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Generalvikar Martin Korpitsch feiert 60er: "Brückenbauer in der Martinsdiözese, Schrittmacher im Dialog der Herzen"

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© Diözese Eisenstadt/Gossmann
"Seine Offenheit und Leutseligkeit im unkomplizierten Zugehen auf die Menschen, sein seismografisches Gespür für deren Hoffnungen und Ängste, sein unermüdliches Arbeiten im Garten des Herrn macht Martin Korpitsch zu einer der ganz großen Gestaltungskräfte des neuen pastoralen Wegs der Diözese Eisenstadt", so Bischof Zsifkovics über Generalvikar Martin Korpitsch, der am 23. April seinen 60. Geburtstag feiert

Als "Brückenbauer, Pionier und Leuchtturm der Martinsdiözese" würdigt Bischof Ägidius J. Zsifkovics Generalvikar Martin Korpitsch, der am 23. April seinen 60. Geburtstag feiert. Zeit zum Feiern nimmt sich der stets umtriebige Generalvikar, der wie kaum ein anderer nicht nur das Ohr unmittelbar am Herzschlag der Diözese hat, sondern dessen Sauerstoffversorgung tagtäglich und tatkräftigst unterstützt, freilich keine. "Er ist ein Meister, Brücken der Verständigung zu bauen, und wird gerade mit seiner bodenständigen, bescheidenen Art selbst zu einem spirituellen Leuchtturm der ‚Martinstaten’, die christliche Nächstenliebe und liebendes Füreinander im ganz Alltäglichen, Konkreten und scheinbar Unscheinbaren verwirklichen", so der Bischof.

Martin Korpitsch, der Pastorale Weg "in Fleisch und Blut"
Seit 1. September 2013 ist Martin Korpitsch Generalvikar der Diözese Eisenstadt und fungiert somit als Stellvertreter des Dözesanbischofs sowie an der Spitze der diözesanen Verwaltung. Für Bischof Zsifkovics sei die damalige Ernennung, die er aus einem "intensiven Hineinhörens in die Anliegen und Bedürfnisse der Diözese" getroffen habe, eine "der ganz wichtigen Weichenstellungen" für die Arbeit an der Zukunftsausrichtung der Diözese gewesen. "Der neue Pastorale Weg der Diözese, der die Herzmitte des Evangeliums auf der Höhe unserer Zeit ausbuchstabieren und in der Eröffnung lebensweltlich breit verankerter Verantwortungs-, Mitwirkungs- und Mitbestimmungsräume lebendig werden lassen möchte, hat in der Person des Martin Korpitsch sozusagen Fleisch und Blut angenommen."

"Schrittmacher für den Dialog der Herzen"
Was Korpitsch zu dem "Fleisch und Blut gewordenen neuen Pastoralen Weg" mache, sei wesentlich auf dessen Verbundenheit mit den Menschen und Gestaltungskraft im Eröffnen von Begegnungsräumen zurückzuführen: "Wir sind stolz einen Generalvikar zu haben, der ein echter Schrittmacher für den Dialog der Herzen ist. Seine Offenheit und Leutseligkeit im unkomplizierten Zugehen auf die Menschen, sein seismografisches Gespür für deren Hoffnungen und Ängste, sein unermüdliches Arbeiten im Garten des Herrn macht Martin Korpitsch zu einer der ganz großen Gestaltungskräfte des neuen pastoralen Wegs der Diözese Eisenstadt", würdigt der Bischof den Generalvikar.

Große Verdienste um Vorbereitung für Papstbesuch
Martin Korpitsch wurde am 23. April 1956 in Graz geboren, aufgewachsen ist er in seiner Heimatpfarre Mogersdorf. 1974 tritt er in das Bischöfliche Priesterseminar der Diözese Eisenstadt ein und beginnt seine theologischen Studien an der Universität Wien, die er 1982 mit der Sponsion zum Magister abschließen kann. Am 29. Juni 1980 wird Korpitsch im Martinsdom vom damaligen Eisenstädter Diözesanbischof Stefan László zum Priester der Diözese geweiht, seine erste Tätigkeit ist die eines Kaplans in der Dom- und Stadtpfarre Eisenstadt. Von 1981 bis 1987 fungierte er als Bischöflicher Sekretär von Bischof László, anschließend war er als Sekretär des Bischöflichen Ordinariats wesentlich für die Vorbereitungsarbeiten des Pastoralbesuchs von Papst Johannes Paul II. in der Martinsdiözese Burgenland verantwortlich.

Als Brückenbauer und "Schrittmacher im Dialog der Herzen" konnte sich Korpitsch auch in seiner Zeit als Pfarrmoderator und Pfarrer in Schützen am Gebirge (1988 bis 1995) und Donnerskirchen (1989 bis 1995) auszeichnen. Zehn Jahre lang, von 1995 bis 2005, war er Stadtpfarrer von Pinkafeld und kirchlicher Assistent der Franziskusgemeinschaft in Pinkafeld, bis 2011 war er geistlicher Assistent und Mitglied des Kuratoriums der Caritas.

Gesprächskonzert von "himmel&haydn" für den Generalvikar
Martin Korpitsch, der 1999 zum Bischöflichen Geistlichen Rat ernannt wurde, wirkte von 2000 bis 2005 als Dechant des Dekanats Pinkafeld und ab 1. September 2005 als Probst- und Stadtpfarrer von Eisenstadt-Oberberg sowie als Stadtpfarrer von Eisenstadt-Kleinhöflein. Er gehört zu den großen Förderern der Initiative "himmel &haydn", die den Generalvikar mit einem "Gesprächskonzert" unter dem Titel "Und eine neue Welt..." (aus J. Haydn: "Die Schöpfung") am Sonntag, dem 10. April 2016, um 18 Uhr in der Haydnkirche Eisenstadt würdigt. "Dieses Gesprächskonzert möchte den Menschen, Priester und Musikfreund Martin Korpitsch vorstellen und dazu soll Musik erklingen, die in einem ganz besonderen Bezug zu ihm steht: sei es durch die Komponisten, sei es durch die ausführenden Künstlerinnen und Künstler, sei es durch die Stücke selbst, die dem weltumspannenden Sendungsbewusstsein, das alle Tätigkeiten von Martin Korpitsch umspannt, den klanglichen Rahmen gibt", so Gerhard Krammer, künstlerischer Leiter von "himmel&haydn", zum Programm mit Musik von Joseph Haydn, Johann Sebastian Bach, zeitgenössischer Musik sowie Weltmusik aus Indonesien. Der Reinerlös aus dem Gesprächskonzert kommt einem karitativen Projekt zugute, das dem Generalvikar am Herzen liege.

Motor für zeitgemäße Seelsorge
Der Träger des Ehrenzeichens des Landes Burgenland wurde am 8. Mai 2013 zum Generalvikar der Diözese Eisenstadt ernannt, eine Ernennung, die mit 1. September 2013 wirksam wurde. Als solcher ist Martin Korpitsch einer der wesentlichen Pioniere auf dem Weg der Neuausrichtung der diözesanen Seelsorgeräume, der Vernetzung spiritueller Gemeinschaften in der Stärkung von Partizipation, Eigenverantwortung und Mitbestimmung – eben ein "Brückenbauer in der Martinsdiözese, ein Schrittmacher im Dialog der Herzen", wie es Bischof Zsifkovics auf den Punkt bringt.

Diözese als Drehkreuz des europäischen Dialogs: Bischof Zsifkovics empfängt Kroatiens Außenminister

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Ein charmantes burgenlandkroatisches Empfangskomitee
begrüßt Kroatiens Außenminister. Links im Bild: die
kroatische Botschafterin in Österreich Dr. Vesna Cvjetković
© Diözese Eisenstadt/Gossmann
Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics, ranghöchster Minderheitenvertreter der Republik Österreich, und Kroatiens Außenminister Miro Kovač bekräftigen die enge Freundschaft zwischen dem Burgenland und Kroatien, die herausragende Bedeutung von Minderheitenrechten als gesellschaftspolitischer Gradmesser und die Unerlässlichkeit des Dialogs für ein prosperierendes Miteinander – Neue Verständigungsebene soll Turbo in die burgenländisch-kroatischen Beziehungen bringen – Kroatischer Außenminister dankt Bischof und Diözese für ihre Verdienste um die Volksgruppe der Burgenlandkroaten.

Die Diözese Eisenstadt liegt nicht nur geographisch in der Herzmitte Europas, sie positioniert sich dank engagierter Initiativen von Bischof Ägidius J. Zsifkovics, europäische Netzwerke und Brücken der Begegnung aufzubauen und zu festigen, als Drehkreuz des europäischen Dialogs: So konnte der Diözesanbischof, der protokollarisch der ranghöchste Minderheitenvertreter der Republik Österreich ist, am Donnerstagnachmittag eine hochrangige Delegation der Republik Kroatien mit Außenminister Miro Kovač an der Spitze in Eisenstadt begrüßen. Kovač würdigte ausdrücklich die von der Diözese Eisenstadt gelebte Förderung gesellschaftlicher Pluralität sowie deren Selbst- und Mitbestimmungsräume für Minderheiten wie der Burgenlandkroaten als "vorbildhaft für ganz Europa".

Außenminister würdigt burgenlandkroatischen "Fingerabdruck"
"Für die Identität der Burgenlandkroaten ist sowohl die lebendige Verbindung zum Herkunftsland als auch die Möglichkeit, den eigenen kulturellen, sprachlichen und lebensweltlichen Fingerabdruck entfalten und in der Teilhabe an der Gesamtgesellschaft zum Ausdruck bringen zu können, ganz entscheidend. Die für alle Minderheiten offene Hand der Diözese Eisenstadt hat auch einen starken burgenlandkroatischen Fingerabdruck. In Bischof Zsifkovics und seinem Bemühen um ein geschwisterliches Miteinander der Kulturen bei gleichzeitiger Würdigung der Unverwechselbarkeit eines jeden Kulturkreises haben wir nicht nur einen starken Partner, sondern vor allem einen guten Freund", würdigte Außenminister Kovač den Weg der Diözese Eisenstadt. Ausdrücklich dankte der Außenminister im Namen der Republik Kroatien Bischof Zsifkovics "für alles, was Sie und die Kirche für die kroatische Volksgruppe getan haben und weiterhin tun."

Bischof: Kirche und Glaube als Garant des Erhalts, der Entwicklung und des Fortbestands der Volksgruppe
Für Bischof Zsifkovics, der selbst Burgenlandkroate in der 18. Generation ist und den kroatischen Außenminister mit besonderen Zahlen, Daten und Fakten der kroatischen Volksgruppe im Burgenland vertraut machte, sind Minderheitenfragen alles andere als bloße Randfragen: "Die Frage des Umgangs mit Minderheiten ist ein wesentlicher Gradmesser für jede offene, demokratische und pluralistische Gesellschaft. Die Fähigkeit und Bereitschaft, die Vielfalt unserer Gesellschaft, wie sie gerade durch unterschiedliche Minderheiten in ihren kulturellen, sprachlichen oder auch religiös-spirituellen Spezifika manifest werden, nicht bloß zu dulden, sondern als Bereicherung und Chance, als Horizonterweiterung und Perspektivenöffnung zu verstehen, halte ich für eine der zentralen Zukunftsfragen", betonte der Bischof im Vier-Augen-Gespräch mit dem kroatischen Außenminister. "Eines muss uns aber auch klar sein", so der Bischof: "Ohne die Rolle des Glaubens und ohne die Kirche gäbe es heute kein gelebtes Burgenlandkroatentum in der mittlerweile bereits 19. Generation. Kirche und Glaube sind der Kitt, der die Volksgruppe 500 Jahre lang fern der ursprünglichen Heimat zusammengehalten hat. Und eine Diözese, deren Bischöfe immer das Wohl der Volksgruppe im Auge hatten. Das schaffen weder Regierungen noch politische Programme noch private Vereine."

