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Reise nach Kroatien zurück in die Zukunft

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Bischof Zsifkovics predigt vor seinen Landsleuten
 im Priesterseminar in Zagreb © Dominik Orieschnig
"Großer Bahnhof" für Burgenlandkroaten in Kroatiens Hauptstadt – Fulminanter Willkommensgruß des Zagreber Priesterseminars für Pilgergruppe und ehemaligen Zögling Bischof Zsifkovics – Am Vorabend gemeinsam im Kino mit dem Seligen Kardinal Stepinac – Zsifkovics: "Wallfahrt und Gebet der Burgenlandkroaten als Beitrag zur Heiligsprechung des Märtyrerkardinals"

Zagreb – Bereits der zweite Tag der Zagreb-Reise von Bischof Zsifkovics machte die historische Dimension der von ihm geleiteten Wallfahrt der Burgenlandkroaten deutlich. Als lebender Knotenpunkt in einem weitverzweigten Netz kultureller, sprachlicher und weltanschaulicher Bezüge vereint der burgenlandkroatische Bischof aus Österreich die fünfhundert Jahre alte Genetik eines vertriebenen Volkes in der Diaspora mit dem in kirchlichen Eliteschmieden kultivierten Verständnis des Christentums als Kraft, die die Grenzen von Nation, Rasse, Ideologie und Sprache überschreitet.

Modell des freien, in Sprache, Glauben und Identität verankerten Menschen
Damit repräsentiert Zsifkovics in seiner eigenen Person und Generationengeschichte das Modell einer europäischen Zukunft abseits gesellschaftlicher Uniformierung, in der Kirche und Glaube Garant für die Freiheit des Menschen bleiben. "Die Vision von den ‚Vereinigten Staaten von Europa’, mit denen man sich etwa jetzt wieder im österreichischen Wahlkampf zu positionieren versucht, ist eine Totgeburt, wenn diese Vision nicht auf einem humanistischem Menschenbild und intakten Werten von Familie, Gemeinschaft, Identität beruht. Dass ein ‚Mega-Supermarkt EU’ nicht ausreicht, um den drängenden Problemen unserer Zeit Herr zu werden, dürften mittlerweile wohl alle kapiert haben!", so Zsifkovics, der Europabischof der Österreichischen Bischofskonferenz, im Gespräch mit dem Medienbüro der Diözese Eisenstadt. Umso mehr sei "die grenzüberschreitende Wallfahrt der vor 500 Jahren selbst vertriebenen Burgenlandkroaten ans Grab eines von einer menschenverachtenden Ideologie unterdrückten und langsam zu Tode gebrachten Zeugen des Evangeliums ein bewusstes Zeichen unserer christlichen Gemeinschaft", so Zsifkovics weiter. "Wir zeigen damit, dass die Botschaft des Evangeliums lebt, wenn alle Ideologien längst tot und am Friedhof der Geschichte gelandet sind!"– eine Haltung, die sich in den kommenden Tagen wie ein roter Faden durch alle Predigten und Ansprachen des Bischofs zog.

Einzug der Priesterschaft in der Seminarkapelle © Dominik Orieschnig

Bischof Zsifkovics mit Dechant Željko Odobašić, der die Pilger
aus dem Burgenland anführte, und dem Regens des Priesterseminars
© Dominik Orieschnig

Bewegende Momente an Orten geistlicher Prägung
Es war bewegend für die burgenlandkroatischen Pilger zu erleben, wie Bischof Zsifkovics in der randvollen Kapelle des Zagreber Priesterseminars, in der er selbst in den Jahren 1983 und 1984 als junger Geistlicher ausgebildet worden war, mit ihnen Eucharistie feierte und sein Predigtwort eigens an sie richtete. Die Kapelle des Priesterseminars ist übrigens jener Ort, in dem der junge Ägidius Zsifkovics sich selbst und Gott die endgültige innere Zusage gegeben hatte, Priester zu werden. Der große Kreis, der sich damit in den Stunden und Tagen der Wallfahrt für Bischof Zsifkovics in Gegenwart seiner Landsleute schloss, muss starke innere Bewegungen beim Bischof hervorgerufen haben – Bewegungen, die nach außen nicht hörbar, aber für manch aufmerksamen Beobachter doch spürbar waren. Sie fanden Ausdruck in der Übergabe eines Kelches und liturgischer Bücher in burgenlandkroatischer Sprache an den Regens des Seminars. Geschenke des Bischofs, die sagen: "Ihr seid ein bleibender Teil von mir – ich bin ein bleibender Teil von euch!" Mit dem feierlich gesungenen "Zdrava Diva", einem der bekanntesten burgenlandkroatischen Kirchenlieder, ging der Gottesdienst zu Ende.

Hier geht´s zum Video …

Ein Kelch als Gastgeschenk für das Priesterseminar © Dominik Orieschnig

Auch die liturgischen Bücher in burgenlandkroatischer Sprache dürfen nicht fehlen © Dominik Orieschnig

Der Chor des Priesterseminars macht Tischmusik für dessen einstigen Zögling © Dominik Orieschnig

Großer Tag des Visionärs Stefan László
Doch noch jemand anderer hatte Teil an dem großen Zirkelschluss dieses Tages und Bischof Zsifkovics gedachte seiner beim Gottesdienst im Priesterseminar auf würdige Art und Weise: Es war der erste Bischof der Diözese Eisenstadt, Stefan László, der Zsifkovics 1983 zum Studium nach Zagreb geschickt hatte. Lapidar meinte er damals, es wäre "von Bedeutung". Ausdrücklich hatte László beim damaligen Zagreber Erzbischof keine Sonderbehandlung des jungen Klerikers aus der Diözese Eisenstadt gewünscht, er sollte vielmehr in allem den Zagreber Priesterstudenten gleichgestellt sein. Und so geschah es, dass Ägidius Zsifkovics neben seinen theologischen Studien auch lernte, in einem zum Seminar gehörenden kleinen landwirtschaftlichen Betrieb Schweine zu schlachten und am nahen Zagreber Markt Kartoffeln zu verkaufen. Allesamt Aufgaben, die Zsifkovics, der auch Traktoren lenken kann und das Imkerhandwerk erlernt hat, gut zu meistern wusste. Mit dieser frühen Entsendung eines jungen burgenlandkroatischen Seminaristen in die alte Heimat hat Bischof Stefan László jene langen, aber lose hängenden Fäden der Geschichte fest verknüpft, die heute zur stabilen Brücke verwachsen sind, auf der der Eisenstädter Bischof Ägidius Zsifkovics alte Grenzen überschreiten und neue Horizonte ins Auge nehmen kann. Zu verdanken ist dies auch der weisen Voraussicht Stefan Lászlós, dessen langer Arm und freudiger Gruß aus der Ewigkeit in diesen Tagen wahrnehmbar waren.

Man mag es eben - auch in Zagreb © Dominik Orieschnig

Die Seminaristen lauschen begeistert den Erinnerungen von Bischof Zsifkovics
an seine eigene Seminarszeit © Dominik Orieschnig

Im Kino mit dem Seligen Alojzije Stepinac
Bereits am Vorabend (19.05.) hatte Bischof Zsifkovics die in Zagreb eintreffende Pilgerschar von mehreren hundert Personen unter dem Trausdorfer Dechant und Pfarrer Željko Odobašić persönlich empfangen und mit seinen Landsleuten im Priesterseminar ein gemeinsames Gebet gesprochen. Im Festsaal des Seminars, der auch von der Öffentlichkeit als Kinosaal für Filmvorführungen mit sozialethischen und religiösen Themen genutzt werden darf, wurden die Pilger von der Leitung des Priesterseminars willkommen geheißen und vom Chor des Seminars musikalisch auf die vor ihnen liegenden Tage eingestimmt. Anschließend hatten die Pilger Gelegenheit, eine Präsentation des Lebens und Sterbens des seligen Kardinals Alojzije Stepinac quasi "aus erster Hand" mitzuerleben: Der sogenannte Postulator, gewissermaßen der amtliche Fürsprecher des derzeit laufenden kirchlichen Heiligsprechungsverfahrens für Stepinac, Dr. Juraj Batelja, gab den Burgenlandkroaten interessante Einblicke in die Person des Seligen. Besonders betroffen machte die Schilderung des Postulators, dass das kommunistische Regime sogar nach dem Tode des Kardinals nicht aufgehört hatte, dessen Person und Andenken im wahrsten Sinne des Wortes zu schädigen und zu zerstören: Ein auf dem Sarg mit dem Leichnam abgelegter Kranz sollte – mit einer aggressiven chemischen Substanz versehen – dafür sorgen, dass die sterblichen Überreste gänzlich devastiert werden, was zum Teil auch gelang.
Bischof Zsifkovics dankte Batelja für seine Bemühungen um eine baldige Heiligsprechung des Märtyrerkardinals und sicherte ihm die Unterstützung und das Gebet der Burgenlandkroaten zu.

Bischof Zsifkovics mit Postulator Dr. Juraj Batelja,
einem exzellenten Stepinac-Kenner © Dominik Orieschnig
Märtyrerkardinal Alojzije Stepinac
Kardinal Stepinac wurde am 8. Mai 1898 im damals zu Österreich-Ungarn gehörenden und heutigen Brezarić geboren und starb ebendort am 10. Februar 1960. Er war von 1937 bis 1960 Erzbischof von Zagreb und wurde 1998 vom hl. Papst Johannes Paul II. als Märtyrer seliggesprochen. Im Laufe des Zweiten Weltkriegs nahm Kardinal Stepinac eine zunehmend kritischere Haltung gegenüber dem faschistischen Ustascha-Regime ein, protestierte gegen antisemitische und antiserbische Gesetze und politische Maßnahmen, prangerte die Verbrechen des Regimes an und rettete mehrere tausend Menschen vor dem Faschismus. Unter dem jugoslawischen Tito-Regime wurde ihm 1946 auf der Grundlage einer inszenierten Anklage wegen vermeintlicher Zusammenarbeit mit dem Ustascha-Regime ein Schauprozess gemacht. Der Kardinal wurde zu Gefängnis und Zwangsarbeit verurteilt und verstarb schließlich im Arrest. Neuere Erkenntnisse legen den Verdacht einer bewusst vorgenommenen schleichenden Vergiftung Stepinac’ nahe. Ein kirchliches Heiligsprechungsverfahren läuft derzeit.

Singende Botschafter für Frieden und starke Identität

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Die singenden burgenlandkroatischen Botschafter
 mit ihrem energiegeladenen Chorleiter Ivo Šeparović
© Dominik Orieschnig
Burgenlandkroatischer Chor "Pax et Bonum" unter Leitung von Ivo Šeparović macht in Zagreb Furore – Zsifkovics: "Chor als Musterbeispiel für eine gelingende europäische Integration und für ein Bewusstwerden des europäischen Geistes"– Zweiter Reisetag im Zeichen intensiver Vorbereitung für die Übertragung des Pilgergottesdienst aus dem Zagreber Dom

Zagreb – Die historische Wallfahrt der Burgenlandkroaten nach Zagreb entbehrte nicht jenes Elementes, das mehr als alle anderen dazu befähigt, sich über die Niederungen des Alltags zu erheben und den Anliegen eines pilgernden Volkes Schwung zu verleihen: Musik! Dass dieser Schwung zur mitreißenden Kraft wurde, ist einem besonderen internationalen Projekt in der Diözese Eisenstadt zu verdanken, dessen Früchte Bischof Zsifkovics stolz der kroatischen Öffentlichkeit präsentierte.

"Pax et bonum": 3 Länder, 4 Diözesen, und (bislang) 145 Stimmen
Der auf Initiative von Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics gegründete, aus aktuell ca. 145 Personen bestehende Chor "Pax et bonum" unter der Leitung von Ivo Šeparović spielte bei der Wallfahrt nicht nur eine tragende musikalische Rolle, sondern war gleichzeitig durch seine Zusammensetzung ein Gewährschaftsträger für die Botschaft der gesamten burgenlandkroatischen Wallfahrt. In dem seit dreieinhalb Jahren bestehenden Chor wirken nämlich Burgenlandkroatinnen und -kroaten aus drei Ländern und vier Diözesen mit: dem Nord-, Mittel- und Südburgenland, der Slowakei und aus Ungarn. Sie beweisen, mit wie viel Leidenschaft und Freude Menschen zusammenkommen, nationale Grenzen hinter sich lassen und im Miteinander Kultur auf höchstem Niveau mit Leben erfüllen können." Bischof Zsifkovics würdigte den Chor mehrfach als "lebenden und lebendigen Beweis, dass Europa und das europäische Projekt einer Friedens-, Freiheits- und Solidargemeinschaft im Lebensweltlichen der Menschen funktionieren kann".

Applaus im Dom bereits bei Probe
Chorleiter Ivo Šeparović ist das Energiebündel an der Spitze des Megachores. Mitreißend und charismatisch wirbelte er bei den Proben im Zagreber Dom durch die Reihen, spornte seine Leute zu Höchstleistungen an, sorgte immer wieder durch seine Spontanität für allgemeine Freude – auch bei den Zuhörern unter den Touristenströmen im Dom, die sich immer wieder zu spontanen Beifallskaskaden hinreißen ließen. Alleine 12 Neuanmeldungen nach der Messe des folgenden Tages hatte Šeparović zu verzeichnen: "So viele wollen mitsingen! Ich fürchte, dass das alles zu groß wird. Was soll ich nur tun?" Die Antwort kann nur lauten: "Weitermachen! Keine Angst haben!" Denn Angstlosigkeit und Zuversicht sind ja das Motto der ganzen Wallfahrt.

Hier geht’s zu den Videos der Chorprobe:
Video 1 …
Video 2 …

Bischof initiierte internationales Chorprojekt
Bereits im Dezember des Vorjahres hatte der damals neue Außenminister und Vize-Premier von Kroatien Davor Stier noch vor seinem Treffen mit dem designierten Bundespräsidenten Alexander van der Bellen und Außenminister Sebastian Kurz Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics besucht und im Rahmen einer freundschaftlichen Begegnung im Rahmen eines Weihnachtskonzerts in der Pfarrkirche der burgenländischen Gemeinde Nikitsch den Chor "Pax et bonum" kennengelernt. Stier, der auch an der Pilger-Festmesse am Sonntag (21.05.) im Dom von Zagreb teilnahm, bezeichnete bereits damals den Chor als "ein wunderbares und starkes Symbol für Europa, das durch das Miteinander der Menschen Wirklichkeit wird." Ausdrücklich hatte sich der neue kroatische Außenminister bei Diözesanbischof Zsifkovics für dessen Engagement und Unterstützung des Burgenlandkroatischen und der Volksgruppen im Burgenland bedankt und ihn nicht nur "Fürsprecher, sondern auch Architekt des grenzüberschreitenden Miteinanders der Burgenlandkroaten unter dem Dach des gemeinsamen europäischen Hauses" genannt.

