Quantcast
Channel: Diözese Eisenstadt - Aktuell
Viewing all 534 articles
Browse latest View live

"Was muss sich an der Kirche ändern?"

$
0
0
Bischof Zsifkovics feiert mit seinen MitarbeiterInnen
 und segnet sie; im Vordergrund Richard Geier
(Leiter des Liturgiereferates), Generalvikar Martin Korpitsch
und Pastoralamtsleiter Michael Wüger (von links)
beim Auszug aus dem Eisenstädter Dom
© Dominik Orieschnig
Diözese Eisenstadt startet nach Sommerpause mit starkem geistlichen Impuls – Religiöse Haltung Mutter Teresas als "unternehmerisches" Vorbild für kirchliche Dienststellen – Zsifkovics zu MitarbeiterInnen: "Könnte ohne euch meinen Hirtendienst nicht erfüllen!"

Eisenstadt – Mit einer Eucharistiefeier für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter heute (05.09.) vormittags im Eisenstädter Martins-Dom startete die Diözese Eisenstadt nach der Sommerpause in einen neuen Arbeitszyklus.
Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics nutzte den Gedenktag der hl. Mutter Teresa von Kalkutta (20. Todestag), um im Beisein des Generalvikars, der Bischofsvikare und leitenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Diözese die Belegschaft der verschiedenen Dienststellen mit einem geistlichen Impuls auf kommende Herausforderungen in Gesellschaft und Beruf einzustimmen.

Mutter Teresa als "role model" einer Unternehmenskultur der Hoffnung
Im Feierheft des Gottesdienstes fanden die versammelten MitarbeiterInnen neben dem liturgischen Text zahlreiche Zitate und Denkanstöße der vor 20 Jahren verstorbenen, am 4. September 2016 von Papst Franziskus heiliggesprochenen Mutter Teresa von Kalkutta. Darunter auch die pointierte Antwort der Ordensfrau auf die ewige Frage, was sich an der Kirche ändern müsse, nämlich: "Sie und ich." Eine ewig gültige Antwort, wie Bischof Zsifkovics betonte und Mutter Teresa als Vorbild für eine spirituell fundierte Unternehmenskultur und MitarbeiterInnenführung in den Raum stellte.

Im anderen die Königswürde sehen
In seiner Predigt griff Zsifkovics den Impuls der als "Engel von Kalkutta" apostrophierten Ordensfrau zu persönlicher Umkehr auf und versah ihn mit drei thematischen Knotenpunkten, an denen sich christlicher Dienst auch im Alltag des Erwerbslebens und selbst in den scheinbar banalsten Tätigkeiten manifestieren könne: "Hilfsbereitschaft ohne Hintergedanken"; die unter allen Umständen hochzuhaltende "Würde bedürftiger Mitmenschen", in denen man "Christus, dem König" diene; sowie die "Bereitschaft, Jesus in der heutigen Zeit durch das eigene Reden und Tun ein konkretes Gesicht" zu geben. Drei Ansprüche, die auch in den Bereichen diözesaner Verwaltung nicht vergessen werden dürfen und zu deren Erfüllung Mutter Teresa , die "kleine große Frau der Menschheit" starkes Vorbild sei.

Bischöfe, Priester, kirchliche MitarbeiterInnen und andere "Verdammte"
Der Eisenstädter Bischof ging in seiner Predigt auch auf die mittelalterlichen Darstellungen über den Portalen vieler gotischer Dome ein. Diese zeigten entsprechend den Vorstellungen damaliger Jenseitsgeografie sehr oft die endzeitliche Szene der Unterscheidung in "Erlöste" und "Verdammte", die auf eine Stelle im Evangelium zurückgeht. "Gott verdammt niemanden!", so Zsifkovics. Doch das drastische Bild des Evangeliums könne einen jeden daran erinnern, "dass er seinen inneren Weg letztlich selbst bestimmt – ob er sich wie Mutter Teresa in den wagemutigen Dienst an Gott und insbesondere am Mitmenschen hinein begibt oder in die Abhängigkeit von weltlicher Macht und narzisstischer Eigenliebe, die einen wie eine schwere Kette in den Abgrund zieht." Insofern schwebe diese biblische Szene beim Betreten solcher Gotteshäuser "über jedem einzelnen von uns als existentielle Grundentscheidung" und seien wohl auch Bischöfe, Priester und kirchliche Mitarbeiter von der Gefahr solcher Art von "Verdammnis" nicht ausgeschlossen, so wie man wiederum andere entgegen allen Regeln von Status und Anschein zu den "Erlösten" zählen müsse.

Dank an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – Motivierte Mitarbeiter bilden eigene Dom-Schola
Zsifkovics ließ die Gelegenheit nicht aus, seinen MitarbeiterInnen in den einzelnen Dienststellen herzlich zu danken. "Ohne euch könnte ich meinen Hirtendienst nicht erfüllen, die Ausübung des Bischofsamtes bedarf der Charismen, der Fähigkeiten, vor allem aber: des Gebetes und der christlichen Haltung vieler Einzelner in einer Diözese. Dafür danke ich euch!" Die durchwegs hohe Motivation und ausgeprägte Corporate Identity der Belegschaft der Diözese Eisenstadt zeigt sich nicht zuletzt darin, dass sich unter Leitung von Domkapellmeister und diözesanem Musikdirektor Mag. Thomas Dolezal in jüngerer Vergangenheit eine eigene Mitarbeiter-Schola gebildet hat, die bei verschiedensten liturgischen Anlässen musikalisch gestalterisch zur Ehre Gottes und zur Freude der Kollegenschaft mitwirkt, so auch beim heutigen Gottesdienst.

Gelebte Ökumene: Positiver "Klimawandel" im Burgenland

$
0
0
"Gelebte Ökumene": Metropolit Arsenois Kardamakis,
Moderator Walter Reiss, Superintendent Manfred Koch
und Generalvikar Martin Korpitsch (von links)
© Berger 
Hochkarätige Podiumsdiskussion im Pfarrzentrum Stegersbach mit dem orthodoxen Metropoliten Arsenios Kardamakis, dem evangelischen Superintendenten des Burgenlandes, Manfred Koch, und dem Generalvikar der Diözese Eisenstadt, Martin Korpitsch – "Persönliche Begegnungen sind die Basis für eine Zukunft des Mit- und Füreinander"

Stegersbach – "Gelebte Ökumene. Schwierigkeiten und Erfolge im Burgenland" lautete der Titel einer hochkarätig besetzten Diskussionsveranstaltung am Samstag, dem 9. September 2017, im Pfarrzentrum Stegersbach, organisiert vom forum martinus der Diözese Eisenstadt. Unter der Moderation des ORF-Burgenland-Redakteurs Walter Reiss kamen der orthodoxe Metropolit von Austria, Arsenios Kardamakis, der evangelische Superintendent des Burgenlandes, Manfred Koch, und Generalvikar Martin Korpitsch von der Diözese Eisenstadt miteinander ins Gespräch. Letzterer vertrat Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics, der zeitgleich einem Arbeitsbesuch in Ungarn nachkam.

"Vom Gegeneinander zum Mit- und Füreinander"
Im Burgenland sei ein "positiver ‚Klimawandel’ in der Ökumene" deutlich spürbar: so lässt sich der allgemeine Tenor der Podiumsdiskussion rund um die Frage zusammenfassen, wie lebendig die Ökumene im Burgenland sei, wo sich Erfolge und wo sich Herausforderungen zeigen. Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics, dessen Anliegen von Generalvikar Korpitsch vertreten wurden, brachte es so auf den Punkt: "Wir sind von einem ehemaligen langen Gegeneinander und Nebeneinander zu einem Miteinander der christlichen Konfessionen gekommen, mit der Hoffnung, ein geschwisterliches Füreinander zu erreichen".

"Jahrtausendprojekt" orthodoxes Kloster
Metropolit Arsenios bewertet auch die Schwierigkeiten rund um das "Jahrtausendprojekt, das erste orthodoxe Kloster Österreichs im Burgenland zu errichten", als positiv: "Als ich Bischof Ägidius meine Ideen zur Gründung eines orthodoxen Klosters im Zuge eines freundschaftlichen Treffens mitgeteilt habe, hat er sofort positiv reagiert und gesagt: ‚Die katholische Kirche kann und soll helfen. Es ist Zeit zu zeigen, dass Christen zusammen etwas bewirken können.’ Dass der Bischof ein Grundstück in St. Andrä der orthodoxen Kirche kostenlos zur Verfügung stellte, war ein großartiges Zeichen der Ökumene und der freundschaftlichen Verbundenheit, wofür ich sehr dankbar bin."

Kloster: Abbau von Informationsdefiziten
Aber auch die vor der Volksabstimmung in St. Andrä getroffene Entscheidung, das Projekt für diesen Ort zurückzuziehen, sieht der Metropolit nicht bloß negativ: "Ich persönlich habe in St. Andrä trotz des Gegenwindes viele positive Erfahrungen gemacht. Es war wichtig, über die orthodoxe Kirche und die Bedeutung eines orthodoxen Klosters als ein Ort des Friedens, der Begegnung und des Dialogs zu informieren. Die Diskussion rund um das Kloster war eine Gelegenheit, Grundlegendes über die orthodoxe Kirche selbst zu vermitteln, Informationsdefizite und damit mögliche Hindernisse für ein wechselseitiges Verstehen und Verständnis abzubauen".

Keine "überhastigen" Standortentscheidungen
Entscheidungen über einen möglichen neuen Standort für das Klosterprojekt seien derzeit noch keine gefallen, so der Metropolit: "Mich hat sehr gefreut, dass eine Reihe von Orten Interesse bekundete, einem solchen Kloster eine Heimat zu geben. Aber es eilt nicht. Das ist ein Jahrtausendprojekt und soll nicht überhastet werden", so Metropolit Arsenios.

Voneinander lernen statt Wahrheitsmonopole
In Österreich, waren sich alle Gesprächspartner einig, habe sich das ökumenische Klima deutlich gebessert. Metropolit Arsenios: "Freilich gibt es auf allen Seiten auch ‚Ultras’, die keine Beziehung zu anderen wollen und glauben, nur die eigene Kirche habe die Wahrheit für sich gepachtet. Ich hingegen glaube und bin dabei in guter Gesellschaft, dass wir alle Suchende sind, die voneinander lernen können". Während seines Studiums in Straßburg, als er erstmals mit nicht-orthodoxen Christen in Kontakt kam, sei ihm noch die Lehre vermittelt worden, "nur die Orthodoxen können gerettet werden. Aber das war mir nicht recht: Denn im Paradies möchte ich schon gerne mit meinen vielen Freunden und Brüdern der anderen Konfessionen zusammen sein", so ein gut gelaunter Metropolit.