Dialogisches Drehkreuz wird auf Dauer eingerichtet
Bischof und Minister bekräftigten die Fortführung einer starken Zusammenarbeit zwischen dem pannonischen und dem kroatischen Raum, eine Fortführung der aktiven Förderung der kroatischen Kultur sowie eine Fortführung der dialogischen Brücke zwischen Zagreb und Eisenstadt im Zentrum der europäischen Integration. "Das Burgenland ist auch hier eine Brücke, für die Burgenlandkroaten untereinander, aber auch grenzüberschreitend in Richtung Ungarn und Slowakei unter dem gemeinsamen Dach der EU – daher müssen wir unsere Kontakte intensivieren!", so Bischof Zsifkovics. Eine wichtige Rolle als Mit-Kommunikator und Multiplikator dieses Drehkreuzes des Dialogs wird dabei auch der in der Diözese Eisenstadt für die kroatische Volksgruppe zuständige Bischofsvikar und Leiter der Kroatischen Sektion, P. Stefan Vukits, spielen. Bereits in der Vergangenheit spielte die Kroatische Sektion der Diözese Eisenstadt eine tragende Rolle bei der grenzüberschreitenden Unterstützung der kroatischen Volksgruppe, etwa durch infrastrukturelle Hilfestellung oder durch Serviceangebote im Bereich der Kirchenzeitungen, liturgischer Schriften oder bei der regelmäßigen gemeinsamen Kroatenwallfahrt. Systematisch aufgebaut wurde hier ein Verantwortungsbereich, den Ägidius Zsifkovics viele Jahre lang selbst mit Leben erfüllt hat und dem er sich freilich als Diözesanbischof im besonderen Maße verpflichtet fühlt, wie er bereits im Rahmen seiner – naturgemäß vielsprachigen, die kulturellen Vielfalt des Burgenlandes spiegelnden – Bischofsweihe im Jahr 2010 und immer wieder danach bekräftigte. Der heute dritte Bischof der Diözese Eisenstadt war übrigens nicht nur jahrelanger Leiter des Referats für pastorale Belange der kroatischen Volksteils im Burgenland, sondern auch Chefredakteur der kroatischen Kirchenzeitung "Glasnik" und Mitglied des kroatischen Volksgruppenbeirats.

Zsifkovics: "Neue Dimension der Verständigung"
Bischof Zsifkovics, protokollarisch höchstrangiger Minderheitenvertreter der Republik Österreich: "Ich fühle mich für alle Menschen der kroatischen Volksgruppe zuständig, auch für jene außerhalb des burgenländischen Raums. Schon lange wünsche ich mir einen ständigen, gleichsam institutionell verankerten verantwortungsvollen Dialog verlässlicher und starker Partner im Zeichen des Kroatentums. Mit der nun erfolgten Schaffung einer direkten bilateralen Gesprächs- und Handlungsebene zwischen mir und den Verantwortlichen im kroatischen Außenministerium, im Kultus- und Kulturministerium, sind die Weichen für starke Synergien gestellt. Ich bin glücklich über diese neue Dimension der Verständigung!" Bischof und Minister gaben mit ihrem Arbeitstreffen definitiv den Startschuss für eine vertiefte Zusammenarbeit auf bischöflich-ministerieller Ebene, die auch konkrete Hilfestellungen für die kroatische Volksgruppe in Österreich umfassen soll. So gab Bischof Zsifkovics Außenminister Kovač gleich die dringende Bitte mit auf den Weg, in der kroatischen Öffentlichkeit und in den Medien für eine stärkere Bewusstmachung der kroatischen Volksgruppe im pannonischen Raum einzutreten. Die in enger Zusammenarbeit mit Bischof Zsifkovics bisher stattgefundenen Übertragungen burgenlandkroatischer Gottesdienstfeiern durch das kroatische Nationalfernsehen sind als erster Ansatz zu solch einer dringenden Bewusstseinsbildung zu sehen. Ein erstes Highlight dazu: Geschätzte 7 bis 10 Millionen SeherInnen und HörerInnen waren das Publikum einer kroatien- und weltweiten TV- und Radioübertragung, mit der der kroatische Nationalsender HRT im Mai 2015 die Firmung von 42 Jugendlichen aus dem kroatischen Dekanat Großwarasdorf durch Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics begleitete.

Weitere Themen in breiter Runde erörtert
Neben der Schaffung dieses dialogischen Drehkreuzes zwischen Eisenstadt und Zagreb und der Erörterung allgemeiner Minderheitenrechte und des Minderheitenschutzes stand freilich auch die Flüchtlingskrise, das Flüchtlingshilfsprogramm der Diözese Eisenstadt und das Friedens- und Integrationsprojekt Europa mit seinen gegenwärtigen Herausforderungen auf der Tagesordnung des Treffens. Themen, die im Anschluss an das Vier-Augen-Gespräch auch im breiteren Rahmen der Delegationen der Republik Kroatien und der Diözese Eisenstadt besprochen wurden: Assistenzministerin Maja Bakran Marcich, Kabinettschef Zdeslav Perković, die kroatische Botschafterin in Österreich Dr. Vesna Cvjetković, Pressesprecherin Alenka Zelić, Abteilungsleiter Antun Buklijaš, Gesandter Silvio Kus sowie Botschaftssekretär Domagoj Marić sowie von Seite der Diözese P. Stefan Vukits OMV und Željko Odobašić, Dechant und Pfarrer von Trausdorf, bildeten eine inspirierte Gesprächsrunde.

Ein weiteres Arbeitsgespräch von Bischof Zsifkovics mit Außenminister Kovač und anderen Ministern in Zagreb ist bereits vereinbart.

Das Kreuz teilen für die Einheit: Kreuzreliquie aus Eisenstadt als dauerhafte Gabe an Orthodoxe Kirche

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Gemeinsam an der Einheit der Christen tragen:
Abt Maximilian Heim, Metropolit Arsenios Kardamakis
und Bischof Ägidius Zsifkovics mit der großen Kreuzreliquie
aus Stift Heiligenkreuz auf dem Weg in die Metropolis von Austria
© Dominik Orieschnig
Eisenstadts Bischof Ägidius Zsifkovics und Heiligenkreuzer Abt Maximilian Heim stiften anlässlich der feierlichen Übertragung der großen Kreuzreliquie des Stiftes Heiligenkreuz in die griechisch-orthodoxe Dreifaltigkeitskathedrale in Wien der Bischofskirche des Metropoliten von Austria eine zweite Kreuzreliquie zum dauerhaften Verbleib – Bischof Zsifkovics: „Als notwendiges Hoffnungszeichen, dass wir irgendwann als Christen wieder in voller Gemeinschaft vor dem Kreuz und vor dem Auferstandenen stehen werden.“



Eisenstadt / Stift Heiligenkreuz / Wien – Was bedeutet es, ein Stück des Holzes vom Kreuz Christi in eine Kirche zu bringen? Sehr viel für gläubige Menschen, die das Kreuz als Symbol der Überwindung des Todes durch die Erlösungstat Jesu verehren. Noch mehr bedeutet es, wenn die Reliquie aus einer katholischen Kirche in ein orthodoxes Gotteshaus gebracht wird. Denn damit wird starke Symbolik entfaltet, die den größten Wunsch Jesu im Hier und Jetzt vergegenwärtigt: die Einheit aller Christen, die Liebe aller Menschen zueinander.

Bischof Zsifkovics: „Gemeinsamer Blick auf das Kreuz Christi ist das einende Band unserer beiden Kirchen“
Bischof Zsifkovics zeigte sich bei der Überreichung der kleinen Kreuzreliquie aus der Diözese Eisenstadt  davon überzeugt, dass es das Kreuz als Ursprung und Zukunft sei, „das letztlich alle historischen Spaltungen zwischen katholischer und orthodoxer Kirche überwinden wird“. Die Übergabe erfolgte im Anschluss an die von hunderten Menschen begleitete feierliche Übertragung der großen Kreuzreliquie des Stiftes Heiligenkreuz in die Bischofskirche des Metropoliten von Austria, an der Zsifkovics als offizieller Vertreter der Österreichischen Bischofskonferenz teilnahm. Dabei gelte es aber nicht nur, „ein Stück des Kreuzesholzes zu teilen, sondern auch, das Kreuz gemeinsam zu tragen“, so Zsifkovics. Die Tatsache, dass Abt Maximilian und Metropolit Arsenios gemeinsam das große, äußerst schwere Reliquiar vom Heiligenkreuzer Hof in der Wiener Innenstadt zur bis auf den letzten Platz gefüllten Dreifaltigkeitskathedrale am Fleischmarkt, wo die Schenkung in Gegenwart zahlreicher Mönche aus dem Stift Heiligenkreuz sowie orthodoxer Geistlicher stattfand, getragen haben, sei für Zsifkovics ein starkes Symbol dafür, dass „der gemeinsame Blick auf das Kreuz Christi und das Leid der Menschheit ebenso wie das gemeinsame Tragen dieses Kreuzes in den vielen Herausforderungen der heutigen Zeit das einende Band unserer beiden Kirchen ist.“

Zum Video: www.martinsfest.at

Gemeinsam dem Gekreuzigten und dem Auferstandenen begegnen
Im Gespräch mit dem Medienbüro der Diözese Eisenstadt findet Zsifkovics sehr direkte Worte: „Wir vergessen gerne, dass die Apostel Petrus und Andreas leibliche Brüder waren – Brüder, die später durch kirchenpolitische Entwicklungen zu Schlüsselgestalten zweier bis heute getrennter christlicher Kirchen wurden. Aus der Sicht Jesu muss es fast schizophren wirken, dass wir als Christen heute gespalten sind – als ob der Kern seiner universalen Botschaft, seines Kreuzestodes und seiner Auferstehung aufteilbar und theologisch verhandelbar wäre. Petrus und Andreas standen wohl beide auf Golgatha. Und beiden begegnete der Auferstandene. Deshalb war es für Abt Maximilian und mich von essentieller Bedeutung, die Kreuzesreliquie aus der katholischen Diözese Eisenstadt unseren orthodoxen Geschwistern zu geben. Als Hoffnungszeichen, dass irgendwann alle Christen wieder in voller Mahlsgemeinschaft gemeinsam vor dem Kreuz und vor dem Auferstandenen stehen werden.“

Abt Maximilian Heim: „Große ökumenische Strahlkraft“
Bereits am Beginn der feierlichen Prozession, mit der die große Kreuzreliquie des Stiftes Heiligenkreuz in die griechisch-orthodoxe Dreifaltigkeitskathedrale getragen wurde, hatte Abt Maximilian Heim betont, „dass die Kreuzreliquie überall dort sein darf, wo Menschen das Kreuz verehren“. Die Reliquie aus Heiligenkreuz sei bereits in der Vergangenheit „an verschiedene Orte gewandert, doch nun erstmalig in eine orthodoxe Kirche“, so der Abt, der die vorübergehende Übertragung als einen Akt großer ökumenischer Strahlkraft wertet. Während das große Heiligenkreuzer Reliquiar nach dem orthodoxen Fest der Kreuzerhöhung in wenigen Tagen wieder zurück in seine Heimat gebracht werden wird, ist nun mit dem dauerhaften Verbleib der kleinen Eisenstädter Kreuzreliquie in der traditionsreichsten und mit der Geschichte Österreichs am stärksten verbundenen orthodoxen Kirche des Landes „eine besondere Manifestation dieser ökumenischen Strahlkraft“ gegeben, so Abt Heim und Bischof Zsifkovics.

Metropolit Arsenios: „Du liebst es zu teilen – der heilige Martin wäre zufrieden“
Der Metropolit von Austria und Vorsitzende der Orthodoxen Bischofskonferenz in Österreich war völlig überrascht, als Bischof und Abt ihm die kostbare kleine Reliquie in der randvollen Dreifaltigkeitskathedrale überreichten. In einer spontanen Rede bedankte sich der sichtlich gerührte Metropolit bei den Stiftern.  Dabei ließ er es sich nicht nehmen, Bischof Zsifkovics erneut für die Stiftung des Grundstücks für das erste orthodoxe Kloster Österreichs zu danken, das sich mittlerweile in der heißen Phase der nötigen landesbehördlichen Verfahren für den Bau befindet. Der Metropolit wörtlich zu Bischof Zsifkovics: „Du bist der Bischof, der Vater einer Martinsdiözese, und du liebst es, zu teilen. Ich denke der heilige Martin ist froh und zufrieden mit dir, weil du gern teilst.“

Zum Video: www.martinsfest.at

Ökumenisches „Kräftedreieck“ Eisenstadt–Wien–Heiligenkreuz
Erst Mitte Februar waren die drei Geistlichen einander im Stift Heiligenkreuz begegnet, als Abt Maximilian Heim die Gastgeberrolle bei der von Bischof Zsifkovics als COMECE- Beauftragter geleiteten internationalen Konferenz von mehr als einem Dutzend Bischöfen zum Thema Flucht, Migration und Integration einnahm. „Die Flüchtlingskrise ist ein Kreuz – für die Menschen in Bedrängnis, für die herausgeforderten Länder Europas und die um internationale Solidarität ringende Europäische Union. Über dieses leidvolle Thema müssen wir Bischöfe an einem Ort des Kreuzes sprechen und beten!“ – mit diesem Satz eröffnete Bischof Zsifkovics damals die Konferenz, bei der auch Metropolit Arsenios über die Flüchtlingssituation in Griechenland und das Hilfsprogramm der Orthodoxen Kirche referierte. Mit der nun gestifteten Kreuzreliquie erhält das – wie Bischof Zsifkovics es nennt – „ökumenische Kräftedreieck“ Eisenstadt-Stift Heiligenkreuz-Metropolis von Austria ein weiteres, besonders kostbares Zeichen einer herbeigesehnten Einheit von katholischer und orthodoxer Kirche.