Bischof probt mit Chor und Lektoren für Live-Übertragung
Bischof Zsifkovics ließ es sich nicht nehmen, persönlich jedes Detail bei den aufwändigen Proben im Zagreber Dom im Auge zu haben, mit dem Chor die Einsätze für jene Stücke zu proben, die mit seiner Predigt interagieren würden, mit den burgenlandkroatischen Lektoren die richtige Aussprache und Betonung bei den liturgischen Lesungen zu üben. Besonders der Bischöfliche Zeremoniär in der Diözese Eisenstadt, Mag. Miroslav Mochnáč, war dem Bischof in diesen Tagen eine unerlässliche Stütze bei der Vorbereitung und Durchführung aller liturgischen Termine. Mochnáč hatte sich bereits bei der ORF-ZDF-Live-Übertragung des Weihnachtsgottesdienstes 2016 aus dem Eisenstädter Dom in den gesamten deutschen Sprachraum einen Namen gemacht und bewältigte auch die anspruchsvolle Vorbereitung des Pilgergottesdienstes im Zagreber Dom trittsicher und souverän.


Bischöflicher Zeremoniär Miroslav Mochnáč bei der Besprechung mit dem Regisseur (Bildmitte)
der TV-Live-Übertragung © Dominik Orieschnig
Bischof Zsifkovics bespricht mit den burgenlandkroatischen Lektoren
Aussprache und Betonung der liturgischen Texte © Dominik Orieschnig
Letzte Stichprobe, ob wohl auch alles richtig klingt © Dominik Orieschnig

Dank an stille Mitstreiter im Hintergrund
"Mir tut es leid", so Bischof Zsifkovics am Rande der Proben, "dass so viele Menschen, die sich Tag und Nacht für das Gelingen dieser historischen Wallfahrt eingesetzt haben, unsichtbar bleiben, obwohl man ihnen eigentlich gar nicht genug Anerkennung zollen kann – wie etwa Pfarrer Željko Odobašić als engagiertem Reiseplaner und Pilgerführer, Agnes Bubich als professioneller Übersetzerin vieler Texte oder Pater Božidar Blažević OFM für sein Mitdenken und Mitorganisieren in so vielen Fällen." Sein Dank und sein Gebet am Grab des seligen Alojzije Stepinac gelte daher "allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Diözese Eisenstadt, die sich in den letzten Monaten mit Können und Hingabe an den Vorbereitungen beteiligt haben".

Trotz aller Mühen der Vorbereitung bleibt immer noch Zeit für fröhliche Begegnungen im Dom © Dominik Orieschnig

Bischof Zsifkovics vor dem Grab des seligen Alojzije Stepinac: Stilles Gebet für das Burgenland,
die Burgenlandkroaten und Europa, für liebe Menschen und Wegbegleiter  © Dominik Orieschnig



Eine burgenlandkroatische Predigt für Europa

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Burgenlandkroaten mit Kroatiens Staatspräsidentin:
Eine bunte Predigt des Lebens und der Freude
© Dominik Orieschnig
Kroatiens Staatsspitze bei großer Pilgermesse der Burgenlandkroaten anwesend – Bischof Zsifkovics predigt am Grab des Märtyrerkardinals Stepinac Überwindung historischer Hypotheken durch christlichen Geist – Beeindruckende Wertschätzung für Zsifkovics’ europäische Rolle in Kroatiens Kirche und Politik – Kroatische Redaktion des ORF Burgenland exklusiv mit Zsifkovics und kroatischer Staatsspitze im "Aussprachezimmer"

Zagreb – Finale und Höhepunkt der 1. gemeinsamen internationalen Wallfahrt der Burgenlandkroaten war die Festmesse im Zagreber Dom am Sonntag (21.05.), die sich zu einem hinreißenden Glaubensfest von mehr als 500 Burgenlandkroaten und einer einzigartigen Darstellung burgenlandkroatischer Wesensart, Sprache und Kultur entwickelte. Kroatiens Staatspräsidentin Kalinda Grabar-Kitarović, Premierminister Andrej Plenković sowie Vize-Premier und Außenminister Davor Stier wohnten gemeinsam mit dem Bürgermeister von Zagreb, Milan Bandić, in Anwesenheit zahlreicher weiterer Spitzen aus Politik, Kirche und Gesellschaft dem Gottesdienst bei, der in voller Länge – trotz Überziehung der vereinbarten Zeit – live vom kroatischen Fernsehen HRT übertragen wurde.

Hier geht’s zum HRT-Video des gesamten Gottesdienstes …

Einzug in den Dom zu Zagreb © Dominik Orieschnig

Bischof Zsifkovics grüßt die versammelte Staatsspitze Kroatiens © Dominik Orieschnig

Die Chemie stimmt: Küsschen für Staatspräsidentin Kalinda Grabar-Kitarović © Dominik Orieschnig

Zsifkovics grüßt Premierminister Andrej Plenković © Dominik Orieschnig

Zeichen der Sympathie und Liebe
Nach einer herzlichen Begrüßung aller Anwesenden und insbesondere der burgenlandkroatischen Wallfahrer durch den Hausherrn und Erzbischof von Zagreb, Kardinal Josip Bozanić, der die Vorbereitungen für die Wallfahrt mit äußerster Großzügigkeit und persönlichem Engagement unterstützt hatte, kam es zu einer unmittelbaren Erwiderung durch den Eisenstädter Bischof, die sich auf einen Satz des seligen Kardinal Stepinac stützte: Dieser hatte 1936 zu burgenlandkroatischen Pilgern gesagt, man habe sie "mit Liebe und Sympathie erwartet". Dieselbe Liebe und Sympathie seien es, so Zsifkovics, die den Burgenlandkroaten jetzt in dieser Stunde von der Kirche in Kroatien und deren Kardinal entgegengebracht würden. Als Zeichen der Erwiderung dieser Zuneigung und der Verbundenheit der Burgenlandkroaten mit der alten Heimat Kroatien überreichte Bischof Zsifkovics Kardinal Bozanić einen Kelch und eine Patene, versehen mit den vier Wappen der an der Wallfahrt teilnehmenden Diözesen und geschaffen vom burgenländischen Künstler Professor Heinz Ebner.

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Video 1 …
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Bischof Zsifkovics mit Diakon Georg Vukovits (links) beim Inzensieren von Kreuz und Altar © Dominik Orieschnig

Pfarrer Željko Odobašić,  P. Božidar Blažević und Postulator Juraj Batelja (v.l.n.r.) im
Presbyterium der Kathedrale © Dominik Orieschnig

Denkwürdige Geste an einem denkwürdigen Tag
Für großes Aufsehen sorgte die daran anschließende Geste des Erzbischofs von Zagreb, der Bischof Zsifkovics mit einer Bewegung des Armes persönlich dazu anhielt, auf der Erzbischöflichen Kathedra des Zagreber Doms Platz zu nehmen – jenem Platz, der ausschließlich dem jeweils amtierenden Erzbischof von Zagreb vorbehalten ist. Kommentaren hoher Kleriker der Erzdiözese Zagreb zufolge war dergleichen noch nie vorgekommen und müsse die Geste als Zeichen besonderer Wertschätzung Zsifkovics’ in Kroatiens Kirche gedeutet werden. Entsprechend gerührt nahm der Eisenstädter Bischof diese Geste der Freundschaft an und begann von jenem Platz aus die Eröffnungsworte des Gottesdienstes zu sprechen.

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Aufsehenerregender Platzwechsel: Auf Einladung von Kardinal Bozanić zelebriert Bischof Zsifkovics von der erzbischöflichen Kathedra aus. Neben ihm die beiden geistlichen Vertreter der Burgenlandkroaten in Ungarn und der Slowakei © Dominik Orieschnig





Auch die Fürbitten werden von LektorInnen der burgenlandkroatischen Volksgruppe vorgetragen
© Dominik Orieschnig

"Wer wir sind?"
Die Antwort auf diese Frage, die Eisenstadts Bischof in seiner Predigt in burgenlandkroatischer Sprache an den Anfang stellte, gab zunächst der Chor "Pax et bonum", der an entsprechender Stelle die Hymne der Burgenlandkroaten mit einem darin enthaltenen musikalischen Herkunftsausweis sang. Eine ungewohnte, die Menschen im Zagreber Dom aber ansprechende Form der Interaktion von Wort und Musik, die für spontanen Applaus während der Predigt sorgte. Zsifkovics legte daraufhin die Gründe der Wallfahrt dar. Die Burgenlandkroaten hätten in einer Zeit, in der sich Grenzen wieder schließen, einen Schritt über die Grenzen gemacht. Als Volk aufgeteilt auf drei Länder und 4 Diözesen unter dem gemeinsamen Dach der EU seien sie immer noch mit der alten Heimat Kroatien verbunden. Durch 500 Jahre hindurch habe sich demnach durch Glauben, kirchliche Gemeinschaft, Sprache und Kultur eine Identität bewahrt, die beispielgebend sein könne für ganz Europa und ein Rezept für jede Gesellschaft. Kirche garantiere Gemeinschaft, so Zsifkovics, und überlebe jede Ideologie.

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"Seid Kinder des Geistes!" - Bischof Zsifkovics predigt am Grab des seligen Alojzije Stepinac © Dominik Orieschnig
Trachtenpärchen mit Priesterschaft © Dominik Orieschnig
Stepinac als bewusst gewähltes Reiseziel
Man sei aber auch gekommen, um zur baldigen Heiligsprechung des seligen Märtyrerkardinals Stepinac beizutragen. Es sei ein treibendes Motiv gewesen, am Grab des Seligen Stärkung für den gemeinsamen Weg Europas in die Zukunft zu suchen. Für Christen – "die einen wie die anderen!", wie Zsifkovics in Hinblick auf zerstrittene politische Parteien innerhalb wie außerhalb Kroatiens sagte – sei es an der Zeit zu zeigen, "dass wir alle zu Christus gehören". Das bedeute ein Mehr an Zusammenarbeit in Gesellschaft und Staat sowie ein Weniger an Konfrontation und Unterstellungen. Den kürzlich erfolgten öffentlichen Aufruf von Kroatiens Staatspräsidentin Grabar-Kitarović aufgreifend, in der Politik keine unerträgliche und schädliche Atmosphäre für die Gesellschaft zu schaffen, forderte Zsifkovics "ein echtes christliches Zeugnis" aller politischen Kräfte in Kroatien, so Zsifkovics – denn als "Kinder des Geistes, nicht des Bösen" müssten Christen stets "bereit zum Glaubenszeugnis und zum Engagement in der Gesellschaft" sein, bereit "in der Wahrheit unseren Weg zu gehen wie der selige Alojzije Stepinac, der sein Leben für die Wahrheit hingegeben hat". Es sei dementsprechend auch die Zeit der historischen Aufarbeitung gekommen, auch der Beweisführung gegen die falschen Anschuldigungen, die gegen Stepinac erhoben wurden. Die Bitten der Burgenlandkroaten an dessen Grab gelten der Bewahrung der menschlichen Einheit und richten sich gegen Tendenzen kultureller Assimilation und aggressiver Säkularisierung.

Nicht in der Vergangenheit leben, sondern für die Zukunft
Wenn Burgenlandkroaten die alte Heimat ehren würden, so bedeute das nicht sentimentale oder museale Rückwärtsgewandtheit. Es bedeute vielmehr die Fähigkeit, durch den Blick auf die eigenen Wurzeln die Zukunft verantwortungsvoll zu gestalten. Das beinhalte die Fähigkeit, historische Altlasten zu übersteigen und bereit zu sein, immer wieder zu verzeihen und von neuem zu beginnen. Zsifkovics: "Ein Volk, das so lebt, hat eine Zukunft. Lebt also nicht in der Vergangenheit, sondern in der Gegenwart und für die Zukunft!" Damit verbiete sich auch eine Haltung der Respektlosigkeit gegenüber allem, was einem Menschen Heimat bedeutet. Zsifkovics wörtlich: "Gesellt euch nicht zu jenen, die ihre Heimat ausnützen und nicht wie eine Mutter behandeln, sondern wie eine Versorgungsstation!"

Kein Besserwisser von außen, sondern Polizeibekannter
Zsifkovics stellte die Worte seiner Predigt in einen besonderen biografischen Kontext. Er sei "nicht hierhergekommen, um als Besserwisser von außen" zu belehren. Er habe die Schattenseite der Geschichte und die Repressalien des kommunistischen Regimes, die in ihrer allerschrecklichsten Form Kardinal Stepinac zum Märtyrer machten, am eigenen Leib kennen gelernt. Als junger Kleriker musste Zsifkovics während seines Studienaufenthaltes in Zagreb einmal monatlich bei der Polizei vorstellig werden, wo man sogenannte "informative Gespräche" mit ihm führte. Diese dienten dazu, den Studenten aus Österreich über die Ereignisse und Hintergründe seines Aufenthaltes im Zagreber Priesterseminar zu verhören. Zsifkovics wörtlich und zur Erheiterung der Anwesenden im Dom: "Man hätte meinen können, meine Wohnadresse in Zagreb wäre die Straße mit der Polizeistation, nicht das Priesterseminar – so oft wurde ich dort ausgefragt!"
Eine jener geistlichen Schwestern, die im Zagreber Dom den Sakristeidienst versehen, brachte in kroatischer Sprache nach der Festmesse auf den Punkt, was die journalistische und insbesondere die deutsche Sprache nur unzureichend vermag: "Das war heute aber eine Predigt ohne Speisereste an den Zähnen – Sie haben nichts zurückbehalten und alles gerade herausgesagt, Exzellenz!"

Applaus der Staatspräsidentin für Chor der Burgenlandkroaten
Tosender Applaus am Ende der Messe für den Chor "Pax et bonum" und seinen Leiter war die verdiente Anerkennung für eine besondere musikalische Leistung. "Ich war bewegt vom Schwung und neuen Stil dieses Chores, der mich regelrecht mitgerissen hat durch die ganze Liturgie", gestand Kroatiens First Lady Bischof Zsifkovics beim anschließenden Gespräch. Auch die burgenlandkroatische Sprache, die sich durch die gesamte Liturgie gezogen hat, klang ihr sehr vertraut, besitze sie doch Ähnlichkeit mit dem Dialekt ihrer eigenen Heimat. Es sei eine Sprache, die jeder in Kroatien problemlos verstehen könne.

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Mit Kroatiens Staatsspitze und dem ORF Burgenland allein im "Aussprachezimmer"
In Begleitung von Bischof Zsifkovics und dem bischöflichen Sekretär und Pressesprecher Dominik Orieschnig begab sich die Staatspräsidentin unter regem Medienandrang vom Dom ins benachbarte Priesterseminar, um dort gemeinsam mit Premierminister Andrej Plenković, Vizepremier und Außenminister Davor Stier sowie dem Minister für Kroatischsprachige im Ausland Zvonko Milas zu einem informellen Treffen zusammenzukommen. Unter strengstem Ausschluss sämtlicher Medien von dieser nicht-öffentlichen Unterredung wurde durch Intervention von Bischof Zsifkovics alleine dem ORF Burgenland mit der jungen burgenlandkroatischen Redakteurin Julia Strammer ein Einblick in das prominent gefüllte "Aussprachezimmer" im Zagreber Priesterseminar gewährt, bevor dann endgültig die Türen geschlossen wurden.

