifkovics (c) Diözse Eisenstadt/Gerald Gossmann |
Anerkennungspreise erhielten Agnes Höld für ihre Auseinandersetzung mit den Attentaten 1995 in Oberwart in besonderer Berücksichtigung der Burgenlandkroaten sowie Thomas Stoppacher für seine Diplomarbeit zum jüdischen Bad Gleichenberg als ein "vergessenes Kapitel der Kurgeschichte". Weiters wurde beim Symposion auch das Buch "Brückenbauer im Dienst der Kirche - Diözesanbischof Stefan László in Lebensbildern" von Ildiko Fárkas präsentiert. Ehrengäste des Symposions waren der Linzer Altbischof Bischof Maximilian Aichern und der Bischof von Szombathely, András Veres. Der als Hauptreferent angekündigte Budapester Kardinal Peter Erdö musste seine Teilnehme kurzfristig absagen.
(KAP)
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