Weiterführende Links:
www.martinsfest.at
www.metropolisvonaustria.at
www.stift-heiligenkreuz.org

Die kleine Kreuzreliquie aus der Diözese Eisenstadt findet ein neues ständiges Zuhause in der Bischofskirche des Metropoliten von Austria – als starkes Hoffnungszeichen für die Einheit der Christen © Dominik Orieschnig


Vivat Moz@rt am 10. April: Klein, aber oho!

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2016 ist ein Mozart-Jahr. Aus diesem Anlass begibt sich die Dommusik St. Martin in die Spuren des bedeutendsten österreichischen Komponisten.

Nach dem Eröffnungsgottesdienst zu Mozarts Geburtstag im Jänner und den Folgeterminen im Februar und März gibt es am kommenden Sonntag, 10. April, 19 Uhr, den nächsten Termin von Vivat Moz@rt.

Auf dem Programm stehen Mozarts Kleine Credo-Messe und eine Kirchensonate sowie das "Regina coeli" von Leopold Gassmann, einem Wegbereiter der Wiener Klassik, von dem in den diesjährigen Haydn-Festspielen noch zu hören sein wird.

Mozarts Kleine Credo-Messe gilt als echter Leckerbissen für Musikfreunde, das Bonmot "Klein, aber oho" ist hier ohne Übertreibung zutreffend. In Besetzung und Dauer als kurzweilige Missa brevis verfasst, bildet die Komposition ein Feuerwerk musikantischer Originalität und Brillanz. An die Sänger und Instrumentalisten stellt die Kleine Credo-Messe relativ hohe Ansprüche - entsprechend selten scheint sie in den Kirchenmusikprogrammen auf.

Im Jahresprogramm Vivat Moz@rt ist eine repräsentative Auswahl von Mozarts geistlicher Musik zu erleben. Das detaillierte Programm finden Sie hier.

Die Gottesdienstmusiken finden im Martinsdom statt, meist zu Abendterminen, um auch Interessierte von außerhalb Eisenstadts damit anzusprechen. Die musikalischen Ausführungen sind im vorderen Dombereich platziert, so dass sie nicht nur gut gehört, sondern auch gut gesehen werden können.


Sonntag, 10. April, 19 Uhr, Martinsdom: W. A. Mozart, Kleine Credo-Messe KV 192

Sonderausstellung im Diözesanmuseum: "Die Welt braucht mehr Martinus"

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Das Diözesanmuseum Eisenstadt widmet sich heuer in einer Sonderausstellung, die vom 28. April bis 11. November 2016 zu sehen sein wird, ganz dem pannonischen Heiligen und großen Europäer, dem Bischof Martin von Tours 

"Die Welt braucht mehr Martinus" ist der ermutigende Appell der Diözese Eisenstadt im Martinsjahr, dem Jubiläumsjahr "1.700 Jahre heiliger Martin", das mit dem von Papst Franziskus ausgerufenen Heiligen Jahr der Barmherzigkeit zusammenfällt. Das Diözesanmuseum im Franziskanerkloster in Eisenstadt greift dieses Zusammenfallen auf und widmet seine kommende Sonderausstellung gemäß dem Motto "Die Welt braucht mehr Martinus" ganz dem burgenländischen Landes- und Diözesanpatron, dem heiligen Martin. Gerade im Burgenland steht dieses Jahr somit ganz im Zeichen des großen Europäers und Heiligen, der mit seiner Mantelteilung einen wegweisenden, an Aktualität nie einbüßenden Akt der Barmherzigkeit gesetzt hat. Die Ausstellung wird am Mittwoch, 27. April 2016, um 18 Uhr in der Franziskanerkirche durch Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics eröffnet und ist vom 28. April bis 11. November 2016 zu sehen.

Vielzahl von Exponaten aus den Martinspfarren
Neben zahlreichen Veranstaltungen der Diözese und des Landes zeigt das Diözesanmuseum in einer Sonderausstellung eine große Auswahl an Martinsdarstellungen aus dem Burgenland. Jede Martinspfarre wurde aufgerufen, ein Exponat für diese Ausstellung zur Verfügung zu stellen.
Martin war einer, der Grenzen überschritten hat: Als Zeichen der Verbundenheit mit den Nachbardiözesen konnte das Team des Museums unter der Leitung von Bernhard Weinhäusel Leihgaben aus Győr, Szombathely, Pannonhalma und Bratislava nach Eisenstadt bringen. Neben dem Martinsbrauchtum und der Biographie dieses Heiligen zeigt die Ausstellung auch Interessantes über seine Bestellung zum Landespatron des Burgenlandes, etwa mit Dokumenten aus dem Burgenländischen Landesarchiv.

Römischer Votivaltar und noch nie gezeigte Zusammenstellung barocker Kunst
Neben mittelalterlichen Schriftstücken aus Györ ist ein Highlight der Ausstellung ein römischer Votivaltar aus Potzneusiedl. Gotische Bildtafeln mit Darstellungen des Heiligen und eine noch nie zu sehende Zusammenstellung an barocker Goldschmiedekunst aus unseren Nachbardiözesen, der Diözese Eisenstadt sowie moderne Martinsdarstellungen bieten interessante Einblicke in die pannonische Kunstszene der Vergangenheit und Gegenwart.
Neben dem Hauptausstellungsthema wird auch ein Schwerpunkt auf zwei berühmte Musiker gesetzt: Gregor Joseph Werner und Johann Nepomuk Fux – der Vorgänger und Nachfolger von Joseph Haydn am Hof des Fürsten Esterházy in Eisenstadt.

Die Ausstellung öffnet am 28. April und dauert bis 11. November 2016. Für Gruppen und Schulklassen werden zielorientierte Führungen angeboten. Das Museum hat jeweils von Mi – Sa von 10 – 13 Uhr und von 14 – 17 Uhr geöffnet, die Ausstellungseröffnung findet am Mittwoch, dem 27. April um 18 Uhr in der Franziskanerkirche statt.
www.martinus.at/dioezesanmuseum

Zsifkovics: "Keine Zäune auf kirchlichem Grund!"

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Mit einer klaren Absage reagiert Burgenlands Oberhirte und europaweiter Flüchtlingskoordinator der EU-Bischofskonferenzen auf das Ansuchen von Landespolizeidirektion und Innenministerium, auf kirchlichen Grundstücken einen Grenzzaun zu Ungarn zu errichten – Bischof: "Bin mir der schwierigen Lage und der Verantwortung des Staates bewusst, kann aber aus Gewissensgründen nicht zustimmen."

Eisenstadt, Wien – Der links und rechts des Grenzüberganges Moschendorf geplante kilometerlange Zaun zu Ungarn soll auch über zwei kirchliche Grundstücke führen. Dazu wurden der betroffenen Pfarre im Zuge einer Grundeigentümerveranstaltung entsprechende Formulare für Vereinbarungen mit der Landespolizeidirektion Burgenland überreicht. Jetzt erging dazu die Absage der Liegenschaftsabteilung der Diözese Eisenstadt. Eine solche Maßnahme "widerspräche dem Geist des Evangeliums, der klaren Botschaft von Papst Franziskus an Europa und im Besonderen einer Diözese, die jahrzehntelang im Schatten des Eisernen Vorhangs existierte und in den vergangenen Monaten keine Anstrengungen gescheut hat, um Menschen auf der Flucht die Türe zu öffnen, ihnen ein Dach über dem Kopf, Würde und Herzenswärme zu geben" heißt es wörtlich in dem gestern Nachmittag an Landespolizeidirektion und Pfarre ergangenen Schreiben. Laut kirchlichem Recht hat die Diözese bei Liegenschaftsangelegenheiten der Pfarren eine Aufsichts- und Zustimmungspflicht.

Wurzelbehandlung statt Scheingefechte
Dem Entscheid vorausgegangen war die Befassung der Diözesanleitung in Eisenstadt. Bischof Zsifkovics erörterte die Angelegenheit mit seinem engsten Mitarbeiterstab, dem Bischofsrat, die Entscheidung war schnell klar: "Wir haben beim schlimmsten Flüchtlingsansturm im vergangenen Jahr, als in eineinhalb Monaten an die 200.000 Menschen in Nickelsdorf über die Grenze kamen, quasi über Nacht in kirchlichen Gebäuden ca. tausend Notunterkünfte für erschöpfte Familien, für Frauen, Kinder und alte, geschwächte Menschen geschaffen. Und jetzt sollen wir auf kirchlichen Grundstücken Zäune aufstellen? Da spüre ich schon körperlich den reinsten Widerwillen", so der Eisenstädter Bischof, dies noch dazu "im Jahr der Barmherzigkeit und in einer Diözese, die dem Vorbild des Heiligen Martin zugetan ist!" Zsifkovics begründet seinen Protest aber auch argumentativ: "Ich bin selbst am Eisernen Vorhang aufgewachsen und weiß noch, was es für uns alle und für das Burgenland an Freiheit und Aufbruch bedeutete, als der Zaun endlich fiel. Ich habe wiederholt öffentlich gesagt, dass ich neue Zäune für keine Lösung des Flüchtlingsproblems halte. Wir müssen die heutigen Probleme an der Wurzel anpacken und das heißt: Schluss mit dem organisierten Schlepperwesen, Schluss mit Waffenlieferungen aus Europa, Schluss mit Krieg und gezielter Destabilisierung in Nahost, Schluss mit der rohstoffbasierten und landwirtschaftlichen Ausbeutung Afrikas durch europäische Konzerne! Alles andere sind Scheingefechte."

Verständnis für schwierige Lage der Sicherheitsbehörden – kein Veto gegen Aufstellung von Container
Vollsten Respekt und Dank zollt Zsifkovics der burgenländischen Exekutive, die bereits in der Vergangenheit Großartiges bei der konfliktlosen Bewältigung massenhafter Grenzübertritte geleistet habe. Auch die Kirche leiste ihren Beitrag zum Zusammenleben der Menschen, so der Bischof, und unterstütze Gesellschaft und Staat, wo immer sie es ohne Wertekonflikt könne. Das sei auch der Grund, warum die Diözese mit der vorübergehenden Aufstellung eines Containers auf Kirchengrund zur Unterbringung der mit Agenden der Grenzkontrolle betrauten Beamten kein gravierendes Problem habe. "Einer solchen Maßnahme wurde im gestrigen Schreiben der Liegenschaftsabteilung zugestimmt", bestätigt Lois Berger, diözesaner Liegenschaftsverwalter.

Zsifkovics: "Christliche Position beziehen, auch wenn es manchmal weh tut"
Im Interview mit dem Medienbüro der Diözese Eisenstadt darauf angesprochen, ob nicht auch viele österreichische Katholiken aus Sicherheitsbedenken für einen Zaun seien, antwortet der Eisenstädter Bischof: "Im Letzten muss jeder seine Haltung vor seinem Gewissen und vor Gott prüfen. Ich bin keine Sitten- und Glaubenspolizei. Aber ich glaube zu wissen, was die Haltung der Kirche dazu ist. Und die möchte und muss ich wiedergeben, auch wenn das bei vielen auf Unverständnis stößt und mir in Briefen mitgeteilt wurde, dass man Leute wie mich, ‚die alles ins Land hereinlassen’, vor Jahrhunderten als Volks-, Religions- und Kulturverräter auf dem Scheiterhaufen verbrannt hätte. Ich verstehe die Ängste der Menschen, die ich ja rund um mich wahrnehme. Aber ich wäre ein schlechter Bischof, wenn ich auf diese Ängste keine christlichen Antworten geben könnte. Und diese Antwort ist nicht der Zaun. Sondern notfalls das Loch im Zaun!"