Bischöflicher Sekretär Dominik Orieschnig, Bischof Zsifkovics und Staatspräsidentin Kolinda Grabar-Kitarović mit Gatten Jakuv auf dem Weg ins Priesterseminar © Miroslav Mochnáč
Nur dem ORF-Burgenland war der Einblick in das prominent besetzte Aussprachezimmer gewährt
© Miroslav Mochnáč

Pressesprecher Orieschnig im Gespräch mit der Staatspräsidentin © Miroslav Mochnáč
Gruppenbild zum Abschied. Im Vordergrund rechts der kleine Sohn des Premierministers © Miroslav Mochnáč

Das Gastgeschenk des Bischofs wird einen besonderen Platz im Zuhause der Staatspräsidentin erhalten
© Dominik Orieschnig
Auf weitere gute Zusammenarbeit: Zsifkovics und Premierminister Andrej Plenković © Dominik Orieschnig
Das nächste Mal sehen wir uns vielleicht wieder in Eisenstadt!": Außenminister Davor Stier dankt Bischof Zsifkovics für sein internationales Engagement © Dominik Orieschnig

Zvonko Milas, Staatssekretär für die Kroatischsprachigen im Ausland, freut sich auf künftige Begegnungen mit dem burgenlandkroatischen Bischof  © Dominik Orieschnig

Torte gut, alles gut!
Anschließend begegnete Kroatiens Staatsspitze bei strahlendem Wetter im Hof des Priesterseminars Vertretern der Burgenlandkroaten und des Chores. Und nachdem ORF-Redakteurin Julia Strommer ihr Interview mit Bischof Zsifkovics und Pilgern im Kasten hatte, konnte der Eisenstädter Bischof eine von der Stadt Zagreb gestiftete Torte anschneiden und diesen Tag mit einem geselligen Beisammensein der Burgenlandkroaten bei gutem Essen und guter Musik im Garten des Priesterseminars ausklingen lassen.

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Ein strahlender Tag bringt strahlende Gesichter hervor: Gruppenbild vor dem Priesterseminar © Dominik Orieschnig

Für Zuhause: ORF-Burgenland-Redakteurin Julia Strommer interviewt Bischof Zsifkovics in burgenlandkroatischer und in deutscher Sprache  © Dominik Orieschnig

Die Torte des Zagreber Bürgermeisters ist ein süßer Schlusspunkt unter die Wallfahrt  © Dominik Orieschnig
Epilog
Bei einem privaten Treffen zwischen Bischof Zsifkovics mit Kardinal Bozanić am Montag (22.05.) zeigte sich dieser sehr angetan vom hohen liturgischen und gestalterischen Niveau der Pilgermesse und der großen Zahl junger Menschen, die sich unter den Pilgern befunden hatten. Bozanić bat Zsifkovics, der sich seinerseits für die den Burgenlandkroaten erwiesene Gastfreundschaft und Großzügigkeit bedankte, weiterhin verbindende europäische Maßstäbe zu setzen. "Bitte, macht weiter!", so die Bitte des Zagreber Kardinals. Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.

Gelebte Ökumene: Bischof und Superintendent segnen Bildungsanstalt Oberwart

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© Diözese Eisenstadt/Beranek
Feierliche ökumenische Eröffnung des Aus- und Umbaus der Bildungsanstalt für Elementarpädagogik und des berufsbegleitenden Kollegs für Sozialpädagogik in Oberwart mit Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics und Superintendent Manfred Koch

Oberwart – Mit einer feierlichen ökumenischen Segnung durch Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics und den evangelischen Superintendenten Manfred Koch wurde am vergangenen Freitag die aus- und umgebaute Bildungsanstalt für Elementarpädagogik und das berufsbegleitende Kolleg für Sozialpädagogik in Oberwart eröffnet. "Bildung ist eine unerlässliche Grundlage für die Entwicklung, Reifung und Ausprägung selbstbestimmter und mitbestimmter, zur Solidarität und Empathie befähigter Persönlichkeiten und zugleich eine zentrale Grundlage für die Entwicklung der Gesellschaft selbst.
Bildung ist weit mehr als eine Ansammlung von Daten und Fakten. Sie ist immer und wesentlich Bildung zur Humanität“, betonte Bischof Zsifkovics im Rahmen der Feierlichkeiten.

Bildung: Kompetenz und Humanität
Der Bildungsanstalt geht es ihrem Selbstverständnis und Anspruch gemäß um eine Vernetzung von Allgemein- und Berufsbildung, von Theorie und Praxis, von der Vermittlung fachlicher Kompetenz auf der einen Seite und einem ganzheitlich-humanitären Bildungshorizont auf der anderen Seite. "Die Gesellschaft braucht fachlich gut ausgebildete junge Menschen mit einem hohen Kompetenzniveau, die wiederum dadurch Chancen für ihre Lebensgestaltung erhalten. Doch nicht minder wichtig sind Grundwerte wie Offenheit und Dialogfähigkeit, Solidarität, Mitgefühl und Achtung füreinander. Bildung darf diesen ganzheitlichen Aspekt und den Blick auf die Menschlichkeit nicht aus den Augen verlieren", sagte Bischof Zsifkovics.

Bischof: Elementarpädagogik aufwerten
"Dem elementar- und sozialpädagogischen Bildungsbereich kommt ohne Zweifel eine gesellschaftliche Schlüsselfunktion zu. Hier werden Grundsteine gelegt für das Bewusstsein und Selbstbewusstsein einer Gesellschaft in ihre eigenen humanitären Strukturen und Ressourcen. Die zentrale Bedeutung der Elementar- und der Sozialpädagogik muss stärker gewürdigt werden", forderte der Eisenstädter Diözesanbischof.

Christliche Traditionen
Die Bildungsanstalt für Elementarpädagogik und das Kolleg für Sozialpädagogik in Oberwart pflegen bewusst und intensiv christliche Traditionen im Schulalltag. Die hier gefeierten Gottesdienste werden seit Jahren im ökumenischen Geist gestaltet, wobei die Schülerinnen und Schüler aktiv eingebunden sind. Zahlreiche Absolventinnen und Absolventen der Institution können ihr berufliches Wirken mit dem gelebten Glaubensbezug verbinden, zumal Institutionen der Diakonie und der diözesanen Caritas zu den Kooperationspartnern der Schule sowohl hinsichtlich des Ausbildungsangebots als auch hinsichtlich sozialer Aktionsrahmen gehören.

Religion als Teil der Persönlichkeitsbildung
"Zu einer ganzheitlichen Persönlichkeitsbildung, zu einem Ethos, das Eigenverantwortung und Autonomie ebenso einschließt wie die Fähigkeit und Bereitschaft zu Martinstaten gegenüber Mitmenschen, gehört die Vermittlung von Glaubensgrundlagen. Religion und Spiritualität, im Glauben entfaltete Grundwerte und der Transzendenzbezug als menschliches Existenzial sind nicht Marginalien, sondern der Wurzelgrund und das Proprium für eine humane und humanitäre Gemeinschaft“, so Bischof Zsifkovics, der gemeinsam mit Superintendent Manfred Koch den ökumenischen Segen für die aus- und umgebaute Bildungseinrichtung spendete.

Lange Nacht der Kirchen: Einladung, die Herzen zu öffnen

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Das ökumenische Fest mit mehr als 3.000 Programmstunden für alle Kirchennachtschwärmer feiert seinen 10jähriges Jubiläum

Eisenstadt – "Sie wurde ihnen am Tag zum Schutz und in der Nacht zum Sternenlicht": Unter diesem Motto aus dem Buch der Weisheit (10,17) findet bereits zum 10. Mal am Freitag, 9. Juni 2017, die ökumenische "Lange Nacht der Kirchen" im Burgenland statt. Dieses so vielfältige, so beliebte Fest für alle Kirchennachtschwärmerinnen und Kirchennachtschwärmer sei eine große "Einladung, das Herz zu öffnen", weil dadurch sichtbar und erlebbar werde, wie in "bester ökumenischer Zusammenarbeit Gotteshäuser zu Herzensöffnern" für die Menschen werden können, so Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics, der sich ebenso wie der evangelische Superintendent Manfred Koch auf die "Lange Nacht der Kirchen" freut.

Kirche in aller Vielfalt erleben
Durch die offenen Kirchentüren und die beeindruckende Vielzahl und Vielfalt an Veranstaltungen könne den Menschen über die Grenzen der Konfessionen hinweg der Gott der Liebe und das Licht des Lebens näher gebracht werden: Dies anzusprechen und anzubieten, sei wesentliches Programmprinzip und Erfolgsrezept der Langen Nacht der Kirchen, sind sich Superintendent Koch und Bischof Zsifkovics einig. Die Lange Nacht der Kirchen sei ein "Angebot des Erlebens, des Erfahrens und Entdeckens, wie unerschöpflich vielfältig und schön das Nahe-Sein und Wohnen Gottes bei den Menschen ist", so der Bischof. Dies gelinge der ökumenischen Veranstaltung gerade auf unterschiedlichsten Wegen zu vermitteln, vom Konzert und Klangfest bis zur Einladung zur Meditation und zum Auskosten der Kraft der Stille, von der Erlebnis-Performance für alle Sinne bis zum reflexiven Ausleuchten geistiger Hintergründe. Besonderer Beliebtheit erfreue sich dabei immer wieder das "Mitweben und Einweben spielerischer und kreativer Kirchenfäden", weiß Bischof Zsifkovics.

Mehr als 3.000 Stunden Programm
An der "Langen Nacht der Kirchen" werden sich nicht nur insgesamt 27 Orte aus dem Burgenland, sondern auch das ungarische Sopron beteiligen, wodurch die Veranstaltung einen im mehrfachen Sinne grenzüberschreitenden Charakter erhält. Mehr als 3.000 Programmstunden warten darauf, von den Kirchennachtschwärmern entdeckt, erfahren und erlebt zu werden. Darunter finden sich etwa Gospelkonzerte und ein Kindermusical, szenische Lesungen, spirituelle Impulse, Themen der Ökumene, meditative Andachten, Ausstellungen, eine "Bibelmillionenshow", eine Kapellenwanderung und ein "Dreikirchenlauf", Führungen und Entdeckungstouren, Kreatives und Spielerisches von Kindern und für Kinder sowie für alle, die im Herzen jung geblieben sind.

Eröffnungsandacht in Bad Sauerbrunn
Der offizielle und feierliche Startschuss für die ökumenische "Lange Nacht der Kirchen" im Burgenland findet in diesem Jahr in Bad Sauerbrunn statt: In der Martin-Luther-Kirche beginnt um 18:10 Uhr die Eröffnungsandacht mit Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics und Superintendent Manfred Koch. Die 1981 eingeweihte Kirche ist ein beliebtes Gotteshaus für ökumenische Veranstaltungen und besticht durch ihre bescheidene Schlichtheit und durch ihre herzliche und einladende Atmosphäre: Dieser Gestus der herzlichen Einladung ist zugleich eine Grundsignatur der gesamten "Langen Nacht der Kirchen" im Burgenland.

www.martinus.at/langenachtderkirchen

Roma-Pastoral: Kirche lebt Inklusion

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Die Roma-Pastoral mit Manuela Horvath
(Dritte von links) an der Spitze setzt sich
für das Gedenken an die im Holocaust
ermordeten Roma und Sinti ein
Die Roma-Pastoral leistet das ganze Jahr über beachtliche Arbeit, im Seelsorglichen, im Sozialen, im Mitmenschlichen, im Erinnern an die Opfer der Vergangenheit und im Hochhalten ihrer unveräußerlichen Würde, im Gestalten einer positiven, selbstbestimmten und mitbestimmten Zukunft – Einen wesentlichen Anteil an all dem hat Manuela Horvath, die seit nunmehr rund einem Jahr die Roma-Pastoral leitet

Eisenstadt – Inklusion heißt, miteinander reden und handeln, nicht bloß einer über den anderen. Manuela Horvath weiß das. Und sie lebt genau das. Denn die Romni Manuela Horvath leitet seit März 2016 die Roma-Pastoral der Diözese Eisenstadt – mit viel Engagement, Begeisterung und einer Fülle an Ideen. Der Erfolg kann sich sehen lassen und ist mehr als sichtbar an der Vielzahl und Vielfalt der Projekte der Roma-Pastoral. Was ihnen allen gemeinsam ist? „So unterschiedlich unsere Tätigkeitsfelder sind, sie sind alle gleichermaßen wichtig. Immer geht es darum, Personen aus der Volksgruppe einzubinden, gemeinsam und miteinander zu gestalten und Vorhaben mit und von der Volksgruppe selbst umzusetzen“, betont Manuela Horvath.

Immer präsent, aktiv und mittendrin
Und es ist viel zu tun für die Leiterin der Roma-Pastoral. Sie ist im ganzen Burgenland präsent und für die Volksgruppe aktiv, leistet seelsorgliche Dienste, hilft bei Bewerbungsschreiben, begleitet bei Amtswegen, ist da, wenn Hilfe in schwierigen Lebenslagen gefragt ist. An Schulen organisiert und hält sie Workshops über die Geschichte der Roma, im Bundeskanzleramt ist sie innerhalb der Roma-Dialogplattform in der Arbeitsgruppe zur Gedenk- und Erinnerungsarbeit engagiert. Manuela Horvath hält Vorträge zur Gedenk- und Erinnerungskultur und engagiert sich für das seit 2006 bestehende Gedenkprojekt „Wohin mit meinen Kerzen“, das den von den Nazis ermordeten Roma einen Namen, einen Präsenzraum des Gedenkens gibt.

Rund eine halbe Million Roma und Sinti fielen dem NS-Massenmord zum Opfer. Im burgenländischen Lackenbach wurden mehr als 4.000 Roma und Sinti in einem Zwangsarbeiterlager interniert, versklavt und auf das Unmenschlichste misshandelt. Die Roma-Siedlungen in rund 124 burgenländischen Orten wurden dem Erdboden gleichgemacht, die Menschen in Konzentrations- und Vernichtungslager deportiert.

Den Opfern ihre Würde geben
Manuela Horvath: „Die Gedächtnispastoral ist mir ein besonderes Anliegen. Ich bin überzeugt, dass die Errichtung von Gedenktafeln in Ortschaften mit ehemaligen Roma-Siedlungen ein wichtiger Schritt ist, um auf das tragische Schicksal unserer Volksgruppe während des Holocaust aufmerksam zu machen. Durch Gedenkstätten bekommen die ermordeten Roma, die keine Grabstätte haben, zumindest einen Ort des Gedenkens.“ In Zusammenarbeit mit dem Verein Roma Service initiiert die Roma-Pastoral deshalb die Errichtung von Gedenktafeln für Roma-Opfer des Holocaust. Ausgangspunkt bildete ein Schreiben von Altbischof Paul Iby und Superintendent Manfred Koch im Jahr 2006 an alle burgenländischen Gemeinden mit einem Appell zur Aufarbeitung der NS-Vergangenheit und der Errichtung von Gedenkstätten.

Gedenken an Attentatsopfer
Teil der Gedächtnisarbeit ist auch die jährliche Organisation des Gedenkens an die Roma-Attentatsopfer vom 4. Februar 1995: „Das ist ein für mich emotional sehr schwieriger Aufgabenbereich. Ich bin in der Roma-Siedlung in Oberwart aufgewachsen und zwei meiner Cousins sind bei dem Bombenattentat ums Leben gekommen“, so die Leiterin der Roma-Pastoral.

