Diözese Eisenstadt schafft im ehemaligen Kloster Forchtenstein binnen kürzester Zeit zusätzliche Betreuungsmöglichkeiten für rund 20 schutzbedürftige Personen – Bischof Zsifkovics: "An der Flüchtlingsfrage entscheidet sich die Zukunft eines humanen, solidarischen Werteprojekts Europa"
Was beinahe auf den Tag genau vor 25 Jahren als spontane, unkomplizierte Hilfsaktion im ehemaligen Kloster von Forchtenstein begann, ist nun abermals Ausdruck der konkreten Solidarität der Martinsdiözese Eisenstadt für schutzsuchende Menschen auf der Flucht vor Krieg, Terror und Gewalt: Das Flüchtlingsquartier Forchtenstein der burgenländischen Caritas wurde binnen kürzester Zeit ausgebaut und erstreckt sich nach fertiggestellter Erweiterung auf rund 250 Quadratmeter im zweiten Obergeschoss des ehemaligen Klosters. Sechs zusätzliche Räume als Familienzimmer einschließlich Sanitärbereiche wurden errichtet und bieten weiteren rund 20 Personen Aufnahme und Unterkunft.
"Ein christliches Ethos und ein grundlegendes humanes Miteinander ist untrennbar verbunden mit einer solidarischen, hilfsbereiten Zuwendung zu jenen, die in Not sind und Schutz suchen. Es geht nicht um einen sich selbst überfordernden Heroismus oder einen sich selbst bespiegelnden Aktionismus, sondern um konkretes, praktisches Tun im Dienst am Nächsten", betonte Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics im Rahmen der Eröffnung des erweiterten Flüchtlingsquartiers.
Bischof: Ermutigung zu "Martinstaten"
Die kleine Diözese Eisenstadt hat bis dato Wohnraum für etwa 200 Flüchtlinge und rund 700 zusätzliche, vorübergehende Notquartiere geschaffen. "Wir sind bereit zu handeln. Gerade angesichts der nun hereinbrechenden kalten Jahreszeit und insbesondere der vielen Kinder und Familien, die durch die Schrecken von Krieg und Gewalt zur Flucht gezwungen wurden, gilt meine Hochachtung der beeindruckenden Hilfsbereitschaft so vieler Menschen in den Pfarren. Mein Appell: Werden wir im Martinsjahr der Martinstaten nicht müde und erfüllen wir das christliche Urbild des geteilten Mantels durch konkrete, praktische Schritte der Zuwendung zu Menschen in Not mit Leben", ermutigte Bischof Zsifkovics zum Engagement für Flüchtlinge.
Einzelne Menschen, nicht gesichtsloser Strom
Gerade mit Blick auf das Jubiläumsjahr "1700 Jahre hl. Martin" zeige sich die Aktualität der Martinstat des Mantelteilens im Angesicht schutzsuchender Menschen auf der Flucht. "Vergessen wir nie, dass es bei dieser Migrationsbewegung um einzelne Menschen mit je konkreten Schicksalen, Leidenserfahrungen und einer je unveräußerlichen Würde geht und nicht einfach um einen gesichtslosen, anonymen ‚Strom‘. Entmenschlichung beginnt dort, wo das Dasein eines je einzigartigen Du instrumentalisiert und zum bloßen Objekt wird", so der Diözesanbischof.
Europa: Hochburg der Humanität statt Festung oder Chaos
Zugleich machte Bischof Zsifkovics die Notwendigkeit einer europäischen Lösung der Flüchtlingsfrage klar: "An der Flüchtlingsfrage entscheidet sich die Zukunft eines humanen, solidarischen Werteprojekts Europa. Wenn Europa daran scheitert, erodiert auch seine gemeinschaftliche Wertebasis und der Anspruch, ein Friedensprojekt eines offenen, demokratischen Miteinanders auf der unverrückbaren Basis der Menschenwürde auf den Weg zu bringen, verkommt zu Makulatur. Was es braucht, ist ein Europa als Hochburg der Humanität und kein Europa als Festungsbau, ebenso wenig wie ein Europa als unorganisiertes Chaos", mahnt der Bischof.
Investitionen in Sicherheit
Zusätzlich zu der räumlichen Erweiterung des Flüchtlingsquartiers Forchtenstein wurde der Brandschutz auf den neuesten Stand gebracht. Eine neue Brandmeldeanlage sowie zahlreiche Brandschutztüren wurden eingebaut, die sowohl höchsten Sicherheitsstandards als auch den Anforderungen des Denkmalschutzes für das ehemalige Kloster entsprechen. Zudem wurden in dem neuen Wohntrakt mit den sechs zusätzlichen Räumen Sanitärzonen und erforderliche Elektroinstallationen errichtet. Die für die gesamten Umbau- und Erweiterungsarbeiten erforderlichen Kosten in der Höhe von rund 220.000 Euro werden von der Diözese Eisenstadt getragen.
Grundstein vor 25 Jahren mit spontaner Hilfsaktion
Entstanden ist das Flüchtlingsquartier Forchtenstein im Zuge einer spontanen Hilfsaktion am 1. November 1990: Damals suchten hilfsbedürftige Flüchtlinge aus dem Iran Schutz und Unterkunft, woraufhin die ehemalige Klosteranlage kurzerhand zur Herberge adaptiert wurde. Seither haben zahlreiche Menschen in Not, in erster Linie Familien und Kinder aus Krisen- und Kriegsregionen, Unterkunft und Aufnahme im Caritas Flüchtlingsquartier Forchtenstein erhalten.