Lokales kirchliches Krisenmanagement
Das Thema Flucht und Migration scheint sich zu einem der Kernthemen des Eisenstädter Bischofs zu entwickeln. Früher als die Politik hat die Diözese Eisenstadt sich auf die Flüchtlingskrise vorbereitet. Bereits Anfang 2015 wurde der Baukurator der Diözese, Markus Zechner, zum diözesanen Koordinator für Flüchtlingsunterbringung bestellt. Für die Renovierung und Adaption potenzieller Quartiere wurde ein Sonderbudget bereitgestellt und der Auftrag erteilt, burgenlandweit alle Möglichkeiten zur Unterbringung von Flüchtlingen zu überprüfen. Im Vorfeld wurden intensive Gespräche mit Pfarren geführt, die baulichen Gegebenheiten geprüft und die entsprechenden Maßnahmen zur Adaption getroffen. Auf einem kirchlichen Krisengipfel im Frühjahr 2015 wurde die Vereinbarung getroffen, in ausgewählten Pfarrhöfen Plätze für Flüchtlinge zu schaffen. Als die Welle kam, war man gerüstet. Bischofs Zsifkovics hat bis zuletzt wiederholt die Parole ausgegeben: "Pro burgenländischer Pfarre mindestens eine Flüchtlingsfamilie!" Ein Wunsch, dem sich noch lange nicht alle burgenländischen Pfarren angeschlossen haben.

Anerkennung auf europäischer Ebene
Auf der Herbstvollversammlung 2015 der EU-Bischofskommission ComECE wurde Bischof Zsifkovics in Paris zum neuen Koordinator für Flüchtlingsfragen innerhalb der Europäischen Union ernannt. Der Eisenstädter Diözesanbischof, der zugleich Europabischof der österreichischen Bischofskonferenz und deren Vertreter bei der ComECE ist, fungiert seither als zentrale Ansprechperson für kirchliche Positionen und Aktivitäten in der wohl brisantesten und dringlichsten politischen Frage auf europäischer Ebene. In dieser Funktion verfasste er bereits im Dezember des Vorjahres ein grundlegendes europaweit verbreitetes Positionspapier zum Thema, das von COMECE-Präsident Reinhard Kardinal Marx an die Institutionen sowie die Staats- und Regierungschefs der EU übermittelt wurde. Im Februar 2016 rief Zsifkovics an der Hochschule Heiligenkreuz Bischöfe aus Nahost, den Balkanstaaten und den Migrations-Zielländern Mittel- und Nordeuropas zusammen, um über Lösungsansätze in der Flüchtlingskrise zu diskutieren. "Facing a Crisis with many faces", so der Titel der Konferenz, diente als weiterer praktischer Schritt zur Krisenbewältigung und wurde gleichzeitig zur wichtigsten Drehscheibe von Bischöfen aus den Herkunftsländern von Flüchtlingen im Nahen Osten, aus den Transit- und den Aufnahmeländern Europas.

Weiterführende Informationen:
www.martinsfest.at

"Nein zum Grenzzaun": Internationale Anerkennung für Diözese Eisenstadt

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© Gossmann/Diözese Eisenstadt
Dominik Orieschnig, Bischöflicher Sekretär von Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics und Pressesprecher der Diözese Eisenstadt, erläutert gegenüber „Radio Vatikan“, warum die Diözese die Errichtung von Anti-Migrations-Zäunen auf kirchlichem Grund als „Ding der Unmöglichkeit“ betrachtet: "Grenzzäune auf kirchlichen Gründen sind ein klarer Bruch mit der Botschaft der Kirche, ein Widerspruch zum Geist des Evangeliums" 

Eisenstadt – Die Entscheidung von Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics, die Errichtung von Grenzzäunen auf kirchlichen Gründen nicht zuzulassen, findet internationale Aufmerksamkeit und Anerkennung. "Radio Vatikan" würdigte die entschlossene Haltung der Diözese Eisenstadt mit einem eigenen Beitrag und Dominik Orieschnig, Bischöflicher Sekretär und Pressesprecher der Diözese nahm zu Motiven und Hintergründen der diözesanen Position ausführlich Stellung: "Anti-Migrations-Zäune auf kirchlichen Grundstücken zuzulassen ist ein Widerspruch in sich, nachdem die Diözese Eisenstadt so viele Flüchtlinge aufgenommen hat", so Orieschnig.


Ein derartiges Vorhaben sei ein "klarer Bruch mit der Botschaft der Kirche", "ein Widerspruch mit dem Geist des Evangeliums". Gerade die Diözese Eisenstadt habe im vergangenen Jahr und damit auf dem Höhepunkt der Flüchtlingswelle zahlreichen Schutzsuchenden, darunter vielen Kindern, Frauen, älteren und geschwächten Menschen, Hilfe, Solidarität und Betreuung zukommen lassen. "Es wäre jetzt in dieser Situation eigentlich pervers, auf kirchlichen Gründen einen Grenzzaun zuzulassen", betonte Orieschnig.

"Kein Rückschritt in Richtung Eiserner Vorhang"Dies umso mehr, als die Diözese über Jahrzehnte unmittelbar vom "Schatten des Eisernen Vorhangs" betroffen war: Bischof Zsifkovics selbst ist wie viele Menschen im Burgenland neben dem Eisernen Vorhang aufgewachsen und weiß genau, "was der Fall des Eisernen Vorhangs an Aufbruchsstimmung und Freiheit für die Menschen bedeutet hat. Jetzt wieder diesen Rückschritt zu machen und Zäune zu setzen, ist ein Ding der Unmöglichkeit", so der Pressesprecher der Diözese gegenüber "Radio Vatikan".

Gerade in dem von Papst Franziskus ausgerufenen Heiligen Jahr der Barmherzigkeit, das zeitlich mit dem in der Martinsdiözese Eisenstadt besonders gefeierten Jubiläumsjahr "1.700 Jahre heiliger Martin" zusammenfällt, wäre es ein fatales Zeichen, Zäune auf kirchlichen Gründen aufzurichten, wo es doch gelte, "Menschen die Hand zu reichen, Grenzen zu überwinden", wie der Papst auf seinem Besuch des Flüchtlingslagers auf Lesbos einmal mehr in aller Klarheit und Deutlichkeit zum Ausdruck gebracht hat.

Dankschreiben "im Namen der Humanität"
Die Entscheidung der Diözese habe zu zahlreichen Sympathiekundgebungen geführt: Orieschnig nannte exemplarisch ein Dankesschreiben eines vor Jahren aus der Kirche ausgetretenen Bürgers, der sich ausdrücklich "im Namen der Humanität und Mitmenschlichkeit" bedankte. Andererseits habe es auch einige "wütende Rückmeldungen von sogenannten Katholiken" gegeben, "die sich in dieser Sache äußerst unchristlich ausgedrückt haben".

Einmal mehr zeige sich somit die Flüchtlingskrise als eine "Feuerprobe für das Christentum", da sie offenlege, "wo das Christentum zu einem nackten Taufschein-Katholizismus oder zu einem nackten Kirchenbeitrags-Katholizismus verkommen" sei und "wo es eine wirklich christliche Haltung" zeige, die bereits ist, auch in schwierigen Situationen Rückgrat an den Tag zu legen und ein Ethos der christlichen Nächstenliebe, der Solidarität und Mitmenschlichkeit zu leben.

Abbau von Ängsten durch konkrete Erfahrung
Das bedeute nicht, dass die Diözese nicht Verständnis für Ängste und Sorgen der Menschen habe. Jedoch wäre es "kein christliches Zeichen, wenn man auf diese Ängste mit Zaun und Mauern reagieren würde. Es muss andere christliche Antworten geben", so Orieschnig. Wenn Menschen anderen Menschen im Konkreten, von Angesicht zu Angesicht begegnen, wenn Menschen ein Gesicht und einen Namen erhalten und aus der abstrakten, mehr Desorientierung und Bedrohung anstatt Aufklärung leistenden Metapher eines "Flüchtlingsstroms" in eine konkrete Situation der Mitmenschlichkeit kommen, zeige sich, dass sich viele Ängste rasch verflüchtigen. "Es ist ein Weg der kleinen Schritte, ein Weg der schwierigen Schritte. Es gibt keinen einfachen Weg und keinen schnellen, dieser Flüchtlingskrise zu begegnen", so der Bischöfliche Sekretär der Diözese Eisenstadt.

Weitere Informationen und Hintergründe zum Thema siehe www.martinsfest.at

„Weg der Barmherzigkeit“ – eine Andacht in 14 Stationen

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Tuch (150x150cm) mit einer Collage aller Bilder
© Heinz Ebner
In der Fastenzeit wurden in vielen Pfarren Kreuzwegandachten gehalten und darin die barmherzige Liebe des Erlösers meditiert. Der „Weg der Barmherzigkeit“ versteht sich als Fortsetzung dieser geistlichen Übung. Er betrachtet die 14 leiblichen und geistlichen Werke der Barmherzigkeit und führt so in Kreuzwegsituationen unserer Zeit. Er ermutigt, die Not von heute durch das Tun der Werke der Barmherzigkeit zu mildern.

Die 14 Werke der Barmherzigkeit wurden von dem Künstler Heinz Ebner illustriert. So konnte ein ansprechendes Feierheft (DIN A5) mit Texten und Bildern gestaltet werden, das den Pfarren zum günstigen Stückpreis von 70 Cent angeboten wird. Die Broschüre enthält neben den Illustrationen vollständige Gebetstexte (Schriftlesung, Meditation, Anrufungen), die mit der Gemeinde von Station zu Station gelesen werden können.

Fakultativ können auch 14 bedruckte Tücher bestellt werden. Sie können in den Pfarrkirchen über die Kreuzwegstationen gehängt werden (auch andere Orte sind möglich). Auch ein einzelnes Tuch mit einer Collage der 14 Bilder ist lieferbar.
  • 30 Broschüren mit den Texten (DIN A5) 21,- Euro (andere Stückzahlen sind möglich: Einzelpreis 0,70 Euro)
  • 14 Tücher (50x70 cm) 360,- Euro
  • 1 Tuch (150x150cm) mit einer Collage aller Bilder 90,- Euro

Bestellungen bitte an
Liturgiereferat der Diözese Eisenstadt
Monika Mihalits
St. Rochus-Straße 21, 7000 Eisenstadt
monika.mihalits@martinus.at
02682-777-222




Marienmonat Mai im Martinsdom

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Wie in vielen anderen Kirchen des Landes kommt die Marienverehrung im Monat Mai auch im Eisenstädter Martinsdom zu besonderer Blüte.

Am Beginn steht eine Marienfeier am Samstag, 30. April, 18.30 Uhr mit Andacht, Lichterprozession und hl. Messe (Antonio Caldara, Messe G-Dur).

Jeden Montag, Mittwoch und Freitag gibt es Maiandachten um 18.30 Uhr.

Wie in den vergangenen Jahren wurden die Andachten "Mittwoch im Mai" zu einem Zyklus gebunden, der von besonderen Zelebranten bzw. Predigern sowie speziell ausgesuchter Kirchenmusik gestaltet wird.

Die Übersicht zu den Marienandachten finden Sie hier.