Sorgen und Hoffnungen heraushören
Als besonders schwierig, aber zugleich sehr wichtig nennt Manuela Horvath ihre seelsorgliche Begleitung bei Krankheits- und Todesfällen: „Als Volksgruppenangehörige der burgenländischen Roma kenne ich die Betroffenen oftmals sehr gut, sodass die Begleitung von einem personalen und emotionalen Nahverhältnis geprägt ist. Grundsätzlich ist mir bei allen Zugängen zur Volksgruppe der persönliche Kontakt, das Heraushören von Wünschen, Bedürfnissen, Sorgen und Hoffnungen sowie das Bemühen um Nachhaltigkeit der Begegnungen sehr wichtig.“

Eindrucksvolle ehrenamtliche Unterstützung
Seit einem Jahr ist Manuela Horvath bereits alleinige Leiterin der Roma-Pastoral. Pfarrer Fabian Mmagu fungiert als Ober-Roma-Seelsorger, der Pfarrmoderator von Wolfau und Koordinator der Krankenhausseelsorge in Oberwart, Matthias Platzer, als Geistlicher Assistent der Roma-Seelsorge. „Ohne ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der Volksgruppe und deren tolles Engagement wären die vielen Aufgaben nicht zu bewältigen“, sagt Manuela Horvath.

Internationale Roma-Wallfahrt nach Mariazell
Schließlich gilt es, die alljährliche internationale Wallfahrt nach Mariazell mit Roma und Sinti aus Österreich, Deutschland, Ungarn und vielen anderen europäischen Ländern, immer am 2. Sonntag im August, zu organisieren. Wiederbelebt wurde die Wallfahrt, die den Roma in der NS-Zeit verboten war, von den österreichischen Roma-Organisationen, vom ehemaligen und langjährigen Superior von Mariazell und jetzigen Bischofsvikar für das Wallfahrtswesen in der Diözese Eisenstadt, Pater Karl Schauer, sowie von Rudolf Sarközi, dem im Vorjahr verstorbenen hochverdienten und renommierten Roma-Vertreter.

Vielfältige Akzente im Glaubensjahr
Fastenfrühstück, gemeinsames Eierfärben und ein Familienkreuzweg am Kalvarienberg in Pinkafeld setzen Jahr für Jahr lebendige Impulse für das gemeinsame vorösterliche Glaubensleben. In der Adventzeit stehen gemeinschaftsstiftende Akzente wie Bastel- und Backnachmittage oder seit 2008 eine Roma-Adentbesinnung auf dem Programm, die jährlich in einer anderen Roma-Siedlung auch mit der Einladung an Nicht-Roma zur Teilnahme, zur Begegnung, zum Gespräch stattfindet.

Stärkung der Familien
Mit viel Engagement widmet sich Manuela Horvath auch der Arbeit mit und für Roma-Familien. „Wir versuchen regelmäßig, Familien aus dem Alltag mit all seinen Schwierigkeiten und Problemen zu holen und durch kleine, aber nachhaltige Impulse das Familienleben und das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. Dazu gehören Bastelnachmittage genauso wie Wanderungen mit der Möglichkeit für Erwachsene, sich auszutauschen, während die Kinder bei Spiel und Spaß ungezwungen herumtollen können.“

Gemeinsam Akzente im Glaubensleben setzen: Roma am Kreuzweg

Seit 2008 findet jährlich eine Adventbesinnung jeweils in einer anderen Roma-Siedlungen, hier in Unterwart, statt. Auch Nicht-Roma sind herzlich eingeladen @Manuela Horvath

Manuela Horvath

Priesterweihe: Zum Seelsorger berufen

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© Fotobruckner
Am Donnerstag, 29. Juni 2017, wird Kurt Aufner von Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics um 15 Uhr im Martinsdom zum Priester der Diözese Eisenstadt geweiht – Nervös sei er nicht, vielmehr freue er sich auf den künftigen geistlichen Weg als Seelsorger

Eisenstadt – "Als Priester ist man nicht nur Manager, sondern in erster Linie Geistlicher": Was Kurt Aufner wenige Tage vor seiner Priesterweihe am kommenden Donnerstag im Martinsdom gegenüber der diözesanen Kirchenzeitung "martinus" auf den Punkt bringt, entspricht seiner Berufung: Seelsorger zu sein, mitzuwirken am Brückenbau zwischen Gott und den Menschen. Der Weg zu seiner Berufung kam für den studierten Religionspädagogen und HTL-Absolventen Schritt für Schritt.

Als Kinder die Messe nachgespielt
Aufgewachsen ist der heute 31-jährige Kurt Aufner im SOS-Kinderdorf in Pinkafeld: "Ich bin in einer funktionierenden Pfarre groß geworden und habe früh ministriert", erzählt Aufner dem "martinus". Als Kinder hätten seine Geschwister und er die heilige Messe nachgespielt und empfanden eine tiefe Zugehörigkeit zur spirituellen Gemeinschaft.

Technisch begabter Religionspädagoge
Als technisch begabtes Kind absolvierte Kurt Aufner eine HTL, verspürte bereits damals den Wunsch Priester zu werden und studierte nach der Mittelschule Religionspädagogik. Mit 24 Jahren trat er ins Kloster zu den Prämonstratensern ins Stift Schlägl ein. Doch ihm war klar: er wollte nicht Ordenspriester, sondern Weltpriester in einer Gemeinde sein. Und das heißt für Kurt Aufner, Seelsorger für die Menschen und Vermittler der Frohbotschaft zu sein. Schließlich sei bei allen Veränderungen und Umbrüchen der Zeit die Sehnsucht der Menschen nach einem guten Seelsorger ungebrochen.

Von ganzem Herzen Seelsorger
Dass genau darin seine Berufung besteht, hat er bereits auf seinem Weg zur Priesterweihe eindrucksvoll bewiesen: Bei seiner Mitarbeit am Seelsorgeraum "An der Leitha" konnte er seine Qualitäten im Seelsorglichen, im Geistlichen, im Mitmenschlichen einbringen. Aktuell absolviert er sein Pastoralpraktikum in der Pfarre St. Margarethen.

Zeit nehmen für die Menschen
Kurt Aufner, der für seine ruhige, offenherzige und ausgeglichene Art im zwischenmenschlichen Umgang, für sein aktives und empathisches Zuhören allgemein geschätzt wird, begegnet der Herausforderung, in der heutigen Zeit Priester zu sein, mit Zuversicht: "Es gibt überall viele Menschen, die mithelfen und ihre vielfältigen Talente einbringen", betont der Weihekandidat, der sich vor allem eines für seinen Start als Kaplan vorgenommen hat: sich Zeit zu nehmen für die Menschen.


Empfang des Neupiesters und Feier der Primiz in Pinkafeld
Neupriesterempfang und Andacht mit Segen am 1. Juli (19 Uhr) in der Stadtpfarrkirche.
Primizfeier am 2. Juli (15 Uhr). Statio bei der Mariensäule am Hauptplatz,
gemeinsame Prozession in die Stadtpfarrkirche, Primizmesse und Primizsegen; anschließend Agape und Begegnung im Pfarrstadl


Nachprimizen:
  • Jennersdorf. 9. Juli
  • St. Margarethen. 16. Juli
  • Deutsch Jahrndorf. 23. Juli
  • Nickelsdorf. 23. Juli
  • Zurndorf. 29. Juli
  • Potzneusiedl. 30. Juli
  • Gattendorf. 30. Juli
  • Grafenschachen. 6. August
  • Kitzladen. 13. August

Gelebte Ökumene: Bischof Zsifkovics beim evangelischen Gustav-Adolf-Fest

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© Diözese Eisenstadt/Gollubits
Eisenstädter Diözesanbischof überreicht evangelischem Superintendenten Manfred Koch kostbaren Kelch und bekräftigt die freundschaftliche Verbundenheit mit den evangelischen Christen – Von zwei identischen, symmetrisch geformten Kelchen nach einem Entwurf von Künstler Heinz Ebner haben nun beide Kirchen im Burgenland ein Exemplar

Oberschützen – Es war ein weiteres starkes Zeichen einer lebendigen Ökumene: Bischof Ägidius J. Zsifkovics überreichte im Rahmen des evangelischen Gustav-Adolf-Festes in Oberschützen an Superintendent Manfred einen kostbaren Kelch als Symbol der geschwisterlichen Verbundenheit im Glauben und bekräftigte seine Freundschaft mit den evangelischen Christen: "Ökumene beginnt mit der Offenheit der Herzen, mit der Überwindung von Selbstgenügsamkeit und dem Abbau von Vorurteilen und dem Bekenntnis zu einem Füreinander auf der gemeinsamen Basis des christlichen Glaubens und Lebens. Das Motto des Gustav-Adolf-Festes, ‚Mit meinem Gott springe ich über Mauern‘, lässt sich auch als ein wunderbarer Appell für eine gelebte Ökumene lesen", so der Bischof.



Bekräftigung des ökumenischen Meilensteins
Bereits zu Ostern setzten Superintendent Koch und Bischof Zsifkovics einen ökumenischen Meilenstein mit der Verfassung eines historisch erstmaligen gemeinsamen Osterbriefes, der in allen evangelischen und katholischen Pfarren des Burgenlandes verlesen wurde. Die darin enthaltene Ermutigung zur Überwindung von Hindernissen der Ökumene, um zu einem lebendigen "Füreinander in jener Liebe, die Christus uns aufgetragen hat", zu gelangen, wurde mit der jüngsten Begegnung in Oberschützen abermals bekräftigt.

© Dominik Orieschnig
Zwei Kelche als Symbol zweier Wege für dasselbe Ziel
Die Gestalt des an Superintendent Koch überreichten Kelches entstammt einem Entwurf von Künstler Heinz Ebner, der sich nach einer persönlichen Idee von Bischof Zsifkovics ans Werk machte. Angefertigt wurden zwei identische Kelche, von denen nun jede der beiden Kirchen – die katholische und die evangelische – im Burgenland ein Exemplar haben. "Der Platz im Kelchfutteral bleibt leer, und zwar als stete Erinnerung an die jeweilige Schwesterkirche. Jeder der beiden Kelche ist für sich genommen symmetrisch geformt, sodass er nach oben wie nach unten gedreht stets gleich aussieht. Jeder der beiden Kelche ist also ein Symbol für zwei Wege, die auf ein und dasselbe Ziel hin ausgerichtet sind", erklärt Bischof Zsifkovics.

"Die Frohbotschaft kennt keine Mauern"
Das Gustav-Adolf-Fest stand heuer ganz im Zeichen des 500-jährigen Reformationsjubiläums. Rund 1.500 evangelische Christen aus dem Burgenland, aus weiteren Diözesen in Österreich und aus Ungarn kamen zusammen, um unter dem Motto "Mit meinem Gott springe ich über Mauern" zu feiern. "In Bezug auf die Ökumene bedeutet der Sprung über Mauern immer die Rückbesinnung auf den gemeinsamen Wurzelgrund unseres Christseins, auf den Geist des Evangeliums. Die Frohbotschaft ist eine Botschaft ohne Mauern. Sie ist die Botschaft der Begegnung, der offenen Herzen und der Liebe", betont Bischof Zsifkovics.

Personalnachrichten

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Der hochwst. Herr Diözesnbischof hat am Hochfest der hll. Apostelfürsten Petrus und Paulus folgende personelle Dispositionen getroffen, die – soferne nicht ein anderes Datum angegeben ist – mit Rechtswirksamkeit vom 31. August bzw. 1. September 2017 in Kraft treten:

Kan. Mag. Hubert A. WIEDER
Freistellung für die Fokolare-Bewegung
Enthebung als Regens des Bischöflichen Priesterseminars der Diözese Eisenstadt
Enthebung als Dompropst, Canonicus poenitentiarius und Kanoniker des Kathedralkapitels zum hl. Martin
Enthebung als
Leiter des Referates für kirchliche Berufe
Diözesandirektor des Canisiuswerkes
Geistlicher Betreuer der Ständigen Diakone
Seelsorger für die burgenländischen Theologiestudierenden
Mitglied des Priesterrates
Mitglied der Personalkommission

Kan. Mag. Dr. Richard TATZREITER, Regens des Erzbischöflichen Priesterseminars der Erzdiözese Wien, Pfarrer der Pfarre Wien-Bruckhaufen
Zusätzliche Ernennung zum Regens des Bischöflichen Priesterseminars der Diözese Eisenstadt

Mag. Markus MUTH, Subregens des Erzbischöflichen Priesterseminars der Erzdiözese Wien
Zusätzliche Ernennung zum Subregens des Bischöflichen Priesterseminars der Diözese Eisenstadt

P. Lic. Lorenz VOITH CSsR, Rektor, Pfarrprovisor der Pfarre Wien-Marienpfarre, Bischofsvikar der Diözese Eisenstadt für die Orden
Zusätzliche Ernennung zum Präfekten am Bischöflichen Priesterseminar der Diözese Eisenstadt (Bezugsperson für die Alumnen der Diözese Eisenstadt)

Mag. Dr. Slavomir DLUGOŠ, Priester der Diözese Spiš, Pfarrmoderator der Pfarre Ramsau, Diözese St. Pölten, Bezugsperson für die Alumnen der Diözese St. Pölten
Zusätzliche Ernennung zum Präfekten des Bischöflichen Priesterseminars der Diözese Eisenstadt

P. MMag. Michael MESZNER (Meßner) SJ, Spiritual des Erzbischöflichen Priesterseminars der Erzdiözese Wien
Zusätzliche Ernennung zum Spiritual des Bischöflichen Priesterseminars der Diözese Eisenstadt

Prof. Dr. Peter Miščík, Spiritual am Bischöflichen Priesterseminar der Diözese Eisenstadt und Pfarrer der Pfarre Halbturn
Zusätzliche Ernennung zum Seelsorger für die burgenländischen Theologiestudierenden

P. EKan. Kons.Rat P. Mag. Karl SCHAUER, Bischofsvikar
Ernennung zum Diözesandirektor des Canisiuswerkes
Ernennung zum Bischöflichen Beauftragten für die Ständigen Diakone

Mag. Gabriel KOŽUCH, Dechant, Pfarrer der Pfarre Andau und Pfarrmoderator der Pfarren St. Andrä a. Z. und Tadten
Enthebung als Pfarrprovisor der Pfarre Gols

P. Mag. Michael WEISS OCist, Pfarrer der Pfarre Mönchhof
Zusätzliche Ernennung zum Pfarrmoderator der Pfarre Gols

Geistl.Rat Mag. Valentin ZSIFKOVITS
Enthebung als Stadtpfarrer der Stadtpfarre Purbach a. N., Pfarrer der Pfarre Breitenbrunn a. N. und Pfarrprovisor der Pfarren Schützen am Geb. und Donnerskirchen nach Annahme seines Amtsverzichtes
Entlassung in den Dienst der Erzdiözese Wien

