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Bischof Zsifkovics und Haubenkoch Michal Rabina kochen für Menschen in Not

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Bischof Zsifkovics mit Haubenkoch Rabina
(c) Diözese Eisenstadt/Gossmann
Bischof Ägidius Zsifkovics lud die Männer der Caritas-Notschlafstelle zu einem Essen in den Bischofshof ein. Gemeinsam mit Haubenkoch Michal Rabina kochte der Bischof selbst: Paprikahenderl mit Bärlauchnockerln. 

Sehr oft bekommen die Männer der Caritas-Notschlafstelle keine Essenseinladungen. Bis vor kurzem hatten sie nicht einmal ein Dach über dem Kopf. Die Caritas sorgt sich um die Männer im Alter zwischen 30 und 70. Als symbolisches Zeichen der Hilfsbereitschaft, lud Bischof Ägidius Zsifkovics zu einem Essen in den Bischofshof. „Ihr sollt merken, dass wir nicht auf euch vergessen und darauf schauen, dass es euch bald besser geht“, erklärte Bischof Ägidius Zsifkovics am Mittagstisch.

Ein Schicksal, das viele treffen kann
Johann, 60, ist einer der Männer am Tisch des Bischofs. Seine Freunde mögen ihn, weil er ein feiner Kerl ist und sehr hilfsbereit, obwohl er schon viel in seinem Leben durchmachen musste. Sein einziges Kind war noch sehr klein, als er es begraben musste. Er war Hilfsarbeiter, aber mehrere Bandscheibenvorfälle machten ihm das Arbeiten auf dem Bau unmöglich. Das Leben hat ihn traurig gemacht. Vielleicht zu traurig für seine Frau, die sich dann plötzlich nach all den gemeinsamen Jahren von ihm trennt. Der wichtigste Halt in seinem Leben ging ihm damit verloren. Er weißnicht mehr wohin. Seither hat er in seinem Auto geschlafen oder im Keller von Freunden. In der Notschlafstelle Oberwart der Caritas der Diözese Eisenstadt hat Johann schließlich einen Ort gefunden, wo er Geborgenheit und Zuwendung erfährt. Und wo man mit ihm neue Perspektiven für einen Platz im Leben entwickelt.

Als Kirche Zeichen setzen für eine bewusste Kultur der Nächstenliebe
Mit einer Einladung der besonderen Art möchte Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics ein Zeichen für Menschen in Not setzen: "Es ist ein von Jesus beauftragtes Werk der Barmherzigkeit, die Hungrigen und Bedürftigen zu speisen. In der Kirchengeschichte ist dies seit Jahrhunderten in vielen kirchlichen und klösterlichen Einrichtungen ein täglich geübter Brauch –so selbstverständlich, dass heute kaum darüber gesprochen wird." Es ist dem Bischof ein Anliegen, auf diese karitative Dimension von Kirche im Burgenland und in ganz Österreich wieder öffentlich hinzuweisen.
Zsifkovics weiter: "Aus diesem Grund habe ich eine Gruppe bedürftiger Menschen, unter anderem Bewohner der Caritas Notschlafstelle in Oberwart, zu mir in den Bischofshof eingeladen, um persönlich für sie zu kochen, mit ihnen zu essen und einfach eine gute, unbeschwerte Zeit mit ihnen zu verbringen. Ich weiß, dass ich mit dieser kleinen Geste die Not vieler Menschen nicht beseitigen kann. Ich kann aber ein Zeichen setzen: dass es mitten in unserer Wohlstandsgesellschaft viele in Not geratene Menschen gibt und dass wir alle gefragt sind, um zu helfen!"

Mit Haubenkoch Rabina kochen für die gute Sache
Gemeinsam mit Haubenkoch Michal Rabina stellte sich der Bischof hinter den Herd und kochte fleißig mit. "Leider kann ich als Bischof nicht so gut kochen wie predigen, weshalb mich Michal Rabina strengstens dabei anleiten wird - es soll ja allen schmecken!", ergänzt der Bischof. Michal Rabina bereitete mit Bischof Zsifkovics im Eisenstädter Bischofshof ein mehrgängiges Menüzu. Aufgetischt wurde Linsensuppe, danach Paprikahenderl mit Bärlauchnockerln. Zur Suppe verriet Rabina: "Die Suppe hat eine gewisse Symbolkraft. Sie verheißt Glück und Wohlstand - etwas, das ich unseren heutigen Gästen von Herzen wünsche."

Notschlafstelle Oberwart: Perspektiven erarbeiten
Für Menschen wie Johann ist die Caritas Notschlafstelle der Diözese Eisenstadt mehr als ein Dach über dem Kopf. Hier wird er auch regelmäßig durch eine Sozialberaterin betreut, damit er gemeinsam mit ihr wieder neue Perspektiven für sein Leben erarbeitet. Die Diakonie unterstützt das Caritas Projekt und liefert täglich eine warme Mahlzeit pro Klient. Bis zu sechs Männer, die plötzlich ohne Schlafmöglichkeit auf der Straße stehen, können in der Molkereistraße in Oberwart in drei Doppelzimmern untergebracht werden. Nach einem Aufnahmegespräch erhalten die Klienten einen elektronischen Schlüssel, der den Zutritt am Abend ab 19.00 Uhr im Sommer ermöglicht. „Wir wollen Menschen in akuten Notsituationen die Tür öffnen und ihnen ein Dach über dem Kopf bieten. Die Caritas Notschlafstelle ist eine Übergangsmöglichkeit. Mit Unterstützung der Sozialberaterinnen soll bald ein Weg aus der Krise und natürlich auch in eine neue Unterkunft gefunden werden“, erklärt Caritas Direktorin Edith Pinter.

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