Sonderausstellung "Die Welt braucht mehr Martinus" feierlich eröffnet

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Bischof Zsifkovics: "Das eigentliche Vermächtnis des Martinus, der uns aus unseren Komfortzonen führt, ist ein anspruchsvoller Lebensstil, der sich aus den Kraftwerken der Spiritualität, Solidarität und Barmherzigkeit speist"– Ausstellung zum pannonischen Heiligen und großen Europäer Martin von Tours mit einer Fülle herausragender Exponate vom 28. April bis 11. November 2016 im Diözesanmuseum Eisenstadt zu sehen

Eisenstadt – Die Sonderausstellung "Die Welt braucht mehr Martinus" im Diözesanmuseum Eisenstadt, die ganz im Zeichen des burgenländischen Landes- und Diözesanpatrons, des heiligen Martin, steht, wurde am Mittwochabend durch Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics im Beisein des Apostolischen Nuntius Peter Stephan Zurbriggen, von Prälat Gábor Pintér, Altbischof Paul Iby und einer Vielzahl weiterer Ehrengäste feierlich eröffnet. Die von Diözesanarchivar Bernhard Weinhäusel kuratierte Ausstellung, die vom 28. April bis 11. November zu sehen ist, präsentiert eine Fülle an herausragenden Exponaten rund um den pannonischen Heiligen Martin von Tours, die in dieser Zusammensetzung noch nie zu sehen waren.

Zsifkovics: Martin als Kraftquelle für das Hier und Heute
Für Bischof Zsifkovics ist das eigentliche Vermächtnis des Martinus ein höchst aktueller und "anspruchsvoller Lebensstil, der sich aus drei Kraftwerken unseres Menschseins speist: aus Spiritualität, Solidarität und Barmherzigkeit." Ein solches Kraftwerk müsse in der Mitte der Gesellschaft, in den Lebensvollzügen der Menschen ankommen und verankert sein, fernab einer "Musealisierung" und eines Abschiebens in Antiquitätenkästen. Denn gerade in Zeiten der tendenziellen Überforderung und Orientierungslosigkeit, der Verflüssigung und Brüchigkeit von Zukunftshorizonten sei der heilige Martin ein "verlässlicher Wegweiser", so der Bischof in seiner Eröffnungsrede.

Martin führt "hinaus aus den Komfortzonen"
Martin sei alles andere als standpunktlos gewesen: "Er entführt uns nicht in eine weltfremde Frömmigkeit, sondern mitten hinein ins konkrete Leben: zum Angesicht des Nächsten, zum Not Leidenden, zum Schutz Suchenden, der Hilfe und Pflege Bedürftigen, der nach Zuwendung Dürstenden und nach Hoffnung Hungernden." Martin und die Martinstat der Mantelteilung weise auch und gerade den Weg zum "Angesicht jener, die vor Krieg und Terror flüchten. Vor ihrem Anblick kann uns kein Zaun schützen. Martinus führt uns hinaus aus unseren Komfortzonen. Martinus ist ein unbequemer Heiliger", betonte Bischof Zsifkovics.
Herzlich ermutigte der Bischof in seiner Eröffnungsrede, "Martinstaten" zu setzen, um im Alltag des Lebens "Martinsmensch" zu sein, herzlich würdigte er auch einen solchen "Martin", nämlich den Generalvikar der Diözese Eisenstadt, Martin Korpitsch, der sich in seinem Leben und priesterlichen Dienst immer von seinem Namenspatron, dem "großen" Martin habe inspirieren lassen, und gratulierte ihm zu seinem 60. Geburtstag.

Eindrucksvolle Exponate aus Nachbardiözesen
Die Sonderausstellung zeigt eine Fülle von Martinsdarstellungen aus dem Burgenland, die in dieser Zusammensetzung noch nie zu sehen waren. Jede Martinspfarre wurde aufgerufen, ein Exponat für die Schau zur Verfügung zu stellen. Zudem konnte das Team des Museums unter der Leitung von Bernhard Weinhäusel wertvolle Leihgaben aus Györ, Szombathely, Pannonhalma und Bratislava nach Eisenstadt bringen. Neben mittelalterlichen Schriftstücken aus Györ kann ein römischer Votivaltar aus Potzneusiedl als besonderes Highlight der Ausstellung benannt werden. Gotische Bildtafeln mit Darstellungen des Heiligen und eine eindrucksvolle, so noch nie gezeigte Synopsis barocker Goldschmiedekunst aus den Nachbardiözesen geben Einblicke in die reichhaltige pannonische Kunstszene der Vergangenheit und Gegenwart. Nicht nur das Martinsbrauchtum und die Biographie des Heiligen werden besonders beleuchtet, sondern auch der Weg seiner Bestellung zum Landespatron des Burgenlandes – unter anderem anhand von Dokumenten aus dem Burgenländischen Landesarchiv – wird anschaulich thematisiert.

Über das zentrale Thema der neuen Ausstellung hinaus wird zudem ein Fokus auf zwei berühmte Musiker gesetzt: Gregor Joseph Werner und Johann Nepomuk Fux, also auf Vorgänger und Nachfolger von Joseph Haydn am Hof des Fürsten Esterhásy in Eisenstadt.

Die Ausstellung ist vom 28. April bis 11. November 2016 zu sehen. Für Gruppen und Schulklassen werden zielorientierte Führungen angeboten. Das Diözesanmuseum hat jeweils von Mittwoch bis Samstag von 10 – 13 Uhr und von 14 – 17 Uhr geöffnet.
www.martinus.at/dioezesanmuseum

Lokalaugenschein: Bischof Zsifkovics vor Ort am Grenzübergang Moschendorf

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© Dominik Orieschnig
"Grenzzäune aufzuziehen widerspricht dem Geist des Evangeliums und pervertiert das großartige Engagement so vieler Menschen in der Flüchtlingshilfe"– Eisenstädter Diözesanbischof zeigt in Begleitung eines TV-Teams Präsenz an der burgenländisch-ungarischen Grenze

Eisenstadt – "Wir sagen ganz klar: Einen Grenzzaun auf kirchlichem Grund aufzuziehen, widerspricht dem Geist des Evangeliums, untergräbt die Botschaft von Papst Franziskus an Europa und pervertiert eigentlich das großartige Engagement so vieler Menschen in der Flüchtlingshilfe, die auch und gerade von der Diözese Eisenstadt geleistet wurde und wird": Mit diesen deutlichen Worten bekräftigt der Eisenstädter Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics die Entscheidung gegen die Errichtung eines Grenzzauns auf kirchlichen Grundstücken. Bei einem Lokalaugenschein in der Vorwoche zeigte der Bischof, begleitet von einem ORF-Team des Religionsmagazins "Orientierung", Präsenz vor Ort jener kirchlicher Grundstücke in der südburgenländischen Gemeinde Moschendorf, durch die laut Ansuchen von Landespolizeidirektion und Innenministerium ein Grenzzaun zu Ungarn hätte führen sollen.

Link zur ORF-Sendung "Orientierung"…


"Restriktive Politik gießt Öl ins Feuer des Schlepperunwesens"
"Es gibt keinen vernünftigen Grund dafür, dass Zäune Probleme wirklich lösen könnten. Wir müssen vielmehr versuchen, gesamteuropäische Maßnahmen umzusetzen. Eine ausschließlich restriktive Politik der Ab- und Ausgrenzung wird nur zu einem Dominoeffekt innerhalb Europas führen, der erneut Öl ins Feuer des Schlepperunwesens gießen wird", zeigt sich Bischof Zsifkovics bei seinem Lokalaugenschein in der 400-Einwohner-Gemeinde Moschendorf überzeugt. Die Entscheidung des Bischofs, keine Anti-Migrations-Zäune auf kirchlichem Grund zuzulassen, wurde international mit Anerkennung und mit großem Interesse der europäischen Medien aufgenommen.

An die Wurzeln des Problems gehen
Gerade hier, wo der Fall des Eisernen Vorhangs, der über Jahrzehnte hinweg eine Mauer mitten durch Europa zog, als neuer Aufbruch, als ein Neubeginn erlebt wurde, wo das Gemeinsame wieder die Chance erhielt, zusammenzuwachsen, habe es "schlicht keinen Sinn, Mauern und neue Mittel des Abschottens zu bauen. Wir müssen vielmehr an die Wurzeln des Problems gehen", betont der Bischof mit einem direkten Appell an die Politik. Von dieser forderte er mehr Anstrengungen, alles zu unternehmen, um Krieg und Gewalt in Syrien und im Nahen Osten zu beenden: "Es muss außerdem ein Ende geben mit Waffenlieferungen in den Nahen Osten, es muss ein Ende geben mit der Ausbeutung von Rohstoffen in Afrika. Andernfalls werden neue Migrationsbewegungen nicht vermeidbar sein und Mauern werden diese nicht verhindern."

Bischofskonferenz: Faires Asylverfahren ist Menschenrecht
Unterstützung erhält der Eisenstädter Diözesanbischof von der Österreichischen Bischofskonferenz: Die klare Haltung von Bischof Zsifkovics, einen Grenzzaun auf kirchlichem Grund nicht zuzulassen, sei "ein mutiges Signal dafür, dass wir uns nicht auf Zäune konzentrieren sollten, sondern auf die Hilfe für jene Menschen, die in Not sind", sagt der Generalsekretär der Österreichischen Bischofskonferenz, Peter Schipka, in der am 1. Mai ausgestrahlten ORF-Sendung "Orientierung". Jeder Mensch, der um Asyl ansuche, habe ein Recht auf ein faires Verfahren, das überprüfe, ob die Gründe für einen möglichen Asylstatus berechtigt sind oder nicht. "Und ein solches Verfahren zu verweigern, ist menschenrechtlich bedenklich", betont der Generalsekretär.

"Kein Zaun auf kirchlichem Grund, solange ich Bischof bin"
"Solange ich Bischof der Diözese Eisenstadt bin und dieses Grundstück der Kirche gehört, möchte ich hier keinen Zaun haben", stellte Bischof Zsifkovics klar und fügt hinzu: "Die Kirche ist auf der Seite der Schwächeren und der Ärmeren."

Umweltschutz: Diözesen beteiligen sich an Öko-Initiative der Post

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Über 21 Millionen Postsendungen der katholischen Diözesen Österreichs wurden 2015 CO2-neutral zugestellt - Leiter des Wiener Kirchenbeitragsdienstes, Paset: Initiative ist weiterer Mosaikstein bei Umsetzung von Enzyklika "Laudato si"

Wien, 28.04.2016 (KAP) Die Diözesen Österreichs setzen weitere Schritte in Sachen Klima- und Umweltschutz: So konnten allein 2015 über 21 Millionen Postsendungen der Diözesen CO2-neutral zugestellt werden. Das teilte der Leiter des Kirchenbeitragsdienstes der Erzdiözese Wien, Wolfgang Paset, am Donnerstag in einer Aussendung mit. Durch die Beteiligung der Diözesen an der Initiative "CO2 neutral zugestellt" der Österreichischen Post konnten so rund 265.200 Kilogramm CO2 eingespart werden. Die Beteiligung an dieser Initiative sei einer weiterer Mosaikstein bei der Umsetzung der Umwelt-Enzyklika "Laudato si" von Papst Franziskus, betonte Paset gegenüber "Kathpress".


Unter die klimaneutral zugestellten 21.028.800 Postsendungen fielen Kirchenzeitungen, Informationen über kirchliche Veranstaltungen und Projekte, aber auch Behelfe für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen und die Aussendungen des Kirchenbeitrags. Nun gelte es, Strategien zu entwickeln, um die Zahl der Sendungen zu reduzieren, kündigte Paset an. Dazu gehöre ein weiterer Ausbau des elektronischen Versandes, aber auch Maßnahmen zur Vereinfachung und Verschlankung der Verwaltung: "Wer beispielsweise seinen Kirchenbeitrag bequem mit Bankeinzug zahlt oder gleich zu Jahresbeginn begleicht, leistet damit einen Beitrag zum Umweltschutz, weil keine weiteren Erinnerungsschreiben nötig sind", erklärte Paset.

Die Klima-Initiative der Post "CO2 neutral zugestellt" läuft seit 2011. Ziel ist es, den ökologischen Fußabdruck der Post aber auch jener ihrer (Groß)Kunden zu reduzieren. Bereits 118 Unternehmen haben sich an der Initiative beteiligt. Bestätigt wird die Teilnahme an der Initiative durch eigene Zertifikate - für die Erzdiözese Wien hatte dies zuletzt der Leiter der Finanzkammer der Erzdiözese Wien, Josef Weiss, und der Leiter des Kirchenbeitragsdienstes, Wolfgang Paset, entgegengenommen.