Geistl.Rat Mag. Dr. Nikolas O. ABAZIE
Enthebung als Pfarrer der Pfarren Draßmarkt und Oberrabnitz
Enthebung als Dechant des Dekanates Oberpullendorf
In Vorbereitung auf den künftigen Seelsorgeraum Ernennung zum Pfarrmoderator der Stadtpfarre Purbach a. N. und der Pfarren Breitenbrunn a. N., Schützen am Geb. und Donnerskirchen, die er gemeinsam mit dem hochw. Herrn Günther Kroiss im Sinne von can. 517 § 1 CIC betreuen wird, mit Wohnsitz Purbach a. N., wobei Hochw. Geistl.Rat Mag. Dr. Nikolas O. Abazie die Leitung obliegt

Günther KROISS, Geistlicher Assistent der Caritas
Enthebung als Pfarrvikar der Pfarren Schützen am Geb. und Donnerskirchen unter Beibehaltung der übrigen ihm derzeit übertragenen Aufgaben
In Vorbereitung auf den künftigen Seelsorgeraum Ernennung zum Pfarrmoderator der Stadtpfarre Purbach a. N. und der Pfarren Breitenbrunn a. N., Schützen am Geb. und Donnerskirchen, die er gemeinsam mit dem hochw. Herrn Geistl.Rat Mag. Dr. Nikolas O. Abazie im Sinne von can. 517 § 1 CIC betreuen wird, mit Wohnsitz Schützen am Geb., wobei Hochw. Geistl.Rat Mag. Dr. Nikolas O. Abazie die Leitung obliegt

Mag. Lic. Grzegorz Kotynia, Pfarrmoderator der Pfarre Kaisersdorf
Zusätzliche Ernennung zum Pfarrprovisor der Pfarren Draßmarkt und Oberrabnitz

MMag. Stefan Martin RENNER, Geistlicher Assistent des Bildungs- und Tagungszentrums im „Haus St. Stephan“ in Oberpullendorf
Enthebung von der Mithilfe in der Stadtpfarre Oberpullendorf, in den Pfarren Mitterpullendorf und Stoob sowie im Krankenhaus Oberpullendorf
Beauftragung mit der Mithilfe in den Pfarren Draßmarkt, Oberrabnitz und Kaisersdorf

Mag. Vinko Međugorac
Enthebung als Pfarrmoderator der Pfarren Steinbrunn und Zillingtal nach dem „Sabbatjahr“

Mag. Stefan RAIMANN, Pfarrmoderator der Pfarre Hornstein
Enthebung als Pfarradministrator der Pfarren Steinbrunn und Zillingtal
Mithilfe in den Pfarren Trausdorf a. d. W., Oslip, Wulkaproderdorf, Zagersdorf und Antau

Mag. Ignaz IVANSCHITS
Einvernehmliche Versetzung als Pfarrer von der Pfarre Stinatz (mit der Provisur der Pfarre Litzelsdorf) in die Pfarren Steinbrunn und Zillingtal mit Wohnsitz Steinbrunn im Hinblick auf den künftigen Seelsorgeraum

MMag. Stefan Ludwig JAHNS
Enthebung als Kaplan der Pfarren Stinatz und Litzelsdorf und von der Beauftragung mit der Mithilfe in den Pfarren Stegersbach, Ollersdorf, Bocksdorf und Olbendorf
Ernennung zum Pfarrmoderator der Pfarren Stinatz und Litzelsdorf unter Hinweis auf den künftigen Seelsorgeraum

MMag. Kurt AUFNER, Neupriester
Ernennung zum Kaplan der Pfarren Stegersbach und Ollersdorf, verbunden mit der Mithilfe in den Pfarren Bocksdorf, Olbendorf, Stinatz und Litzelsdorf

P. Maria Pushpam PANNIR SELVAM MSFS, MA
Verbleib als Pfarrmoderator der Stadtpfarre Oberpullendorf und der Pfarren Mitterpullendorf und Stoob, die er gemeinsam mit den hochw. Herren P. Deivasakayaraj Sebasthikkannu MSFS und P. Vetharaj Vedamathu MSFS im Sinne von can. 517 § 1 CIC betreuen wird, wobei Hochw. P. Maria Pushpam Pannir Selvam MSFS die Leitung obliegt
Beauftragung mit der weiteren Mitarbeit im Krankenhaus Oberpullendorf

P. Vetharaj Vedamathu MSFS
Ernennung zum Pfarrmoderator der Stadtpfarre Oberpullendorf und der Pfarren Mitterpullendorf und Stoob, die er gemeinsam mit den hochw. Herren P. Maria Pushpam Pannir Selvam MSFS und P. Deivasakayaraj Sebasthikkannu MSFS im Sinne von can. 517 § 1 CIC betreuen wird, wobei Hochw. P. Maria Pushpam Pannir Selvam MSFS die Leitung obliegt
Beauftragung mit der Mitarbeit im Krankenhaus Oberpullendorf

P. Deivasakayaraj Sebasthikkannu MSFS
Ernennung zum Pfarrmoderator der Stadtpfarre Oberpullendorf und der Pfarren Mitterpullendorf und Stoob, die er gemeinsam mit den hochw. Herren P. Maria Pushpam Pannir Selvam MSFS und P. Vetharaj Vedamathu MSFS im Sinne von can. 517 § 1 CIC betreuen wird, wobei Hochw. P. Maria Pushpam Pannir Selvam MSFS die Leitung obliegt
Beauftragung mit der Mitarbeit im Krankenhaus Oberpullendorf

P. Geistl.Rat P. Maximilian CORDIN OCist
Enthebung als Pfarrmoderator der Pfarre Klostermarienberg im Hinblick auf seine Rückkehr in das Stift Lilienfeld

Lic. Johann GHINARI, Pfarrmoderator der Pfarren Steinberg a. d. R., Oberloisdorf, Rattersdorf und Mannersdorf a. d. R.
Vorübergehende zusätzliche Ernennung zum Pfarrprovisor der Pfarre Klostermarienberg

Walter Alois RUDY, Pfarrvikar in den Pfarren Rattersdorf, Mannersdorf a. d. R., Steinberg a. d. R. und Oberloisdorf
Vorübergehend zusätzliche Ernennung zum Pfarrvikar der Pfarre Klostermarienberg

Mag. Lic. Tomasz Duda
Enthebung als Pfarrmoderator der Stadtpfarre Pinkafeld (mit der Selbständigen Lokalseelsorgestelle Sinnersdorf) und der Pfarren Kitzladen und Grafenschachen
Entlassung aus dem Dienst der Diözese Eisenstadt

Léon VARIAMANANA
Enthebung als Pfarrvikar der Pfarren Lockenhaus, Pilgersdorf, Kogl, Piringsdorf und Unterrabnitz
In Vorbereitung auf den künftigen Seelsorgeraum Ernennung zum Pfarrmoderator der Stadtpfarre Pinkafeld (mit der Seelsorgestelle Sinnersdorf) und der Pfarren Grafenschachen und Kitzladen mit Wohnsitz Kitzladen, die er gemeinsam mit dem hochw. Herrn Geistl.Rat Mag. Dr. Peter O. Okeke im Sinne von can. 517 § 1 CIC betreuen wird, wobei Hochw. Geistl.Rat Mag. Dr. Peter O. Okeke die Leitung obliegt

Basil Ikechukwu OBIEKII
Enthebung als Pfarrmoderator der Pfarren Mischendorf, Kirchfidisch und Hannersdorf
Ernennung zum Pfarrvikar der Pfarren Lockenhaus, Pilgersdorf, Kogl, Piringsdorf und Unterrabnitz mit Wohnsitz Unterrabnitz

P. Dominc (Biju Joseph) KADANKAVIL VC, MA
Ernennung zum Pfarrmoderator der Pfarren Mischendorf, Kirchfidisch und Hannersdorf, die er gemeinsam mit dem hochw. Herrn P. Jose Varkey Adapoor VC im Sinne von can. 517 § 1 CIC betreuen wird, wobei Hochw. P. Dominc (Biju Joseph) Kadankavil VC, MA die Leitung obliegt, im Hinblick auf den vorgesehenen Pfarrvertrag mit der Vincentian Congregation (Vinzentiner), St. Joseph’s Provinz, Kerala

P. Jose Varkey Adapoor VC
Ernennung zum Pfarrmoderator der Pfarren Mischendorf, Kirchfidisch und Hannersdorf, die er gemeinsam mit dem hochw. Herrn Hochw. P. Dominc (Biju Joseph) Kadankavil VC, MA im Sinne von can. 517 § 1 CIC betreuen wird, wobei Hochw. Hochw. P. Dominc (Biju Joseph) Kadankavil VC, MA die Leitung obliegt, im Hinblick auf den vorgesehenen Pfarrvertrag mit der Vincentian Congregation (Vinzentiner), St. Joseph’s Provinz, Kerala
Geistl.Rat Lic. Mag. Norbert FILIPITSCH MAS, Dechant, Stadtpfarrer in Jennersdorf
Enthebung als Pfarrprovisor der Pfarren Königsdorf und Heiligenkreuz i. L.

Mag. Lijo Thomas Joseph, Kaplan der Stadtpfarre Jennersdorf
Enthebung von der Mithilfe in den Pfarren Königsdorf und Heiligenkreuz i. L.

Mag. Anton POLLANZ, Pfarrmoderator der Pfarren Mogersdorf und Maria Bild a. W.
Zusätzliche Ernennung zum Pfarrmoderator der Pfarren Königsdorf und Heiligenkreuz i. L. in Vorbereitung des künftigen Seelsorgeraumes

Remigius Emeka OKAFOR
Enthebung als Aushilfspriester in den Pfarren Marz und Rohrbach b. M.
Ernennung zum Pfarrvikar der Pfarren Mogersdorf, Maria Bild a. W., Königsdorf und Heiligenkreuz i. L. mit Wohnsitz Mogersdorf

Sebastian AUGUSTINOV
Beendigung Sabbatjahr
Freistellung bzw. Zuweisung für die Wallfahrtseels- und Pfarrseelsorge in Mariazell

Julian Anton HEISSENBERGER, Alumne des Bischöflichen Priesterseminars
Zuweisung zur Absolvierung des Pastoralpraktikums in der Stadtpfarre Frauenkirchen

Andreas STIPSITS, Alumne des Bischöflichen Priesterseminars
Zuweisung zur Absolvierung des Pastoralpraktikums in den Pfarren Stinatz und Litzelsdorf mit Hinweis auf den künftigen Seelsorgeraum

Bischof Zsifkovics feiert große Stadtwallfahrt in Wien-Hernals

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© Redemptoristen/Kratochvil
Bereits zum 6. Mal fand die Stadtwallfahrt in die Wiener Marienkirche der Redemptoristen statt – Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics stellte in seiner Predigt vor den gut 250 Teilnehmenden Maria als Wegweiserin des Christseins in den Mittelpunkt

Wien – Zu Beginn dieses Jahres wurden die Monatswallfahrten zur "Mutter von der Immerwährenden Hilfe" ins Leben gerufen, nun sind sie bereits zu einem festen, sich wachsenden Zustroms erfreuenden Bestand im Pilgerkalender geworden: Der nun 6. Stadtwallfahrt in die Hernalser Marienkirche der Redemptoristen stand Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics, begleitet von gut 250 Pilgern, vor. Der Bischof erinnerte daran, dass Maria als eine "Wegweiserin" zu verstehen sei: "Fest am Boden stehend und in die richtige Richtung zeigend: Auf Jesus Christus, den Sohn Gottes – und zwar in und neben allen Stürmen des Lebens, in Höhen und Tiefen", so Bischof Zsifkovics.

Christen aufgerufen, "Wegweiser zu sein"
Auch die Christen seien aufgerufen und angerufen, seien ermutigt und eingeladen, "Wegweiser zu sein in unserer Gesellschaft" und damit ihr Leben aus dem Geist des Evangeliums in Wahrhaftigkeit, Geschwisterlichkeit und Solidarität zu gestalten. Bei der Stadtwallfahrt waren Pilgerinnen und Pilger aller Generationen vertreten.

Bischof Zsifkovics ehrt burgenlandstämmigen Priester
Bischof Zsifkovics ehrte dabei besonders Pater Anton Kendöl vom Redemptoristen-Kollegium in Maria am Gestade. P. Kendöl stammt aus dem Burgenland und feierte vor wenigen Tagen seinen 90. Geburtstag. Bischof Zsifkovics überreichte dem Ordenspriester für seine langjährigen Verdienste als "Wegweiser" eines Christseins in dankbarer, demütiger und damit dien-mutiger Nächstenliebe ein kostbares Glaskreuz.
Pater Lorenz Voith, Bischofsvikar für die Orden in der Diözese Eisenstadt, dankte Bischof Zsifkovics herzlich für dessen Teilnahme, die Feier und das gemeinsame Gebet für die Menschen, die Kirche und das Land und freute sich über die große Zahl der Pilger. Nach dem Festgottesdienst, der Kerzenprozession und dem Einzelsegen fand im Klostergarten das Fest mit Speisen, Getränken und Schrammel-Musik eine würdige Fortsetzung.

100 Jahre St. Klemens-Hofbauer-Komitee
Mit dieser 6. Stadtwallfahrt finalisierte zugleich das "St. Klemens-Hofbauer-Komitee" die Feierlichkeiten zu seinem 100-jährigen Bestehen. Das Komitee ist der am längsten durchgehend bestehende Verein von Laien innerhalb der Kongegration der Redemptoristen weltweit. Die ursprünglichen, für die Vereinsgründung motivierenden Ziele des Komitees haben nach wie vor Bestand: Das "St. Klemens-Hofbauer-Komitee" engagiert sich für die Verehrung des hl. Klemens (1751-1820), setzt sich für den Bau von Kirchen und für die Förderung sozialer und pastoraler Projekte – heute mit den Schwerpunktländern Ukraine, Indien und Albanien – ein. "In den letzten zehn Jahren brachten die rund 2.000 Mitglieder im ganzen Land mehr als 250.000 Euro auf", so Komitee-Obmann und Bischofsvikar Pater Lorenz Voith.

Stellenausschreibungen

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Das Bischöfliche Ordinariat bringt folgende Stellen zur Ausschreibung:
  • Regionalstellenleiter(in) für die Region Nord (Dekanate Eisenstadt, Mattersburg und Rust)
    Zur Ausschreibung ... 
  • Regionalstellenleiter(in) für die Region Mitte (Dekanate Deutschkreutz und Oberpullendorf)
    Zur Ausschreibung ... 
  • Fachreferenten(in) für den Fachbereich Organisation und Veranstaltungsmanagement (Karenzvertretung) Zur Ausschreibung …

    ChristophorusAktion: Tolle Spendenbereitschaft in Diözese Eisenstadt

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    © MIVA
    Im Vorjahr wurden im Rahmen der ChristophorusAktion des Hilfswerks MIVA (Missionsverkehrsarbeitsgemeinschaft) beeindruckende 92.581,59 Euro gesammelt

    Eisenstadt – Das Hilfswerk MIVA bedankt sich für die tolle Spendenbereitschaft in der Diözese Eisenstadt im Rahmen der ChristophorusAktion: Im Vorjahr wurden beeindruckende 92.581,59 Euro in der Diözese gesammelt. Gleichzeitig bittet das Hilfswerk auch weiterhin um Unterstützung für die Finanzierung von Fahrzeug-Projekten für Mission und Entwicklung. Die Idee der ChristophorusAktion, "einen ZehntelCent pro unfallfreiem Kilometer für ein MIVA-Auto" zu spenden, wird seit 1960 in Österreich durchgeführt: VerkehrsteilnehmerInnen unterstützen mit ihren Spenden die Anschaffung von PKWs, Geländewagen, Motorrädern, Fahrrädern und Traktoren bis hin zu Rollstühlen oder Booten, aber auch Pferden, Eseln und Mulis für Projekte der Mission und Entwicklungshilfe.

