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26-jähriger Burgenländer zum Priester geweiht

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Priesterweihe Philipp SupperDer 26-jährige Weppersdorfer Philipp Supper wurde von Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics im Eisenstädter Martinsdom zum Priester geweiht.

Noch als Schüler kam er während einer Berufsinformationsmesse in Kontakt mit dem Priesterseminar. Nun wurde Philipp Supper aus Weppersdorf zum Priester der Diözese Eisenstadt geweiht.

Sein Berufswunsch war schon früh "irgendwas mit Menschen". Supper überlegte, ob er Arzt werden solle, Psychiater oder Familienberater. Mit seiner Entscheidung, schlussendlich Priester zu werden, ist er heute sehr zufrieden. "Ich glaube, dass da viele Aspekte von anderen Berufsgruppen im Priesterberuf drinnen sind. Als Priester bekommt man vom Leben viel mit – man ist bei Taufen dabei, bei Firmungen und Begräbnissen."

Eigentlich hätte er auch fast den Weg zum Fußballprofi eingeschlagen. Er spielte im Bundesnachwuchszentrum (BNZ) und gehörte damit zu den talentiertesten Spielern des Burgenlandes. "Profispieler hätte ich aber nicht werden können, dazu fehlte mir das Potential", sagt er heute. Als Priester möchte er vor allem die Tätigkeit eines Seelsorgers in den Mittelpunkt stellen und "mit den Leuten mitgehen, sie begleiten, zuhören oder bei Bedarf Ratschläge geben." Seine Priesterweihe sieht er als Abschluss eines Weges, aber trotzdem auch als Neuanfang. "Ich habe Vorfreude auf das was kommt." Nachsatz: "Mit der Freude, mit der man sich auf das Fest freut, sollte man auch später an die Arbeit als Priester herangehen."

Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics hob in seiner Predigt drei Schlagworte hervor, die den Neupriester begleiten sollen. Das erste heißt: Führen. "Du sollst die Dir anvertrauten Menschen als Hirte auf eine gute Weide führen. Du sollst sie nicht an Dich binden, sondern indem Du ihnen das Wort Gottes verkündest, die Sakramente spendest und sie auch selber empfängst –besonders das Sakrament der Versöhnung – die Caritas lebst und die christliche Gemeinschaft mitaufbaust, sollst Du sie zu Christus führen. Richtschnur und Maßstab ist Dir dabei Jesus, der gute Hirte und sein Evangelium sowie das ständige Gebet." Das zweite Wort heißt: Prüfen. "Du sollst als Hirte die Dienstleistungen und Charismen der Gläubigen prüfen, das heißt ihre Talente und Fähigkeiten sehen, anerkennen und wertschätzen. Dazu braucht es ein offenes und liebendes Herz für die Menschen." Und das dritte Wort heißt: Einmütig zusammenarbeiten. "Einheit und Zusammenarbeit sind zwei Schlüsselworte in der Seelsorge. Ohne Einheit und Zusammenarbeit gibt es kein fruchtbares und glaubwürdiges Wirken. Einheit und Zusammenarbeit mit allen in der Pfarre, im Dekanat und in der Diözese, unter den Priestern und mit dem Bischof sowie zwischen Priestern und Laien."

Im letzten Jahr absolvierte Philipp Supper sein Pastoralpraktikum in der Pfarre Großpetersdorf. Künftig wird er zur Fortsetzung seiner Studien am Istituto Patristico Augustinianum in Rom freigestellt.

Hier geht's zum Fotoalbum ... 

Bischof Zsifkovics zum Ehrenmitglied der Burgenländischen Gemeinschaft ernannt

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Bischof Zsifkovics zum Ehrenmitglied der Burgenländischen Gemeinschaft ernannt
Bischof Zsifkovics mit Walter Dujmovits und Edi Nicka
Bei ihrem diesjährigen Besuch in Eisenstadt warteten die US-Burgenländer aus New York mit einer besonderen Überraschung für ihren Heimatbischof auf.

Hohe Auszeichnung für burgenländisches Kirchenoberhaupt
Eisenstadt – Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics staunte nicht schlecht, als er am Ende des Gottesdienstes, den er im Bischofshof mit Mitgliedern des Burgenland-Clubs New York feierte, zum Ehrenmitglied der weltweiten Burgenländischen Gemeinschaft ernannt wurde. Überreicht wurde die hohe Auszeichnung vom Präsidenten der Burgenländischen Gemeinschaft, Hofrat Dr. Walter Dujmovits.
Die Auszeichnung erfolgte in Anerkennung der Verdienste von Bischof Zsifkovics um die Anliegen der Gemeinschaft und seiner besonderen Verbundenheit mit den Burgenländern in aller Welt. Im Oktober 2013 hatte Bischof Zsifkovics anlässlich des 90-jährigen Jubiläums des "1. Burgenländischer Krankenunterstützungsverein New York" mehrere Communities in Amerika besucht.

Zsifkovics: Thema „Migranten“ für Burgenländer Ehrensache und Herzensangelegenheit
Der Eisenstädter Bischof nahm die Auszeichnung sichtlich gerührt entgegen. In einer kurzen Stellungnahme erinnerte er daran, dass Burgenländer einst aus Not ihre Heimat verließen. In der Fremde konnten sie eine neue Existenz aufbauen – was ohne menschenwürdige Aufnahme in den Einwanderungsländern nicht möglich gewesen wäre. „Wenn heute Menschen in Not zu uns kommen, dann ist es für einen Burgenländer eine Ehrensache, sein Herz nicht zu verschließen“, so Zsifkovics. Die Diözese Eisenstadt nimmt in der aktuellen Flüchtlingstragödie in Syrien und Irak eine Vorreiterrolle ein und schafft 200 Plätze für Flüchtlinge.

Die Burgenländische Gemeinschaft mit Sitz in 10 Staaten ist seit 1956 der internationale Zusammenschluss burgenländischer Emigranten und ihrer Nachkommen. In Amerika gehören ihr lokale Gemeinschaften u.a. in New York, Chicago, Coplay, Northampton und Toronto an.
Das Burgenland ist das zahlenmäßig bedeutendste Auswandererland Österreichs und nimmt auch in der gesamteuropäischen Auswanderung statistisch einen Spitzenplatz ein. Ende der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts lebten mindestens 100.000 Burgenländer und deren Nachkommen in Amerika. 


Ministranten-Wallfahrt nach Rom

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Ministranten52 burgenländische Ministranten nahmen an der Ministranten-Wallfahrt nach Rom teil. Höhepunkt war dabei die Begegnung mit Papst Franziskus auf dem Petersplatz.

3.100 junge Ministranten haben beim "Österreicher-Treffen" der Internationalen Ministrantenwallfahrt in der römischen Basilika St. Paul vor den Mauern gemeinsam mit Bischof Wilhelm Krautwaschl Gottesdienst gefeiert. Der Grazer Bischof erzählte von seinen eigenen Erinnerungen als Ministrant und forderte die Jugendlichen dazu auf, dass ihre Zugehörigkeit zu Jesus im liebevollen Umgang mit anderen spürbar werden müsse.

Anerkennung für Messdiener
Schon am Dienstag bezeichnete Papst Franziskus die Ministranten bei einer Begegnung als "Missionare, als Boten einer frohen Botschaft". "Wenn ich da so in die Runde blicke, dann wird das vielfach gelebt, auch wenn manche vielleicht ausgelacht oder nicht verstanden werden", zollte er den Messdienern Anerkennung. Der Gottesdienst mündete in ein Begegnungsfest auf dem Platz neben der Basilika mit einer Live-Band, Tanz und Beiträgen aus den einzelnen Diözesen. Viele Ministranten nutzten dabei die Möglichkeit, Postkarten mit der eigenen Adresse auszutauschen, die Freundschaften jenseits der Pfarr- und Diözesangrenzen hinweg entstehen lassen sollten. "Alle Ministranten haben an einem Strang gezogen und wir waren alle wie eine Einheit", erzählt der 14-jährige Apetloner Marco Haider. "Die Highlights der Woche waren der Papst, das Meer und das Begegnungsfest", strahlte auch die 15-jährige Lena Schmidt aus Purbach.

Viele Gespräche mit dem Papst
Der Papst nahm sich lange Zeit, um durch die Menge zu fahren. Auch nach der Feier sprach er noch mit den "Minis". Franziskus habe sich dabei überrascht gezeigt von der zahlenmäßig starken Präsenz der Österreicher beim Ministrantentreffen: Sie bildeten mit einem Anteil von rund einem Drittel die größte Ländergruppe, zudem waren dem Papst aus Argentinien nie zuvor derart viele Österreicher zugleich begegnet.

Selfie mit dem PapstEin "Selfie" mit Papst Franziskus
Die Anspannung und Überraschung sind Samuel Loibl ins Gesicht geschrieben: Bei der Ministranten-Wallfahrt in Rom fuhr plötzlich Papst Franziskus ganz nah an ihm mit seinem Papamobil vorbei. Schnell zückte der Junge aus Neckenmarkt sein Handy und schoss dieses unvergessliche Selfie (Selbstporträt) mit dem strahlend grüßenden Heiligen Vater im Hintergrund.

Gedenkgottesdienst anlässlich der Flüchtlingstragödie auf der A4

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Am 31. August 2015, um 19.00 Uhr, findet im Stephansdom ein Gedenkgottesdienst für die Opfer der jüngsten Katastrophe sowie alle auf der Flucht zu Tode gekommenen Vertriebenen statt. Der Seelenmesse wird Kardinal Christoph Schönborn vorstehen. Als Zeichen des Respekts und Mitgefühls mit den Opfern werden um 19.00 Uhr in allen Kirchen die Glocken läuten. 