Das große Gemeinsame: Glaube an Jesus
Diese Gemeinsamkeit, nämlich das Bekenntnis zu Jesus Christus als Grundlage eines christlichen Lebensvollzugs, griff auch Superintendent Manfred Koch auf. "Ökumene hat dort begonnen, wo Menschen aus dem Glauben heraus sich nicht mehr bekämpfen, sondern sich als Geschwister unterstützen. Ökumene ist ein ständiges Sich-Näher-Kommen. Bei aller Verschiedenheit der Traditionen, der Lebensformen und der Glaubensformen, so ist das Verbindende doch der Glaube an Jesus als Christus".

Reformation und "revolutionäre" Begegnung

Gerade in jüngster Zeit konnte das Burgenland starke Zeichen der Ökumene setzen, ist der Superintendent überzeugt: "Das Reformationsjubiläum hat der Ökumene sicher einen neuen Schwung gegeben. Die Begegnung der Österreichischen Bischofskonferenz und der evangelischen Kirchenleitung in Eisenstadt und Rust, der gemeinsame, von Bischof Zsifkovics und mir verfasste Osterhirtenbrief waren sicherlich ökumenische Meilensteine. Aber auch die gemeinsame Pilgerreise auf den Spuren von Martin Luther und der heiligen Elisabeth wird ein starkes Ausrufezeichen sein, so wie es die regelmäßige Teilnahme von Bischof Zsifkovics beim evangelischen Gustav-Adolf-Fest bereits ist." Diese jährliche Teilnahme des Bischofs am traditionsreichen evangelischen Fest nannte der Superintendent "revolutionär".

Persönliche Begegnung als Basis

Auch Generalvikar Martin Korpitsch sprach von vielen wichtigen Impulsen, die in Richtung eines Füreinander der Konfessionen gehen würden: "Die Ökumene im Burgenland ist lebendig, weil sie von vielen persönlichen Begegnungen und Freundschaften getragen ist. So entstehen persönliche Brücken, die verbinden, worauf man aufbauen und woran man anknüpfen kann." Die Begegnung, der Dialog und das Aufspannen von Verstehens- und Verständnishorizonten für die jeweils anderen Konfessionen müssten auf allen Ebenen, in der gelebten Praxis, in den Pfarren ausgeweitet und ergriffen werden.

Spontanes bischöfliches Geburtstagsständchen
Die Freundschaft von Bischof Zsifkovics sowohl zu Superintendent Koch als auch zu Metropolit Arsenios sei beispielgebend, so Generalvikar Korpitsch: "Die wenigsten wissen, dass Bischof Zsifkovics spontan und ohne Vorankündigung Superintendent Koch im Vorjahr zu dessen 60. Geburtstag besucht und ihm ein Ständchen gesungen hat. Dass solche ungezwungenen Begegnungen möglich sind und tatsächlich gelebt werden, ist sehr wichtig." Er selbst habe sich sehr gefreut, als er während eines Spitalsaufenthaltes in Innsbruck spontan von Metropolit Arsenios besucht wurde, der sich zufällig in Tirol auf der Durchreise befand, und zwar inmitten eines sehr dichten, mit Wassersegnungen gefüllten Terminkalenders.

"Heiße Eisen" der Ökumene
Auch Herausforderungen und "heiße Eisen" kamen bei der Diskussion zur Sprache. Manfred Koch nannte etwa Unterschiede beim Amtsverständnis, beim Kirchen- und Gemeindeverständnis oder bei der Frage nach der Funktion des Papstes: "Der Papst wird als Bischof von Rom von uns anerkannt und geschätzt, aber wir sehen ihn nicht als Stellvertreter Christi auf Erden. Auch gibt es offene Fragen für das Anliegen einer gemeinsamen Kommunion sowie eine Reihe unterschiedlicher Traditionen."

Konfessionsverbindende Ehen
Ein für die Glaubenspraxis zentrales Thema betreffe konfessionsverbindende Ehen. Dazu Metropolit Arsenios: "Eine Trauung zwischen Christen unterschiedlicher Konfessionen ist möglich. Oft steht dann die Frage im Raum, wie die Kinder getauft und erzogen werden sollen. Aber auch hier stehen die Zeichen auf ein Miteinander, ebenso wie im Religionsunterricht. In Wien etwa gibt es seit zwei Jahren in ausgewählten Schulen einen kooperativen Religionsunterricht, bei dem für dieselben Klassen mit jedem Semester orthodoxer und katholischer Religionsunterricht wechseln."

Kindererziehung offen ansprechen
Generalvikar Martin Korpitsch betonte, dass die Frage der Kindererziehung bei konfessionsverbindenden Ehen nicht ausgeklammert werden dürfe: "Über diese Fragen muss man offen sprechen. Unsere Aufgabe ist, die Menschen im Glauben zu stärken. Dann lassen sich auch vermeintliche Schwierigkeiten lösen."

Säkularisierung erfordert Zusammenarbeit
Und Superintendent Manfred Koch ergänzte: "Wichtig ist, dass Kinder überhaupt christlich erzogen werden. Angesichts der massiv voranschreitenden Säkularisierung müssen wir Christen stärker zusammenarbeiten. Wenn eine Gruppe gegen die andere ausgespielt wird, bleiben alle auf der Strecke. Unterschiedliche konfessionelle Traditionen mögen ein Diskussionspunkt sein, aber wesentlich ist doch, dass sich Menschen zum Christsein und zu einem christlichen Lebensweg bekennen".

Und weil die Podiumsdiskussion in Stegersbach nicht nur über Ökumene sprechen wollte, sondern Ökumene ein Stück weit auch zu leben versuchte, folgte auf den Dialog ein Ökumenisches Gebet.

Dreiländerwallfahrt: Pilgern am Puls der Begegnung

$
0
0
Bischof András Veres aus Györ und Bischof Ägidius Zsifkovics 
feierten gemeinsam mit den Pilgern der Dreiländerwallfahrt
© Erich Kettner
Hunderte Pilgerinnen und Pilger feierten in der Basilika Frauenkirchen gemeinsam mit den Bischöfen András Veres (Györ) und Ägidius J. Zsifkovics (Eisenstadt)

Frauenkirchen – "So wie der Sinusknoten Motor und Taktgeber für den Herzschlag ist, so ist der Glaube der Sinusknoten für die Verständigung und das Miteinander der Menschen. Wird der Glaube brüchig, wird der Verständigung und dem Miteinander der Boden unter den Füßen entzogen": Das betonte Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics im Zuge der großen Dreiländerwallfahrt am Freitag, 8. September 2017. Die Dreiländerwallfahrt, die hunderte Pilgerinnen und Pilger in die Basilika von Frauenkirchen führte, sei ein solcher "Sinusknoten für die Verständigung. Hier geschieht Pilgern am Puls der Begegnung – über Landes-, Nationen- und Sprachgrenzen hinweg", so der Bischof.

Maria als unerschöpfliche Inspirationsquelle
Höhepunkt der Wallfahrt war ein Festgottesdienst in der Basilika Frauenkirchen, an dem hunderte Gläubige aus Österreich, Ungarn und der Slowakei teilnahmen. Der Gottesdienst wurde von Bischof András Veres, seit 2016 Bischof der ungarischen Diözese Györ, gemeinsam mit Bischof Zsifkovics zelebriert. Die Predigt hielt Bischof Veres, der sich vom Gnadenbild des Marienaltars inspirieren ließ. Maria, das sei allen Christen eine unerschöpfliche Quelle der Barmherzigkeit und der Liebesfähigkeit der Menschen. Sie sei somit die treue, Orientierung und Hoffnung spendende Begleiterin auf Wallfahrten wie auf allen christlichen Lebenswegen.

Glaubensfest der Begegnung
Die Dreiländerwallfahrt gestaltete sich als Glaubensfest der Begegnung von Pilgerinnen und Pilgern aus Österreich, Ungarn und der Slowakei. Die musikalische Gestaltung der Festmesse in der Basilika Frauenkirchen übernahm der Don Bosco Chor aus Wien, der Bruckners Messe in C Dur zur Aufführung brachte. Auf den Festgottesdienst folgten die Einzelsegen mit der Gnadenstatue, Maria auf der Heide.

Basilika Frauenkirchen
Die Basilika und Wallfahrtskirche "Maria auf der Heide" wurde 1695 von Fürst Paul Esterházy errichtet. Sie gilt als bedeutendste Wallfahrtskirche des Burgenlandes und als eine der schönsten barocken Gotteshäuser des Landes. Das Marienheiligtum wurde 1990 von Papst Johannes Paul II. zur Basilika erhoben. Jährlich pilgern mehr als 100.000 Wallfahrer zur Basilika Frauenkirchen, die zudem ein kulturelles Besuchsziel von jährlich mehr als 300.000 Touristen ist.

Bischof Zsifkovics: Christliche "Blutspende" rettet vor blutigen Ideologien

$
0
0
Bischof Ägidius Zsifkovics, umgeben von zahlreichen
Würdenträgern der kroatischen Kirche,
vor 20.000 Pilgern in Ludbreg
© Diözese Varaždin
Eisenstädter Diözesanbischof als Festprediger beim "Fest des kostbaren Blutes Christi" im kroatischen Ludbreg vor 20.000 Gläubigen – Bischof Zsifkovics unter Aufgriff brisanter politischer Themen: "Ohne die christlichen und menschlichen Grundwerte der Gerechtigkeit und Wahrheit werden Frieden und Versöhnung nicht möglich sein"

Ludbreg – "Blutspenden können Leben retten. Die christliche Blutspende als Ausdruck für die liebende Begegnung zwischen Gott und Mensch rettet vor all den blutigen Ideologien, die so viel Unheil angerichtet haben": Das betonte Bischof Ägidius J. Zsifkovics beim großen Fest des kostbaren Blutes in der vergangenen Woche. Der Eisenstädter Diözesanbischof, der als Burgenlandkroate mit der kroatischen Kultur und Sprache eng verbunden ist und doch die perspektivische Weite eines Außenstehenden einzunehmen weiß, brachte in einer beherzten, acht Mal durch spontanen Applaus unterbrochenen Predigt auch hochbrisante politische Themen wie die Konflikte zwischen Ethnien, Kulturen und politischen Richtungen oder die Aufarbeitung der Geschichte zur Sprache.

Anerkennung von Spitzen der Politik und Kirche
Das Thema Blut bildete den Leitfaden einer live vom kroatischen Rundfunk HRT übertragenen Festpredigt vor rund 20.000 Wallfahrerinnen und Wallfahrern, die trotz des Starkregens zum Fest des kostbaren Blutes in den Wallfahrtsort Ludbreg gekommen waren. An der Festmesse nahmen auch die kroatischen Bischöfe Josip Mrzljak (Bischof von Varaždin), Vlado Košić (Bischof von Sisak), Vjekoslav Huzjak (Bischof von Bjelovar-Križevci) sowie die Zagreber Weihbischöfe Ivan Šaško und Mijo Gorski teil. Vor Ort waren außerdem hochrangige politische Vertreter wie der kroatische Parlamentspräsident Gordan Jandroković. Kroatiens Außenminister Davor Stier bedankte sich nach dem Fest persönlich mit einer SMS an Bischof Zsifkovics für dessen offenherzige Predigt.