    Schwerpunktland DR Kongo
    Ein Schwerpunktland im Jahr 2017 ist die Demokratische Republik Kongo, wo die MIVA eng mit den Salesianern Don Boscos zusammenarbeitet. Ein langjähriger Projektpartner der MIVA ist Pater Johann Kiesling, der seit 1982 im Kongo lebt. Die Verhältnisse in seiner Missionsstation Kipushya im äußersten Süden des Landes sind von bedrückender Not, von Armut und Engpässen in der Grundversorgung geprägt. Grundlegende Kommunikationsmöglichkeiten wie Telefon sind ein bloßer Wunschtraum. Das nächstgelegene Krankenhaus ist eine Tagesreise entfernt – auf Straßen, die für uns Europäer weder vorstellbar sind noch als Straßen bezeichnet werden würden.

    Ein einziges Auto auf 10.000 km²
    Der MIVA-Toyota von Pater Kiesling ist auf 10.000 km² das einzige Auto der Region. In dieser Gegend ist Bildung ein ganz wesentliches Thema. Auf Initiative von Pater Johann Kiesling wurden in den meisten Dörfern Schulen errichtet. Die Kinder sollen lesen, schreiben und vor allem auch die Landessprache Französisch lernen. Grundlegende Bildung ist der Schlüssel für eine nachhaltige, selbstbestimmte Zukunft. Mit dem Ergebnis der diesjährigen ChristophorusAktion sollen u.a. Fahrzeuge im Süden der DR Kongo von der MIVA finanziert werden.

    Mit MIVA-Autos zu Schulen und Krankenhäusern
    Die MIVA ist ein Hilfswerk der katholischen Kirche, das sich die Finanzierung von Fahrzeugen aller Art für Mission und Entwicklung zum Ziel gesetzt hat. MIVA-Autos bringen Priester in die Dörfer, Kinder zur Schule, Patienten ins Krankenhaus, medizinisches Personal zu den Stützpunkten. Sie sind für die unterschiedlichsten Pastoral- und Entwicklungsprojekte unterwegs. Mit den Spenden aus Österreich werden alljährlich Projekte in etwa 60 Ländern der Welt unterstützt.

    Starkes Zeichen für internationale Solidarität
    Der hl. Christophorus ist der Schutzpatron der Reisenden. Die ChristophorusAktion der MIVA macht auf die Bedeutung der Mobilität als ein wesentliches Kriterium für gesellschaftliche Entwicklung aufmerksam. Sie erinnert aber auch an die mit dem Fahren und der Verkehrsteilnahme verbundenen Risiken. Die Aktion setzt jährlich starke Zeichen für internationale Solidarität: Die MIVA ersucht vor allem Autofahrerinnen und Autofahrer, "einen ZehntelCent pro unfallfreiem Kilometer für ein MIVA-Auto" zur Verfügung zu stellen und damit ein Stück Mobilität mit Menschen in Armutsregionen und entwicklungsbedürftigen Gebieten insbesondere in der südlichen Hemisphäre zu teilen.

    Der ChristophorusSonntag
    Der Namenstag des heiligen Christophorus wird am 24. Juli begangen. Jener Sonntag, der diesem Datum am nächsten ist, wird von der MIVA als ChristophorusSonntag proklamiert. In besonders gestalteten Gottesdiensten wird an diesem Tag auf die Anliegen von Mission und Entwicklung hingewiesen. Der ChristophorusSonntag gilt auch als Höhepunkt der ChristophorusAktion. Die Spende kann in speziellen Opferstöcken hinterlassen werden. In vielen Pfarren finden nach dem Sonntagsgottesdienst zudem Fahrzeugsegnungen statt. Der diesjährige ChristophorusSonntag ist am 23.Juli 2017.

    Eisenstädterin wird Generaloberin

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    © Diözese Eisenstadt
    Die gebürtige Eisenstädterin Sr. Johanna Vogl wurde zur Generaloberin der Schwestern vom Göttlichen Erlöser gewählt. 

    Das Generalkapitel der Schwestern vom Göttlichen Erlöser in Rom wählte die Eisenstädterin Sr. Johanna Vogl zur Generaloberin der Kongregation (mit derzeitigem Generalsitz in Rom).

    Professorin, Erzieherin, Direktorin
    Die Ordensfrau stammt aus Eisenstadt und hat viele Jahre in der dortigen katholischen Privatschule Theresianum als Professorin und Erzieherin gearbeitet. Von 1999 bis 2017 leitete sie als Direktorin die höhere Schule. Zwei Perioden war sie als Provinzrätin beziehungsweise als Provinzvikarin in der Provinzleitung tätig.

    Bischof Zsifkovics segnet renovierte Gnadenkapelle in Loretto

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    "Familie als Fundament und Keimzelle der Gesellschaft braucht Schutz, Anerkennung und Förderung", so Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics am Großfrauentag in Loretto

    Loretto – Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics segnete am Großfrauentag am Dienstag, 15. August 2017, die in den letzten Monaten umsichtig renovierte Gnadenkapelle von Loretto. Der kostbare Sakralbau steht im Hof des Kreuzganges der Basilika und ist eine Nachbildung des Heiligen Hauses von Loreto in Italien. Im 17. Jahrhundert brachte Freiherr Hans Rudolf von Stotzingen im Zuge einer Wallfahrt eine Kopie des Gnadenbildes von Italien ins Burgenland, woraufhin eine Kapelle in Form des Heiligen Hauses mit der Kopie der Gnadenstatue aus Loreto in Italien errichtet wurde. Am Großfrauentag wurde die Gnadenkapelle in Loretto, die eine bedeutende Pilgerstätte ist, gesegnet und wieder geöffnet.

    Zsifkovics: "Familie fördern und schützen"
    In seiner Predigt stellte Bischof Zsifkovics, inspiriert vom Bild vom Haus der Heiligen Familie, die Familie in den Mittelpunkt: "Die Familie ist und bleibt das Fundament und die Keimzelle der Gesellschaft. Sie gilt es zu fördern und zu schützen. Denn krankt die Familie, so krankt auch die Gesellschaft", betonte der Bischof. Freilich habe sich der Familienbegriff in der jüngsten Vergangenheit grundlegend geändert. Doch auch wenn die "Buntheit und Vielfalt heutiger Familienformen das traditionelle Familienbild" sprenge, so bleibe die Familie zeitübergreifend „der Ort der Geborgenheit, Nähe und Zuwendung, der das Gelingen von Beziehungen unterstützt und das Wachsen sowie die Entfaltung von Kindern ermöglicht und fördert. Zärtlichkeit, Zuwendung und Zeit machen die Kostbarkeit einer Familie aus."

    Gesellschaft darf ihren Boden nicht verlieren
    Es sei somit eine für die Zukunft der Gesamtgesellschaft grundlegende Frage, ob die Familien noch jener Ort des Zwischenmenschlichen sind und sein können, in dem "Zärtlichkeit im Umgang miteinander, Zuwendung und Zeit füreinander" gelebt werden können, oder ob das Familienleben nicht einer zunehmenden Erosion, einem Zerfallsprozess, einem Leidensdruck ausgesetzt ist? Ohne ein gelingendes Familienleben verliere die Gesellschaft den Boden unter ihren Füßen, unterstrich Bischof Zsifkovics am Großfrauentag in Loretto.

    Plädoyer für "einladende" Pfarren als "Schulen des Glaubens"
    Die Familie als Fundament der Gesellschaft sei zugleich "die erste Schule des Glaubens und ein zentraler Ort der Evangelisation." Als eine solche Glaubensschule brauche die Familie "die besondere Aufmerksamkeit und Hilfe der Pfarre", so der Diözesanbischof. Es brauche daher vor allem lebendige Pfarren, die für alle offen sind und in denen das Christsein glaubwürdig gelebt wird. Auf den Punkt gebracht: Pfarren müssten "einladend, überzeugend, anziehend" sein und somit "echte Schulen des Glaubens und der Evangelisation". Genau solche Pfarren wünsche sich Bischof Zsifkovics in der Diözese Eisenstadt.

    Ermutigung zu einem "einfachen Lebensstil"
    Wird die Familie als Keimzelle der Gesellschaft, als "entscheidend für die Zukunft der Welt und der Kirche" begriffen, so bedeute dies unmittelbar eine Stärkung für die Würde des Lebens, für die Achtung und Achtsamkeit gegenüber dem Leben, für die Akzeptanz, die Förderung und den Schutz des Geschenks des Lebens: "Wir alle sind aufgerufen, das Leben und seine unantastbare Würde und Kostbarkeit anzunehmen, zu fördern und zu schützen. Wir sind aufgerufen zu einem einfachen Lebensstil und das heißt, nicht auf Kosten der nächsten Generation zu leben, auch nicht auf Kosten der Armen und Benachteiligten!", forderte Bischof Zsifkovics am Großfrauentag. Das Heilige Haus der Familie sei ein Sinnbild, mit dem Leben auf Erden bewusst, nachhaltig und dankbar umzugehen, es als Geschenk und Gabe annehmen zu lernen. Dies könne gelingen, wenn die Familien zu "Orten des innigen Miteinanders" und zu "echten Schulen des Evangeliums und zu kleinen Hauskirchen" werden, so Bischof Ägidius Zsifkovics.

    Die Gnadenkapelle Loretto
    Die Gnadenkapelle Loretto wurde im Jahr 1644 errichtet und 15 Jahre später an ihre heutige Stelle versetzt. Der kostbare Gnadenaltar stammt aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Das Gnadenbild der schwarzen Madonna von Loretto aus dem Jahr 1644 brachte Freiherr Hans Rudolf von Stotzingen aus einer Wallfahrt vom italienischen Loreto ins Burgenland. Heute pilgern an die 20.000 Wallfahrerinnen und Wahlfahrer alljährlich alleine zu Mariä Himmelfahrt nach Loretto.

    Diözesanwallfahrt mit Bischof Zsifkovics nach Fatima

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    © Diözese Eisenstadt/Horvath-Piroska
    Anlässlich des 100-Jahr-Jubiläums der Marienerscheinungen in Fatima pilgerten zahlreiche Gläubige gemeinsam mit Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics zum bedeutendsten Wallfahrtsort Portugals – "Friedensbotschaft von Fatima ist heute genauso aktuell wie vor 100 Jahren", so Bischof Zsifkovics im Rahmen der Messfeier an der Erscheinungskapelle

    Fatima – "Fatima ist eine große Einladung und Ermutigung an uns alle, als Christen Friedensboten zu sein. Die Einladung, für den Frieden in der Welt zu beten, hat an Aktualität nicht das Geringste eingebüßt": Das betonte Bischof Ägidius Zsifkovics vor zahlreichen Pilgern in der Cova da Iria an der Erscheinungskapelle von Fatima, wo als Höhepunkt der diesjährigen Diözesanwallfahrt die Messe gefeiert wurde. Die Pilgerreise vom 16. bis 20. August zum bedeutendsten Wallfahrtsort Portugals steht ganz im Zeichen des Jubiläumsjahres "100 Jahre Marienerscheinungen in Fatima".

    Gebet für den Frieden
    Die gegenwärtige Situation sei durchaus mit jener von 1917 vergleichbar: "Kriege, Hungersnöte, Flüchtende, Vertriebene, Verfolgte sowie Naturkatastrophen, Hass und Terror erschüttern die Welt. Dazu kommen noch die seelischen Nöte des modernen Menschen, auch unsere ganz persönlichen Nöte", so der Bischof. Das Gebet für den Frieden sei gerade inmitten der weltlichen Turbulenzen ein starkes Zeichen dafür, dass "Christen auch heute Lichtträger, Brückenbauer und Friedensboten sein wollen". Ausdrücklich betonte der Bischof die Bedeutung des Gebets als "unsere Verbindung und Vereinigung mit Gott, als eine Art "Himmelsleiter" im dialogisch-vertrauensvollen Hinwenden zu Gott.

    Botschaft der Umkehr und Versöhnung
    Das Heiligtum von Fatima, wo vor 100 Jahren, genauer am 13. Mai 1917, drei Hirtenkinder mit der ersten von insgesamt drei Marienerscheinungen beschenkt wurden, vermittle zugleich die Botschaft, dass Umkehr im Leben immer möglich sei. Eine "zweite Taufe" und damit "ein Wieder-Anfangen und Versöhnen mit Gott und dem Nächsten" sei ein Geschenk, dessen sich Christen stets aufs Neue bewusst werden müssten, wie Bischof Zsifkovics hervorhob.

    Erinnerung an das Geschenk des Lebens
    "Schließlich erinnert uns die Statue Unserer Lieben Frau von Fatima daran, dass das Leben und der Glaube selbst ein großes Geschenk sind, wofür wir dankbar sein sollten. Denn alles, was ich bin, bin ich durch einen anderen, nicht durch mich selbst. Das Leben in seiner Kostbarkeit ist kein verfügbares Ding, sondern eine Gabe, ein Geschenk", sagte der Bischof. Maria sei die große Hoffnung, dass auch "unsere Sehnsucht nach Leben und Glück in Erfüllung gehen wird."

    Kugel des Terrors wird zum Symbol der Dankbarkeit
    Aber nicht nur mit ihren Freuden und Hoffnungen, auch mit ihren Sorgen und Leiden würden Menschen aus allen Teilen der Welt zum Heiligtum von Fatima pilgern. Großes Sinnbild für das "fürbittende Einstehen Mariens für andere" sei die Krone am Haupt der Statue von Fatima, die jene Kugel birgt, die Papst Johannes Paul II. beim Attentat am 13. Mai 1981 auf dem Petersplatz in Rom getroffen und schwer verletzt hat. Es war der ausdrückliche Wunsch des Papstes, dass diese Kugel in die Krone der Gnadenstatue eingearbeitet werden sollte – aus Dankbarkeit, das Attentat überlebt zu haben. "Diese Krone erinnert uns alle an das große Geschenk des Lebens, dem wir mit Dankbarkeit, mit Achtung, Anerkennung und Achtsamkeit begegnen sollen", so Bischof Zsifkovics.

    Besuch der Erscheinungskapelle
    Die Pilgerreise startete am 16. August mit einem Nachmittagsflug von Wien-Schwechat nach Lissabon, von wo es nach der Begrüßung durch die deutschsprachige Reiseleitung nach Fatima ging. Am Abend stand ein Besuch der Erscheinungskapelle als dem Herzstück des Wallfahrtsortes mit der Statue "Unserer Lieben Frau", die Teilnahme am Rosenkranzgebet und an der anschließenden Lichterprozession auf dem Programm.