Das Pastoralamt der Diözese Eisenstadt hat für die Verstorbenen und ihre Angehörigen ein Gebet verfasst, das in Gottesdiensten aus diesem Anlass oder auch für sich persönlich an Gott den Herrn gerichtet werden kann: 

Allmächtiger Gott, du hast die Welt und uns Menschen erschaffen
und zu einer besonderen Würde berufen.
Es gibt Situationen, die die Würde des Menschen bedrohen und zerstören.
Sie machen sprachlos.
Sie lösen große Betroffenheit und Erschütterung aus.
Ein schrecklicher Tod hat mehr als 70 Flüchtlingen,
die auf der A4 aufgefunden wurden,
das Leben genommen.
Wir sind zutiefst betroffen und erschüttert.
Auf dem Weg in die Freiheit erleiden sie den Tod.
Wir bitten, dass sie den Frieden finden, den sie gesucht haben
und der ihnen versperrt wurde.
Wir bitten, dass sie jene Hoffnung erlangen,
die sie in die Flucht gesetzt haben.
Wir glauben und vertrauen,
dass  sie bei dir sind und die Fülle des Lebens erlangen.
Gleichzeitig gedenken wir aller Menschen,
die aufgrund von Krieg und Verfolgung auf der Flucht sind,
besonders jener, die ihr Leben lassen mussten.
Taten und Zeichen der Solidarität und des Mitgefühls
sind jetzt gefragt.
Wir bitten, dass sich Europa, unser Land und wir alle
der Verantwortung bewusst werden, die jetzt notwendig ist.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. Amen.



Zsifkovics zu A4-Flüchtlingstragödie: Europa ist Mittäter

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Burgenländischer Bischof fordert vehement europäische Flüchtlingsstrategie ein - "Grauen der Flüchtlingstragödie ist in die Lebenswirklichkeit Europas gerückt"

(KAP) Erschüttert hat der burgenländische Bischof Ägidius Zsifkovics auf den Fund von 71 toten Flüchtlingen reagiert, die
in einem am Autobahn-Pannenstreifen abgestellten Lastkraftwagen im Burgenland entdeckt wurden. Er bete für die im Schlepperfahrzeug verstorbenen Menschen, "die auf der Suche nach einer besseren Zukunft Opfer skrupelloser Netzwerke und einer versagenden europäischen Politik geworden sind". Vorfälle wie jener auf der A4 seien schließlich erst durch die "derzeitige europäische Untätigkeit" möglich gemacht, die "eine subtile Form der Mittäterschaft sei", so Österreichs "Europabischof" in seiner Stellungnahme am Donnerstag. "Vieles, was wir heute in diesem Drama erleben, ist ein Auswuchs europäischer Politik", so Zsifkovics: "Das Maß ist voll!"

Durch derartige "untragbare" Vorfälle rücke "das Grauen der Flüchtlingstragödie zunehmend in die Lebenswirklichkeit Europas und seiner Länder", betonte der Bischof. "Erstickende und ertrinkende Kinder, Frauen und Männer sind nun keine Fernereignisse mehr, die von der Politik als 'Europa nichts angehend' abgetan werden könnten."

Als Bischof einer Diözese, die mit ihrem Flüchtlingsprogramm bereits "an die Grenzen ihrer humanitären Möglichkeiten geht", sehe er, "dass wir die seelischen Wunden der Menschen zwar versorgen und ihre Herzen mit einem Dach über dem Kopf ein wenig erwärmen können". Die "große Lösung dieser epochalen zivilisatorischen Herausforderung" müsse aber eine europäische Dimension haben, so Zsifkovics, der in der österreichischen Bischofskonferenz für die Europaagenden zuständig ist und Österreich in der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft COMECE vertritt.

Er forderte eine gesamteuropäische Strategie als Antwort auf die aktuelle Flüchtlingskatastrophe. Diese Strategie müsse auch seitens Österreichs Bundesregierung "mit viel mehr Entschiedenheit als bisher" von der EU eingefordert werden und könne weder das Zerstören von Schlepperbooten noch ein Festungsgedanke oder Mauerbau sein. Vielmehr müsse sich die EU "mit allen Aspekten der Tragödie, auch den Ursachen der Massenflucht, auseinandersetzen und eine nachhaltige Perspektive im Auge haben, die einzelne europäische Länder - wie Griechenland und Italien - nicht unverkraftbar mehr belastet als andere".

Europa hat "Unschuld verloren"

Längst habe Europa seine Unschuld verloren, so der Bischof weiter: "Der europäische Gedanke, ein Raum des Friedens, der Freiheit und des Rechts zu sein, wird pervertiert durch die humane Visionslosigkeit der europäischen Eliten."

Auf der A4 im Burgenland ist Donnerstagvormittag ein Schlepperfahrzeug mit toten Flüchtlingen entdeckt worden. Die Polizei gab die Zahl der Toten vorerst zwischen 20 und 50 an. Die Personen dürften laut Medien in dem LKW erstickt sein. Ein Mitarbeiter des Streckendienstes hatte die Beamten verständigt, weil der LKW bereits seit längerem auf dem Seitenstreifen stand. Die Polizisten nahmen bei dem Fahrzeug bereits Verwesungsgeruch wahr. Ob die Flüchtlinge schon während des Transports erstickten, ist vorerst ungeklärt; der Fahrer des Wagens ist flüchtig. Nähere Einzelheiten über die Hintergründe wurden vorerst nicht bekannt.

(ende) per/rme/

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(www.kathpress.at) Alle Rechte vorbehalten

Radio Vatikan - Flüchtlingstragödie im Zentrum Europas angekommen ...

Zsifkovics: In Flüchtlingsfrage gegen den Strom schwimmen

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Eisenstadts Diözesanbischof erinnert am Sommerfest der Priester und Diakone an den nach KZ-Haft verstorbenen Priester-Märtyrer Karl Leisner – Neue orthodoxe Mönche zu Gast am Fest

Eisenstadt - Jede echte Berufung bewährt sich im Zeugnis und damit in der Herausforderung, als Priester "nicht mit dem Strom mit zu schwimmen", sondern der Berufung in den vielfältigen Fragen unserer Zeit, "besonders heute angesichts der Frage der Flüchtlinge und Asylsuchenden", treu zu bleiben: Das betonte Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics im Rahmen des bereits traditionellen Sommerfestes der Priester und Diakone, zu dem der Bischof kürzlich nach Eisenstadt geladen hatte. Bischof Zsifkovics erinnerte dabei an den vor 100 Jahren geborenen seliggesprochenen Priester-Märtyrer Karl Leisner, der wegen seiner Hitler-Kritik ins Konzentrationslager Dachau kam und kurz nach der Befreiung 1945 verstarb.
Leisner wurde im März 1939 vom Bischof von Münster zum Priester geweiht und im November desselben Jahres infolge seiner unbeugsamen und kritischen Haltung gegenüber dem NS-Regime von der Gestapo verhaftet und in das KZ Sachsenhausen interniert. 1940 kam er in den sogenannten Pfarrerblock des KZ Dachau. Leisner war der einzige, der je in einem Konzentrationslager die Priesterweihe empfing. Völlig entkräftet und geschwächt verstarb er nur wenige Monate nach der Befreiung des Lagers im Jahr 1945.

"Treue zur Berufung"
"Zur bleibenden Botschaft des Karl Leisner für uns heutige Priester und für alle Christen gehört, dass jede echte Berufung getragen wird und lebt aus der Liebe zu Christus. Jede echte Berufung braucht eine Entscheidung, kennt aber auch den Zweifel, die Krisen und das Ringen", betonte Diözesanbischof Zsifkovics. Der seliggesprochene Priester Leisner habe vorgelebt, wie wichtig es sei, Haltung zu zeigen und sich den Herausforderungen auf der Höhe der Zeit in Treue zur priesterlichen Berufung zu stellen. Dies gelte gerade auch im Hinblick auf die urchristliche Hilfe und Solidarität mit schutzsuchenden Menschen auf der Flucht vor Krieg, Terror und Elend.

Neue orthodoxe Mönche
Am Sommerfest der Priester nahmen auch die orthodoxen Mönche P. Arsenios, Abt P. Paisios, P. Raphail und P. Theoklitos teil, die in das neue Kloster "Maria Schutz" im burgenländischen St. Andrä am Zicksee einziehen werden. Das Kloster, so Abt P. Paisios, solle als geistliches Zentrum eine offene Begegnungsstätte, ein Zuhause sowie ein Ort der Sammlung und des Gebets für Orthodoxe in Österreich, für alle Christen und für alle Menschen guten Willens werden. Die Mönche sind derzeit unter anderem in der Seelsorge an orthodoxen Flüchtlingen tätig und bilden in Weiden am See im Pfarrhof eine klösterliche Gemeinschaft.
Abt P. Paisios betonte, wie wichtig es der Mönchsgemeinschaft sei, von der Gemeinde St. Andrä mit offenen Armen empfangen zu werden und mit den Bewohnern des Ortes in Freundschaft zusammen zu leben. Diözesanbischof Zsifkovics würdigte das Projekt als bedeutenden geistlichen Brückenschlag im Zeichen der ökumenischen Begegnung, die nicht nur das Expertenwort, sondern auch das konkrete und lebendige Tun der Menschlichkeit und Gastfreundschaft brauche.
Die Arbeiten an den Bauplänen sind noch nicht abgeschlossen, derzeit wird die Umwidmung eines Teils des Geländes in Bauland vorbereitet. Den Baugrund für das erste orthodoxe Kloster in Österreich stellte die Diözese Eisenstadt zur Verfügung.

Würdigung der Jubilare
Das Sommerfest der Priester und Diakone soll Ausdruck der Verbundenheit und der Gemeinschaft im Presbyterium sowie ein Zeichen der Dankbarkeit sein. Demgemäß standen auch die diesjährigen Priesterjubilare im Mittelpunkt. Diözesanbischof Zsifkovics würdigte die Jubilare als treue und glaubwürdige Diener der Kirche. Das 50-jährige Priesterjubiläum feiern in diesem Jahr Prälat Kons.Rat Johann Haider und Prälat Geistlicher Rat Martin Sack. Ihr 25-jähriges Priesterjubiläum feiern Mag. Burghard Lang, Ehrenkons.Rat Mag. Wilhelm A. Ringhofer, Geist.Rat Mag. Johannes Vertesich und Geistl.Rat Mag. Valentin Zsifkovits. 25 Jahre Profess feiern P. Péter Keresztfalvi OSB, P. Kuruvila Marottickal Varghese CSsR und P. Mag. Lorenz Voith CSsR.