Scharfe Abgrenzung zu blutigen Ideologien
Dabei ging es dem Eisenstädter Diözesanbischof gleich zu Beginn seiner Predigt um eine scharfe Abgrenzung zu allen Blut-und-Boden-Ideologien, wie sie in rassistischen, faschistischen und nazistischen Systemen propagiert werden: "An diesen Ideologien – ob nun im Namen von Rasse oder Klasse – klebt das Blut, der Hass und das Leid. Der Schrei der unschuldigen Opfer, der Verfolgten und Gefolterten, der Vergewaltigten und Ermordeten der autoritären Regimes dringt bis in die Gegenwart. Er lässt sich nicht zum Schweigen bringen. Nur die Bereitschaft zur Reue und zur aufrichtigen, reinigenden Sühne kann hinleiten zu einer Kultur der Versöhnung. Und nur die Versöhnung und Vergebung werden einen Neuanfang für ein friedliches Miteinander ermöglichen."

"Vergesst die Opfer nicht!"
Dabei scheute sich Bischof Zsifkovics nicht, das Thema der Schuld kritisch aufzugreifen: "Erinnert Euch der Verbrechen der Vergangenheit! Vergesst nicht die Opfer, vergesst nicht den Seligen Kardinal Stepinac und all die anderen unschuldig Verfolgten des autoritären Systems." Der 1998 seliggesprochene Märtyrerkardinal Alois Stepinac rettete während des faschistischen Ustascha-Regimes verfolgte Juden und Serben, unterstützte Notleidende und Verfolgte und protestierte gegen die Konzentrationslager. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er von den Kommunisten unter falschen Anklagen verhaftet und zu 16 Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Er stand bis zu seinem Tod 1960 unter Hausarrest.

Rettende Blutspende der christlichen Liebe
Das Rettende gegen all die blutigen Ideologien, die das Land in der Vergangenheit so sehr heimgesucht hätten, sei die "christliche Blutspende": "Das Blut Christi ist das Zeichen des Glaubens, der liebenden Hingabe und des Schenkens, das mit dem Kreuzestod gipfelt. Die christliche Blutspende ist nichts anderes als das Gastmahl der Liebe, bei dem sich Gott und Mensch begegnen. Das ist die Kraft der Eucharistie", so der Bischof.

Gesellschaft braucht Dialog und Kompromiss
Diese christliche Blutspende als Ausdruck der Liebe speise wiederum jenen Blutkreislauf, der sowohl für den Einzelnen als auch für die Gesellschaft lebenswichtig sei: "Blut ist ein Zeichen für das Leben und das Lebensspendende. Eine Gemeinschaft auf den Grundlagen der Gerechtigkeit und Wahrhaftigkeit, eine Haltung des Dialogs und der Achtung vor dem Leben und allen Mitmenschen, die Fähigkeit und Bereitschaft zu Kompromissen machen das Blut einer Gesellschaft aus", so Bischof Zsifkovics. Eindringlich warnte er vor einer Negativspirale, in der das rechthaberische Pochen auf eigene Geltungsansprüche nur zu einem ständigen Aufrechnen von Schuld und Gegenschuld führe. Das Ergebnis sei die zunehmende Dialoglosigkeit und Polarisierung statt Solidarisierung der Gesellschaft.

"Verschiedenheit ist ein Geschenk Gottes"

Weder dürfe man vergessen noch bloß im Vergangenen verharren: "Lebt in der Gegenwart und kämpft für die Zukunft! Alle, die hier sind, haben ein Recht auf ein gutes Leben, denn die Verschiedenheit der Menschen ist ein Geschenk Gottes", so der Eisenstädter Diözesanbischof.

Politik ohne "blutige Hände und schmutzige Finger"
Eindringliche Worte richtete er insbesondere an politische Verantwortungs- und Entscheidungsträger: "Ihr könnt nicht in ständiger Feindschaft leben! Stellt Euch nicht vor jene, die blutige Hände und schmutzige Finger haben! Ohne die christlichen und menschlichen Grundwerte der Gerechtigkeit und Wahrheit werden Frieden und Versöhnung nicht möglich sein", mahnte der Bischof. Zugleich forderte Bischof Zsifkovics die Menschen auf, sich für Europa zu öffnen und sich als Teil einer europäischen Werte- und Solidargemeinschaft zu begreifen. Eine Forderung, die in einigen der großen TV-Polit-Sendungen Kroatiens Gegenstand lebhafter Diskussion wurde und in mehr als 50 Print-Medien des Landes rezipiert wurde. 

Ludbreg und die Reliquie vom kostbaren Blut
Die Stadt Ludgreb mit ihren knapp 8.500 Einwohnern liegt zwischen den Städten Varaždin und Koprivnica im Nordwesten von Kroatien. Der bedeutende Wallfahrtsort wird alljährlich von tausenden Pilgerinnen und Pilgern besucht. Die heutige Kirche wurde 1410 auf den Fundamenten der antiken Basilika erbaut. 1411 ereignete sich in Ludbreg ein eucharistisches Wunder: Ein namentlich unbekannter Priester soll an der eucharistischen Wandlung gezweifelt haben und sah daraufhin Blut im Kelch. Vor Schrecken ließ er die Reliquie des Blutes einmauern, offenbarte jedoch am Sterbebett sein Geheimnis. Seither wird die Reliquie vom kostbaren Blut Christi verehrt. 

"Tag des Denkmals": Diözesane Kostbarkeiten vor den Vorhang

$
0
0
© Bundesdenkmalamt
Die Diözese Eisenstadt ist auch beim diesjährigen "Tag des Denkmals" am 24. September 2017 stark vertreten: Das Diözesanmuseum in Eisenstadt zeigt seine eindrucksvolle Ausstellung in Auseinandersetzung mit dem Reformationsgedenken, der Dombezirk lädt zu einer nur an diesem Tag möglichen Entdeckungsreise ein, die Antoni-Kapelle in Großhöflein präsentiert ihre prächtige Orgelempore und in Hammerteich und Oberschützen können die Restaurationsarbeiten an den Kirchen erkundet werden

20 Jahre "Tag des Denkmals" und die Diözese Eisenstadt ist im Burgenland auch heuer stark präsent, wenn es darum geht, kostbare Zeugnisse der Kulturgeschichte vor den Vorhang zu holen. In Eisenstadt laden das Diözesanmuseum und der Dombezirk zu spannenden Entdeckungsreisen ein. In Hammerteich und in Oberschützen können die Restaurierungsarbeiten an den Kirchen besichtigt werden – exklusiv und nur an diesem Tag. Der österreichweite "Tag des Denkmals", organisiert vom Bundesdenkmalamt, findet am 24. September 2017 statt und steht unter dem Motto "Heimat großer Töchter". Ein bundesweiter Schwerpunkt ist der 300. Geburtstag von Maria Theresia.

Ausstellung im Diözesanmuseum
Das Eisenstädter Diözesanmuseum nimmt mit seiner aktuellen Ausstellung "Das Wort unseres Gottes bleibt ewiglich" (Jes 40,8) am "Tag des Denkmals" teil. Die Schau präsentiert kostbare Frühdrucke aus dem Burgenland, die im Zusammenhang mit der Reformation stehen. Zahlreiche Leihgaben aus evangelischen Pfarren vermitteln Einblicke in die Reformation im Burgenland. Gezeigt wird zudem die einzigartige Mineraliensammlung des Pfarrers von Hornstein, Stefan Raimann, ein leidenschaftlicher Sammler wertvoller Mineralien. Besondere Highlights sind zwei "Lufft"-Bibeln und eine Monstranz aus dem Jahr 1517.

Einblicke in Restaurierungsarbeit
Restauratorin Gabi Klein zeigt im Rahmen des "Tages des Denkmals" anhand von Praxisbeispielen die Handhabung historischer Textilien und erläutert komplexe Arbeitsschritte bei der Restaurierung. Die einstündige Führung mit der Restauratorin findet am "Tag des Denkmals" um 14.00 Uhr statt. Geöffnet hat das Diözesanmuseum an diesem Tag von 10.00 bis 13.00 und von 14.00 bis 17.00 Uhr.

Den Dombezirk entdecken
Ein architektonischer und städteplanerischer Leckerbissen erwartet Kulturfreunde im Eisenstädter Dombezirk. Architekt Klaus-Jürgen Bauer bietet am "Tag des Denkmals" um 13.00 Uhr eine Führung durch den Dombezirk an. Dessen Umgestaltung ist der bis heute größte städtebauliche Eingriff im Zentrum der Landeshauptstadt des Burgenlandes. Der Entwurf zur Umgestaltung stammt von Martha Bolldorf-Reitstätter (1912-2001), der ersten Absolventin der Meisterklasse von Clemens Holzmeister an der Wiener Akademie der bildenden Künste. Mit der Verlegung der kirchlichen Verwaltungsstellen von Sauerbrunn nach Eisenstadt, der Domumgestaltung und jener des Bischofshofs entstand ein neues kirchliches Zentrum.

"Work in Progress": Kirche in Hammerteich
Ebenso exklusiv und nur am "Tag des Denkmals" wird eine Besichtigung der Restaurierungs- und Rekonstruktionsarbeiten an der Kirche zum heiligen Oswald in Hammerteich angeboten. Die Kirche ist ein Nachfolgebau einer Kapelle aus dem 17. Jahrhundert. Sie wurde 1885/1886 errichtet und in den 1960er Jahren umfassend erneuert. Weil man die historischen Kirchenfenster auf dem Dachboden fand, wurde ein Projekt zur Wiederherstellung des ursprünglichen Erscheinungsbildes des Gotteshauses initiiert. Seit einem Jahr laufen die Arbeiten und werden von der Bevölkerung eindrucksvoll unterstützt. Die Baustelle kann als "Work in Progress" am Tag des Denkmals von 9.30 bis 16.00 besichtigt werden, um 11.00 wird eine Führung angeboten.

Großhöflein: Orgelempore als Juwel der Handwerkskunst
Die bereits restaurierte Antoni-Kapelle in Großhöflein ist ebenfalls am "Tag des Denkmals"– von 10.00 bis 12.00 und von 14.00 bis 18.00 Uhr – für Besucher geöffnet. Als besonderes Denkmal volkstümlicher Handwerkskunst ragt dabei die Orgelempore mit Bildern aus der Antoniuslegende heraus. Seit dem Vorjahr ist die ursprünglich von Fürstin Maria Octavia Esterházy im Jahr 1730 erbaute Kapelle restauriert.

