Europabischof der Österreichischen Bischofskonferenz, Ädigidus J. Zsifkovics: "Europa darf nicht zulassen, dass das Gift des Terrorismus an unserer Zivilisation Wirkung zeigt"
In einer ersten Stellungnahme nach den verheerenden Terroranschlägen in Paris mit mindestens 127 Toten zeigte sich der Europabischof der Österreichischen Bischofskonferenz, Ägidius Zsifkovics, zutiefst erschüttert. Er hatte erst Ende Oktober an der Vollversammlung der Vertreter der europäischen Bischofskonferenzen in Paris teilgenommen.
Im Gebet bei den Opfern
"Mein Gebet gilt den Opfern dieses barbarischen Anschlags, mein ganzes Mitgefühl ihren Angehörigen", so der Eisenstädter Bischof. Er appelliert aber auch an die europäische Politik, die Ereignisse "zum schmerzhaften Anlass zu nehmen, sich noch entschiedener den gesamteuropäischen Herausforderungen dieser Zeit zu stellen. Zsifkovics wörtlich: "Der Tod dieser Menschen darf nicht umsonst gewesen sein. Wer auch immer hinter den Anschlägen steckt: Europa darf nicht zulassen, dass das Gift des Terrorismus, des Extremismus und der Gewalt an unserer Zivilisation Wirkung zeigt." Vielmehr müssten die EU-Staaten "nun eng zusammenstehen, um Europa als Raum der Sicherheit, der Freiheit und des Rechts zu verteidigen."
Grundsätze des Humanismus dürfen nicht wanken
Dazu gehöre jedoch unabdingbar und wesenhaft, weiterhin den "tragenden Werten und Grundsätzen eines christlich-jüdisch-antiken Humanismus treu" zu bleiben und nicht "in die Schockstarre innerer und äußerer Abschottung und in Festungsmentalität zu verfallen. Angst ist der schlechteste aller Ratgeber und genau das, was Terroristen zu allen Zeiten bezwecken. Lassen wir uns unser Grundwasser nicht vergiften und gehen wir weiter den zivilisatorischen Weg der Humanität!", so Zsifkovics in Hinblick auf die Phänomene der Massenmigration als einer der zentralen Herausforderungen der Gegenwart.