Zsifkovics: Flüchtlingstragödie ist "Schande für die Menschheit"

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Ökumenischer Gedenkgottesdienst für die 71 verstorbenen Flüchtlinge mit Diözesanbischof Zsifkovics, Superintendent Koch und Metropolit Arsenios in Neusiedl – "Alle im Land müssen zusammenstehen, keine Pfarre soll sich entziehen"

Als eine "Schande für die Menschheit", die sich nie mehr wiederholen darf, benennt Eisenstadts Diözesanbischof Ägidius J Zsifkovics die Tragödie der 71 erstickten Flüchtlinge in einem auf der Ostautobahn bei Parndorf abgestellten Lastwagen. Ihrer gedachten Bischof Zsifkovics, der Superintendent der evangelischen Diözese Burgenland, Manfred Koch, und der griechisch-orthodoxe Metropolit Arsenios Kardamakis gemeinsam mit hunderten Gläubigen in einem Ökumenischen Gottesdienst am Freitagabend in der römisch-katholischen Stadtpfarrkirche von Neusiedl am See, unweit des Ortes des Horrorfundes. 71 Kerzen brannten im Gedenken an ebenso viele Opfer.

"Alle in unserem Land" müssten nun zusammenstehen, um die Not zu bewältigen und die Notleidenden im gebotenen Geiste der Menschlichkeit, Hilfsbereitschaft und Nächstenliebe aufzunehmen, so Bischof Zsifkovics in dem Gedenkgottesdienst, an dem auch Landeshauptmann Hans Niessl und Landesrat Norbert Darabos seitens der burgenländischen Landesregierung teilnahmen. Einen eindringlichen Appell richtete Bischof Zsifkovics an die Pfarren der Diözese: "Es soll keine Pfarre bei uns geben, die sich dem entzieht, denn daran hängt unsere Glaubwürdigkeit!"

EU: Friedensprojekt oder Makulatur
Als Europabischof erinnerte er außerdem die Verantwortlichen der EU und die Mitgliedstaaten an die europäischen Grundwerte und der daraus unmittelbar folgenden Pflicht zur "raschen und unkomplizierten Hilfe für Flüchtlinge" sowie zur "nachhaltigen Bekämpfung der Ursachen für diese Not": "An der Flüchtlingsfrage wird sich entscheiden, ob Europa als eine von christlichen Wurzeln, vom Prinzip der Menschenwürde und der Unveräußerlichkeit von Grundwerten getragene Wertegemeinschaft, als Friedensprojekt im offenen, demokratischen und solidarischen Miteinander wirklich gelebt wird, oder ob der europäische Gedanke zur Makulatur geworden ist", so der Europabischof.

Ebenso eindringlich appellierte Superintendent Manfred Koch insbesondere an die politischen Entscheidungsträger zur Hilfsbereitschaft und Solidarität, die konkreter und entschlossener Maßnahmen bedürfe: "Mir wurde gesagt, dass ein Asylwerber bis zu neun Monate bis zu einem Erstgespräch warten muss und dann noch einmal so lange, bis eine Entscheidung fällt. Vielleicht können wir hier helfen, unserem christlichen Auftrag zu entsprechen. Wir Burgenländer sind geübt im Helfen", so der Superintendent.

Kein Beiseiteschieben in Niemandsbuchten
Der griechisch-orthodoxe Metropolit von Austria und Exarch von Ungarn, Arsenios Kardamakis, erinnerte daran, dass Migration und die Wanderschaft von Menschen auf der Suche nach Asyl, Schutz und Heimat Grundkonstanten der Menschheitsgeschichte sind, an denen sich die Nächstenliebe zu bewähren hat: "Unsere Welt ist seit Jahrtausenden in Bewegung. Das vergessen wir. Auch, dass Jesus ein Flüchtling war. Wir dürfen nicht vergessen, dass wir alle Reisende und Wandernde sind." Die Flüchtlingsfrage gehe uns somit alle an, sie sei kein exklusives Problem, das sich in gesellschaftliche Randzonen und Niemandsbuchten beiseiteschieben lasse.

"In diesen Tagen ist wahrhaft unser Menschsein und noch mehr unser Christsein gefordert und hart auf die Probe gestellt", betonte Bischof Zsifkovics in seinem eindringlichen und bewegenden Appell an die Menschlichkeit und Solidarität. In Anlehnung an ein bekanntes Wort des französischen Schriftstellers Antoine de Saint-Exupéry, "Menschsein heißt verantwortlich sein, Scham empfinden beim Anblick der Not, auch wenn man augenblicklich nicht schuld an ihr ist", fragte der Diözesanbischof mit Blick auf die Flüchtlingstragödie: "Sind wir noch Menschen – fühlen wir uns für unsere Mitmenschen verantwortlich, oder geht uns das alles nichts an und lässt es uns kalt?"

Eine deutliche und mahnende Absage erteilte Bischof Zsifkovics allen Formen der Gleichgültigkeit, des Wegschauens und Strategien der Ausflüchte: "Jetzt genügen nicht mehr leere Absichtserklärungen, schöne Sonntagsreden, politisches Taktieren und Hick-Hack, ideologische Kämpfe, Schuldzuweisungen und Abschieben der Verantwortung auf andere, die Nationalstaaten auf die EU und die EU auf die Nationalstaaten". Was es jetzt wirklich brauche, sei Menschlichkeit, Hilfsbereitschaft und Nächstenliebe. "Und zwar einfach, rasch und unkompliziert. Die gelebte Menschlichkeit ist der eigentliche Maßstab christlichen Lebens", das sich nicht hinter Verweisen auf Rechtgläubigkeit und die buchstabengetreue Befolgung von Glaubenslehren verstecken dürfe.

Flüchtlingsfrage entscheidet über Menschlichkeit
Gelebte Menschlichkeit zeige und bewähre sich vielmehr gegenüber "den Ärmsten und Geringsten" und damit gegenüber den zu uns kommenden Flüchtlingen, die als Hilfsbedürftige, Schutzsuchende und Notleidende jene Nächsten sind, die die christliche Grundbotschaft der Nächstenliebe in den Mittelpunkt stellt. Zugleich mahnte der Bischof vor Indifferenz und einer falschen Immunisierung gegenüber dem Leid und den Bedürfnissen der zu uns kommenden Flüchtlinge: "Vergessen wir nicht, dass nicht nur diese Menschen, sondern wir alle auf unserer Lebensreise Geleise der Menschlichkeit, Hilfsbereitschaft, Nächstenliebe brauchen. Vergessen wir nie: Morgen können wir diese Geringsten, Hilfsbedürftigen sein".

Flüchtlingsdrama: Bischof Zsifkovics bietet eigene Zimmer an

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Eisenstadt – Zusätzlich zum bestehenden Flüchtlingsprogramm der Diözese Eisenstadt reagiert Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics unmittelbar auf die dramatische Flüchtlingsbewegung mit rund 15.000 Personen, die über den Grenzübergang Nickelsdorf/Hegyeshalom aus Ungarn kommen: Der Bischof bietet in Eisenstadts Haus der Begegnung freie Zimmer sowie seine eigenen Gästezimmer als vorübergehende Notquartiere an. "Wir sind bereit zu helfen. Die Diözese Eisenstadt kann zur Stunde Notunterkünfte für rund 30 Personen spontan schaffen", so Markus Zechner, diözesaner Koordinator für die Flüchtlingsunterbringung.

"Wir wollen vor allem Frauen, Kindern und erschöpften Personen im Rahmen unserer Kapazitäten ein Dach über den Kopf, die Möglichkeit zum Aufwärmen, zur Rast und zur Regeneration bieten. Viele Flüchtlinge sind vom Regen völlig durchnässt, erschöpft und schwer traumatisiert", sagt Zechner. Die Diözese wolle mit gutem Beispiel vorangehen, man dürfe Flüchtlinge nicht buchstäblich im Regen stehen lassen. Vielmehr sei es geboten, rasch, unkompliziert und entschlossen im Sinne der Menschlichkeit, der Solidarität und Hilfe für Schutzsuchende zu handeln.

Die Direktorin der Caritas Eisenstadt, Edith Pinter, koordiniert gemeinsam mit Zechner die Akuthilfe: "Es geht um Grundlegendes wie die Bereitstellung ruhiger, trockener Räumlichkeiten zur Erholung und zum Aufwärmen". Die Räumlichkeiten im Haus der Begegnung einschließlich der Zimmer von Diözesanbischof Zsifkovics sind nicht Teil des geplanten und strukturierten Hilfsprogramms der Diözese Eisenstadt, die bis Jahresende für 200 Flüchtlinge Quartiere und eine umfassende Betreuung bereitstellen wird, sondern eine Spontanantwort auf die aktuelle Situation, wie Zechner betont.

Burgenländische Arbeiterwallfahrt: "Unterwegssein im Glauben"

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Burgenländische Arbeiterwallfahrt mit Eisenstadts Diözesanbischof unter dem Motto "Unterwegs im Glauben", der die "Geleise der Hilfsbereitschaft, des Miteinanders und Tiefgangs" brauche – Bischof Zsifkovics: "Martinsdiözese bereit zur Aufnahme von Flüchtlingen"

Eisenstadt - "Als Martinsdiözese sind wir mehr als andere gefordert, die Geleise der Hilfsbereitschaft als Zeichen für ein Unterwegssein im Glauben anzunehmen. Wir sind bereit zum Teilen und zur Aufnahme von Flüchtlingen in unseren Pfarren": Das unterstrich Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics am Sonntag auf der 63. Burgenländischen Arbeiterwallfahrt, im Zuge dessen sich mehr als 600 Menschen aus 83 Pfarren der Diözese mit zwölf Bussen nach Baumgartenberg und Enns in Oberösterreich auf den Weg machten. "Als Bischof bitte ich jede Pfarre unserer Diözese, diesen schutzsuchenden und schutzbedürftigen Menschen auf der Flucht unsere christliche Nächstenliebe zu erweisen!"
Das Motto der Arbeiterwallfahrt, "Unterwegssein im Glauben", sei das grundlegende Ethos und Zeugnis des Pilgerns sowie des christlichen Lebensweges im allgemeinen, der sich an dreierlei Geleisen zu bewähren habe: jenen der Hilfsbereitschaft, des Miteinanders und der Tiefe.