Oberschützen: Archäologe führt durch mittelalterliche Kirche

Ein hochinteressantes Bauprojekt wird auch in Oberschützen vor den Vorhang geholt: Die mittelalterliche Friedhofskirche von Oberschützen mit ihren restaurierten mittelalterlichen Fresken, die im Jahr 1979 wieder entdeckt wurden, steht Besuchern nur am "Tag des Denkmals" (von 10.00 bis 18.00 Uhr) offen. Die Friedhofskirche Oberschützen wurde im 12. und 13. Jahrhundert erbaut. Im Boden blieb ein frühmittelalterlicher Vorgängerbau erhalten. Archäologe Franz Sauer stellt am "Tag des Denkmals" die bislang unbekannte Missionskirche vor. Führungen in deutscher Sprache werden um 10.00 und um 14.00, eine Führung in ungarischer Sprache um 15.00 Uhr angeboten. Kinder sind herzlich zu einer eigenen, altersgerechten Führung eingeladen.

Reformation und große jüdische Töchter
Das Thema 500 Jahre Reformation wird am "Tag des Denkmals" ebenfalls in den Mittelpunkt gerückt. Neben dem Diözesanmuseum widmet sich auch das Landesmuseum Burgenland mit der Sonderausstellung "Ein Christenherz auf Rosen geht – 500 Jahre Reformation im Burgenland" dem Reformationsgedenken. In Oberschützen wird – exklusiv am "Tag des Denkmals"– neben der mittelalterlichen Friedhofskirche auch die evangelische Pfarrkirche zu einer Besichtigung einladen, wobei die Restaurierung der Orgel von Carl Hesse als besonderes Prunkstück gezeigt wird. Und schließlich zeigt das Österreichische Jüdische Museum in Eisenstadt, dass das Burgenland die Heimat vieler großer jüdischer Töchter ist.

"Tag des Denkmals"
Der "Tag des Denkmals" ist Österreichs Beitrag zu den "European Heritage Days", der größten Veranstaltung zur Feier des kulturellen Erbes in Europa. Ideengeber für die "European Heritage Days", die offiziell im Jahr 1991 in der niederländischen Stadt Gouda eröffnet wurden, ist der frühere französische Kulturminister Jack Lang. In Österreich wurde erstmals im Jahr 1997 in Oberösterreich ein "Tag des Denkmals" veranstaltet, ab 1990 folgten alle Bundesländer. Heuer steht der vom Bundesdenkmalamt organisierte "Tag des Denkmals" unter dem Motto "Heimat großer Töchter". Im Mittelpunkt stehen dabei nicht nur Frauen im Kaiserreich, sondern auch Frauen, die in Bereichen wie Kunst, Musik, Literatur, Wissenschaft, Politik und Sport tätig waren.

Diözese Eisenstadt: Tagung "Integration – Vielfalt gestalten" mit Top-Besetzung

$
0
0
© Katholisches Bildungswerk 
Das Bildungshaus St. Stephan in Oberpullendorf steht am 11. Oktober 2017 von 14.30 bis 20.00 Uhr ganz im Zeichen von "Integration – Vielfalt gestalten. Ein Nachmittag des Austausches, der Stärkung und des Dankes"– Mit u.a. der renommierten Theologin Regina Polak, der Integrationsbeauftragten des Landes Burgenland, Sanya Neinawaie, Birgit Prochazka von der Integrations- und Freiwilligenhilfe der Caritas, Martin Hörmann von der Industriellenvereinigung und vielen mehr

Oberpullendorf – "Integration – Vielfalt gestalten": Unter diesem Titel findet am Mittwoch, 11. Oktober 2017, von 14.30 bis 20.00 Uhr eine hochkarätig besetzte Tagung im Bildungshaus St. Stephan statt, die durch Impulse von ExpertInnen und Teilnehmenden einen spannenden und hochaktuellen Diskurs über Fragen nach einem friedlichen und gerechten Miteinander in einer pluralistischen Welt erwarten lässt. Veranstaltet wird dieser "Nachmittag des Austausches, der Stärkung und des Dankes" vom Haus St. Stephan, der diözesanen Caritas und dem Katholischen Bildungswerk gemeinsam mit der Katholischen Aktion, dem Pastoralamt der Diözese Eisenstadt und der Pädagogischen Hochschule. Die Teilnahme an der Veranstaltung, moderiert von Bildungshaus-Geschäftsführerin Barbara Buchinger, ist kostenlos.

Theologin Polak: Integration als "Zeichen der Zeit"
Auf die Begrüßung und Einleitung durch Birgit Prochazka von der Koordination der Integrations- und Freiwilligenhilfe der Caritas der Diözese Eisenstadt folgt ein Referat der bekannten Wiener Theologin Regina Polak unter dem Titel "Migration und Integration: ‚Kern-Themen‘ biblischen und katholischen Glaubens". Sie wird darin sowohl das Themenfeld Migration und Integration als eine der größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts in Österreich und Europa zur Sprache bringen als auch in dieser Herausforderung ein "Zeichen der Zeit" sehen, "worin wir der lebendigen Wirklichkeit Gottes begegnen können – wenn die Gläubigen bereit sind, zu lernen, was es heißt, in Verschiedenheit und Gerechtigkeit friedlich zusammen zu leben". Genau dieses friedliche Miteinander-Leben in Verschiedenheit und Gerechtigkeit definiert Polak als "Integration".

Integration im Burgenland
Nach diesem Referat wird die Integrationsbeauftrage des Landes Burgenland, Sanya Neinawaie, Impulse zur "Integration im Burgenland – Wo sind wir? Wo sollen wir hin?" vermitteln. Hochkarätige Gesprächsgruppen setzen sich im weiteren Verlauf des Nachmittags mit verschiedenen Aspekten der Integration auseinander. Daran teilnehmen werden Birgit Prochazka, Renate Marschnig als Mitarbeiterin der Pfarre St. Andrä/Graz, Direktor Andreas Hackstock, Leiter der Handelsakademie, Handelsschule und des Aufbaulehrgangs in Matterburg, Martin Hörmann, in der Industriellenvereinigung für die Themen Bildung und Gesellschaft zuständig, sowie Regina Polak.

Beispiele für ein gelungenes Miteinander
Die Gruppengespräche sollen anschließend unter der Moderation von Harald Mandl zusammengefasst und zu einer fruchtbringenden Synthese gebündelt werden. Schließlich präsentiert die Tagung Beispiele für ein gelungenes Miteinander, nimmt sich Zeit für Worte des Dankes und für ein Friedensgebet, ehe am Abend zu einem internationalen Buffet geladen wird.
Die Tagung "Integration – Vielfalt gestalten" richtet sich an alle freiwillig Engagierten, an die lokale und regionale Bevölkerung, an hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Integrationsbereich, an Mitglieder von Pfarrgemeinden, an Pädagoginnen und Pädagogen sowie an alle Interessierten.

Das Tagungsprogramm steht hier als PDF zum Download zur Verfügung.

Voranmeldung
Um Voranmeldung bis 4. Oktober 2017 wird gebeten:
Haus St. Stephan
T: 02612/42591
E: bildungshaus@haus-st-stephan.at

Bischof Zsifkovics am Seelsorgertag: "Laien sind der große Schatz der Kirche"

$
0
0
Zahlreiche Seelsorger hörten die Ausführungen von 
Superintendent Manfred Koch und Diözesanbischof 
Ägidius Zsifkovics zum neuen Arbeitsjahr
© Diözese Eisenstadt/Gossmann
Drei große Schwerpunkte für das Arbeitsjahr 2017/18: Neuer Pastoraler Weg, Familien und Jugend – Diözesanbischof Zsifkovics: "Die Kirche muss sich gerade auch hier im Burgenland dem Prozess der Weltdurchdringung öffnen und im Leben der Familien und bei der Jugend neue Räume erschließen"

Eisenstadt – "Die Kirche muss mündige und engagierte Laien als großen Schatz der Kirche wahrnehmen. Und sie muss – gerade durch ihre Priester und Seelsorger – ein Leben der Einfachheit, der Demut und der Authentizität leben": Das betonte der Eisenstädter Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics im Rahmen des Seelsorgertages 2017 der Diözese Eisenstadt, der in der Vorwoche im Eisenstädter Haus der Begegnung abgehalten wurde. Dabei stellte der evangelische Superintendent des Burgenlandes, Manfred Koch, als Gastredner das 500-Jahr-Jubiläum der Reformation und die Ökumene in den Mittelpunkt. Bischof Zsifkovics skizzierte zu dieser traditionellen Eröffnung des Arbeitsjahres dessen zentrale Schwerpunkte.



Neuer Pastoraler Weg: Antwort auf heutige Lebenswelt
Als ersten von drei zentralen Schwerpunkten gab Bischof Zsifkovics den Neuen Pastoralen Weg aus. Dieser wurde 2015 aus der Taufe gehoben mit dem Ziel, "die Zeichen der Zeit zu erkennen und als Kirche im Burgenland auf die vielen Umbrüche in der Gesellschaft ernsthaft zu reagieren". Der Neue Pastorale Weg der Diözese Eisenstadt soll somit "zeitgemäße Antworten auf die Lebenswirklichkeiten der Menschen im 21. Jahrhundert" finden, indem ein neues Netzwerk an Seelsorgeräumen aufgespannt wird. Dabei stehen Teamplayer-Qualitäten, Eigenverantwortung sowie Partizipations- und Gestaltungsmöglichkeiten im Mittelpunkt.

Erste Kilometer nach theoretischer "Führerscheinprüfung"
"Vor einem Jahr habe ich uns hier an dieser Stelle mit Kandidaten einer theoretischen Führerscheinprüfung verglichen. Damals, so sagte ich, fehlte uns noch jede praktische Erfahrung auf dem neuen Weg. Heute und damit ein Jahr später haben wird bereits die ersten Kilometer dank erster errichteter Seelsorgeräume zurückgelegt", so Bischof Zsifkovics.

Abschied von Schrebergartenmentalität

Auch wenn der Abschied von alten Strukturen und Denkmustern manchen schwer falle, weil dies ein "Umdenken vom jahrzehntelang verinnerlichten Einzelkämpfer-Dasein als Priester und einen Abschied von den Formen der Vollversorgungsmentalität" bedeute, so müsse allen klar sein, "dass ein Verharren im Alten nicht möglich sein wird." Zum Neuen Pastoralen Weg im Sinne einer verstärkten Kooperation zwischen Laien und Geistlichen gebe es keine zukunftsfähige Alternative: "Alte Systeme pfarrlicher Verwaltung sind im 21. Jahrhundert zum Scheitern verurteilt. Wer an kleinen kirchlichen Schrebergärten festhält und seine Weltanschauung an der Pfarrgrenze enden lässt, schießt sich selbst ins Out", mahnt der Bischof mit deutlichen Worten.