(Quelle: Kathpress, kathpress.at)

Katholische Erwachsenenbildung diskutiert "Arbeit im Wandel"

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Die Katholische ArbeitnehmerInnen Bewegung (KAB) Burgenland und das Forum Katholischer Erwachsenenbildung der Diözese Eisenstadt laden am Mittwoch, 18. Mai 2016, um 19 Uhr zu einer hochkarätig besetzten Podiumsdiskussion in den Saal der Arbeiterkammer Burgenland in Eisenstadt

"Arbeit im Wandel" kann als Einrahmung für Grundsatzfragen zur heutigen Arbeitswelt, als Chiffre ihrer damit verbundenen Herausforderungen, Probleme, aber auch Chancen wahrgenommen werden. "Arbeit im Wandel" ist zugleich Titel einer Veranstaltungsreihe der Katholischen Erwachsenenbildung in Österreich, die mit einer hochkarätig besetzten Veranstaltung auch in Eisenstadt Station macht: Am Mittwoch, dem 18. Mai 2016, findet um 19 Uhr unter der Leitfrage "Das Ende der Hierarchie in der Arbeitswelt?" eine Podiumsdiskussion statt, die sich der Herausforderung stellt, Arbeit und Leben neu zu denken.



Die renommierte Beraterin und Trainerin für Organisations- und Personalprozesse in der Arbeitswelt, Gerlinde Schein, wird einen Impulsvortrag halten und ebenso an der Podiumsdiskussion teilnehmen wie Dechant Norbert Filipitsch (KAB), der Präsident der Arbeiterkammer Burgenland, Alfred Schreiner, und Josef Stiglitz, Abteilungsleiter in der Wirtschaftskammer Burgenland. Die Moderation übernimmt der Generalsekretär der Katholischen Aktion, Karl Woditsch.

125 Jahre Katholische Soziallehre
Vor 125 Jahren gab die erste Sozialenzyklika der Katholischen Kirche – "Rerum novarum" von Papst Leo XIII. (1891) – Antworten auf Herausforderungen der Industrialisierung sowie ein klares Bekenntnis gegen die Ausbeutung der Arbeiterschaft und deren vielfach prekäre, menschenunwürdige Arbeits- und Lebensbedingungen ("soziale Frage"). Die Diskussion "Arbeit im Wandel – Das Ende der Hierarchie in der Arbeitswelt?" konzentriert sich jedoch nicht auf eine historische Rückschau, sondern versucht, Antworten auf aktuelle Herausforderungen einer im Wandel begriffenen Arbeitswelt zu finden.

Die "soziale Frage" bleibt virulent
Prekarisierung, Flexibilisierung, Erwerbsarbeitslosigkeit, das Bedürfnis und grundlegende Streben nach Selbstverwirklichung und eine Vielzahl an alternativen Arbeitsformen sind nur einige wenige Schlüsselbegriffe, die den Themenrahmen zu aktuellen Fragen mit Blick auf Prozesse, Strukturen und deren Dynamisierung der Arbeitswelt abstecken.

Soziale Fragestellungen, vor allem im Hinblick auf nachhaltige und gerechte Modelle von Arbeits- und Lebensentwürfen sowie deren Ermöglichung zur Entfaltung von Selbst- und Mitbestimmungspotenzialen, haben im 21. Jahrhundert nichts an Dringlichkeit und Brisanz verloren. Globale Krisenphänomene, die Verschärfung von Ungleichheiten, die Radikalisierung von Marktideologien, das Spannungsfeld von Wachstumsideologie und Nachhaltigkeit, von neoliberaler Deregulierung einerseits und dem Grundbedürfnis nach Sicherheit und Gerechtigkeit andererseits, aber auch die Zunahme prekärer Arbeitssituationen, die den hinabziehenden Strudel des "working poor" ebenso befeuern wie systematische Überbelastungen und Überforderungen, sind einige jener Fäden, aus denen die Gefährdungen der menschlichen Würde und eines menschenwürdigen Lebens- und Gesellschaftsentwurfes durch fehlgeleitete Entwicklungen in der Arbeitswelt gesponnen sind.

Doch wie lässt sich ein nachhaltiges Arbeits- und Lebensmodell, das nicht ausbeutet, sondern generationenübergreifend bewahrt und bebaut, realisieren? Wie lässt sich eine gerechte Verteilung von Ressourcen und Zugängen, wie lässt sich eine gerechte Teilhabe aller an einem guten Leben und öffentlichen, soziokulturellen Gestaltungsräumen, wie lässt sich eine Anerkennungsgerechtigkeit in der Würdigung der Potenzialität aller Menschen als einzigartige und unveräußerliche Freiheitswesen in der Gestaltung von Arbeit und Leben auf den Weg bringen?

Alternativen zur hierarchischen Arbeitswelt?
Aber auch auf Unternehmens- und Organisationsebene stehen zahlreiche drängende Fragen an: Gelingt es innovativen Unternehmen, Organisationen und Initiativen, Alternativen zu hierarchischen Strukturen zu etablieren? Welchen Beitrag können sie zur Stärkung demokratischer Gesellschaftsstrukturen leisten? In welchem Bezug stehen Führung und Selbstorganisation zueinander?

Diese und ähnliche Fragen werden auf der Podiumsdiskussion "Arbeit im Wandel – Das Ende der Hierarchie in der Arbeitswelt?" am 18. Mai im Saal der Eisenstädter Arbeiterkammer wohl zur Sprache kommen.

"Arbeit im Wandel – Das Ende der Hierarchie in der Arbeitswelt?"
18. Mai 2016, 19 Uhr
Saal der Arbeiterkammer Eisenstadt
Wiener Straße 7
7000 Eisenstadt
Einführungsreferat von Mag.a Gerlinde Schein (Katholische Sozialakademie Österreichs)
Podiumsdiskussion mit
Mag. Norbert Filipitsch MAS (Dechant und Pfarrer)
Alfred Schreiner (Arbeiterkammer-Präsident)
Mag. Josif Stiglitz (Wirtschaftskammer, Abteilungsleiter Arbeits- und Sozialrecht)
Moderation: Karl Woditsch MAS (Generalsekretär Katholische Aktion)





Europabischof Zsifkovics: Freihandel darf nicht auf Kosten der Menschen gehen

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© Dominik Orieschnig
Zsifkovics: "TTIP darf nicht Türöffner und Dynamo einer hemmungslosen Ökonomisierung bei Untergrabung menschenrechtlicher, sozialstaatlicher und demokratiepolitischer Prinzipien sein"

"Wenn ein Freihandelsabkommen als Instrument zur Aushebelung demokratischer, rechts- und sozialstaatlicher Standards und Prinzipien verwendet werden sollte, dann ist dies unzulässig und führt das humanitäre Friedens- und Freiheitsprojekt Europa in die falsche Richtung": Mit diesen deutlichen Worten warnte der Eisenstädter Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics, zugleich Vertreter der Österreichischen Bischofskonferenz in der Kommission der Europäischen Bischofskonferenzen (COMECE), angesichts der jüngsten Diskussion um die "Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft" (TTIP) vor den Folgen möglicher unbesonnener politischer Schritte in Geiselhaft einer neoliberalen Ökonomisierung. "Freihandel darf nicht zum Götzen werden. Ein Freihandelsabkommen, das auf Kosten der Menschen geht, wäre entschieden abzulehnen."



Chance oder Gefahr? TTIP polarisiert
Mit dem jüngsten Vorstoß der US-Regierung zur Beschleunigung der TTIP-Verhandlungen und dem Durchsickern von 13 Vertragskapiteln aus dem Verhandlungspapier zwischen der EU und den USA ist die Diskussion um das geplante Freihandelsabkommen erneut aufgeflammt. Die seit 2013 geführten Verhandlungen polarisierten von Beginn weg: Während Befürworter die Marktöffnung als Chance für die Entstehung des weltgrößten Wirtschaftsraumes mit korrespondierenden Impulsen für Wachstum und Beschäftigung sehen, befürchten Kritiker schwerwiegende Aushebelungen rechtsstaatlicher, arbeits-, sozial- und verbraucherrechtlicher, ökologischer Standards bis hin zu Auswirkungen in der (etwa medizinischen) Grundversorgung.

"Öffentlichkeit hat ein Recht auf Information"
"Dass Fragen, die derart viele Menschen in ihrem alltäglichen Leben betreffen, derart intransparent verhandelt werden, dass der jeweilige Gesprächsstand und die Positionen der Verhandlungspartner immer wieder gegenüber der Öffentlichkeit und Allgemeinheit zu verschleiern versucht werden, ist nicht nur inakzeptabel, sondern auch kontraproduktiv. Ängste und Sorgen der Menschen werden dadurch zusätzlich genährt", kritisiert Bischof Zsifkovics. Der Europabischof fordert die Verhandlungspartner auf, die Öffentlichkeit nicht auszuschließen und Vereinbarungen nicht in einen Nebel der Geheimhaltung zu hüllen. "Die Öffentlichkeit hat ein Recht auf Information und sie hat ein Recht, darüber, was alle betrifft, mitzubestimmen", fordert Zsifkovics.

Schiedsgerichte: Gefahr für demokratische Errungenschaften?
Äußerst kritisch steht Zsifkovics den von den USA geforderten Schiedsgerichtsverfahren und damit der Schaffung von juristischen Räumen gegenüber, in denen Investoren Staaten verklagen können, etwa wenn sie Gesetzesbestimmungen, zum Beispiel im Bereich Umwelt- oder Verbraucherschutz, als Hindernis für Investitionen und potenzielle Gewinne interpretieren. "Die Gefahr ist groß, dass trans- und multinationale Konzerne, die aus ihrer Systemlogik heraus nach dem Primat der Profitmaximierung und einem oftmals verabsolutierten Maßstab des Ökonomischen agieren, manipulativ auf demokratische Errungenschaften, Prinzipien und Institutionen wirken."

TTIP als Maske für den Machthunger Weniger?
Es wäre "jedenfalls fatal, wenn TTIP gleichsam zum Türöffner und Dynamo für die ohnehin rasant voranschreitende Kolonialisierung der Lebenswelt durch das Paradigma der Ökonomisierung wird. Dann würde der Freihandel im Interesse der Großkonzerne nicht im Dienste der Freiheit der Menschen stehen, sondern würde die Menschen ausbeuten", warnt Zsifkovics. Man müsse also kritisch hinterfragen, ob nicht vielmehr "der Machthunger einiger Weniger die Zielsetzung eines gemeinsamen Handelsraumes vor sich her treibe und den Freihandel als Chiffre für die Maskierung der tatsächlichen Beweggründe heranziehe. Dann wird einmal ein zweckrational-neoliberales Profitstreben vergötzt und verabsolutiert, dann ist es nur noch ein kleiner Schritt, um Umweltschutz und Arbeitsrechte, um Grundversorgung und Konsumentenschutz als Hemmschuh und lästiges Übel zu stigmatisieren", gibt der Bischof zu bedenken.

Zsifkovics: Europa muss sich entscheiden
Vor allen emotionalen Debatten um einzelne, TTIP umrankende Schlagwörter wie die vielfach befürchteten Einfallstore für Gentechnik, Hormonfleisch oder Fracking müsse Europa eine Grundsatzentscheidung treffen: "Gewinnt eine ökonomistische und den Menschen letztlich verdinglichende, entwürdigende Logik den Primat über alle Lebensbereiche oder orientieren wir uns an der Unbedingtheit der Menschenwürde und an den aus ihr entfließenden Grundrechten sowie an Werten wie Humanität, Solidarität und Verantwortung – für das eigene Selbst, für den Nächsten, für künftige Generationen und für die Schöpfung", so Zsifkovics. Wären jedoch transnationale Großkonzerne die eigentlichen Profiteure einer transatlantischen Handels- und Investitionspartnerschaft, würde dies die ohnehin schon bestehende und sich zunehmend verschärfende Kluft zwischen Arm und Reich noch weiter vergrößern.

Handel braucht die richtigen Rahmenbedingungen

Freilich könne, so der Europabischof, ein Impuls für den Handel zu einer prosperierenden Entwicklung aller Beteiligten führen. "Doch dafür braucht es die richtigen Bedingungen. Wenn allerdings Arbeitnehmerrechte, Umwelt- und Verbraucherschutz, demokratische Entscheidungsprozesse und soziale Errungenschaften als Klotz am Bein und nicht mehr als Grundlage für das Gemeinwohl gesehen werden, dann braucht es dringend eine Kurskorrektur", so der Europabischof abschließend.