Hilfsbereitschaft als Signum der Glaubwürdigkeit
Die "Geleise der Hilfsbereitschaft" seien das Kennzeichen jeder echten christlichen Gemeinde und ihrer Glaubwürdigkeit. Diese Hilfsbereitschaft bewähre sich gerade an den Rändern der Gesellschaft, gegenüber "Notleidenden und jenen, die sich schwer tun im Leben, gegenüber Pflegebedürftigen und Suizidgefährdeten, Alkohol- und Drogenabhängigen, Alleinerziehenden und Familien in Bedrängnis, Vereinsamten und Obdachlosen sowie in diesen Tagen besonders gegenüber Asylsuchenden, Flüchtlingen und Verfolgten", so der Bischof.

"Kommunikation des Herzens"
Das zweite Geleis im "Unterwegssein des Glaubens" sei jenes des Miteinanders: Sowohl im kirchlichen als auch im familiären und zwischenmenschlichen Leben brauche es das "Wir-Erlebnis", das nicht durch technische Mittel moderner Kommunikationsformen gestiftet werden könne. Auch die "besten Handys, iPhones, iPads und Computer" könnten die Gefahr einer zunehmenden Isolation, der Vereinsamung und Beziehungsarmut durchbrechen. Ein gelebtes Miteinander brauche vielmehr eine "Kommunikation des Herzens" und eine die Menschen versammelnde und verbindende Mitte wie der Familientisch oder der Altar in der Pfarre.

Spiritualität als Quelle der Weltoffenheit
Zudem bewege sich ein eigentliches "Unterwegssein im Glauben" auf "jenen Geleisen, die in die Tiefe führen", so Diözesanbischof Zsifkovics. Ein bekanntes Wort des großen Theologen Karl Rahner aufgreifend, wonach die Kirche der Zukunft eine mystische sein müssen, wenn sie Bestand haben solle, gehe es dem ursprünglichen Wortsinn von "Mystik" zufolge um ein "Verbundensein mit dem Mysterium, mit dem Geheimnis, mit Gott". Diese Geleise in die Tiefe als Suche einer lebendigen Einheit mit Jesus sei das entscheidende Korrektiv gegen Gefahren einer existenziellen "Leere, Oberflächlichkeit, Banalität oder gar Brutalität". Eine solche "gesunde Spiritualität" sei gerade nicht "das Untertauchen in eine weltfremde Frömmigkeit" und eskapistische Esoterik, sondern die Quelle, die eine wache, engagiert, hilfsbereit und solidarisch handelnde Weltoffenheit speise, so Bischof Zsifkovics auf der Burgenländischen Arbeiterwallfahrt.

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Symposium: Heiliger Martin als "role model" der Gesellschaft

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Pädagogische Hochschule Burgenland stellt mit Blick auf das nahende Martinsjahr der Diözese Eisenstadt das neue Martinsbuch "Der rote Mantel" von Heinz Janisch vor - Caritas-Direktor Küberl: Teilen ist "gesellschaftliche Überlebensfrage"

Der heilige Martin als "role model" einer nachhaltig funktionierenden, solidarischen Gesellschaft und das Urbild vom geteilten Mantel als Kompass für soziale Grundfragen im Hier und Heute: Dies stellte das Institut für religionspädagogische Bildung (IRPB) der Pädagogischen Hochschule Burgenland in dem hochrangig besetzten Symposium "die hoffnung kennt tausendundeine geschichte" in den Mittelpunkt. Soziale Hotspots wie Armut und Ausgrenzung sowie die Komplexität der karitativen Arbeit steckten den Themenhorizont mit Blick auf das nahende "Martinsjahr" ab, das die Diözese Eisenstadt mit dem Martinsfest am 11. November eröffnen wird. Seitens der Diözese nahm Generalvikar Martin Korpitsch teil.

"Das einzige, was die Armut beseitigen kann, ist miteinander zu teilen": Dieses Wort der seliggesprochenen Mutter Teresa bringe die brennende Aktualität des heiligen Martin, die Notwendigkeit von Hilfsbereitschaft, Mitgefühl und Empathie in einer von Krisen, Konflikten und Spannungen gebeutelten Welt auf den Punkt, wie der bekannte Kinderbuchautor Heinz Janisch sagte. Janisch bettet in dem neuen, auf der Tagung im burgenländischen Neutal vorgestellten Martinsbuch "Der rote Mantel" die Geschichte des heiligen Martin in den Erzählrahmen rund um den Flüchtlingsbuben Amir ein, der gemeinsam mit seinem Vater nach einer abenteuerlichen Flucht Aufnahme , Zuwendung und das Geschenk des Teilens erfährt. Illustriert wurde das Kinderbuch von Birgitta Heiskel, die in bewusster Reduktion auf das Wesentliche die Grundbotschaft des Teilens modern veranschaulicht.

Küberl: Soziales Engagement als Lackmustest
Mit der Geste des geteilten Mantels komme ein gesellschaftspolitischer Grundauftrag zum Ausdruck, wie der steirische Caritas-Direktor Franz Küberl betonte: "Teilen ist eine Überlebensfrage für unsere Gesellschaft, lokal und global". Beeindruckt habe er sich gezeigt von der klaren und unmissverständlichen Haltung der Solidarität der Kirche in Österreich mit den Flüchtlingen. "Eine solche Haltung und deutliche Worte würde ich mir auch von Bischöfen in Ländern wie Ungarn oder Rumänien wünschen". Die Wahrnehmung sozialer Aufgaben sei ein Lackmustest kirchlicher Glaubwürdigkeit. Die Flüchtlinge als Menschen mit vielfachen Kompetenzen, Talenten und Potenzialen zu sehen und ihnen die Chance für Entfaltungsräume und ein Heimischwerden zu geben, wäre eine Bereicherung für die Gesamtgesellschaft, so Küberl.

1,6 Millionen armutsgefährdet
Der Caritas-Direktor der Diözese Graz-Seckau legte den Finger vor allem in die Wunde der Armutsfrage, die auch für ein reiches Land wie Österreich virulent sei: "Im Jahr 2014 waren mehr als 1,6 Millionen Menschen in Österreich armuts- oder ausgrenzungsgefährdet, das sind 19,2 Prozent der Gesamtbevölkerung. Wir in der Caritas spüren das: Im Jahr wenden sich rund 64.000 Menschen an die 36 Sozialberatungsstellen der Caritas Österreich".
Um Situationen der verfestigten Armut, die einer dicken Eisdecke gleiche, die von den Betroffenen oft nicht mehr aus eigener Kraft aufgebrochen werden könne, zum Schmelzen zu bringen, brauche es Andockpunkte sozialer Organisationen wie der Caritas. "Wenn man spürt, da ist jemand auf der anderen Seite des Eises, kann man wieder Mut schöpfen". Mit Blick auf die steigenden Flüchtlingszahlen warnte Küberl eindringlich davor, die Empfindung von weiterer Armut als Bedrohung politisch zu instrumentalisieren und etwa Verunsicherungen und Ängste hiesiger Armutsgefährdeten gegen die Not neu ankommender armer Flüchtlinge auszuspielen.

"Weniger TTIP, mehr Ethik"
Aufgabe der Caritas sei es nicht nur, Unrecht aufzuzeigen und Wege zu finden, es zu beheben. Sie müsse sich auch anwaltschaftlich für eine gerechte Verteilung von Gütern im Wirtschafts- und Sozialsystem einsetze: "Wenn die Politik versucht, einen Keil zwischen die Menschen zu treiben, dann lautet unser Motto: ‚Teilen statt spalten’", so Küberl. Die Politik solle weniger auf "egoistisch bessere Handelsbedingungen" wie im Freihandelsabkommen TTIP bauen als vielmehr verbindliche Standards für ein ethisch verantwortliches Wirtschaften gerade hinsichtlich einer Regulierung multinationaler Konzerne setzen und die Hilfe in armen Ländern verstärken.

Not in Tugend gewendet
"Was treibt Menschen dazu, sich für andere einzusetzen?" Dieser Frage näherte sich ORF-Korrespondent Christian Schüller am IRPB-Symposium anhand konkreter Lebensgeschichten: Schüller erzählte etwa von einem Sozialprojekt für Jugendliche, das ein österreichischer Installateur in einer rumänischen Roma-Siedlung auf die Beine gestellt hat, oder von den Frauen eines 400-Seelen-Dorfes in Süditalien, die 1.000 gestrandeten Kurden Hilfe und Aufnahme boten. Dank dieser beispielhaften Sozial- und Integrationsleistung prosperiert und floriert der Ort, indem die Kreativität und Potenziale der Flüchtlinge zu Bausteinen unternehmerischen Erfolgs inmitten der ökonomischen Tristesse Kalabriens wurden.

"Mikrophone Gottes in der Welt"
Die Direktorin der Katholischen Sozialakademie Österreichs, Magdalena Holztrattner, illustrierte nicht nur das "role model" des Heiligen Martin als Paradigma eines nachhaltigen, zugleich strukturkritischen und generationenverantwortlichen Lebens auf der Höhe der Jetzt-Zeit. "Der unermüdliche Einsatz für die Armen und Schwachen, das Gehen an die Ränder der Gesellschaft und ein unbeugsames Einstehen für christliche Nächstenliebe bedeutet, Gottes Mikrophone in unsere Welt aufzustellen. Genau dafür stehen Persönlichkeiten wie Franz und Franziska Jägerstätter, die US-Sozialaktivistin, Frauenrechtlerin und Pazifistin Dorothy Day oder der große Kämpfer für Gerechtigkeit in El Salvador, der seliggesprochene Oscar Romero", so Holztrattner.