Christus erfahrbar machen durch kooperative Pastoral
Dabei seien Erfolge des Neuen Pastoralen Weges bereits sichtbar: Die Diözese setze bewusst auf Leistungsanreize, etwa in Form von Subventionierungen von engagierten Seelsorgeräumen. "Der Neue Pastorale Weg ist keine Management-Taktik und keine Personal-Strategie. Er ist eine Bewegung, die beim Einzelnen ansetzen muss – mit dem Ziel einer kooperativen Pastoral einer ganzen Gemeinschaft. Der Neue Pastorale Weg ist ein Dienst am Menschen, wodurch Christus in der heutigen Lebenswelt erfahrbar gemacht werden soll", so Bischof Zsifkovics am Seelsorgertag. Seine drei Maximen für die weitere Wegstrecke dieser neuen kooperativen Pastoral: "Bereits Begonnenes muss gesichert, noch nicht hinreichend Erkanntes muss optimiert werden, damit drittens dauerhaft und nachhaltig reformiert werden kann."

Familie: Hinsehen, begleiten, integrieren

Die Familie betrifft den zweiten großen Schwerpunkt für das Arbeitsjahr der Diözese. Die dafür entscheidenden Leitlinien gibt das nachsynodale Apostolische Schreiben "Amoris Laetitia" von Papst Franziskus vor. "Die Familie steht in der heutigen Gesellschaft unter enormen Herausforderungen. In ‚Amoris Laetitia’ gibt Papst Franziskus handfeste Maßnahmen mit auf den Weg: Sehen, was ist – Begleiten, wo Not ist – Integrieren statt ausgrenzen", so der Bischof, der mit Nachdruck die Lektüre der päpstlichen Schrift empfahl.

Kirchlicher Fragebogen an Jugendliche

Als dritten großen Schwerpunkt nannte Bischof Zsifkovics die Jugend. Die Kirche unter Papst Franziskus hat eine Befragung von Jugendlichen auf der ganzen Welt im Alter zwischen 16 und 29 Jahren initiiert. Auf Themen, Hoffnungen und Sorgen der Jugendlichen soll aufmerksam gemacht werden, sie sollen die Gelegenheit erhalten, sich selbst auszudrücken und ihre Anliegen mitzuteilen. "Um die Frage, wie wir die Jugendlichen begleiten können, beantworten zu können, müssen wir auf die Meinungen der Jugendlichen selbst zurückgreifen", ist der Eisenstädter Diözesanbischof überzeugt.

Zsifkovics: Jugendliche sind "Zukunft der Kirche"
Die Kirche müsse Jugendlichen "Räume der Begegnung", des Ausdrucks und der Selbstmitteilung eröffnen, verweist der Bischof auf ein Vorbereitungsdokument der Bischofssynode zum Thema Jugend. "Für unsere Diözese ergeben sich aktuell zwei Herausforderungen. Erstens das adäquate Heranbringen des Fragebogens an die Jugendlichen, sodass jeder einzelne Seelsorger aufgefordert ist, Jugendliche in seiner Umgebung für diese Gelegenheit der Selbstmitteilung zu motivieren. Und zweitens muss es uns als Seelsorgern gelingen, spezifische Räume der Begegnung für Jugendliche anzubieten." Schließlich, so Bischof Zsifkovics, seien die Jugendlichen "die Zukunft der Welt, die Zukunft der Kirche".

Bischof Zsifkovics feiert 20 Jahre Marktgemeinde Wiesen

$
0
0
Pfarrer Michael Wüger, Pastoralamtsleiter der Diözese 
Eisenstadt, und Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics beim
Festgottesdienst anlässlich "20 Jahre Marktgemeinde Wiesen"
© Johann Pauschenwein
Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics beim Festgottesdienst zum 20-Jahr-Jubiläum der Marktgemeinde Wiesen, die für ihre Erdbeeren und ihr Jazzfestival weit über das Burgenland hinaus bekannt ist

Wiesen – "Jede gute Jazzmusik verbindet das Kreative und Innovative durch den Mut zur Improvisation mit der Könner- und Kennerschaft harmonischer und rhythmischer Prinzipien im Zusammenspiel. So ist es auch in einer lebendigen Pfarre: Sie braucht den Mut für das Innovative, die Offenheit für Neuerungen und zugleich Festigkeit in ihren prinzipiellen Grundwerten und Überzeugungen", so Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics im Rahmen der Feierlichkeiten zum 20-Jahr-Jubiläum der Erhebung von Wiesen zur Marktgemeinde am Sonntag, dem 17. September 2017. Der Bischof zelebrierte mit zahlreichen Gläubigen den Festgottesdienst anlässlich "20 Jahre Marktgemeinde Wiesen" und segnete den Um- und Zubau der Volksschule und der Nachmittagsbetreuung.

"Ihr seid eine lebendige Pfarre"
Der Bischof beglückwünschte die bekannte Erdbeer- und Jazzgemeinde nicht nur zum 20jährigen Bestehen als Marktgemeinde, sondern auch zu einer lebendigen Pfarre: "Ihr seid eine lebendige Pfarrgemeinde, weil Ihr Euch der eigenen Traditionen bewusst seid, ohne am Vergangenen zu kleben. Ihr seid lebendig, weil Ihr in die Zukunft blickt, ohne die eigenen Wurzeln zu vergessen. Ihr seid lebendig, weil Ihr wisst, dass das Glaubensleben das gemeinsame, engagierte Gestalten miteinander braucht." Zahlreiche Kinder waren an der Mitgestaltung des Festes beteiligt, für die musikalische Umrahmung des Festgottesdienstes sorgte die rhythmische Gruppe "Jubilate".

Reichhaltiges Kulturleben
Bischof Zsifkovics freute sich sichtlich über seine Teilnahme als Ehrengast an dem herzlich gestalteten Jubiläumsfest. Alle Generationen, beginnend mit den Kindergartenkindern und Volksschülern, waren an der Festgestaltung beteiligt. Zahlreiche musikalische Beiträge der örtlichen Vereine zeugten vom reichhaltigen Kulturleben der Gemeinde. Weit über das Burgenland hinaus bekannt ist der Ort mit seinen rund 2.700 Einwohnern für seine Erdbeerkultur, die seit der Zwischenkriegszeit zum Renommee von Wiesen beigetragen hat. Auch das seit mehr als zwei Jahrzehnten alljährlich in Wiesen organisierte Jazz-Festival hat österreichweiten und internationalen Bekanntheitsgrad.

Erfolgsgeschichte Wiesen
Der Ort Wiesen wurde erstmals im Jahr 1346 schriftlich erwähnt. Er entstand Anfang des 14. Jahrhunderts als Rodungssiedlung infolge der Gewinnung von Wiesenflächen an den Hängen des Rosaliengebirges. Die Menschen erkannten früh, dass sich der Ort bestens für den Obst- und Weinbau eignet. Wirtschaftlich war der Ort immer eng mit der Stadt Wiener Neustadt verbunden. Mitte des 19. Jahrhunderts profitierte Wiesen von der Errichtung der Bahnlinie zwischen Ödenburg und Wiener Neustadt. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde Wiesen angesichts des kontinuierlichen Bevölkerungsanstiegs zur Großgemeinde erklärt. Vor 20 Jahren wurde Wiesen zur Marktgemeinde erhoben. Bereits im Jahr 2016 feierte der Ort "670 Jahre Wiesen". Die jüngsten Erfolge des Ortes finden ihren Niederschlag auch in zahlreichen Auszeichnungen: Die Marktgemeinde Wiesen ist unter anderem Trägerin des Umweltpreises "klima:aktiv" und zählt zu den "Top-100-Gemeinden"Österreichs. Die 1962 fertiggestellte neue Pfarrkirche von Wiesen und die alte, unter Denkmalschutz stehende Pfarrkirche beim Ortsfriedhof, die aus dem 16. Jahrhundert stammt, zählen zu den Schätzen des Ortes.

Fotos von den Feierlichkeiten finden Sie hier ... 

Pionierarbeit: Innovative Solarstromanlage für Ollersdorfer Kirche

$
0
0
Die geplante Photovoltaikanlage mit Zwischenspeicher
für die Kirche Ollersdorf ist österreichweit einmalig.
© Carina Ganster
Die Pfarrkirche Ollersdorf der Diözese Eisenstadt wird künftig mit regional gewonnenem, zwischengespeicherten Solarstrom versorgt – Sie wird damit die österreichweit erste Kirche sein mit einer derart innovativen Speicherlösung – Finanziert wird die Anlage als Gemeinschaftsprojekt der Gläubigen der Pfarrgemeinde 

Ollersdorf – "Es gibt so vieles, was man tun kann", sagt Lois Berger, Umweltbeauftrager der Diözese Eisenstadt, im Rahmen der Vorstellung einer Pionierarbeit in Sachen Nachhaltigkeit und Schöpfungsverantwortung: Die Pfarrkirche Ollersdorf wird die österreichweit erste Kirche sein, die ihre Energie aus einer Photovoltaikanlage mit Zwischenspeicherung beziehen wird. Realisiert wird das Projekt mit der Firma energie-kompass unter Geschäftsführer Andreas Schneemann.

"Papst Franziskus hat den Klimawandel und die globale Erwärmung als eine der wichtigsten aktuellen Herausforderungen der Menschheit bezeichnet. Die Diözese Eisenstadt setzt in Ollersdorf konkrete Schritte der Nachhaltigkeit und des Klimaschutzes. Mit dieser Solarstromanlage wollen wir ein starkes Zeichen setzen, dass Schöpfungsverantwortung uns alle betrifft und von uns allen gelebt werden kann", so der Umweltbeauftragte der Diözese.

Neuartiger Zwischenspeicher für die Kirche
Erstmals kommt bei der Versorgung einer Kirche mit Ökostrom eine Zwischenspeicherung zur Anwendung. Die Photovoltaik-Anlage, die die Pfarrkirche von Ollersdorf im Burgenland mit Energie versorgen wird, wird eine Leistung von 9,86 kWp aufweisen. Die Stromspeicheranlage kommt auf eine Nutzkapazität von 16 kWh. Der durch die Anlage erzeugte Strom entspricht in etwa dem Bedarf der Kirche. Schwankungen zwischen Erzeugungsmenge und Nutzungsbedarf werden teils durch einen neuartigen Speicher der weltweit bekannten Sonnenstrompioniere Kreisel aus Oberösterreich ausgeglichen. Die Anlage, die auf der Aufbahrungshalle errichtet wird, soll noch in diesem Jahr in Betrieb gehen.

Gesamtkosten bereits finanziert
Die Gesamtkosten der Anlage in der Höhe von 27.000 Euro sind von den Gläubigen der Pfarrgemeinde bereits finanziert. Sie erhalten jährlich 2,3% Zinsen. Die Pfarre zahlt wie bisher auch weiterhin ihre Energiekosten und wird nach rund 20 Jahren Eigentümerin der Anlage sein. Künftig soll die Anlage mit allen Stromspeichern der Region zu einem Netzwerk zusammengefasst werden.