    Im Geburtsort der Seherkinder
    Am Donnerstag wurde nach dem Frühstück die Messe an der Erscheinungskapelle gefeiert, ehe der neuen und alten Basilika mit den Grabmälern der verstorbenen Seherkinder ein Besuch abgestattet wurde. Nach dem Mittagessen und der Kreuzwegandacht fuhr die Pilgergruppe wieder von Aljustrel, dem Geburtsort der Seherkinder, nach Fatima zurück.

    Weltkulturerbe in Batalha und Alcobaca
    Am Freitag wird die Pilgergruppe die Messe an der Auferstehungskapelle feiern und anschließend zum berühmten ehemaligen Dominikanerkloster von Batalha, einem UNESCO-Weltkulturerbe, fahren. Nach dem Mittagessen geht es wieder zurück nach Fatima, wo in der Erscheinungskapelle abermals der Rosenkranz gebetet wird. Am Samstag steht eine Fahrt nach Alcobaca mit einer Messe in der königlichen Abtei von Alcobaca, seit 1989 ebenfalls UNESCO-Weltkulturerbe, am Programm: diese größte und berühmteste Klosterkirche – ein Zisterzienserkloster – des Landes werden die Pilgerinnen und Pilger umfassend besichtigen.
    Am Sonntag, dem letzten Tag der Pilgerreise, steht schließlich noch eine Messfeier im Hieronymus-Kloster mit anschließender Besichtigung des majestätisch-imposanten Komplexes auf dem Programm, ehe es von Lissabon aus zurück nach Wien geht.

    Ordensvikar Voith vertieft Partnerschaft mit Ordensprovinz in Indien

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    © Redemptoristen
    Neues Volontariatsprogramm für Sozialprojekte im südindischen Bundesstaat Kerala ins Leben gerufen – "Junge Menschen können Erfahrungen in einem anderen kulturellen Kontext sammeln und sich in Projekten in Indien sozial engagieren"

    Kerala/Eisenstadt – "Die Diözese Eisenstadt arbeitet seit Jahren mit Diözesan- und Ordenspriestern sowie Ordensschwestern aus Indien zusammen. Hier wird ein Stück Weltkirche gelebt. Diese Brücken der Freundschaft kommen allen zugute, der Kirche und der Gesellschaft": Das betont P. Lorenz Voith, Bischofsvikar für die Orden in der Diözese Eisenstadt und langjähriger Provinzial der Redemptoristen, im Rahmen eines Besuchs im südindischen Bundesstaat Kerala. Der Ordensvikar konnte dabei die Zusammenarbeit weiter vertiefen und ausbauen, etwa indem ein Projekt für Volontäre ins Leben gerufen wurde: "Jugendliche und junge Erwachsene können für mehrere Wochen oder auch Monate in Indien in geförderten Projekten des Ordens, etwa einem großen Waisenhaus oder einem Haus für psychisch Kranke, als Volontäre mitarbeiten", so P. Lorenz Voith.

    Neues Projekt für Volontäre
    Das Projekt ist den Strukturen eines "freiwilligen sozialen Jahres" angelehnt. "Damit kann jungen Menschen eine einmalige Möglichkeit eröffnet werden, Erfahrungen in einem anderen kulturellen Kontext zu sammeln", freut sich der Bischofsvikar für die Orden der Diözese Eisenstadt.

    Prosperierende Ordensprovinz in Indien
    P. Lorenz Voith besuchte den südindischen Bundesstaat Kerala anlässlich des 25-Jahr-Jubiläums der Provinz Liguori der Redemptoristen des syro-malabarischen Ritus. Zu den Pionieren der Provinz im unierten Ritus gehörte der spätere Großerzbischof Kardinal Varkey Vithaythil. Die Ordensprovinz erfreut sich eines beachtlichen Zulaufs: die Zahl der Mitglieder stieg in den 25 Jahren ihres Bestehens von 10 auf 97 Mitglieder an. Dazu zählen derzeit noch knapp 25 Kandidaten und Novizen.

    Indische Seelsorger im Burgenland
    Auch in Österreich wirken einige Patres aus der südindischen Provinz, drei davon als Seelsorger für fünf Gemeinden im Burgenland: Neudörfl, Bad Sauerbrunn, Pöttsching, Krensdorf und Sigleß. Seit dem Jahr 2000 unterstützen die Österreichischen Redemptoristen bzw. Freundeskreise die Ordensprovinz in Kerala.

    Partnerschaft als lebendiger Ausdruck von Weltkirche
    Ordensvikar P. Lorenz Voith: "Eine umfassende Vorbereitung, die Auseinandersetzung mit der Sprache sowie den kulturellen und pastoralen Gegebenheiten sind Grundvoraussetzung für einen Einsatz von Priestern aus anderen Kulturkreisen bei uns im Burgenland. Seit Jahren pflegt die Diözese Eisenstadt hervorragende freundschaftliche Beziehungen zur indischen Partnerdiözese Kanjirapally in Kerala. Solche Brücken der Freundschaft sind weit mehr als Personalhilfen für den Priestermangel bei uns oder Förderungen für soziale und karitative Projekte in Indien. Hier wird Weltkirche gelebt."

    Langjährige Partnerschaft Eisenstadt - Kanjirapally
    Seit mehr als 30 Jahren verbindet die Diözesen Eisenstadt und Kanjirapally eine enge Partnerschaft, in dessen Rahmen zahlreiche Projekte und Austauschprogramme – in personeller, karitativer und pastoraler Hinsicht – umgesetzt werden konnten. So konnte etwa eine Organisation – "WE CARE! Centre"– für die Betreuung und Förderung von Waisenkindern, Armen und Ausgestoßenen im südindischen Bundesstaat Kerala aufgebaut werden. Bereits Bischof Stefan László, dem ersten Bischof der Diözese Eisenstadt, war die von ihm begründete Partnerschaft mit der Diözese Kanjirapally eine Herzensangelegenheit, was sich unter Bischof Paul Iby und nun unter Bischof Ägidius J. Zsifkovics nahtlos fortsetzt und sich kontinuierlich erweitert hat. So nahm etwa Bischof Zsifkovics erst im Vorjahr an der Priesterweihe zweier indischer Theologiestudenten teil, die zunächst als Diakone und nun als Priester in der Diözese Eisenstadt tätig sind.

    Christentum in Kerala
    Kanjirapally ist Teil der syro-malabrischen Kirche, die den Papst und Bischof von Rom als Oberhaupt anerkennt und sich zugleich liturgische Eigenheiten bewahrt hat. Die syro-malabarische Kirche besteht seit zweitausend Jahren und geht auf den Apostel Thomas zurück. In Kerala selbst zählt die Kirche 5 Millionen Gläubige, mit 46 Bischöfen, rund 2900 Pfarren, 3500 Diözesanpriester, 4000 Ordenspriester, über 5000 Studenten und Brüder sowie 32.000 Ordensschwestern. Der Anteil der Christen im indischen Bundesstaat Kerala liegt bei 20 Prozent – einer der höchsten Anteile in ganz Indien. Mehr als 90 Prozent der Christinnen und Christen in Kerala besuchen regelmäßig den Gottesdienst.

    Redemptoristen in Indien
    Die Redemptoristen in Indien haben derzeit 18 Studenten mit Profess sowie 25 Kandidaten und Novizen. Ein großer Schwerpunkt der Arbeit der Provinz liegt damit auf der Begleitung der Ausbildung, die bis zu zehn Jahre dauert. Insgesamt ist die Zahl der geistlichen Berufe in Südindien rückläufig, vor allem aus demografischen Gründen. Viele Familien müssen zudem im Ausland arbeiten, vor allem in den Golfstaaten.

    Bischof Zsifkovics: "Cenacolo ist ein Schatz der Diözese"

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    © Gemeinschaft Cenacolo
    Die Gemeinschaft Cenacolo feiert Anfang September ihr 20-Jahr-Jubiläum ihrer österreichweit einzigen Niederlassung im burgenländischen Kleinfrauenhaid – Bischof Ägidius J. Zsifkovics: "Cenacolo schafft Räume des Anfangen-Könnens aus der Gemeinschaft des Füreinander"

    Eisenstadt/Kleinfrauenhaid – "Cenacolo ist ein großer Schatz in unserer Diözese. Die Gemeinschaft versteht es, die Sprache des Evangeliums als Sprache des Herzens zu begreifen und durch ein aktives Miteinander und Füreinander mit Leben zu erfüllen", gratulierte Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics der Gemeinschaft Cenacolo anlässlich ihres 20-jährigen Bestehens in Österreich. Die Gemeinschaft, die jungen Menschen in Krisensituationen, insbesondere bei Drogenproblemen eine Möglichkeit zu einem Neubeginn bietet, hilft weltweit mehreren tausend Jungen und Mädchen. Das Haus im burgenländischen Kleinfrauenhaid ist die einzige Niederlassung im deutschsprachigen Raum.

    "Netzwerk des Wieder-Anfangen-Könnens"
    "Mit ihrem Engagement für junge Menschen in Krisensituationen lebt die Gemeinschaft tagtäglich aktive Nächstenliebe. Hinzusehen statt wegzusehen, Hilfsbedürftigen Hoffnung geben, Sinnpotenziale aufzeigen und ein selbstbestimmtes Leben aus der Kraft einer solidarischen, empathischen Gemeinschaft entdecken: All das entfaltet Cenacolo zu einem großen Netzwerk des Wieder-Anfangen-Könnens", würdigt Bischof Zsifkovics die Gemeinschaft.

    Sinnerfahrung als Rettung aus der Sucht
    Durch das aktive Leben in der Gemeinschaft, durch gemeinsames Arbeiten und Beten, durch das Miteinander-Reden, durch kreative und sportliche Aktivitäten - von der Musical-Aufführung bis zum Baumschneidekurs - sollen junge Menschen ihre eigenen Potenziale, Fähigkeiten und Talente entdecken und Kraft schöpfen für einen Neubeginn nach Lebenskrisen. Die Gemeinschaft wird so zu einem Wegweiser für das Neuentdecken eines Lebenssinns, frei von Drogen, Alkohol und anderen Süchten.

    Kraft aus Gebet und Begegnung
    "Das Geschenk der Freiheit hat immer damit zu tun, wieder neu anfangen zu können, eine Chance zu bekommen, eine Reihe von Neuem begründen zu können. Bei Cenacolo wird seit 20 Jahren das Füreinander der Gemeinschaft zu Ankunftsräumen eines neuen Anfangen-Könnens für junge Menschen", so Bischof Zsifkovics. Ihre Kraft, so der Bischof, speise die Gemeinschaft einerseits aus dem Gebet, weil sich die Gemeinschaft als "Ort des Zuhörens und Hinhörens auf die Sprache Gottes, die nichts anderes ist als die Liebe, begreift". Andererseits komme diese Kraft immer auch aus der Begegnung zwischen den Menschen: "Die eindrucksvollen Projekte und Aktivitäten von Cenacolo sind der beste Beweis dafür, wie sehr das Dasein füreinander kreative Potenziale bei allen Menschen freilegen, wachsen und fördern lassen kann", betont Bischof Zsifkovics. So habe sich die Gemeinschaft Cenacolo als ein Ort der Hoffnung etabliert – "gerade für jene, die an den Rändern der Gesellschaft, in Not- und Krisensituationen keine Hoffnung mehr gesehen und gespürt haben".

    Weltweite Aktivitäten
    Gegründet wurde Cenacolo von Schwester Elvira Petrozzi. Sie wollte jungen Menschen mit Alkohol- und Drogenproblemen helfen. 1983 eröffnete sie unter einfachsten und bescheidensten Bedingungen das erste Cenacolo-Haus in Saluzzo in der Nähe von Turin. Angesichts des großen Andrangs folgten rasch weitere Niederlassungen. Heute zählt die Gemeinschaft weltweit mehr als 60 Häuser und ist mit Ausnahme von Australien auf allen Kontinenten vertreten. Neben jungen Menschen mit Suchtproblemen hilft Cenacolo in den Armutsregionen Afrikas und Lateinamerikas auch verlassenen Straßenkindern.

    Bischof dankt allen Beteiligten
    "Mein großer Dank gilt Schwester Elvira, der Gründerin der Gemeinschaft Cenacolo: Sie hat den Grundstein für das Dolmetschen des Evangeliums in die Lebenswelt des Hier und Heute, gestützt auf eine tätige Nächstenliebe, gelegt. Mein großer Dank gilt allen Beteiligten, allen Unterstützerinnen und Unterstützern der Gemeinschaft und allen, die das Zustandekommen und den Betrieb des Hauses in Kleinfrauenhaid ermöglichten und weiter ermöglichen", dankte Bischof Zsifkovics.

    Cenacolo in Kleinfrauenhaid
    1997 stellte der damalige Pfarrer von Kleinfrauenhaid, Johannes Lehrner, unbenutzte Räumlichkeiten im Pfarrhof zur Verfügung. So gelang es dem damaligen Pfarrer von Siegendorf, Josef Hirschl, gemeinsam mit anderen Pionieren wie dem Bauunternehmer Karl Schiller und dem Arzt Christian Stelzer, ein Cenacolo-Haus in Österreich zu eröffnen. Zahlreiche junge Menschen fanden in den letzten 20 Jahren eine letzte Rettung aus der Drogen- und Alkoholabhängigkeit und den Beginn eines neuen Lebens. Der Arzt Christian Stelzer ist Obmann des Fördervereins "Freunde der Gemeinschaft Cenacolo".

    "Gelebte Ökumene": Gespräch der Spitzen der Religionen im Burgenland

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    © Diözese Eisenstadt/Rupprecht
    Hochkarätige Podiumsdiskussion mit Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics, Superintendent Manfred Koch und Metropolit Arsenios Kardamakis am 9. September 2017 im Pfarrzentrum Stegersbach

    Stegersbach – Experten, die zugleich gestaltgebende Akteure sind, und umgekehrt Handelnde, die zugleich über weitreichende Expertise verfügen, sind rar: Umso bedeutsamer ist eine Diskussion, in der das Miteinander-Reden der Kennerschaft und das Miteinander-Gestalten der Könnerschaft zusammenfällt. Genau so lässt sich die Podiumsdiskussion "Gelebte Ökumene. Schwierigkeiten und Erfolge im Burgenland" am Samstag, 9. September 2017, um 19 Uhr im Pfarrzentrum Stegersbach charakterisieren, zu dem Interessierte und Medienvertreter herzlich eingeladen sind.

    Organisiert vom forum martinus der Diözese Eisenstadt treffen einander der orthodoxe Metropolit von Austria, Exarch von Ungarn und Mitteleuropa, Arsenios Kardamakis, der evangelische Superintendent des Burgenlandes, Manfred Koch, und der Bischof der Diözese Eisenstadt, Ägidius J. Zsifkovics.

    Angesichts dieser Podiumsbesetzung wird die Ökumene im Burgenland nicht bloß Gegenstand und Themenobjekt eines fachkundlichen Gesprächs. Das Gespräch verspricht vielmehr, selbst Baumeister für die "Gelebte Ökumene" im Burgenland zu werden. Schließlich engagieren sich alle drei Protagonisten seit Jahren um eine lebendige und gelebte Ökumene. Davon zeugt etwa der erste gemeinsame ökumenische Hirtenbrief eines Diözesanbischofs und eines Superintendenten im Burgenland. Das zeigt auch die Unterstützung von Bischof Zsifkovics für das orthodoxe Mönchstum im Burgenland und dessen freundschaftliche Verbundenheit mit Metropolit Arsenios.

