92. Pilgerfahrt der Burgenlandkroaten mit mehreren tausend Teilnehmern und dem Hochamt mit Diözesanbischof Zsifkovics als Höhepunkt – Bischof ermutigt zu einem christlichen Lebensvollzug, auch und gerade in der Hilfe für Flüchtlinge und Vertriebene
Bereits zum 92. Mal fand kürzlich die gemeinsame Wallfahrt der Burgenlandkroaten sowie der in Wien, Ungarn und der Slowakei lebenden Kroaten nach Mariazell statt. Den Höhepunkt bildete die von Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics zelebrierte Festmesse, in dessen Rahmen eine während der gesamten Wallfahrt mitgetragene Kopie der Mariazeller Gnadenstatue, die sogenannte "Gütige Mutter der slawischen Völker", einen Ehrenplatz in der Basilika erhielt. Die Wandermuttergottes wurde ein Jahr in der Pfarrgemeinde Oslip/Uzlop beherbergt. Nahezu jede Pfarre der Burgenlandkroaten nahm an der Traditionswallfahrt teil.
In seiner Predigt beim Festgottesdienst in Mariazell ermutigte Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics zu einem wahrhaftigen christlichen Lebensvollzug: "Christen sollten in der Gesellschaft an ihrer aktiven Nächstenliebe, an ihrer Hilfsbereitschaft und ihrem Engagement für Wahrheit und Gerechtigkeit erkennbar sein. Die Offenheit zum Teilen, zur Solidarität mit den Armen, Schwachen, Vertriebenen und Flüchtlingen ist Wesensmerkmal für ein authentisches christliches Unterwegssein im Glauben". Sich mit dem Herzen der Not von Mitmenschen, wie sie sich aktuell an der dramatischen Flüchtlingsbewegungen zeige, zu verschließen, sich hinter Mauern und Zäunen der Gleichgültigkeit und der Undurchlässigkeit für Empathie und Solidarität zu verstecken, sei eine "Schande".
Offenheit für andere Kulturen
Dankbar und beeindruckt zeigte sich der Bischof von den vielen Einzelnen und den Pfarren im Burgenland, "die Flüchtlingen und Vertriebenen konkret helfen und sich für sie einsetzen. Ich bitte euch, helft auch weiter!" Die lebensweltliche Verwurzelung, das Heimischsein in einer Kultur- und Sprachgemeinschaft schließe die Offenheit für Andere und Fremde, die Bereitschaft zu deren Aufnahme und einer Halt gebenden Beheimatung nicht aus, sondern gerade ein, wie Bischof Zsifkovics betonte.
Die Wandermadonna wird im Zuge der "Kroatenwallfahrt" alljährlich nach Mariazell getragen und dort einer anderen kroatischen Gemeinde zugeteilt. Mehr als 6.000 Pilger kamen seit dem Sommer 2014 ins nordburgenländische Oslip/Uzlop, das der Gnadenstatue vorübergehende Heimat gab und dadurch selbst zur Pilgerstätte wurde. Nun übernahm die Pfarrgemeinde Schachendorf die Wandermuttergottes, wo sie bis zur nächsten Wallfahrt beherbergt wird.
Seit dem Fall des "Eisernen Vorhangs" wird die Marienstatue nicht nur in kroatischen Gemeinden des Burgenlandes, sondern auch in jenen der Slowakei und W
estungarns weitergereicht – als lebendiges und gelebtes Zeichen der Grenzüberschreitung und des europäischen Geistes.
Die Idee, die Gnadenstatue innerhalb der kroatischen Gemeinden wandern zu lassen, stammt von Eisenstadts erstem Diözesanbischof Stephan László und besteht seit 1973, als die Wallfahrt ihr damals 50. Jubiläum feierte. Ins Leben gerufen wurde die "Kroatenwallfahrt" vor 92 Jahren vom damaligen Priester aus Großwaradorf, Martin Mersich, der die Volksgruppe aufrief, einmal jährlich nach Mariazell zu pilgern. Rund 30.000 Personen zählen sich zur Volksgruppe der Burgenlandkroaten, wobei eine große Anzahl von ihnen vor allem in Wien und in anderen Bundesländern lebt. Der Volkszählung von 2001 zufolge macht der Anteil der Burgenlandkroaten etwa 6 Prozent an der Gesamtbevölkerung des Burgenlandes aus.