Vivat Moz@rt am Muttertag, 8. Mai: Trinitatis-Messe

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2016 ist ein Mozart-Jahr. Aus diesem Anlass begibt sich die Dommusik St. Martin in die Spuren des bedeutendsten österreichischen Komponisten. Zum Muttertag am kommenden Sonntag, 8. Mai, 19 Uhr, gibt es den nächsten Termin von Vivat Moz@rt. Als "Special" werden am Ende des Gottesdienstes Muttertags-Rosen gesegnet und den anwesenden Müttern und Großmüttern überreicht.

Auf dem Musikprogramm stehen Mozarts Trinitatis-Messe sowie sein "Regina coeli" KV 276. Die Trinitatis-Messe ist im Messen-Schaffen Mozarts einzigartig, insofern, als er trotz repräsentativer Instrumentalbesetzung auf Solisten verzichtet und im Vokalpart den Chor allein vorgesehen hat. Der musikalische Schwung und die Klangpracht werden dadurch aber nicht gemindert, ganz im Gegenteil.

Aus gegebenem Anlass des dankbaren Gedenkens am Muttertag ist es vielleicht angebracht, einen Blick auf W. A. Mozarts Mutter, Anna Maria Mozart, zu tun.
Wie so oft bei Müttern und Großmüttern war auch ihr Leben geprägt von Pflichterfüllung, von Güte und taktvoller Zurückhaltung. Die Geschichte beschreibt sie als "einfache Hausfrau", die für ihren Sohn viel aufgegeben hat. Unauffällig lenkte sie das Geschick ihrer Familie, wenngleich sie vor leidvollen Erfahrungen nicht verschont blieb: Von ihren sieben Kindern erlebten nur zwei das Erwachsenenalter, Wolfgang Amadeus und seine um fünf Jahre ältere Schwester "Nannerl".

In mütterlicher Pflichterfüllung ist Mutter Mozart dann auch verstorben, in Paris, wohin sie Wolfgang Amadeus aus gutem Grund begleitet hat: Zweck der damals nicht unbeschwerten Reise war die Suche nach einer guten Stelle für ihren Sohn. In Paris, Mutter Mozart war 57 Jahre alt, erkrankte sie ernsthaft; sie entschlief in Wolfgang Amadeus‘ Armen.

Anna Maria Mozart
"Deine liebe seel:[ige] Mutter", schrieb Vater Leopold Mozart unmittelbar nach ihrem Tod seinem Sohn, "war von Kindheit an bekannt und aller Orten geliebt, dann sie war mit allen freundlich und beleidigte keinen Menschen."

Im Jahresprogramm Vivat Moz@rt ist eine repräsentative Auswahl von Mozarts geistlicher Musik zu erleben. Das detaillierte Programm finden Sie hier.

Die Gottesdienstmusiken finden im Martinsdom statt, meist zu Abendterminen, um auch Interessierte von außerhalb Eisenstadts damit anzusprechen.

Die musikalischen Ausführungen sind im vorderen Dombereich platziert, so dass sie nicht nur gut gehört, sondern auch gut gesehen werden können.




So, 8. Mai, 19 Uhr, Martinsdom: W. A. Mozart, Trinitatis-Messe KV 167

Europabischof Zsifkovics: Europa muss die Wurzeln pflegen, um Zukunft kreativ zu meistern

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© Diözese Eisenstadt
Bischof Zsifkovics nimmt in der Radiosendung "Theo.Logik" des Bayrischen Rundfunks Stellung zur Frage nach der Seele und Identität Europas, die in einem wesentlichen Zusammenhang mit der Grundsatzentscheidung, auf kirchlichem Boden keine Anti-Migrations-Zäune zuzulassen, steht: Wirkliche Problemlösung "findet nur an der Wurzel statt, nicht durch Oberflächenretusche"

Um den heutigen Herausforderungen und der Zukunft mit Kreativität begegnen zu können, "müssen wir unsere Wurzeln pflegen und bewahren" und uns der "Seele Europas", ihrer Identität und wesentlichen Werte bewusst werden: Das betont der Eisenstädter Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics, zugleich der für Europafragen zuständige Bischof in der Österreichischen Bischofskonferenz, in der Radiosendung "Theo.Logik" des Bayrischen Rundfunks. "Die Frage nach der Seele Europas ist für mich gleichbedeutend mit der Frage nach den Wurzeln Europas", so der Bischof in der am Montag, dem 9. Mai, ausgestrahlten Sendung.

Jüdisch-christliches Menschenbild als "Grundwasser" Europas
Im Aufgreifen und weiterdenkenden Ausfalten der Metapher von Europa als einem "uralten Baum" benennt der Europabischof "zwei große Ströme, aus denen dieser Baum sein Grundwasser bezieht: die humanistische Antike und das jüdisch-christliche Menschenbild". Das heißt, mit Europa ist die Genese und Geltung eines Bewusstwerdens des "unendlichen Wertes der menschlichen Seele vor Gott" untrennbar verbunden. Mit einem solchen Erbe sei die Seele Europas immer eine gleichsam balancierende Künstlerin gewesen, die sich "auf dem Drahtseilakt der Zeit mit fast traumwandlerischer Sicherheit zwischen mitunter erschreckenden Extremen hindurchbewegt" habe. Europa, das sei die große Geburtshelferin der Demokratie, aber eben auch der Diktatur gewesen, der Druckerpresse und der damit verbundenen Verbreitung des freien Wortes, aber eben auch der Guillotine. Europa, das sei das Laboratorium für die Entwicklung des Penicillins, aber auch für die Errichtung von Gaskammern gewesen. Europa, das ist der Kontinent des "heiligen Franziskus und Hitlers, des modernen Sozialversicherungssystems und des Scheiterhaufens", so der Bischof im Bayrischen Rundfunk.

Zsifkovics: Europa darf kein Ort der Extreme, kein Museum werden
Entscheidend sei jedoch, dass dieser Wurzelgrund Europas mit all seiner historischen Ambivalenz einen Weg weise, "der für das Gemeinwohl und für die Würde des Einzelnen nach oben immer wieder ein Schlupfloch findet. Wenn der alte Baum Europa neue Früchte hervorbringen soll, müssen wir Extremismus vermeiden. Sonst wird Europa ein Museum und die europäischen Institutionen ein Club der Nekrophilen", sagt Europabischof Zsifkovics wörtlich.

Flüchtlingskrise nur durch "Wurzelbehandlung" lösbar
Seine Entscheidung, keine Anti-Migrations-Zäune auf kirchlichen Grundstücken zuzulassen, sieht Bischof Zsifkovics genau als ebendiese "Verweigerung eines solchen Extrems, das in meinen Augen nicht nur die europäische Seele der antiken Xenophilia, also der großen europäischen Tradition der Gastfreundschaft, und der christlichen Barmherzigkeit beleidigt, sondern auch die europäische Vernunft". Eine solche Stimme der Vernunft, wie sie etwa ein Sigmund Freud repräsentiere, "sagt uns, dass Heilung auch in der europäischen Flüchtlingskrise an der Wurzel stattfinden muss und nicht durch Symptomunterdrückung und Oberflächenretusche mit Hilfe von ein paar Kilometern Maschendrahtzaun", betont Bischof Zsifkovics.

Die Radiosendung "Theo.Logik. Über Gott und die Welt" wird jeden Montag um 21:05 Uhr im Bayrischen Rundfunk (Bayern 2) ausgestrahlt und wendet sich ihrem Selbstverständnis gemäß an alle neugierigen und nachdenklichen Hörerinnen und Hörer, die von einem Radio-Programm mehr erwarten als "fast-food-Information". Die Bandbreite der vorgestellten und diskutierten Hintergrundthemen reicht vom Austausch zwischen Theologie und modernen Naturwissenschaften, zu Glaubensfragen in der heutigen Zeit, auch mit Bezug auf agnostizistische und atheistische Lebensentwürfe, über Fragen an die Ökumene und den Dialog der Religionen bis hin zu ethischen Grundsatzfragen, etwa mit Blick auf den Anfang oder das Ende menschlichen Lebens.
Die Podcast-Aktualisierung der jeweiligen Sendung ist jeden Dienstag über die Webseite abrufbar.

Übergriffe auf christliche Flüchtlinge: Bischof Zsifkovics wirft Behörden Versagen und Ignoranz vor

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Scharfe Kritik von Migrations- und Flüchtlingsbischof Zsifkovics im "Radio Vatikan"-Interview anlässlich massiver Übergriffe auf christliche Flüchtlinge, die laut einer Studie besonders häufig Opfer von Gewalt und Diskriminierung von anderen, vielfach muslimischen Mit-Flüchtlingen sind: "Das ist ein erschreckendes Armutszeugnis – für behördliches Management, für den Realitätssinn mancher Politiker", so der Bischof, der von einer "Schweigespirale der Ignoranz" spricht

Mit scharfer Kritik und deutlichen Worten reagiert der Eisenstädter Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics, zugleich der für Flucht, Migration und Integration zuständige Bischof in der Österreichischen Bischofskonferenz, auf die in einer jüngsten Studie belegten massiven Übergriffe auf christliche Flüchtlinge in deutschen Flüchtlingsheimen. "Das ist ein erschreckendes Armutszeugnis – für das behördliche Management in europäischen Staaten, aber auch für den Realitätssinn mancher Politiker, die wie die drei Affen nichts sehen, hören und sagen wollen", so der Bischof im Interview mit "Radio Vatikan", das am Donnerstag in deutscher und kroatischer Sprache gesendet wurde.



Studie belegt massive Übergriffe
Das überkonfessionelle Hilfswerk "Open Doors" präsentierte eine Studie, in der Menschenrechtler 231 Fälle aus Deutschland dokumentieren, in denen christliche Flüchtlinge größtenteils aus religiösen Gründen Opfer von Diskriminierung und Körperverletzung bis hin zu sexuellen Übergriffen und Todesdrohungen geworden sind. Von den 231 Flüchtlingen seien 204 Opfer religiös motivierter Übergriffe und Gewalt durch das – oftmals muslimische – Sicherheitspersonal und durch Mit-Flüchtlinge. Etwa die Hälfte der Befragten gab Verfolgung durch das Wachpersonal an, in Berlin waren es zwei Drittel. Drei Viertel berichteten von mehrfachen Übergriffen, am häufigsten in Form von Beleidigungen (gegenüber 96 Personen) und Körperverletzungen (86 Personen). 73 Personen gaben an, Todesdrohungen gegen sich oder ihre Familien erhalten zu haben.

Dass Übergriffe auf christliche Flüchtlinge nicht allein auf Deutschland beschränkt, sondern auch in Österreich traurige Realität sind, verdeutlichen Berichte, die der "Christian Solidarity International" (CSI) vorliegen. Demnach werden christliche Flüchtlinge auch in österreichischen Flüchtlingseinrichtungen oftmals von (andersgläubigen) Mit-Flüchtlingen herabgewürdigt, beleidigt oder gar mit dem Tod bedroht, wie CSI-Generalsekretär Elmar Kuhn in einer Pressemitteilung am Donnerstag betonte.

Bischof Zsifkovics: "Erschreckendes Armutszeugnis"
"In nahezu allen islamischen Ländern im Nahen Osten, in Asien und Afrika werden Christen wie ‚Bürger zweiter Klasse‘ behandelt und sind oft schutzlos den Behörden oder der Mehrheitsbevölkerung ausgeliefert. Dass nun aber auch die Christen, die nach Deutschland, Österreich und andere Länder geflüchtet sind, in Asylunterkünften Ausgrenzung und Bedrängung aufgrund ihres Glaubens erfahren und vielleicht sogar noch den Peinigern begegnen, vor denen sie eigentlich geflohen sind, ist ein erschreckendes Armutszeugnis", so Bischof Zsifkovics wörtlich gegenüber "Radio Vatikan".