    Moderiert wird die Diskussion im Pfarrzentrum Stegersbach vom erfahrenen ORF-Burgenland-Redakteur Walter Reiss. Auf das Podiumsgespräch, das im Sprechen über Ökumene diese selbst lebt, folgt ein Ökumenisches Gebet.

    Informationen und Anmeldung
    forum martinus
    T 02682/777-291
    E karin.borenich@martinus.at

    Traditionelle Wallfahrt der Burgenlandkroaten mit tausenden Pilgern

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    © Vukits
    Feierliche Übergabe der Wandermuttergottes von Kroatisch-Jahrndorf (Jarovce) an die Pfarre Zagersdorf im Bezirk Eisenstadt-Umgebung – Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics: "Bitte, Danke und Entschuldigung sind Schlüssel-Begriffe, deren Hochhaltung für eine lebenswerte Zukunft von Familien, Kirche und Gesellschaft entscheidend sind"

    Mehrere tausend Pilgerinnen und Pilger nahmen an der traditionsreichen Wallfahrt der Burgenlandkroaten von Freitag bis Sonntag, 25. bis 27. August 2017, nach Mariazell teil. Die Wallfahrt, die heuer unter dem Motto "100 Jahre Fatima" stand, fand bereits zum 94. Mal statt. Kroatische Pfarren aus dem Burgenland, Wien, Ungarn und der Slowakei nahmen an der Wallfahrt mit Gottesdiensten, Kreuzweg-Prozessionen und Rosenkranz-Gebeten teil, am Sonntag feierten zahlreiche Gläubige das Hochamt mit Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics.

    Wandermuttergottes geht an Zagersdorf
    Am Sonntagnachmittag erfolgte als traditioneller Höhepunkt der Wallfahrt die Übergabe der Wandermuttergottes, die in diesem Jahr von der slowakischen Pfarre Kroatisch-Jahrndorf (Jarovce) an die Pfarre Zagersdorf im Bezirk Eisenstadt-Umgebung überreicht wurde. Die Pfarrgemeinde Jarovce konnte zudem einen beträchtlichen Spendenbetrag, den sie innerhalb des letzten Jahres, als die Wandermuttergottes bei ihnen war, sammelte, an die Basilika von Mariazell übergeben. Die Rosenkranzmesse am Samstagabend wurde von Gläubigen aus Jarovce, von denen gut 200 nach Mariazell kamen, gestaltet. Im Laufe des Jahres mit der Wandermuttergottes pilgerten mehr als 3.000 Burgenlandkroaten nach Jarovce, wo sie herzlich und gastlich empfangen wurden.

    Symbol des europäischen Geistes
    Die Marienstatue wird nicht nur in kroatischen Gemeinden des Burgenlandes, sondern auch in jenen der Slowakei und in Westungarn weitergereicht. Sie ist seit Jahrzehnten ein Symbol der Grenzüberschreitung, des lebendigen Miteinanders und des europäischen Geistes. David Grandits, der Pfarrvikar von Zagersdorf, grüßte im Zuge der Übernahme der Wandermuttergottes die Pilgerinnen und Pilger auf das Herzlichste: "Ich lade alle ein, im Laufe des nächsten Jahres nach Zagersdorf zur Muttergottes zu pilgern."

    Friedenszeichen inmitten des Kalten Krieges
    Die Wandermuttergottes wird im Zuge der jährlichen gemeinsamen Wallfahrt der Burgenlandkroaten sowie der in Wien, Ungarn und in der Slowakei lebenden Kroaten nach Mariazell getragen. Dort wird sie einer je anderen kroatischen Gemeinde zugeteilt. Die Idee dazu stammt vom ersten Eisenstädter Diözesanbischof Stefan László, der dieses bedeutende Symbol eines friedlichen Miteinander zur Zeit des Kalten Krieges ins Leben gerufen hat. Seit 1973, als die Wallfahrt ihr damals bereits 50-jähriges Jubiläum feierte, wechselt die Wandermuttergottes jährlich von einer Pfarre zur anderen.

    Bischof Zsifkovics würdigt "Kroatenwallfahrt"
    "Diese wichtige Tradition ist ein lebendiges Symbol für die Zusammengehörigkeit der Burgenlandkroaten. Heute, nach Überwindung des Kalten Krieges und des ‚Eisernen Vorhangs’, verweist sie auf den Geist des geeinten Europas und bringt das Verbindende und Grenzüberschreitende zum Ausdruck", würdigte Bischof Zsifkovics den Brauch.

    Schlüssel-Begriffe für lebenswerte Zukunft
    In seiner Predigt am Sonntag entwickelte der Diözesanbischof vor mehreren tausend Gläubigen ausgehend vom Bild der von Petrus verwahrten Schlüssel zum Himmelreich die Bedeutung dreier Schlüssel-Begriffe für jede Gesellschaft, wie sie auch Papst Franziskus immer wieder hervorhebt: "Diese drei ebenso einfachen wie wichtigen und unerlässlichen Schlüssel-Worte sind Bitte, Danke und Entschuldigung. Jede lebenswerte Zukunft der Familien, der Pfarren und der Gesellschaft baut auf diesen Schlüssel-Begriffen und der dahinter stehenden menschlichen Grundhaltung", so Bischof Zsifkovics.

    Mehr als 1.000 Fußwallfahrer
    "In der Hochhaltung dieser grundlegenden Werte erweisen sich Christen als wahre Schlüsselfiguren. Die Offenheit der Herzen für Bitte, Danke und Entschuldigung würde im Kleinen wie im Großen helfen, Mauern der Zwietracht und der Vorurteile abzubauen und ein gemeinsames Füreinander aufzubauen." Ausdrücklich dankte der Bischof den zahlreichen Pilgerinnen und Pilgern für ihre Teilnahme, darunter den mehr als 1.000 Fußwallfahrern aus dem Burgenland, aus der Slowakei und aus Ungarn. Die größte Gruppe der Fußwallfahrer stellte die Pfarrgemeinde Stinatz mit mehr als 70 Personen.

    Dank an Organisator Odobašić
    Der herzliche Dank des Bischofs galt zudem dem Dechant von Trausdorf, Pfarrer Željko Odobašić, zugleich diözesaner Beauftragter für die kroatischen Wallfahrer, für dessen hervorragende Organisation der Wallfahrt der Burgenlandkroaten.

    P. Schauer: Wallfahrt in Begleitung Mariens
    An der Wallfahrt nahm auch P. Karl Schauer, Bischofsvikar für die Bereiche Wallfahrtswesen, Tourismusseelsorge und Berufungspastoral in der Diözese Eisenstadt teil. P. Schauer war vor seinem Wechsel zur Diözese Eisenstadt beinahe 25 Jahre als Superior von Mariazell tätig und zeigte sich auch in seiner früheren Funktion besonders mit der Wallfahrt der Burgenlandkroaten verbunden: "Diese Wallfahrt als großartiger Ausdruck für das christliche Unterwegssein zwischen Aufbruch und Ankommen speist ihre Kraft aus der Begleitung Mariens." P. Michael Staberl, der Nachfolger von P. Karl Schauer als Superior von Mariazell, bereitete den Pilgerinnen und Pilgern einen wunderbaren Empfang und betonte, die von P. Schauer so intensiv gepflegte Tradition der Verbundenheit mit den wallfahrenden Burgenlandkroaten fortzusetzen.

    "Kroatenwallfahrt"
    Die "Kroatenwallfahrt" wurde vor mittlerweile 94 Jahren vom damaligen Priester aus Großwaradorf, Martin Mersich, ins Leben gerufen. Mersich rief die kroatische Volksgruppe auf, einmal jährlich nach Mariazell zu pilgern. Rund 30.000 Personen zählen sich in Österreich zur Volksgruppe der Burgenlandkroaten, von denen ein beträchtlicher Teil in Wien und in anderen Bundesländern lebt. Die Burgenlandkroaten machen etwa 6 Prozent an der burgenländischen Gesamtbevölkerung aus.

    65. Arbeiterwallfahrt: "Bring Deine Talente ein"

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    © Johann Belakovich
    65. Arbeiterwallfahrt der Diözese Eisenstadt nach Stift Griffen und Eberndorf in Kärnten – Bischof Ägidius J. Zsifkovics: "Durch Dich und Dein Talent bleibt das Evangelium heute lebendig! Vergrab es nicht! Hab keine Angst vor Risiken und Experimenten"

    Großpetersdorf – "Bring Dein Talent in Kirche und Gesellschaft ein": Mit dieser befeuernd-ermutigenden Einladung übersetzte Bischof Ägidius J. Zsifkovics das Gleichnis von den Talenten im Evangelium zum Start der 65. Arbeiterwallfahrt am Samstagmorgen, 2. September 2017, in die heutige Lebenswelt. Die von der Katholischen ArbeitnehmerInnen-Bewegung (KAB) organisierte, bereits zum 65. Mal veranstaltete Arbeiterwallfahrt führte heuer nach Kärnten in die Stifte Griffen und Eberndorf. "Durch Dich und Dein Talent bleibt das Evangelium heute lebendig", so die ermutigende Botschaft von Bischof Zsifkovics bei der Messfeier in der Pfarrkirche Großpetersdorf, unmittelbar bevor es mit den Bussen Richtung Kärnten ging.

    Besuche der Stifte Griffen und Eberndorf
    Am Samstag stand eine Abendandacht und Lichterprozession in der Stiftskirche Griffen mit Altbischof Paul Iby auf dem Programm. Am Sonntag, 3. September 2017, feierten hunderte Pilgerinnen und Pilger gemeinsam mit Altbischof Iby die Messe in der Stiftskirche Eberndorf. Am Sonntagnachmittag trat die Wallfahrergruppe wieder die Heimreise an.

    Jede/jeder ist mit Talenten beschenkt
    "Diese 65. Arbeiterwallfahrt will Dir helfen, die Freude am Glauben wieder zu entdecken und zu aktivieren", sagte Bischof Zsifkovics zu den Pilgerinnen und Pilgern. Das Gleichnis von den Talenten im Evangelium enthalte drei zentrale Botschaften: "Du hast ein Talent, eine Gabe, die Du einsetzen kannst, damit vom Reich Gottes in dieser Welt etwas sichtbar wird", betonte der Bischof. Nicht der neidische Blick auf andere und deren Talente, sondern das Bewusstsein, selbst von Gott beschenkt und begabt zu sein, sei der richtige Weg, die eigenen Talente (wieder) zu entdecken.

    Zuhören, begeistern, einander begegnen
    Wer etwa gut zuhören könne, sei eingeladen, sich Zeit zu nehmen und Alte und Kranke zu besuchen. Wer etwa begeistern könne, sei eingeladen, andere mit ihrer bzw. seiner Freude, ihrem bzw. seinem Glauben anzustecken. Wer etwa kontaktfreudig sei, sei eingeladen, andere aus deren Isolation herauszuholen, so der Bischof in einer bewegenden und befeuernden Predigt.

    Gemeinsam auf Talentsuche gehen
    Talente wollen jedoch nicht nur erkannt, sie sollen auch genutzt werden: Deshalb sei die zweite zentrale Botschaft, die eigenen Talente in der Gemeinschaft, in Kirche und Gesellschaft, einzubringen: "Hast du schon erkannt, welche Gaben und Talente zum Aufbau der Gemeinde Gott dir persönlich gegeben hat? Hilf mit, dass deine Gemeinde ein Ort wird, an dem man gemeinsam auf Talentsuche geht, verborgene Talente entdeckt und fördert, sich gegenseitig bereichert und beschenkt."

    "Kirche darf kein lebloses Museum werden"
    Die dritte daraus folgende Grundbotschaft: "Vergrab nicht Dein Talent! Vergrabt nicht die frohe und befreiende Botschaft des Evangeliums in Formeln, Verboten, Gesetzen und toten Traditionen!", so der Bischof. Die Kirche dürfe "nicht zu einem Museum werden, in dem das Evangelium konserviert und geschützt, aber nicht gelebt wird".

    Keine Angst vor Experimenten und Risiken
    Vielmehr seien wir alle aufgefordert, den Glauben mit Freude zu leben und glaubwürdig weiterzugeben: "Scheut keine Anstrengung und keine Experimente, wenn es darum geht, den Glauben so weiterzugeben, dass er die Menschen heute anspricht, berührt, aufrichtet und heilt", appellierte der Bischof. Man dürfe keine Angst vor Risiken haben, auch wenn dies bedeute, "die Bequemlichkeit und Feigheit aufzugeben und sich auf Neues und Ungewohntes einzulassen". Schließlich zitierte Bischof Zsifkovics einen markanten Aufruf des 1988 verstorbenen Bischofs von Rottenburg-Stuttgart, Georg Moser: "Eine Kirche, die nichts riskiert, riskiert am Ende alles!"

    Wallfahrt als Fest der Freude am Glauben

    Bischof Zsifkovics schloss mit der ermutigenden Botschaft, die zugleich Startschuss für die 65. Arbeiterwallfahrt wurde: "Wenn viele kleine Menschen an vielen kleinen Orten viele kleine Dinge tun, dann geschieht auch etwas in der großen Welt. Diese Wallfahrt soll zu einem Fest der Freude am Glauben werden". Und genau das nahmen sich die Pilgerinnen und Pilger auf der 65. Arbeiterwallfahrt zu Herzen.


    Stift Griffen
    Das Stift Griffen wurde im 13. Jahrhundert erbaut und war ein zentraler Motor für den damaligen Aufschwung der Region. Das einzige Prämonstratenserkloster in Kärnten war ein spiritueller Ort der Seelsorge, des gemeinsamen Gebets und einer disziplinierten monastischen Lebensführung. Infolge von Türkenangriffen im 15. Jahrhundert wurde um den Kirchhof und das Stift eine Befestigungsanlage errichtet. Im 17. und 18. Jahrhundert setzten Brände dem Stift arg zu, ehe es schließlich durch Kaiser Joseph II. aufgehoben und von einer Stifts- in eine Pfarrkirche umgewandelt wurde. Aktuell beherbergt das Stift in einzelnen Räumen eine Ausstellung über den aus Griffen stammenden Schriftsteller Peter Handke.

    Stift Eberndorf
    Kloster und Kirche von Eberndorf, wo am Sonntag eine Messfeier mit Altbischof Paul Iby stattfand, wurden im 12. Jahrhundert fertiggestellt. Die Augustiner Chorherren siedelten sich hier an und erlebten ebenso wie die Bevölkerung im Jauntal, wie im Zuge der Türkenangriffe auch das Stift in Mitleidenschaft gezogen wurde. Besonders sehenswert sind vor allem die romanische Stiftskirche im spätgotischen Hallenbau, die auf 20 Pfeilern ruhende Krypta mit Kreuzrippengewölbe und die Ungnadkapelle mit dem Marmorsarkophag des Ritters Ungnad. In den 1990er Jahren wurde das Stift revitalisiert.
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