Ollersdorf als Ökostrom-Vorreiter
Die Gemeinde Ollersdorf gilt als Vorreiter im Bereich Photovoltaik. In den vergangenen Jahren haben rund 100 Gemeindebürgerinnen und -bürger mehr als 250.000 Euro für etwa 30 bestehende Photovoltaikanlagen bereitgestellt.

"Gott und dem Leben trauen": Altbischof Iby veröffentlicht seine Memoiren

$
0
0
Die Memoiren von Altbischof Paul Iby
werden am 6.Oktober in Raiding präsentiert.
 © TYROLIA
Paul Iby, von 1993 bis 2010 Bischof von Eisenstadt, blickt mit seinem im Oktober 2017 erscheinenden Buch "Gott und dem Leben trauen. Erinnerungen und Wegzeichen" auf sein Leben im Dienste der Diözese Eisenstadt zurück - Feierlicher Dankgottesdienst zum 25-jährigen Bischofsjubiläum am 20. Jänner 2018 im Eisenstädter St. Martins-Dom. 

Eisenstadt – Beinahe 18 Jahre, von Jänner 1993 bis Juli 2010, stand Paul Iby als Diözesanbischof an der Spitze der Diözese Eisenstadt. Der beliebte, stets leutselige wie bodenständige Altbischof blickt nun auf sein ereignisreiches Leben im Dienste der Diözese Eisenstadt zurück. "Gott und dem Leben trauen" ist der programmatische, eine Grundhaltung von Altbischof Iby auf den Punkt bringende Titel eines Buches, das eine Fülle persönlicher und biographischer Notizen eines Bischofs und dessen Rückblick auf ein Stück österreichischer Kirchengeschichte enthält. Die 224 Seiten umfassende, vom Tyrolia-Verlag herausgegebene Publikation erscheint im Oktober 2017.

Menschlichkeit und Bodenständigkeit
"Hellwache, lebendige Gemeinden" wünschte sich der gebürtige Raidinger und verschrieb sich als Bischof einer dialogischen, stets auf Achtung, Aufmerksamkeit und Anerkennung für alle Gesprächspartner getragenen Grundhaltung. "Omnia in caritate", alles in Liebe tun: Das war der persönliche, bereits in seinem Bischofsmotto zum Ausdruck gebrachte Anspruch von Paul Iby an sich selbst bei seiner beinahe zwei Jahrzehnte währenden Begleitung der Diözese Eisenstadt als deren Oberhirte. Der als großer Kenner klassischer Musik und leidenschaftlicher Orchideenliebhaber geltende Bischof bringt nun mit seinem Buch "Gott und dem Leben trauen"– in Zusammenarbeit mit dem Redakteur Josef Bruckmoser – persönliche Erinnerungen und markante kirchenpolitische Wegmarken zur Sprache.

Buchpräsentation in Raiding
Präsentiert wird das Buch von Paul Iby, "Gott und dem Leben trauen. Erinnerungen und Wegzeichen", am Freitag, 6. Oktober 2017, um 19.00 Uhr im Liszt-Zentrum in Raiding, dem Geburtsort des Altbischofs. An der Podiumsdiskussion nehmen Josef Bruckmoser, der ehemalige Pastoralamtsleiter der Diözese Eisenstadt Hans Haider, Gabi Schekolin vom Pfarrgemeinderat Raiding und Ana Schoretits, ehemalige Leiterin des Medienbüros der Diözese Eisenstadt, teil. Die Moderation übernimmt Redakteur Walter Reiss.

Ein Mittelburgenländer wird Caritasdirektor
Paul Iby wurde am 23. Jänner 1935 in Raiding, also im Geburtsort von Franz Liszt, als zweiter Sohn eines Landwirts geboren. Nach der Matura am Gymnasium Mattersburg und seinen theologischen und philosophischen Studien empfing er am 29. Juni 1959 in Eisenstadt die Priesterweihe. Er intensivierte seine Studien an der päpstlichen Universität Gregoriana in Rom und promovierte zum Doktor des Kanonischen Rechts. Von 1967 bis 1974 arbeitete Paul Iby als Sekretär des ersten Bischofs von Eisenstadt, Stefan László. Von 1969 bis 1977 war er Leiter der diözesanen Caritas und von 1973 bis 1985 Leiter des Schulamtes der Diözese Eisenstadt.

Bischofsweihe 1993
Auf seine Tätigkeit als Ordinariatskanzler wurde Paul Iby 1984 Generalvikar der Diözese Eisenstadt. Am 18. Dezember 1992 wurde seine Ernennung zum zweiten Bischof der Diözese Eisenstadt und damit zum Nachfolger von Stefan László veröffentlicht. Die Bischofsweihe im Eisenstädter Dom erfolgte am 24. Jänner 1993. Damit feiert Altbischof Iby demnächst sein 25-jähriges Bischofsjubiläum. Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics und die gesamte Diözesanfamilie werden am 20. Jänner 2018 im Martinsdom in Eisenstadt ihren Altbischof feiern und dem Jubilar Dank sagen für seinen Dienst.

Engagement für die Jugend
Zahlreiche bedeutende Projekte und Ereignisse kennzeichnen die Amtszeit von Bischof Iby: Dazu zählt das Jugendkonzil 1997, die Errichtung der diözesanen Frauenkommission im selben Jahr, der 1999 erfolgte Start für den "Dialog für Burgenland", die Neugestaltung der Eisenstädter Dom- und Stadtpfarrkirche oder die Erhebung der Wallfahrtskirche in Loretto zur Basilika. Von 1995 bis 2003 war Paul Iby Jugendbischof, drei Mal nahm er an Weltjugendtagen (in Paris, Rom und Toronto) teil. Als Jugendbischof setzte er sich immer wieder mit großer Offenheit für die Anliegen junger Menschen ein. Auch im "Dialog für Österreich" engagierte sich der Bischof.

Attentat in Oberwart
Nach dem Rohrbombenattentat am 4. Februar 1995 in Oberwart, bei dem vier Roma getötet wurden, rief Bischof Iby eindringlich zur Versöhnung der Volksgruppen im Burgenland auf und rief eine Initiative zur Seelsorge der Angehörige der Volksgruppe der Roma und Sinti ins Leben. Seine Herzensnähe zu Benachteiligten und Ausgegrenzten, sein christliches Engagement für die Ränder der Gesellschaft prägt seit seiner Zeit als Caritasdirektor das Wirken, Denken und Handeln von Paul Iby.

Der Journalist und Theologe Josef Bruckmoser, Redakteur der Salzburger Nachrichten, hat bereits an den Memoiren der Bischöfe Johann Weber, Helmut Krätzl und Erwin Kräutler mitgewirkt und nun die "Erinnerungen und Wegzeichen" von Altbischof Paul Iby redaktionell begleitet.

Buchdaten:
Paul Iby
Gott und dem Leben trauen. Erinnerungen und Wegzeichen
In Zusammenarbeit mit Josef Bruckmoser
224 Seiten
€ 19,95
Verlag Tyrolia
Erscheinungsdatum: Oktober 2017

Buchpräsentationen: 
Fr. 6. Oktober, 19 Uhr, Liszt-Zentrum, Raiding 
Mi. 25. Oktober, 19 Uhr, Haus der Begegnung, Eisenstadt
Fr. 13. Oktober, 18.30 Uhr, Buchhandlung Nentwich, Eisenstadt
Mi. 11. Oktober, 18.30 Uhr, Buchhandlung Tyrolia, Wien
Do. 7. Dezember, 19.30 Uhr, Kneippkurhaus Bad Kreuzen/OÖ

Vorbestellungen unter:
St. Martins-Verlag der Diözese Eisenstadt
Tel. 02682 / 777 279
E-Mail: martinsverlag@martinus.at

Drei Priesterseminare in einem Haus: "Ein spannender Beruf"

$
0
0
Pressesprecher Dominik Orieschnig und Bischofsvikar 
Lorenz Voith führten Regens Richard Tatzreiter, 
Spiritual Michael Meßner und Subregens Markus Muth 
durch den Eisenstädter Bischofshof. Auch ein Exemplar 
des "martinus", der  beliebten Kirchenzeitung der 
Diözese Eisenstadt, sprang den Gästen in die Hände.
© Diözese Eisenstadt/Gossmann
Mit der Bündelung der drei Priesterseminare der Erzdiözese Wien und der Diözesen St. Pölten und Eisenstadt unter einem Dach in der Wiener Strudlhofgasse werden neue und zeitgemäße Wege für den "Priester der Zukunft" erschlossen – Besuch der Seminarregenten in Eisenstadt

Eisenstadt/Wien – Für neue Priester braucht es neue Wege in der Ausbildung: Genau diese eröffnet die Diözese Eisenstadt gemeinsam mit der Erzdiözese Wien und der Diözese St. Pölten. Für deren drei Priesterseminare wurde durch die Bündelung unter ein gemeinsames und gemeinschaftliches Haus eine neue Form der Ausbildung gefunden. Das Ausbildungshaus in der Wiener Strudlhofgasse, dem insgesamt 51 Seminaristen, fünf davon aus der Diözese Eisenstadt, angehören, steht unter der Leitung des bisherigen Wiener Regens Richard Tatzreiter. Als Subregenten fungieren Markus Muth von der Erzdiözese Wien, Slavomir Dlugos von der Diözese St. Pölten und Bischofsvikar P. Lorenz Voith von der Diözese Eisenstadt. Die Regenten waren am Donnerstagvormittag zu Besuch im Bischofshof der Diözese Eisenstadt, wo sie vom Sekretär des Bischofs und diözesanen Pressesprecher, Dominik Orieschnig, in Vertretung von Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics herzlich empfangen und durch das Haus geführt wurden. Neben Arbeitsgesprächen mit Generalvikar Martin Korpitsch, Pastoralamtsleiter Michael Wüger und Finanzkammerdirektor Richard Dienstl stand auch die Begegnung mit MitarbeiterInnen in den verschiedenen Dienststellen der Diözese auf dem Programm.



Bischofsvikar Voith: "Geeinte Vielfalt als Bereicherung"
Bischofsvikar Voith, in der Diözese Eisenstadt für die Orden zuständig: "Die neue Ausbildungsgemeinschaft ist sehr bunt und vielfältig. Der Jüngste der insgesamt 51 Seminaristen ist 18 Jahre alt, der Älteste über 60. Einige sind am Beginn ihres Studiums, andere haben bereits universitäre Bildungswege erfolgreich durchlaufen. Bunt und vielfältig sind auch die Herkunft und die Nationalitäten der Seminaristen, unter denen auch viele junge Menschen aus unseren Pfarrgemeinden Teil der Gemeinschaft sind. Ich bin überzeugt, dass diese geeinte, von Gemeinschaft getragene Vielfalt eine Bereicherung für alle ist." Als Subregent des Ausbildungshauses ist Bischofsvikar Voith gemeinsam mit den beiden anderen Subregenten für das gesamte Seminar mitverantwortlich. Zudem ist er die Bezugsperson für die – aktuell fünf – Studenten aus der Diözese Eisenstadt. Zu den Spiritualen der drei Seminare wurden Pater Michael Messner von der Erzdiözese Wien und Pfarrer Peter Miščik von der Diözese Eisenstadt ernannt.

