Zur Einstimmung auf die Karwoche veranstaltet die Dommusik St. Martin am Donnerstag, 10. April, eine „Passionsmusik“. Solisten, Chor und Orchester bringen Kompositionen von Gasparini, Hassler, Bach, Mozart und Homilius zu Gehör. Hauptwerk der abendlichen Stunde ist die mehrteilige Vertonung des Bußpsalms „Miserere“ von Johann Adolf Hasse.
Hintergrund zur Programmwahl ist Venedig als Zentrum von Erziehungsinstituten, die für die hochstehende musikalische Ausbildung ihrer Zöglinge berühmt waren. Dementsprechend finden sich unter den musikalischen Leitern dieser Institute klingende Namen wie Francesco Gasparini, Giovanni Pergolesi, Antonio Vivaldi und nicht zuletzt Nicola Porpora, dem wichtigsten Lehrer von Joseph Haydn.
Der venezianischen Tradition zufolge gab es jährlich zu den Kartagen sakrale Feiern, in denen Vertonungen des Bußpsalms 51, „Erbarme dich meiner, o Gott“ aufgeführt wurden, gleichsam als unmittelbare Vorbereitung der Zuhörer auf die Ostertage.
Um das Gewissen des Einzelnen in Bewegung zu bringen und ihn an sein Mitverschulden der Passion Christi zu erinnern, wurde der Psalmvertonung ein kleines Oratorium zur Passion vorangestellt, eine sogenannte „Introductio ad Psalmum Miserere“. Diese Absicht wurde für die diesjährige Passionsmusik im Martinsdom übernommen.
Weitere Besonderheiten im Programm: Eine Sonate für Oboe und Basso continuo von Gottfried August Homilius anlässlich seines 300. Geburtstags in diesem Jahr, wobei der Symphoniker Peter Schreiber als Solist zu hören sein wird.
Weitgehend unbekannt ist W. A. Mozarts „Grabmusik“. Das Werk bezieht sich auf den verbreiteten Brauch des „Heiliges Grab schauen“ zu den Kartagen in den katholischen Kirchen, in denen Nachbildungen des Grabes Christi (analog zu den Krippendarstellungen in der Weihnachtszeit) zur besonderen Andacht einladen. Mozart vertonte dazu ein kleines Oratorium, dessen Sopranarie „Betracht dies Herz“ in die Passionsmusik integriert wurde.
Mit Hans Leo Hassler (450. Geburtstag) und Johann Adolf Hasse kommen zwei Komponisten zu Wort, die - wenngleich unbewusst - jedem Kirchgänger bekannt sind, nämlich in den Melodien von „O Haupt voll Blut und Wunden“ bzw. „Der Heiland ist erstanden“.
Hasse, Komponist des „Miserere“, gilt als einer der bedeutendsten Musiker seiner Zeit in Europa und wurde selbst von Größen wie Haydn und Mozart hochgeschätzt, ja verehrt. Die Dresdner Hofmusik, der er drei Jahrzehnte lang vorstand, erlebte unter ihm eine Hochblüte, daneben und danach war Hasse auch in Wien und in Venedig tätig. Das Miserere in c-moll war für das venezianische Waisenhaus „Ospedale degli Incurabili“ in einer Fassung für Frauenstimmen und Orchester entstanden. Für die Dresdner Hofkirche arbeitete Hasse das Werk für gemischte Stimmen um. In dieser Fassung ist es im Martinsdom erstmals zu hören.
Hintergrund zur Programmwahl ist Venedig als Zentrum von Erziehungsinstituten, die für die hochstehende musikalische Ausbildung ihrer Zöglinge berühmt waren. Dementsprechend finden sich unter den musikalischen Leitern dieser Institute klingende Namen wie Francesco Gasparini, Giovanni Pergolesi, Antonio Vivaldi und nicht zuletzt Nicola Porpora, dem wichtigsten Lehrer von Joseph Haydn.
Der venezianischen Tradition zufolge gab es jährlich zu den Kartagen sakrale Feiern, in denen Vertonungen des Bußpsalms 51, „Erbarme dich meiner, o Gott“ aufgeführt wurden, gleichsam als unmittelbare Vorbereitung der Zuhörer auf die Ostertage.
Um das Gewissen des Einzelnen in Bewegung zu bringen und ihn an sein Mitverschulden der Passion Christi zu erinnern, wurde der Psalmvertonung ein kleines Oratorium zur Passion vorangestellt, eine sogenannte „Introductio ad Psalmum Miserere“. Diese Absicht wurde für die diesjährige Passionsmusik im Martinsdom übernommen.
Weitere Besonderheiten im Programm: Eine Sonate für Oboe und Basso continuo von Gottfried August Homilius anlässlich seines 300. Geburtstags in diesem Jahr, wobei der Symphoniker Peter Schreiber als Solist zu hören sein wird.
Weitgehend unbekannt ist W. A. Mozarts „Grabmusik“. Das Werk bezieht sich auf den verbreiteten Brauch des „Heiliges Grab schauen“ zu den Kartagen in den katholischen Kirchen, in denen Nachbildungen des Grabes Christi (analog zu den Krippendarstellungen in der Weihnachtszeit) zur besonderen Andacht einladen. Mozart vertonte dazu ein kleines Oratorium, dessen Sopranarie „Betracht dies Herz“ in die Passionsmusik integriert wurde.
Mit Hans Leo Hassler (450. Geburtstag) und Johann Adolf Hasse kommen zwei Komponisten zu Wort, die - wenngleich unbewusst - jedem Kirchgänger bekannt sind, nämlich in den Melodien von „O Haupt voll Blut und Wunden“ bzw. „Der Heiland ist erstanden“.
Hasse, Komponist des „Miserere“, gilt als einer der bedeutendsten Musiker seiner Zeit in Europa und wurde selbst von Größen wie Haydn und Mozart hochgeschätzt, ja verehrt. Die Dresdner Hofmusik, der er drei Jahrzehnte lang vorstand, erlebte unter ihm eine Hochblüte, daneben und danach war Hasse auch in Wien und in Venedig tätig. Das Miserere in c-moll war für das venezianische Waisenhaus „Ospedale degli Incurabili“ in einer Fassung für Frauenstimmen und Orchester entstanden. Für die Dresdner Hofkirche arbeitete Hasse das Werk für gemischte Stimmen um. In dieser Fassung ist es im Martinsdom erstmals zu hören.
Passionsmusik im Martinsdom
Donnerstag, 10. April, 19 Uhr
Solisten, Chor und Instrumentalisten der Dommusik St. Martin
Eintritt frei