Heinz Janisch. Der rote Mantel, Die Geschichte vom Heiligen Martin. Illustriert von Birgitta Heiskel. 26 Seiten, € 14,95. ISBN 978-3-7022-3489-8. 2015 Tyrolia. Empfohlenes Alter: ab 4 Jahre

Laternenfest und Martinsgansl – kein anderer Heiliger ist im Jahreslauf ähnlich präsent wie der Heilige Martin. Ein Blick auf das derzeitige Weltgeschehen, auf die zahlreichen Krisenherde und Katastrophengebiete zeigt, wie aktuell auch jene Geste ist, für die er am meisten bekannt ist: Hilfsbereitschaft, Mitgefühl, Empathie – Teilen selbst dann, wenn damit eine eigene Einschränkung verbunden ist.

Heinz Janisch gelingt es mit seiner Erzählung über den Buben Amir, der gemeinsam mit seinem Vater in einer Notsituation Aufnahme in einem Lager findet, diese zentrale Botschaft des Heiligen Martin zu aktualisieren: Amir freut sich über eine rote Decke, die ein Fremder mit ihm teilt. Diese Decke, die wärmt und Geborgenheit vermittelt, wird zum Symbol und zur erzählerischen Verbindung zu jenem roten Mantel des Martin und den wichtigsten Stationen im Leben des späteren Bischofs und Heiligen.

Die Illustrationen von Birgitta Heiskel sind dabei bewusst farbreduziert, fokussieren auf das Wesentliche, spielen gekonnt und gezielt mit der Farbe Rot. Und schlagen dabei eine beeindruckende Brücke zwischen dem heiligen Martin des 4. Jahrhunderts und einer mit Bleistift skizzierten heutigen Situation, in der dessen Botschaft spürbarer nicht sein kann.

Erhältlich im:
St. Martins-Verlag
St. Rochus-Straße 21
7000 Eisenstadt
02682/777-279
martinsverlag@martinus.at

"Kroatenwallfahrt" nach Mariazell mit Bischof Zsifkovics

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92. Pilgerfahrt der Burgenlandkroaten mit mehreren tausend Teilnehmern und dem Hochamt mit Diözesanbischof Zsifkovics als Höhepunkt – Bischof ermutigt zu einem christlichen Lebensvollzug, auch und gerade in der Hilfe für Flüchtlinge und Vertriebene

Bereits zum 92. Mal fand kürzlich die gemeinsame Wallfahrt der Burgenlandkroaten sowie der in Wien, Ungarn und der Slowakei lebenden Kroaten nach Mariazell statt. Den Höhepunkt bildete die von Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics zelebrierte Festmesse, in dessen Rahmen eine während der gesamten Wallfahrt mitgetragene Kopie der Mariazeller Gnadenstatue, die sogenannte "Gütige Mutter der slawischen Völker", einen Ehrenplatz in der Basilika erhielt. Die Wandermuttergottes wurde ein Jahr in der Pfarrgemeinde Oslip/Uzlop beherbergt. Nahezu jede Pfarre der Burgenlandkroaten nahm an der Traditionswallfahrt teil.

In seiner Predigt beim Festgottesdienst in Mariazell ermutigte Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics zu einem wahrhaftigen christlichen Lebensvollzug: "Christen sollten in der Gesellschaft an ihrer aktiven Nächstenliebe, an ihrer Hilfsbereitschaft und ihrem Engagement für Wahrheit und Gerechtigkeit erkennbar sein. Die Offenheit zum Teilen, zur Solidarität mit den Armen, Schwachen, Vertriebenen und Flüchtlingen ist Wesensmerkmal für ein authentisches christliches Unterwegssein im Glauben". Sich mit dem Herzen der Not von Mitmenschen, wie sie sich aktuell an der dramatischen Flüchtlingsbewegungen zeige, zu verschließen, sich hinter Mauern und Zäunen der Gleichgültigkeit und der Undurchlässigkeit für Empathie und Solidarität zu verstecken, sei eine "Schande".

Offenheit für andere Kulturen
Dankbar und beeindruckt zeigte sich der Bischof von den vielen Einzelnen und den Pfarren im Burgenland, "die Flüchtlingen und Vertriebenen konkret helfen und sich für sie einsetzen. Ich bitte euch, helft auch weiter!" Die lebensweltliche Verwurzelung, das Heimischsein in einer Kultur- und Sprachgemeinschaft schließe die Offenheit für Andere und Fremde, die Bereitschaft zu deren Aufnahme und einer Halt gebenden Beheimatung nicht aus, sondern gerade ein, wie Bischof Zsifkovics betonte.

Die Wandermadonna wird im Zuge der "Kroatenwallfahrt" alljährlich nach Mariazell getragen und dort einer anderen kroatischen Gemeinde zugeteilt. Mehr als 6.000 Pilger kamen seit dem Sommer 2014 ins nordburgenländische Oslip/Uzlop, das der Gnadenstatue vorübergehende Heimat gab und dadurch selbst zur Pilgerstätte wurde. Nun übernahm die Pfarrgemeinde Schachendorf die Wandermuttergottes, wo sie bis zur nächsten Wallfahrt beherbergt wird.

Seit dem Fall des "Eisernen Vorhangs" wird die Marienstatue nicht nur in kroatischen Gemeinden des Burgenlandes, sondern auch in jenen der Slowakei und W
estungarns weitergereicht – als lebendiges und gelebtes Zeichen der Grenzüberschreitung und des europäischen Geistes.

Die Idee, die Gnadenstatue innerhalb der kroatischen Gemeinden wandern zu lassen, stammt von Eisenstadts erstem Diözesanbischof Stephan László und besteht seit 1973, als die Wallfahrt ihr damals 50. Jubiläum feierte. Ins Leben gerufen wurde die "Kroatenwallfahrt" vor 92 Jahren vom damaligen Priester aus Großwaradorf, Martin Mersich, der die Volksgruppe aufrief, einmal jährlich nach Mariazell zu pilgern. Rund 30.000 Personen zählen sich zur Volksgruppe der Burgenlandkroaten, wobei eine große Anzahl von ihnen vor allem in Wien und in anderen Bundesländern lebt. Der Volkszählung von 2001 zufolge macht der Anteil der Burgenlandkroaten etwa 6 Prozent an der Gesamtbevölkerung des Burgenlandes aus.

„Haydn & Schubert“: Hochamt am Sonntag, 13. September, im Martinsdom

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Musikalische Gestaltung in Kooperation der Dommusik mit den Haydn-Festspielen Eisenstadt (Intendanz Dr. Walter Reicher)

„Haydn & Schubert“ - motiviert vom Jahres-Motto der Haydn-Festspiele wurden zur musikalischen Gestaltung des Festgottesdienstes im Martinsdom Werke dieser beiden Komponisten vorgesehen.
Schuberts Messen haben in den Kirchenmusikprogrammen einen fixen Platz; seltener zu hören sind seine geistlichen Arien für Solisten und Orchester. Entstanden sind die meisten dieser Werke als „liturgische Einlagen“ im Hochamt, nämlich als Graduale (nach der Lesung) oder Offertorium (Gabenbereitung) - dementsprechend wurden die Stücke auch dieserart bezeichnet. Wenngleich zu Entstehungsanlässen und Uraufführungen der Soloarien wenig verlässliche Daten vorliegen, lassen sich anhand der Entstehungszeiten und der instrumentalen Besetzungen doch gewisse Zuordnungen vornehmen.

„Totus in corde“ dürfte 1815, also zur Zeit der Komposition der Messe in G-Dur, entstanden sein.

Das „Salve Regina“ in F-Dur könnte wegen der bei Schubert raren „Kirchentrio“-Besetzung (ohne Bratschen) mit seiner C-Dur-Messe in Verbindung stehen.

Die Duett-Arie „Auguste jam cœlestium“ erinnert an Schuberts Messe in B-Dur, deren Entstehung ebenfalls im Dunkeln liegt, deren Aufführung im Spätherbst 1816 in Hainburg aber erstmals belegt ist.

Das „Salve Regina“ in B-Dur schließlich - die einzige der sechs Schubertschen Salve Regina-Vertonungen für eine Männerstimme - steht im Zusammenhang mit dessen erster Messe, F-Dur, die er als sein Erstlingswerk in dieser Gattung zur 100 Jahr-Feier seiner Heimatpfarre Wien-Lichtental komponiert hat.

Als Solisten der Orchester begleiteten Schubert-Arien sind Claudia Pumberger, Sopran, Gernot Heinrich, Tenor, sowie Thomas Fichtinger, Klarinette, zu hören.

Ergänzend zu den Geistlichen Arien von Schubert (und in Ökonomie zum dadurch verfügbaren Holzbläserensemble) werden im Gottesdienst Teile aus den Bläser-Divertimenti von Joseph Haydn zu Gehör gebracht. Die aparten Zyklen stammen aus Haydns früher Schaffenszeit, die meisten noch von seiner Tätigkeit bei Graf Morzin auf Schloss Lukavec bei Pilsen in Böhmen, wo Fürst Anton Esterházy auf den jungen Kapellmeister Haydn aufmerksam wurde und ihn wenig später, als Morzin seine Kapelle aus finanziellen Gründen auflösen musste, im Sommer 1761 nach Eisenstadt geholt hat.

Seelsorgertag 2015 im Zeichen des Jahres der Orden und der Flüchtlingstragödie

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Kirchliches Leben ist wesentlich von Ordensgemeinschaften geprägt. Ob Kindergärten, Schulen, Krankenhäuser, Altenheime, Akademien oder Universitäten, Ordensgemeinschaften engagieren sich an vielen Orten und bereichern mit ihrer unterschiedlichen Spiritualität unsere Gesellschaft. Stifte und Klöster fördern das kulturelle Leben auf dem Gebiet der bildenden Kunst, der Musik und der Literatur. Sie sind Traditionsträger, die das, was in der Vergangenheit gewachsen ist, in die Zukunft tragen. So könne sich jeder Bischof, der Orden in seiner Diözese habe, nur glücklich schätzen, meinte Ewald Volgger, Rektor der Päpstlichen Universität in Linz und selbst Angehöriger des Deutschen Ordens, beim diesjährigen Seelsorgertag im Eisenstädter Haus der Begegnung.

Neben den klassischen Orden gibt es Kongregationen, Gesellschaften apostolischen Lebens und Säkularinstitute bis hin zu sogenannten "gottgeweihten" Personen, die sich auf eine alte, bis in die Antike zurückreichende Tradition berufen. Gemeinsam sind allen die evangelischen Räte Armut, Gehorsam und keusche Ehelosigkeit, wobei Letzteres weniger mit Sittsamkeit als mit der kirchlichen Lehre verpflichtet zu tun hat.