Anspruchsvolle Ausbildung für "Priester der Zukunft"
"Der Priester der Zukunft braucht eine Reihe von fundierten Säulen, die sein Leben und seinen Einsatz tragen sollen. Priester zu sein ist ein spannender Beruf, eine herausfordernde Berufung! Der Ausbildungsplan im Seminar ist dementsprechend anspruchsvoll und versteht sich als inhaltliche und spirituelle Ergänzung zum theologischen Studium an der Universität", skizziert Bischofsvikar Lorenz Voith. Aktuell befindet sich knapp die Hälfte der Seminaristen im Praktikums- oder Diakonatsjahr bzw. in einem sogenannten "Externjahr". Von den insgesamt sieben neu Eingetretenen werden vier im Oktober das gesamtösterreichische Einführungsjahr (Propädeutikum) in Linz beginnen. Einer dieser neuen Seminaristen kommt aus der Diözese Eisenstadt.

Ein Haus mit einer langen Geschichte
Die Ausbildungsstätte von nunmehr drei Priesterseminaren in der Wiener Strudlhofgasse hat eine lange Geschichte. Im Jahr 1717 stiftet Kaiser Karl VI. das Haus als spanisches Hofspital. Fünf Jahre später wird der Grundstein zur Kirche im spanischen Hofspital, entworfen vom Wiener Baumeister Anton Ospel, gelegt. Unter Kaiser Josef II. wird aus dem Hofspital ein Waisenhaus, das nach mehr als 120 Jahren, genauer im Jahr 1912, geschlossen wird. Nach einer deutlichen Vergrößerung des Hauses wird es als Erzbischöfliches Priesterseminar der Erzdiözese Wien genutzt. Die Seminaristen aus Eisenstadt sind ab 1932 in einem eigenen Seminargebäude in der Wiener Habsburgergasse untergebracht. Mit der nun erfolgten Bündelung der Priesterseminare sind sie Teil der Ausbildungsgemeinschaft in der Strudlhofgasse.

Evangelium leben – Kirche gestalten": Lehrgang für Ehrenamtliche erfolgreich gestartet"

$
0
0
Die KursteilnehmerInnen in Stegersbach und Eisenstadt
versuchen,  "Das Evangelium zu leben –
Kirche zu gestalten".
© Diözese Eisenstadt/Frank
Pastoralamt und Forum Katholischer Erwachsenenbildung konzipierten einen Lehrgang, der ganz im Sinne des Neuen Pastoralen Weges der Diözese Eisenstadt das Engagement Ehrenamtlicher stärkt

Eisenstadt – "Das Evangelium leben – Kirche gestalten" lautet der Titel des Lehrgangs der Diözese Eisenstadt, der im September wieder an zwei Kursorten – in Stegersbach und in Eisenstadt – erfolgreich gestartet ist. Der Lehrgang wurde vom Pastoralamt und vom Forum Katholischer Erwachsenenbildung im Rahmen des Neuen Pastoralen Weges der Diözese Eisenstadt entwickelt. An acht Ausbildungswochenenden werden sich die Teilnehmenden mit Themen wie Liturgie, Caritas, Bibel und Verkündigung, aber auch mit Konfliktmanagement, Kommunikation und Gruppendynamik auseinandersetzen.

"Der Kurs ist wirklich spitze und ich kann ihn nur jedem freiwilligen Mitarbeiter empfehlen“, so eine Teilnehmerin am Ende des ersten Kurswochenendes in Eisenstadt. Der Lehrgang soll Ehrenamtliche in ihrem Engagement in der Kirche stärken und ihre Berufung aus Taufe und Firmung fördern.

Teamplayer und Mitgestaltung: Der Neue Pastorale Weg
Der Neue Pastorale Weg, der den entscheidenden Rahmen dieses Kursangebots bildet, versteht sich als Weg der Mitgestaltung, der Mitbestimmung und der Mitverantwortung. Er ist, wie Bischof Ägidius J. Zsifkovics betont, der Versuch, "durch ein neues Netzwerk an Seelsorgeräumen zeitgemäße Antworten auf die Lebenswirklichkeiten der Menschen im 21. Jahrhundert zu finden", so der Bischof am kürzlich abgehaltenen Seelsorgertag der Diözese. Mit dem Neuen Pastoralen Weg versucht die Diözese, "auf die vielen Umbrüche in der Gesellschaft ernsthaft zu reagieren, indem neue Formen der kooperativen Pastoral von Laien und Geistlichen und damit ein echter, partizipativer Teamplayer-Geist zwischen Priestern und engagierten Laien etabliert werden", skizziert Bischof Zsifkovics.

Abschluss mit bischöflichem Dekret
Eine erfolgreiche Absolvierung des Lehrgangs "Das Evangelium leben – Kirche gestalten", der vom September 2017 bis Juni 2018 läuft, wird mit einem bischöflichen Dekret bestätigt. Dieses berechtigt die Kursabsolventinnen und -absolventen zum Leiten von Wortgottesfeiern (unter Voraussetzung der Zustimmung der Pfarre und eines praktischen Zusatzmoduls), zum Dienst der Kommunionsspende, zum LektorInnendienst und zur Gruppenleitung in der Pfarre (Bibelrunde, Familienrunde, Katholische Frauenbewegung, Katholischer Männerbewegung usw.).

Von "Kirchenbild" bis "Konfliktlösung"
Der Lehrgang, der von Josef Frank (Pastoralamt), Barbara Buchinger (Haus St. Stephan) und Johann Artner (Katholisches Bildungswerk) begleitet wird, ist in acht Module unterteilt: Darunter finden sich Themencluster wie "Die eigene Glaubensbiografie, Glaubensgespräch, Gottes- und Kirchenbild", "Gruppenleitung, Gruppendynamik, Prozessbegleitung, Konfliktlösung", "Verkündigung", "Liturgie und Sakramente", "Verantwortung in der Gesellschaft" oder "Projektgestaltung".

An Gemeinschaften des Glaubens mitarbeiten
"Die Ziele des Kurses liegen vor allem in der neuen Erschließung der eigenen Glaubensgeschichte, der Förderung der persönlichen Berufung, dem Kennenlernen kirchlicher Grunddienste und in der Förderung von Kompetenzen in der Gestaltung von Kirche in Pfarren und Seelsorgeräumen", so die Lehrgangsverantwortlichen. Der Kurs richtet sich vor allem an RatsvikarInnen, Pfarrgemeinderäte und Pfarrgemeinderätinnen, Ehrenamtliche in den Pfarren, LeiterInnen von Arbeitskreisen in kirchlichen Organisationen sowie allgemein an alle Interessierte.

© Diözese Eisenstadt/Artner



Pädagogische Hochschule Burgenland feiert 10-Jahres-Jubiläum

$
0
0
Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics, Vizerektorin
Inge Strobl-Zuchtriegl, Rektorin Sabine Weisz,
Gründungsrektor Walter Degendorfer, Landeshauptmann
Hans Niessl und Landesschulratspräsident
Heinz Josef Zitz beim
Festakt 10 Jahre PH Burgenland
© Pädagogische Hochschule Burgenland
Bischof Zsifkovics: "Kirche auch heute Vermittlerin von Bildung und Kultur."– "Dass die PH Burgenland zu einer zentralen Gestalterin der LehrerInnen-Ausbildung avancierte, wurde wesentlich durch die Grundsatzentscheidung der Diözese Eisenstadt für ihr Engagement im Bildungsbereich ermöglicht", so der Vorsitzende des Stiftungsrates, Diözesanökonom und Direktor der diözesanen Finanzkammer, Richard Dienstl

Eisenstadt – Die Pädagogische Hochschule Burgenland (PHB) feierte am Montag im Rahmen eines großen Festaktes ihr 10-Jahres-Jubiläum. Zugleich wurde ein neues Rektorat für die kommenden fünf Jahre bestellt: Die neue Rektorin Sabine Weisz und die wiederbestellte Vizerektorin Inge Strobl-Zuchtriegl wollen innovative Impulse für die Zukunft setzen, etwa durch die verstärkte Integration digitaler Medien in den Ausbildungsbereich. Am Festakt nahmen zahlreiche Festgäste, darunter Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics und Landeshauptmann Hans Niessl, teil.

Bischof Zsifkovics: "Keine Bildung ohne Sinn- und Wertevermittlung"
In seiner Grußbotschaft würdigte der Eisenstädter Diözesanbischof die Erfolgsgeschichte der PH Burgenland und den bedeutenden Anteil der Kirche daran. "Die Kirche ist immer Trägerin und Vermittlerin von Glauben als Urvertrauen in das Leben und in die Möglichkeiten des Menschen mit Gott als Begleiter gewesen", so Zsifkovics, "insofern ist sie auch immer Trägerin von Bildung, Kunst und Kultur gewesen." Diesen Dienst leiste sie auch in der Gegenwart, was sich in jüngerer Vergangenheit nicht zuletzt in zwei Grundsatzbeschlüssen der Österreichischen Bischofskonferenz widerspiegle, in der Lehrerausbildung in Österreich weiterhin aktiv zu sein. "Die Diözese Eisenstadt steht zu diesem Bildungsauftrag", so der Bischof. Allerdings führe Wissensvermittlung ohne Werte- und Sinnvermittlung am kirchlichen Bildungsauftrag vorbei, weshalb er an alle Verantwortlichen appelliere, sich an einem humanistischen Menschenbild zu orientieren, welches die metaphysische Dimension des Menschen nicht unzulässig beschneide. Zugleich erinnerte Zsifkovics an das praktische "Erfolgsrezept" der Hochschulstiftung, nämlich die gute Kooperation von Bund, Land und Diözese. Diese sei auch in der Zukunft der einzige Weg, um den Standort abzusichern, finanzielle Belastungen abzufedern und so einen Fortbestand der PH Burgenland in der heutigen Form zu garantieren.

An seinen ausdrücklichen Dank an den scheidenden Rektor und die Glückwünsche für die neue Rektorin der Hochschule knüpfte der Eisenstädter Bischof eine ausdrückliche Richtungsvision, die dem Bildungsstandort gut zu Gesicht stünde: "Ich wünsche mir, dass der pannonische Raum als Region des Vereinten Europa mit all seinen kulturellen, sprachlichen und ethnischen Farben vermehrt ins Zentrum der hier vermittelten Inhalte rückt und zu einem Proprium der PH Burgenland wird. Das würde die Hochschule einzigartig machen."