Bereits zum 92. Mal fand kürzlich die gemeinsame Wallfahrt der Burgenlandkroaten sowie der in Wien, Ungarn und der Slowakei lebenden Kroaten nach Mariazell statt. Den Höhepunkt bildete die von Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics zelebrierte Festmesse, in dessen Rahmen eine während der gesamten Wallfahrt mitgetragene Kopie der Mariazeller Gnadenstatue, die sogenannte "Gütige Mutter der slawischen Völker", einen Ehrenplatz in der Basilika erhielt. Die Wandermuttergottes wurde ein Jahr in der Pfarrgemeinde Oslip/Uzlop beherbergt. Nahezu jede Pfarre der Burgenlandkroaten nahm an der Traditionswallfahrt teil.
In seiner Predigt beim Festgottesdienst in Mariazell ermutigte Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics zu einem wahrhaftigen christlichen Lebensvollzug: "Christen sollten in der Gesellschaft an ihrer aktiven Nächstenliebe, an ihrer Hilfsbereitschaft und ihrem Engagement für Wahrheit und Gerechtigkeit erkennbar sein. Die Offenheit zum Teilen, zur Solidarität mit den Armen, Schwachen, Vertriebenen und Flüchtlingen ist Wesensmerkmal für ein authentisches christliches Unterwegssein im Glauben". Sich mit dem Herzen der Not von Mitmenschen, wie sie sich aktuell an der dramatischen Flüchtlingsbewegungen zeige, zu verschließen, sich hinter Mauern und Zäunen der Gleichgültigkeit und der Undurchlässigkeit für Empathie und Solidarität zu verstecken, sei eine "Schande".
Offenheit für andere Kulturen
Dankbar und beeindruckt zeigte sich der Bischof von den vielen Einzelnen und den Pfarren im Burgenland, "die Flüchtlingen und Vertriebenen konkret helfen und sich für sie einsetzen. Ich bitte euch, helft auch weiter!" Die lebensweltliche Verwurzelung, das Heimischsein in einer Kultur- und Sprachgemeinschaft schließe die Offenheit für Andere und Fremde, die Bereitschaft zu deren Aufnahme und einer Halt gebenden Beheimatung nicht aus, sondern gerade ein, wie Bischof Zsifkovics betonte.
Die Wandermadonna wird im Zuge der "Kroatenwallfahrt" alljährlich nach Mariazell getragen und dort einer anderen kroatischen Gemeinde zugeteilt. Mehr als 6.000 Pilger kamen seit dem Sommer 2014 ins nordburgenländische Oslip/Uzlop, das der Gnadenstatue vorübergehende Heimat gab und dadurch selbst zur Pilgerstätte wurde. Nun übernahm die Pfarrgemeinde Schachendorf die Wandermuttergottes, wo sie bis zur nächsten Wallfahrt beherbergt wird.
Seit dem Fall des "Eisernen Vorhangs" wird die Marienstatue nicht nur in kroatischen Gemeinden des Burgenlandes, sondern auch in jenen der Slowakei und W
estungarns weitergereicht – als lebendiges und gelebtes Zeichen der Grenzüberschreitung und des europäischen Geistes.
Die Idee, die Gnadenstatue innerhalb der kroatischen Gemeinden wandern zu lassen, stammt von Eisenstadts erstem Diözesanbischof Stephan László und besteht seit 1973, als die Wallfahrt ihr damals 50. Jubiläum feierte. Ins Leben gerufen wurde die "Kroatenwallfahrt" vor 92 Jahren vom damaligen Priester aus Großwaradorf, Martin Mersich, der die Volksgruppe aufrief, einmal jährlich nach Mariazell zu pilgern. Rund 30.000 Personen zählen sich zur Volksgruppe der Burgenlandkroaten, wobei eine große Anzahl von ihnen vor allem in Wien und in anderen Bundesländern lebt. Der Volkszählung von 2001 zufolge macht der Anteil der Burgenlandkroaten etwa 6 Prozent an der Gesamtbevölkerung des Burgenlandes aus.