Ursprünge des Mönchtums
Das 2. Vatikanische Konzil brachte eine radikale Reform für die Orden. Die Rückbesinnung auf ihren Ursprung sollte klären, ob Orden ihrem biblischen Auftrag noch entsprechen würden; ein oft schmerzlicher Prozess für viele Gemeinschaften, wie Professor Volgger meint. Neue Formen der Askese als Form der Entfaltung der Taufberufung wurden wiederentdeckt. Die intensive Kommunikation mit dem Auferstandenen führte Menschen im frühen Christentum in die Einsamkeit. Diese "Wüstenväter", im übrigen Laien, wurden dann von Menschen aufgesucht, die Rat für ihr Leben suchten. Die Rückbindung dieser Wüstenväter in die Gemeinschaft stellte schließlich den Beginn des Mönchtums dar.

Radikalität der Barmherzigkeit
Alle Ordensgemeinschaften waren immer eine Antwort auf die Nöte und Bedürfnisse ihrer Zeit. Ein großer Bogen spannt sich von Augustinus, Franz von Assisi, den Jesuiten, Don Bosco bis hin zu Mutter Teresa und Taizé. "Lebe einen Gedanken des Evangeliums, den du verstanden hat, und du wirst das ganze Evangelium leben", meinte Taizé-Gründer Roger Schutz. Alles Wesentliche ist im Gleichnis des Barmherzigen Samariters zusammengefasst. Ordensleute sollten ihre Gelübde mit Leidenschaft leben, meint Papst Franziskus. Sichtbar wird dies in der Radikalität der Barmherzigkeit.

Zentren der Begleitung
Klöster können heute zu Zentren für die Begleitung von Menschen werden, auch in Hinblick auf die Sehnsucht vieler Menschen nach einem versöhnten Leben, und zu Orten des Angebundenseins an eine Gemeinschaft. Dabei können Ordensgemeinschaften die Vielfalt ihrer Spiritualität zur Verfügung stellen.

Flüchtlingen sofort helfen
Bischof Ägidius Zsifkovics appelliert an die Pfarren, Flüchtlinge aufzunehmen. Der Startschuss für den neuen Pastoralen Weg der Diözese wird zu Martini 2015 fallen. Parallel zum vom Papst ausgerufenen "Jahr der Barmherzigkeit" (8. Dezember 2015 bis 20. November 2016) findet ein Martinsjahr (11.November 2015 bis 11. November 2016) statt. Am 3. Adventsonntag werde die "Hl. Pforte" im Eisenstädter Dom eröffnet, Dekanatswallfahrten nach Eisenstadt sind geplant. Weitere Pforten werde es in Frauenkirchen, Loretto und Güssing geben. In jedem Dekanat solle eine "Oase der Barmherzigkeit" eingerichtet werden. Angesichts der Flüchtlingskatastrophe an unseren Grenzen meinte Bischof Ägidius: Jetzt sei keine Zeit für frommen Sonntagsreden, es müsse sofort geholfen werden.

420 Flüchtlingsplätze
Momentan sei man mit 30 Pfarren bezüglich Quartiere für Flüchtlinge im Gespräch, so Flüchtlingskoordinator Markus Zechner. Jede Pfarre erhält ein Startbudget von 5.000 Euro bei der Aufnahme von Flüchtlingen. Caritasdirektorin Edith Pinter berichtet über weitere Unterkünfte für 420 Menschen.

Passionsspiele 2016
Für die nächste Saison hoffen die Verantwortlichen der Passionsspiele in Sankt Margarethen auf 70.000 Besucher. Während der letzten drei Aufführungsjahre konnten 1,6 Millionen Euro für soziale Projekte zur Verfügung gestellt werden. Das Motto für 2016 lautet: Gelebter Glaube, Hoffnung, Gemeinschaft und Tradition.

Caritas-Direktorin: Hilfsbereitschaft für Flüchtlinge ist überwältigend

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Caritas und Pfarren der Diözese Eisenstadt stellen spontan 560 Notschlafplätze für Flüchtlinge bereit - Caritas-Direktorin Edith Pinter: "Informationen sind für die stark verunsicherten und oft getäuschten Menschen genauso wichtig wie Möglichkeiten der Rast und Ruhe"

Als "überwältigend und berührend" bezeichnete die burgenländische Caritas-Direktorin Edith Pinter die "große Hilfsbereitschaft" für die vielen Flüchtlinge: "Ich bin zutiefst bewegt von der Solidarität so vieler Menschen, die sich engagieren und nicht nur Sach- und Geldspenden zur Verfügung stellen, sondern vor allem Zeit schenken", so Pinter. Die Caritas unternehme nicht nur alles Menschenmögliche im Bereich der Akuthilfe, sondern intensiviere seit Wochen ein umfassendes und strukturiertes Betreuungsangebot für die Flüchtlinge.

"Innerhalb der Diözese Eisenstadt konnten bis zur jetzigen Stunde 560 Notschlafplätze im Seewinkel unsererseits geschaffen werden, die auch schon vorübergehend gänzlich belegt waren", so die Caritas-Direktorin. In den Pfarrheimen Nickelsdorf, Illmitz, Zurndorf, Gattendorf und Kittsee fanden mehr als 300 schutzsuchende Menschen Unterkunft, Verpflegung und die Möglichkeit zur Regeneration. Auch in Neusiedl und Apetlon wurden in Pfarrheimen Notschlafplätze eingerichtet, in Mönchhof und Frauenkirchen dienen Räumlichkeiten in den Klöstern zur Flüchtlingsbetreuung. Im Dompfarrzentrum von Eisenstadt wurden von Dompfarrer Pater Erich Bernhard spontan 50 Schlafplätze geschaffen. Im Caritas-Haus St. Nikolaus in Neusiedl wird der Turnsaal für die Akuthilfe für Flüchtlinge genutzt. "Und in das Eisenstädter Haus der Begegnung kommen zur Stunde rund 40 Flüchtlinge an", so Pinter.

Auch wenn sich die Caritas seit längerem intensiv auf die Flüchtlingskrise vorbereitet habe, konnte nicht mit einem "derart massiven Ansturm gerechnet werden. Ein Grundproblem unserer Arbeit ist im Moment, dass sich die Lage nicht vorausplanen lässt. Die Gegebenheiten ändern sich mitunter stündlich und die Informationslage ist zumeist spärlich".

Dennoch sei es der Caritas der Diözese Eisenstadt innerhalb kürzester Zeit gelungen, nicht nur Lebensmittel, Sachgüter und "Plätze für ein Zur-Ruhe-Kommen und Luftholen der vielen getriebenen und unter enormer psychischer Anspannung stehenden Menschen" bereitzustellen, so Pinter. "Wir konnten auch einen Pool an Dolmetschern, Rechtsberatern und Kommunikatoren generieren, um den stark verunsicherten und oftmals getäuschten Menschen jenes Gut zu geben, das in dieser Ausnahmesituation ebenso wichtig ist wie ein Platz zum Schlafen, Waschen und Rasten, nämlich verlässliche und verständliche Informationen."

"Die allermeisten Flüchtlinge wollen nicht in Österreich bleiben, sondern weiterreisen. Zäune, Stacheldraht und Mauern werden diese Menschen, die auf der Flucht vor Krieg, Terror und Gewalt so viel in Kauf genommen haben, nicht aufhalten und sind wohl kaum angemessene Mittel zur Problemlösung", betonte die Caritas-Direktorin der Diözese Eisenstadt. Was es wirklich bräuchte, sei eine humane und solidarische Lösung auf europäischer Ebene, getragen von der Bereitschaft aller europäischen Partner, Verantwortung zu übernehmen.

Neben der Akuthilfe ist die Caritas der Diözese auch in mittel- und langfristig angelegten Betreuungsangeboten mit Unterbringungen einschließlich juristischer Beratung, sozialpsychologischer und integrativer Unterstützung für Flüchtlinge aktiv.

Die Caritas bittet um Sach- und Geldspenden, gebraucht würden derzeit vor allem Babywindeln und Babynahrung sowie verschiedene Toiletteartikel. (Sachspenden aktuell auf www.facebook.at/caritasbgld; Geldspenden an "Caritas Flüchtlingshilfe", IBAN AT34 3300 0000 0100 0652)

Grundschulung für Gruppenleiter/innen und alle, die es noch werden wollen

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Du übernimmst in nächster Zeit eine Jungschar- oder Ministrant/innengruppe und überlegst, wie du dich am besten darauf vorbereiten kannst? Du bist schon Gruppenleiter/in und möchtest deinen Erfahrungsschatz erweitern? Dann melde dich an zur Grundschulung!

Modul 1:  Grundlagen, Ministrant/innenarbeit, Kreatives (Advent, Weihnachten, Winter, Fasching), Spiele und Spielpädagogik
Freitag, 25. September 2015 bis Samstag, 26. September 2015 (16.00 Uhr bis 16.00 Uhr)

Modul 2: Liturgie mit Kindern, Singen und Tanzen mit Kindern, Kreatives (Fastenzeit, Ostern, Mutter- und Vatertag), Spiele und Spielpädagogik
Freitag, 11. März 2015 bis Samstag, 12. März 2015 (16.00 Uhr bis 16.00 Uhr)

Modul 3: Dreikönigsaktion, Arbeiten mit Kindern, Kreatives (Sommer, Schulanfang, Jungscharstart, Herbst), Spiele und Spielpädagogik
Freitag, 10. Juni 2015 bis Samstag, 11. Juni 2015 (16.00 Uhr bis 16.00 Uhr)

Wo:
Hotel Müllner, Hauptstraße 101, 7221 Marz

Kosten:
€ 45,00 pro Modul ohne Übernachtung
€ 60,00 pro Modul mit Übernachtung
Die Kosten beinhalten Essen und Getränke sowie alle Materialkosten pro Modul.
Viele Pfarren übernehmen die Kosten für die Grundschulung! Frag auch in deiner Pfarre nach!