Engagement der Diözese für die Bildung
Einen wesentlichen Anteil an der Erfolgsgeschichte der PHB hat dabei die Diözese Eisenstadt, wie der Vorsitzende des Stiftungsrates, Richard Dienstl, weiß: "Die PH Burgenland ist als zentrale Gestalterin der LehrerInnen-Ausbildung Garantin der pädagogischen Qualitätsentwicklung und -sicherung des Landes. Ermöglicht wurde dies durch die Grundsatzentscheidung der Diözese Eisenstadt, ihr Engagement in der LehrerInnen-Ausbildung auch nach Auflösung der alten Pädagogischen Akademie für die PHB fortzusetzen."

Pionierarbeit und Entwicklungsverbund
Die Vorsitzende des Hochschulrates, Univ.-Prof. Agnieszka Czejkowska: "Vor zehn Jahren betrat die Pädagogische Hochschule Burgenland unter ihrem Gründungsrektorat Walter Degendorfer und Inge Strobl-Zuchtriegl völliges Neuland und leistete erfolgreiche Pionierarbeit. Gemeinsam mit anderen Hochschulen hat sie aktiv die Kooperation mit Universitäten gesucht und vorangetrieben. Diese sollte den Verbund Süd-Ost und eine gemeinsame LehrerInnen(aus)bildung hervorbringen." Dieser Entwicklungsverbund Süd-Ost ist ein Zusammenschluss von vier Pädagogischen Hochschulen (PHB, Kirchliche Pädagogische Hochschule Graz, Pädagogische Hochschule Kärnten, Pädagogische Hochschule Steiermark) und von vier Universitäten (Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, Karl-Franzens-Universität Graz, Kunstuniversität Graz, Technische Universität Graz).

PHB als "Gestaltungskraft für die Bildungsqualität"
Auch Diözesanökonom Direktor Dienstl würdigte die Arbeit der letzten zehn Jahre, deren Erfolg wesentlich mit der guten Kooperation der Handlungs- und Entscheidungsträger zusammenhänge: "Dank der konstruktiven Zusammenarbeit von Bund, Land und Diözese Eisenstadt, dank der organisatorischen und fachlichen Exzellenz des Rektorats und der InstitutsmitarbeiterInnen kann der Stiftungsrat auf eine höchst positive Entwicklung der Pädagogischen Hochschule als der maßgeblichen Gestaltungskraft für die Bildungsqualität im Burgenland blicken."

Der scheidende Rektor Walter Degendorfer bedankte sich für das gute Miteinander aller Beteiligten und unterstrich zugleich die Entwicklung der letzten zehn Jahre: "Die PH Burgenland konnte sich als regionales Kompetenzzentrum für LehrerInnenbildung mit einem spezifischen Profil in einem nationalen und internationalen tertiären Netzwerk gut positionieren."

Neue Herausforderungen brauchen "Bündelung der Kräfte"
Die neue Rektorin Sabine Weisz sieht große Herausforderungen im Bildungsbereich: "Man denke an die Digitalisierung oder an allgemeine gesellschaftliche Entwicklungen. Wir alle – Hochschulrat, Stiftungsrat, Leitungsteam und Lehrende der PH Burgenland – sind dabei gefordert, unseren Einsatz zu leisten. Eine Bündelung der Kräfte ist notwendig."

Entsprechend sieht auch die Diözese Eisenstadt ihr Engagement für die PH Burgenland als zentrale Bildungs- und Ausbildungsstätte für Pädagoginnen und Pädagogen im Burgenland als einen "Beitrag für die Bildungsqualität des Landes, was angesichts der gebotenen Haushaltsdisziplin und sinkender Kirchenbeitragseinnahmen keine Selbstverständlichkeit ist", so Diözesanökonom Dienstl, der zugleich dem Stiftungsrat der PHB vorsteht.

PHB als Garantin der "besten Bildung für jedes Kind"
Die neue Rektorin Sabine Weisz sieht ihre Aufgabe vor allem "im Bereitstellen von Strukturen, die unseren Lehrenden ein professionelles, forschungsbasiertes Arbeiten im gesamten pädagogischen Feld ermöglichen. Damit wollen wir die beste Bildung für jedes Kind im Bildungsland Burgenland gewährleisten."

Pädagogische Hochschule Burgenland 
Am 1. Oktober 2007 begann die PHB – nach nur zwölf Wochen Vorbereitungszeit – ihren Betrieb aufzunehmen. Die PHB umfasst die Institute für Ausbildung und Schulpraktische Studien, für Personal- und Schulentwicklung an allgemein bildenden Schulen und für Elementarpädagogik, für Personal- und Schulentwicklung an berufsbildenden Schulen und für die religionspädagogische Bildung. Sie ist außerdem Sitz eines Kompetenzzentrums für Forschung und Entwicklung mit inhaltlichen Schwerpunkten auf neue Lehr- und Lernkultur, eLearning und Medienpädagogik sowie Mehrsprachigkeit und interkulturelle Bildung. Die PHB orientiert sich an einem Bildungsverständnis in der christlich-humanistischen Wertetradition, demzufolge Bildung zur Entfaltung des Menschen und damit zur Befähigung zu selbstbestimmtem, verantwortungsbewusstem und solidarischem Handeln beiträgt.

Weltmissions-Sonntag: "Wenn wir teilen, wird es mehr"

$
0
0
© Missio
Die Päpstlichen Missionswerke Österreich (Missio) stellen in diesem Jahr das Gastland Kenia vor. Dieses profitiert mit seiner großen Naturvielfalt seit Jahrzehnten vom Tourismus. Doch Kenia kämpft auch gegen die negativen Auswüchse dieser Entwicklung, den Sex-Tourismus und die Ausbreitung des Menschenhandels.

Eisenstadt – Der Weltmissions-Sonntag ist die größte Solidaritätsaktion der Welt. An diesem Tag – heuer am 22. Oktober 2017 – sammeln mehr als eine Milliarde Katholiken und Katholikinnen weltweit für die Weltkirche und deren Hilfe für die Ärmsten der Armen. Der Weltmissions-Sonntag, der alljährlich am vorletzten Sonntag im Oktober begangen wird, ruft das weltweite Gemeinschaftsgefüge der Kirche als Netzwerk der Nächstenliebe ins Bewusstsein. Das diesjährige Beispielland ist Kenia.

Beispielland Kenia
Kenia steht heute vor großen Herausforderungen. 44 Prozent der Bevölkerung leben unter der Armutsgrenze. Große Slums reihen sich an Wolkenkratzer. Wie in vielen anderen afrikanischen Staaten wächst auch in Kenia die Bevölkerung rasant. Das Land ringt mit hunderttausenden Flüchtlingen, die seit Jahren aus dem Südsudan, Somalia und aus anderen afrikanischen Krisenstaaten kommen. In Kakuma, einem Flüchtlingscamp im Nordwesten Kenias, leben seit den 1990er Jahren 180.000 Menschen aus dem Südsudan nach ihrer Flucht vor dem Bürgerkrieg. Weitere 400.000 Somalier bevölkern unweit der somalischen Grenze Dadaab, das größte Flüchtlingslager Afrikas.

Hungersnot betrifft Millionen Menschen
Der Norden Kenias, der durch das generell sehr trockene Klima und die Präsenz der vielen Flüchtlinge geschwächt ist, wird zur Zeit von der größten Dürrekatastrophe seit 70 Jahren heimgesucht. Mehr als zwei Millionen Menschen, darunter 350.000 Kinder, sind von der Hungersnot betroffen.

Christliche Gemeinschaften überwinden ethnische Konflikte
Neben all diesen Herausforderungen gibt es noch interne ethnische Konflikte. In Kenia leben mehr als vierzig unterschiedliche Volksgruppen, die sich untereinander kaum verständigen können, weil jede Ethnie eine andere Sprache spricht. In der Schule lernen sie zwar die beiden offiziellen Nationalsprachen, Suaheli und Englisch, doch nicht alle haben Zugang zur Bildung. Die Analphabetenrate liegt in Kenia heute bei 24 Prozent. Unzureichende Bildung trägt auch dazu bei, dass vor allem Menschen in den ärmeren, ländlichen Regionen weiterhin in einem alten Stammesdenken verhaftet sind: Jeder kämpft für die Interessen seines eigenen Stammes und betrachtet die Mitglieder eines anderen Stammes als potentielle Feinde. In Kenia gibt es mehr als 35.000 Kleine Christliche Gemeinschaften (KCG), deren Mitglieder sich regelmäßig in privaten Häusern zum Gebet treffen, und die in den vergangenen Jahren zur Überwindung der ethnischen Konflikte beitragen, wie Djamila, eine engagierte Katholikin und Mitglied einer KCG, erklärt: "Ich bin zuerst Christin, als zweites Kenianerin und als drittes eine Kikuyu."

Priester als Friedensstifter
Für eine friedvolle und versöhnte Gesellschaft setzen sich auch viele Priester und Ordensleute in Kenia ein. Als Friedensstifter in den Konfliktgebieten sind sie oft die einzigen Vermittler zwischen den kämpfenden Ethnien. Ihre Worte haben Gewicht. Die Kirchen sind an den Sonntagen voll mit jungen Familien. Sie sind Kenias Hoffnung für eine bessere Zukunft. In den Familien wachsen auch neue Berufungen. Es mangelt nicht an neuen Priestern. Doch es fehlt an finanziellen Mitteln, durch die Geistliche ausgebildet werden könnten.

Weltmission: Beten, teilen, helfen
Am Weltmissions-Sonntag, dem 22. Oktober 2017, beten die Gläubigen in allen rund 2.500 katholischen Diözesen weltweit füreinander. Sie setzen damit ein Zeichen, dass Kirche nicht allein die Kirche in der eigenen Stadt oder dem eigenen Dorf meint, sondern eine weltweite Gemeinschaft ist. Dabei wird auch die Kollekte zum Sonntag der Weltmission gesammelt, die in den globalen Solidaritätsfonds der Päpstlichen Missionswerke fließt. Daraus werden die Diözesen der ärmsten Ortskirchen unterstützt, die ihre Arbeit nicht aus eigener Kraft leisten können.

Missio: größtes Solidaritätsnetzwerk der Welt
Die Päpstlichen Missionswerke (kurz: Missio) sind das größte Solidaritätsnetzwerk der Welt. Sie unterstützen arme Menschen in den Ortskirchen und sorgen für eine gerechte Verteilung der gesammelten Mittel in einer Welt, die vor allem für den Großteil der Menschen in den Ländern des Südens voller Ungerechtigkeit ist. Seit 1922 garantieren die Päpstlichen Missionswerke die gerechte Verteilung der Gelder. Sie arbeiten dabei mit den Päpstlichen Botschaften und den Repräsentanten der örtlichen Missio-Einrichtungen zusammen. Mehr als 1.100 der weltweit 2.500 Diözesen der katholischen Kirche befinden sich in den ärmsten Ländern der Welt. Mit dem Weltmissions-Sonntag als der größten Solidaritätsaktion der Welt unterstützen mehr als eine Milliarde Katholiken die Ärmsten der Armen.
Viewing all 534 articles
Browse latest View live