Was beinahe auf den Tag genau vor 25 Jahren als spontane, unkomplizierte Hilfsaktion im ehemaligen Kloster von Forchtenstein begann, ist nun abermals Ausdruck der konkreten Solidarität der Martinsdiözese Eisenstadt für schutzsuchende Menschen auf der Flucht vor Krieg, Terror und Gewalt: Das Flüchtlingsquartier Forchtenstein der burgenländischen Caritas wurde binnen kürzester Zeit ausgebaut und erstreckt sich nach fertiggestellter Erweiterung auf rund 250 Quadratmeter im zweiten Obergeschoss des ehemaligen Klosters. Sechs zusätzliche Räume als Familienzimmer einschließlich Sanitärbereiche wurden errichtet und bieten weiteren rund 20 Personen Aufnahme und Unterkunft.
"Ein christliches Ethos und ein grundlegendes humanes Miteinander ist untrennbar verbunden mit einer solidarischen, hilfsbereiten Zuwendung zu jenen, die in Not sind und Schutz suchen. Es geht nicht um einen sich selbst überfordernden Heroismus oder einen sich selbst bespiegelnden Aktionismus, sondern um konkretes, praktisches Tun im Dienst am Nächsten", betonte Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics im Rahmen der Eröffnung des erweiterten Flüchtlingsquartiers.
Bischof: Ermutigung zu "Martinstaten"
Die kleine Diözese Eisenstadt hat bis dato Wohnraum für etwa 200 Flüchtlinge und rund 700 zusätzliche, vorübergehende Notquartiere geschaffen. "Wir sind bereit zu handeln. Gerade angesichts der nun hereinbrechenden kalten Jahreszeit und insbesondere der vielen Kinder und Familien, die durch die Schrecken von Krieg und Gewalt zur Flucht gezwungen wurden, gilt meine Hochachtung der beeindruckenden Hilfsbereitschaft so vieler Menschen in den Pfarren. Mein Appell: Werden wir im Martinsjahr der Martinstaten nicht müde und erfüllen wir das christliche Urbild des geteilten Mantels durch konkrete, praktische Schritte der Zuwendung zu Menschen in Not mit Leben", ermutigte Bischof Zsifkovics zum Engagement für Flüchtlinge.
Einzelne Menschen, nicht gesichtsloser Strom
Gerade mit Blick auf das Jubiläumsjahr "1700 Jahre hl. Martin" zeige sich die Aktualität der Martinstat des Mantelteilens im Angesicht schutzsuchender Menschen auf der Flucht. "Vergessen wir nie, dass es bei dieser Migrationsbewegung um einzelne Menschen mit je konkreten Schicksalen, Leidenserfahrungen und einer je unveräußerlichen Würde geht und nicht einfach um einen gesichtslosen, anonymen ‚Strom‘. Entmenschlichung beginnt dort, wo das Dasein eines je einzigartigen Du instrumentalisiert und zum bloßen Objekt wird", so der Diözesanbischof.
Europa: Hochburg der Humanität statt Festung oder Chaos
Zugleich machte Bischof Zsifkovics die Notwendigkeit einer europäischen Lösung der Flüchtlingsfrage klar: "An der Flüchtlingsfrage entscheidet sich die Zukunft eines humanen, solidarischen Werteprojekts Europa. Wenn Europa daran scheitert, erodiert auch seine gemeinschaftliche Wertebasis und der Anspruch, ein Friedensprojekt eines offenen, demokratischen Miteinanders auf der unverrückbaren Basis der Menschenwürde auf den Weg zu bringen, verkommt zu Makulatur. Was es braucht, ist ein Europa als Hochburg der Humanität und kein Europa als Festungsbau, ebenso wenig wie ein Europa als unorganisiertes Chaos", mahnt der Bischof.
Investitionen in Sicherheit
Zusätzlich zu der räumlichen Erweiterung des Flüchtlingsquartiers Forchtenstein wurde der Brandschutz auf den neuesten Stand gebracht. Eine neue Brandmeldeanlage sowie zahlreiche Brandschutztüren wurden eingebaut, die sowohl höchsten Sicherheitsstandards als auch den Anforderungen des Denkmalschutzes für das ehemalige Kloster entsprechen. Zudem wurden in dem neuen Wohntrakt mit den sechs zusätzlichen Räumen Sanitärzonen und erforderliche Elektroinstallationen errichtet. Die für die gesamten Umbau- und Erweiterungsarbeiten erforderlichen Kosten in der Höhe von rund 220.000 Euro werden von der Diözese Eisenstadt getragen.
Grundstein vor 25 Jahren mit spontaner Hilfsaktion
Entstanden ist das Flüchtlingsquartier Forchtenstein im Zuge einer spontanen Hilfsaktion am 1. November 1990: Damals suchten hilfsbedürftige Flüchtlinge aus dem Iran Schutz und Unterkunft, woraufhin die ehemalige Klosteranlage kurzerhand zur Herberge adaptiert wurde. Seither haben zahlreiche Menschen in Not, in erster Linie Familien und Kinder aus Krisen- und Kriegsregionen, Unterkunft und Aufnahme im Caritas Flüchtlingsquartier Forchtenstein erhalten.