Infos und Anmeldung:
Veronika Fleischhacker
02682/777-292

Anmeldung bis Freitag, 19. September 2015
Mindestteilnehmer/innenzahl: 6 Personen!

Burgenlands Pfarren bieten 700 Notquartiere für Flüchtlinge an

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Beispielhafte spontane Hilfsaktion der Pfarren in der Diözese Eisenstadt – Allein im Südburgenland über Nacht bis zu 140 Plätze geschaffen

Im Zuge einer spontanen Hilfsaktion gelingt es den Pfarren der Diözese Eisenstadt zur Stunde, rund 700 Notquartiere für Flüchtlinge buchstäblich über Nacht zur Verfügung zu stellen. "Meine Hochachtung gilt dem Engagement und Idealismus der vielen Menschen in den Pfarren, die dank einer beispielhaften Entschlossenheit und Hilfsbereitschaft von einem Tag auf den anderen hunderte provisorische Unterkünfte für schutzsuchende Menschen auf der Flucht bereitgestellt haben", so der diözesane Koordinator für die Flüchtlingsunterbringung, Markus Zechner.

Waren es bis Montagnachmittag noch rund 560 Plätze, die in Pfarrheimen und Klosterräumlichkeiten für Flüchtlinge spontan geschaffen wurden, kamen über Nacht weitere 130 bis 140 Notschlafstellen dank der Pfarren Jennersdorf, Mogersdorf und Deutsch Kaltenbrunn hinzu. In Jennersdorf sind mindestens 30 ehrenamtliche Helfer engagiert, das als offener Begegnungsraum und pfarrlicher "Ankerplatz" konzipierte Pfarrheim, die sogenannte "Arche", wurde kurzerhand zu einem Zentrum der Hilfe und Solidarität: 70 Menschen finden hier zur Stunde ein Dach über dem Kopf, Unterkunft, Verpflegung und die Möglichkeit der Regeneration.

Viele Familien mit Kindern
"Wir haben Turnmatten in die Arche gebracht und provisorische Schlafplätze eingerichtet. Um 5 Uhr früh sind etwa 70 Menschen, die meisten aus Syrien und Afghanistan, mit einem Bus von Nickelsdorf gekommen. Unter ihnen sind zahlreiche Familien mit Kindern, denen die Strapazen der Flucht und die Traumata einer von Krieg, Not und Gewalt geprägten Vergangenheit ins Gesicht geschrieben sind", so Pastoralassistent und Diakon Willi Brunner, der gemeinsam mit Stadtpfarrer Dechant Norbert Filipitsch und einem Freiwilligenteam die Hilfe in der Pfarre Jennersdorf koordiniert.

Man habe sich über Nacht gut auf die Ankunft der Flüchtlinge vorbereitet, Mitarbeiter der Pfarre richteten das Quartier ein, bereiteten die Essensversorgung und die Bereitstellung von Hygieneartikel und Kleidung vor. "Auch wenn die meisten Menschen, die schon seit so langer Zeit auf der Flucht sind, nicht wissen, wie es weitergeht, ist die Stimmung ruhig und gefasst. Trotz drückender Sorgen sind die Schutzsuchenden nicht resignativ. Vor allem die alleinstehenden Männer wollen ohne längeren Aufenthalt weiterreisen, gerade die vielen Familien sind jedoch stark erschöpft und bedürfen dringend der Regeneration und Ruhe", sagte Brunner, der auch die Hilfsbereitschaft seitens der Ortsbevölkerung hervorhob. 15 freiwillige Helfer seien in der Nacht im Einsatz gewesen, Dienstagfrüh wurden sie durch rund 15 neue Freiwillige ersetzt.

"Wir sind bereit"
In der 1.700-Einwohner-Gemeinde Deutsch Kaltenbrunn wurden im katholischen Pfarrhof spontan 30 Schlafplätze bereitgestellt: "Wenn die Plätze in Absprache mit dem diözesanen Flüchtlingskoordinator Markus Zechner freigegeben werden, sind wir ab heute Abend bereit, schutzsuchenden Menschen provisorisch Unterkunft zu geben", sagte Pfarrer Viktor Oswald. Acht ehrenamtliche Helfer und ein Rotkreuz-Mitarbeiter seien im Einsatz, um die Notschlafplätze einzurichten. Zusätzlich zur Akuthilfe plane die katholische Pfarrgemeinde, längerfristige Unterkünfte und Betreuung für ein bis zwei Familien anzubieten, so der Pfarrer. Auch die evangelische Pfarrkirche von Deutsch Kaltenbrunn hat Plätze für die Akutbetreuung bereitgestellt.

Mindestens weitere 30 provisorische Unterkünfte konnten in dem 646-Seelen-Ort Mogersdorf dank des Engagements von Pfarrer Anton Pollanz und seinem Team errichtet werden. "Wir sind vorbereitet, auch wenn wir zu Stunde keine genauen Informationen haben, ob und wann Flüchtlinge zu uns gebracht werden. Wir können als Übergangslösung Schlafplätze für ein oder zwei Nächte im Pfarrheim anbieten", so Pfarrer Pollanz. Man habe alles Nötige besorgt, um rasch und effektiv kleine Schlafgelegenheiten aufzustellen. "Unser Team an Helfern ist auf Abruf zur Stelle und jederzeit einsatzbereit."

Zu den nun 130 bis 140 neuen Notquartieren haben Pfarren der Diözese Eisenstadt von Apetlon bis Zurndorf, von Eisenstadt bis Illmitz bereits 560 Plätze für schutzsuchende Menschen auf der Flucht bereitgestellt, die aktuell auch in Anspruch genommen werden. So konnten in Eisenstadt im Dompfarrzentrum und im Haus der Begegnung insgesamt etwa 150 Plätze eingerichtet werden, in den Pfarrheimen von Apetlon, Kittsee und Illmitz ebenso wie in Klosterräumlichkeiten von Frauenkirchen jeweils 60 Plätze. 50 provisorische Unterkünfte wurden im Haus St. Nikolaus in Neusiedl, je 30 in Nickelsdorf und Zurndorf, je 15 in den Pfarrheimen von Mönchhof und Weiden geschaffen. Das Pfarrheim von Gattendorf stellt 20, jenes von Neusiedl 10 Notquartiere für die Akutversorgung bereit.

Stellenausschreibung

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Das Bischöfliche Ordinariat bringt folgende Stelle zur Ausschreibung: 
  • Erzieher(in) – Karenzvertretung - für die Tagesheimschule des Gymnasiums der Diözese in Eisenstadt

Bischof Zsifkovics zu Mesnern: "Ihr seid ein Schatz für die Kirche"

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Österreichische und Südtiroler Mesnerwallfahrt mit rund 500 Teilnehmern und Bischof Zsifkovics in Rankweil – "Ausgebreitete Arme" und "offene Herzen" verleihen dem Mesnerdienst seine unverzichtbare Auszeichnung für einen Seelsorgeraum auf der Höhe der Zeit, so der Bischof

"Ihr seid ein Schatz für die Kirche – bereichert sie weiterhin mit Euren Talenten", ermutigte der Eisenstädter Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics, zugleich bischöflicher Protektor für den Mesnerdienst, die rund 5.000 Mesnerinnen und Mesner, die in ganz Österreich und Südtirol ihren Dienst in katholischen Gotteshäusern versehen. An die 500 von ihnen nahmen am 14. und 15. September an der im Fünfjahresrhythmus organisierten Mesnerwallfahrt teil, die diesjährig mit einem Wallfahrtsgottesdienst in der Basilika Rankweil ihren Höhepunkt fand. Unter den Pilgern waren auch elf Mesnerinnen und Mesner aus der Diözese Eisenstadt.

"Wir müssen uns diese Welt und die Menschen ans Herz wachsen lassen, wir müssen sie annehmen, denn nur dann können sie auch verwandelt werden", so Bischof Zsifkovics, der die Offenheit zur Empathie und Berührbarkeit für die Schicksale und Geschicke der Mitmenschen als ein wesentliches Zeichen einer tätigen Nächstenliebe hervorhob. Der Bischof ließ sich für seine Würdigung des Mesnerdienstes von der in der Basilika von Rankweil stehenden Statue der "Sieben Schmerzen Marias" und damit vom Bild der Pieta inspirieren, die drei Grundaspekte des Christseins veranschauliche: Die Haltung des "offenen Herzens", jene der "ausgebreiteten Arme" und des "geneigten Hauptes".

Das "geneigte Haupt" sei das Gegenbild zur Selbstherrlichkeit des "Übermenschen" und zur Selbstgefälligkeit des "Reiters auf dem hohen Ross". Wegweisend für ein christliches Unterwegssein, wie dies am Dienst als Mesner zum Ausdruck komme, sei vielmehr eine Haltung des "Hineinbeugens" in die Nöte, Sorgen und Leiden der Welt, die nicht im Wegsehen und Übersehen ausgeblendet, sondern "wirklich angesehen" werden sollen, betonte Bischof Zsifkovics.

Unverzichtbarer Teil des Seelsorgeraums
Zudem würden "Pieta-Existenzen" ihre "Arme nicht einwinkeln, um sich mit ihren Ellbogen in der Welt durchzusetzen", sondern seien vielmehr durch "ausgestreckte Arme" und ein "offenes Herz" ausgezeichnet: "Es gibt mehr solche Pieta-Menschen, als wir vielleicht ahnen. Sie machen nicht viel von sich reden, aber sie sind die Garantie für den neuen Morgen nach einer langen, dunklen Nacht", ermutigte der Bischof die zahlreichen Mesnerinnen und Mesner, die ein unverzichtbarer Bestandteil der christlichen Gemeinschaft und eines zeitgemäßen Seelsorgeraumes seien. Gerade die Neustrukturierung des Seelsorgeraumes auf der Höhe der Zeit und damit die Stärkung der Partizipation, Eigenverantwortung, Teamarbeit und Vernetzung der einzelnen Gemeindemitglieder unterstreiche die Bedeutung der Mesnerinnen und Mesner als Brückenträger von Gemeinde und Priester, von Kirche und Welt.

Rankweil, das im Jahr 2008 500 Jahre Gottesdiensttradition, 350 Jahre Loreto- bzw. Gnadenkapelle und 250 Jahre Gnadenaltar feierte, zählt zu den bedeutendsten Wallfahrtsorten im gesamten Bodenseeraum. Seit dem ausgehenden 12. Jahrhundert pilgern Wallfahrer auf den Liebfrauenberg, zunächst stand die Verehrung des hl. Kreuzes im Mittelpunkt der Wallfahrt. Im 14. Jahrhundert wandelte sich Rankweil zu einem Marienwallfahrtsort, das 1657/1658 errichtete Seitenschiff war ursprünglich eine Loretokapelle. Im Zuge der letzten großen Innenrenovierung im Jahr 1986 verlieh Papst Johannes Paul II. der Landeswallfahrtskirche von Vorarlberg den Titel "Basilica minor".

Justizminister und Generalvikar bei Übergabe des 300. "Radio Maria"-Gefängnisradios in Eisenstadt

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Justizminister Wolfgang Brandstetter und Eisenstädter Generalvikar Martin Korpitsch überzeugten sich in der Justizanstalt Eisenstadt persönlich von der Initiative, "Radio Maria"-Gefängnisradios an interessierte Haftinsassen auszugeben - Seit dem diesjährigen Mai wurden österreichweit bereits 300 Radios verteilt

Eisenstadt – Im Beisein von Justizminister Wolfgang Brandstetter übergab "Radio Maria"-Obmann Lukas Bonelli kürzlich in der Justizanstalt Eisenstadt das bereits 300. "Radio Maria"-Radiogerät symbolisch an den Eisenstädter Generalvikar Martin Korpitsch und Justizanstaltsleiter Günter Wolf. "Ich bin von dieser Initiative berührt", so der Justizminister, der vor allem die Bedeutung der Resozialisation betonte: "Ein funktionierender Strafvollzug, der eine Resozialisation ermöglicht, erspart viel Leid".

Die Radiogeräte erinnern in ihrer Form an die Muttergottes mit dem Jesukind im Schoß und sind in marianischem Blau gehalten. Schließlich stammt die Idee, neue Hoffnung durch die Möglichkeit, das Wort Gottes mittels kleiner UKW-Radios empfangen zu können, vom katholischen Radiosender "Radio Maria", wobei über die Geräte freilich auch jede andere Sendefrequenz angewählt werden kann.

Humaner Strafvollzug: "Visitenkarte" des Rechtsstaats
Verteilt werden die batteriebetriebenen "Radio Maria"-Gefängnisradios, die gemäß dem Reglement der Justizanstalt keine ausziehbaren Antennen zur Vorbeugung einer möglichen Verletzungsgefahr haben, von "Hoffnung hinter Gittern", der Gefängnisseelsorge und der Sozialen Gerichtshilfe Österreich. Netzgeräte werden mit den Radiogeräten nur nach Einverständnis der Haftanstalt mitgeliefert, um eine mögliche Strangulierungsgefahr zu unterbinden. Organisiert wird die vom Justizministerium unterstützte österreichweite Verteilung vom Generalsekretär von "Hoffnung hinter Gittern", dem Burgenländer Emmerich Schreiner.

Ein humaner, moderner Strafvollzug sei eine "Visitenkarten" für einen funktionierenden, auf dem Prinzip der Menschenwürde und der Menschenrechte gründenden Rechtsstaat: "Die Qualität eines Staates erkennt man auch daran, wie es in den Gefängnissen zugeht", so Justizminister Brandstetter bei seinem Besuch in der Justizanstalt Eisenstadt anlässlich der Übergabe des 300."Radio Maria"-Radios, das von Justizanstaltsleiter Günter Wolf entgegengenommen wurde.

Gefängnisseelsorge: Perspektiven für Neuanfang
Generalvikar Martin Korpitsch betonte die Bedeutung einer Hoffnung spendenden Vermittlungsarbeit und Seelsorge im Strafvollzug: Es sei die "ureigenste Aufgabe" eines humanen Strafvollzugs, "Menschen zu helfen und ihnen Hoffnung zu geben." Die Seelsorge nehme den ganzen Menschen in den Blick und sei durch die Vermittlung eines befreienden Glaubensbezugs ein wesentlicher Beitrag, die Würde der Gefangenen zu wahren, die innere Freiheit jedes Einzelnen auch im Vollzug von Freiheitsstrafen zu schützen und die Hoffnung auf einen barmherzigen Gott wachzuhalten. "Die Möglichkeit, einen Neuanfang zu schenken und damit einen wesentlichen Beitrag für die Resozialisation des Einzelnen und somit letztlich einen Dienst an der Gesellschaft insgesamt zu leisten, zählt zu den zentralen Aufgaben der Gefängnisseelsorge", so der Generalvikar.

"Inter & Kulti" in Oberpullendorf: Fest für Flüchtlinge und Integration

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Haus St. Stephan lädt am 26. September zum großen Benefizfest mit interreligiösen Programmschwerpunkten und einer Ausstellung mit Werken junger, nach Österreich geflohener Künstler – Reinerlös kommt Flüchtlingen und Integrationsprojekten zugute

Der Name ist Programm: "Inter & Kulti" lautet der Titel des großen Benefizfestes, zu dem das Bildungs- und Tagungszentrum Haus St. Stephan in Oberpullendorf am Samstag dem 26. September 2015, lädt. Im Zentrum des bunten Festreigens, der den Bogen von einer Benefizausstellung von in Österreich lebenden, aus Syrien, Afghanistan und dem Iran geflohenen jungen Künstlern bis hin zu musikalischen und kulinarischen Weltreisen spannt, steht die offene Begegnung zwischen den Kulturen und Religionen. Der Reinerlös aus dem Fest kommt Flüchtlingen und Integrationsprojekten im Bezirk Oberpullendorf zugute und soll konkret der finanziellen Unterstützung von Deutschkursen, dem Fonds für Soforthilfemaßnahmen und der Ausstattung von Quartieren dienen.

Als Festrednerin konnte die Integrationsbotschafterin für Europa, Melinda Ciorba, gewonnen werden. Die gebürtige Rumänin mit ungarischer Muttersprache lebt seit Jahren in Wulkaprodersdorf, unterrichtet Ungarisch, Rumänisch und Interkulturelle Kommunikation und gilt als eine der erfolgreichsten und innovativsten Sprachtrainerinnen. Sie ist Herausgeberin des Buches "Grenzabbau 1989-2014", Betreuerin im Jugendzentrum Hornstein und Gründerin eines Yogazentrums in Eisenstadt. Das Informationsnetzwerk der Europäischen Kommission, Europe Direct Österreich, zeichnete sie im Juli mit dem Titel "Europäerin des Monats" aus.

Das Fest selbst beginnt am 26. September um 14 Uhr mit einer Einladung zu einer kulinarischen Entdeckungsreise mit Gaumenfreuden aus Ländern wie Syrien und Afghanistan, aus denen aktuell ein Großteil der Asylwerberinnen und Asylwerber kommen. Die Pfadfindergruppe Rohonczy, die Katholische Jugend und die Jungschar Region Mitte gestalten ein buntes Kinderprogramm. Ein Tischfußballturnier, internationale Kreistänze und ein interreligiöses Friedensgebet animieren zum Mitmachen und zum Eintreten in einen offenen Begegnungsraum.

Kunstwerke von Geflüchteten und Verfolgten
Eine Benefizausstellung, kuratiert von Ewald Hatz und moderiert von der ORF-Kulturjournalistin Bettina Treiber, zeigt neben Werken zahlreicher lokaler Künstler Arbeiten von vier jungen Künstlern, die aus ihren Heimatländern Iran, Afghanistan und Syrien fliehen mussten und nun in Österreich leben. Der 33-jährige Sassan Bahmanabadi stammt aus Teheran, studierte technische Chemie, führte als Maler ein eigenes Atelier und wurde wegen seines politischen Engagements vom Regime mehrfach verfolgt, unterdrückt und inhaftiert. Der Bewunderer und Kenner der Arbeiten von Franz Kokoschka und Gustav Klimt lebt seit März 2015 in Oberpullendorf, studiert am Kolleg für Ofenbautechnik der Keramikschule Stoob und hat seit Anfang September einen positiven Asylbescheid.

Ebenfalls aus dem Iran kommt die 36-jährige Mona-Ketf Birnstein, die nach Studien in Teheran, Wels und London für internationale Konzerne tätig war und mit einem gebürtigen Burgenländer verheiratet ist. Sie ist nicht nur leidenschaftliche Fotografin, sondern beweist als Bloggerin auch großes zivilgesellschaftliches Engagement. Mit Bleistiftzeichnungen wird der 28 Jahre junge und hochgebildete Syrer Adel Badenjeky auf der Benefizausstellung vertreten sein. Der Absolvent mehrerer Management- und Informatik-Studien und ehemalige NGO-Aktivist in Syrien ist vor drei Jahren aus seinem von Krieg und Gewalt zerstörten Heimatland geflohen und möchte mit dem Verkauf seiner Zeichnungen die medizinische Versorgung syrischer Kinder unterstützen.

"Alle sind willkommen"
Mit Porträtzeichnungen wird der gerade einmal 19-jährige gebürtige Afghane Mortaza Mohammadi in Oberpullendorf präsent sein. Er floh über die Türkei nach Österreich wo er seit zwölf Monaten, zunächst in Traiskirchen und Wien, schließlich in Oberpullendorf, lebt. Musikalisch geht das Fest mit Auftritten von "Chilifish-Duo", "Pepis Bagage", Max Schabl sowie Ricarda Glatz und Judith Seidl in den Abend. "Wir heißen alle willkommen, der Eintritt ist für alle frei", so die Geschäftsführerin des Hauses St. Stephan, Barbara Buchinger. Das Haus St. Stephan ist ein Bildungs- und Tageszentrum der Diözese Eisenstadt und konzentriert sein Programm auf die Themenbereiche Theologie, Spiritualität, Persönlichkeitsbildung, Kunst, Kreativität, Elternbildung sowie Gesellschaft und Soziales.

Nähere Infos zum Programm finden Sie hier ... 

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