Schweigemantel über größter Christenverfolgung der Geschichte
Der für Flucht, Migration und Integration zuständige Bischof spricht offen von behördlichem Missmanagement, aber auch von einer weit verbreiteten "zivilen Ignoranz" gegenüber der Verfolgung von Christen. "Weltweit werden derzeit rund 100 Millionen Christen verfolgt, alle fünf Minuten wird ein Christ wegen seines Glaubens getötet. Vor den Augen der Weltöffentlichkeit ereignet sich die zahlen- wie flächenmäßig umfangreichste Christenverfolgung der Geschichte", betont Bischof Zsifkovics. Umso unverständlicher sei das "weit verbreitete Schweigen", das in Österreich und in den meisten westlichen Ländern vorherrsche. Diese "Schweigespirale der Ignoranz", diese "seltsame moralische Blindheit" gegenüber massiven Menschenrechtsverletzungen gegen Christen in aller Welt – und nun auch in heimischen Asylzentren – dürfe nicht einfach hingenommen werden, machte der Bischof klar.

Keine Parallelgesellschaften, klare behördliche Signale
Nichts hält der Bischof von einer kategorischen Trennung zwischen christlichen und muslimischen Flüchtlingen in der Unterbringung, da eine solche dem Bestreben einer Integration konterkarieren und die Bildung von Parallelgesellschaften nähren würde, zumal die Bedingungen, Bestimmungen, Normen und Werte des Rechtsstaats allen und damit auch den muslimischen Migranten zumutbar seien. Wohl aber plädiert Bischof Zsifkovics für eine "sinnvolle Rücksichtnahme auf kulturelle und religiöse Traditionen bei der Unterbringung".
Was sich der Bischof nachdrücklich erwarte, sei ein "klares Signal des Staates und der Behörden. Hier braucht es klare, unmissverständliche Anweisungen bei der Aufnahme in den Asylzentren, eine erklärte Null-Toleranz gegenüber Übergriffen und ein effektives Management mittels eines genauen Monitorings. Speziell geschultes, unabhängiges Personal in den Asylzentren etwa müsste präventiv und reaktiv tätig werden können", fordert Flüchtlingsbischof Ägidius Zsifkovics.

Kein "Gegeneinander-Ausspielen" von Muslimen und Christen
Zugleich warnt er jedoch auch vor falschen Simplifizierungen: Denn die Gleichsetzung von "christlich ist gleich leicht integrierbar und muslimisch ist gleich schwerer integrierbar entspricht nicht der Komplexität der Wirklichkeit. Die Bischöfe aus Syrien und Irak, die ich im Februar zur internationalen Flüchtlingskonferenz nach Stift Heiligenkreuz eingeladen habe, haben darauf aufmerksam gemacht, dass auch die Integration christlicher Flüchtlinge in Europa nicht einfach werden wird. Hier gibt es sehr viele Unterschiede in der Kultur, in der Alltagskultur, etwa im Verhältnis zwischen Mann und Frau, aber auch im religiösen Ritus".

Gastfreundschaft darf nicht pervertiert werden
Die "Xenophilia", also die Gastfreundschaft, sei ein fundamentaler, bereits von den alten Griechen erkannter Wert, der wesentlicher Bestandteil eines humanen und humanitären Europas sei. Doch "Xenophilia" dürfe nicht mit "Idiotia", das heißt mit Ignoranz gleichgesetzt werden: "Asyl und Gastfreundschaft sind heilig. Aber diese Heiligkeit wird pervertiert, wenn sie an die Grundfesten dessen geht, der sie gewähren, garantieren und schützen soll", so Bischof Zsifkovics abschließend.

Den Web-Link zum "Radio Vatikan"-Beitrag mit Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics finden Sie hier

21. Mai: "Lourdes-Feier“ mit Altbischof Iby im Martinsdom

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Papst Franziskus hat 2016 als "Jahr der Barmherzigkeit" ausgerufen und der Vermittlung der liebevollen göttlichen Zuwendung einen Impuls gegeben. Ein wesentliches Element ist ihm die Zuwendung zu den Kranken und den älteren Menschen in der Feier der Sakramente, die guttun, die aufrichten, trösten und erfreuen können. Vorbild ist der bekannte Gnadenort Lourdes in Südfrankreich, dessen Geschichte auf vielfache Weise mit dem Schicksal der leidenden und gebrechlich gewordenen Menschen verbunden ist, auch durch unzählige Heilungen und Stärkungen.

In diesem Empfinden gibt es am Samstag, 21. Mai eine "Lourdes-Feier" im Martinsdom, einen Festgottesdienst für und mit kranken und älteren Menschen. Der emeritierte Bischof von Eisenstadt, Dr. Paul Iby, wird der Feier vorstehen, die Predigt hält Generalvikar Mag. Martin Korpitsch.

Der Martinsdom ist ab 14 Uhr zur Ankunft bereit, ab dieser Zeit werden auch "mobile" Beichtpriester verfügbar sein. Die Zufahrt mit Kranken- bzw. Behindertentransportfahrzeugen ist bis unmittelbar vor den Domeingang möglich zum stufenlosen Eintritt in die Domkirche.

Der Festgottesdienst beginnt um 15 Uhr mit dem feierlichen Einzug. Nach einer kurzen Andacht zieht die Geistlichkeit in Lichterprozession durch den Dom zur Feier der heiligen Messe, die von der Dommusik mit Musik von Mozart und Schubert gestaltet werden wird. Im Anschluss an die Eucharistiefeier besteht die Möglichkeit, den Segen und die Krankensalbung einzeln zu empfangen.

Eigens für die Feier im Martinsdom wurden aus Lourdes die originalen Prozessionskerzen importiert, die jede/r Mitfeiernde gratis erhält und als Erinnerung mitnehmen kann. Zur Tauferneuerung wird das heilkräftige Wasser aus der Lourdes-Quelle verwendet.
Ebenso erhält jede/r Teilnehmer/in ein Gratis-Exemplar der diözesanen Kirchenzeitung "Martinus" mit aktuellen Bildberichten aus dem ganzen Burgenland. Zur leiblichen Stärkung für den Heimweg gibt‘s dann noch Martinskipferl und Getränke.

Die Einladung zur "Lourdes-Feier" gilt den Kranken im privaten Aufenthalt, den Bewohnern von Alten- und Krankenheimen, von Seniorenhäusern, Pflegestationen und Krankenanstalten.
Ebenso sind die Mitglieder der Ordensgemeinschaften bzw. jene, in deren Berufung der Dienst an den Kranken grundgelegt ist, herzlich eingeladen.
Selbstredend bindet die Einladung auch jene ein, die als Ärzte oder im Pflegedienst tätig sind, sei es in einer Anstalt oder in der privaten Betreuung zu Hause bzw. im Familienkreis.

Die Teilnahme möglichst Vieler kann den Festgottesdienst zu einem unvergesslichen Erlebnis werden lassen, ganz besonders für jene, die das Haus nicht mehr so oft verlassen können! Bitte nehmen Sie sich dafür Zeit!

Bei Teilnahme in Gruppen - etwa von einem Seniorenhaus oder Pflegeheim oder aus einer Pfarre - ist es der Vorbereitung hilfreich, wenn eine ungefähre Teilnehmerzahl (inkl. Begleiter) vorab bekannt gegeben werden kann. Desgleichen gilt für die Teilnahme im Rollstuhl bzw. im Krankenbett.

Meldungen bitte
telefonisch: Frau Szabo (02682) 777 / Durchwahl 224
via E-Mail: lourdesfeier@martinus.atper Post: "Lourdes-Feier", St. Rochus-Straße 21, 7000 Eisenstadt

"Mittwoch im Mai"

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St. Martinsdom, EisenstadtHeute, Mittwoch, 18. Mai, 18.30 Uhr, findet der dritte Termin des Marienandachten-Zyklus im Martinsdom statt.

Die Gottesmutter, der der Monat Mai in besonderer Weise geweiht ist, wird im Dom im Gnadenbild "Maria, Trösterin der Betrübten" seit alter Zeit verehrt.

Der Überlieferung nach soll das Bild von einem evangelischen Christen gemalt worden sein; seit dem 18. Jahrhundert erhielt es durch verschiedene Wohltäter Schmuck, Rahmen und kostbare Votivgaben, darunter einen mit Edelsteinen besetzten Silberkelch.

Im Marienmonat Mai werden jeden Montag, Mittwoch und Freitag, 18.30 Uhr, Maiandachten gefeiert. Die Andachten an den Mittwochabenden - "Mittwoch im Mai" - werden von besonderen Geistlichen geleitet und mit ausgewählter Kirchenmusik gestaltet.

Nach dem ersten Termin mit Marienmotetten aus der Renaissance und dem zweiten Termin mit Gregorianischen Chorälen wird zum heutigen dritten Termin mit Diözesanbischof Mag. Dr. Ägidius Zsifkovics die Lauretanische Litanei in B-Dur von W. A. Mozart zu hören sein. Die letzte Andacht des Zyklus am Mittwoch vor Fronleichnam, 21. Mai, gestaltet der Domchor mit traditionellen burgenländischen Marienliedern.

Mittwoch, 18. Mai, 18.30 Uhr: W. A. Mozart, Lauretanische Litanei KV 109

Domweihfest als "Martinsfest" der Barmherzigkeit

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© Diözese Eisenstadt/Gossmann
Das Martinsjahr und das von Papst Franziskus ausgerufene Heilige Jahr der Barmherzigkeit standen im Mittelpunkt des Domweihfestes am Pfingstmontag mit Trägern einer Martinsmedaille oder eines Martinsordens - Bischof Zsifkovics: "Ein Martinsfest beginnt oft mit dem Mut, Mitmenschen in die Augen zu schauen und sie in ihrer ganzen Menschlichkeit und Würde wahrzunehmen statt zu verdinglichen"

Eisenstadt – Das Zusammenfallen zweier besonderer Jubiläen stand im Mittelpunkt des diesjährigen Domweihfestes am Pfingstmontag in Eisenstadt: Der 1.700ste Geburtstag des burgenländischen Diözesan- und Landesheiligen, des Martin von Tours, und das von Papst Franziskus ausgerufene "Heilige Jahr der Barmherzigkeit". Dass die Schnittmenge beider nicht nur eine zeitliche ist, machte das Domweihfest als "Martinsfest" der Barmherzigkeit eindrucksvoll deutlich: "Martinstaten zu setzen ist immer ein Festakt des Herzens und ein Hineintragen und Weitertragen von Barmherzigkeit in die Welt", betonte Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics.



Martinsfeste im Teilen, das eins wird
Angesichts des Jubiläumsjahres "1700 Jahre heiliger Martin" wurden besonders die Trägerinnen und Träger einer Martinsmedaille und eines Martinsordens zum Mitfeiern eingeladen. So wurde das Domweihfest zu einem Fest der Begegnung und der Herzlichkeit im Lichte von "Martinsfesten", das heißt von nächstenliebenden, aus den Quellen der Spiritualität, Solidarität und Barmherzigkeit gespeisten Handlungen und Handlungsträgern, die im Teilen eins werden.

Blick auf die Würde des Menschen
Womit ein solches Martinsfest seinen Ausgang nehmen kann, erläuterte Bischof Zsifkovics mit Verweis auf Zachäus und den Dreiklang eines wahrhaft humanen und christlichen Blicks: Ein solcher Dreiklang sei das Ineinander des "Blickens auf Jesus", des "antwortenden Zurückblickens Jesus, dessen Blick gerade nicht tötet oder verdinglicht oder objektiviert, sondern den Menschen in seiner Ganzheit und Würde, in seiner Einzigartigkeit und Unverwechselbarkeit wahrnimmt und anerkennt sowie des ‚Durchblicks’ durch Jesu auf den Not Leidenden, den Schutz Suchenden und damit auf die Ränder der Gesellschaft", so der Bischof.

Zsifkovics: "Brauchen Blicke der Barmherzigkeit, nicht der Verdinglichung"
Es gäbe Blicke, wie das Sprichwort sagt, die "töten" können, weil sie den anderen zum Objekt, zum Ding degradieren, weil sie im Erhöhen des eigenen Standpunkts den anderen erniedrigen, weil sie bloßstellen oder von der Gier des Ego fehlgeleitet seien. Doch der Blick, der im Hinblicken auf Jesus und im Hineinblicken Jesu in die Herzen der Menschen lebendig werde, sei ein ganz anderer: "Das ist die Offenheit des Blicks, der die Würde jedes einzelnen Menschen sieht, freigibt und weitet, ohne wegzusehen, wenn uns die Blicke des Nächsten, gerade auch als des Not Leidenden, begegnen", so Bischof Zsifkovics und betont: "Die Welt braucht mehr Martinus heißt immer auch: Wir brauchen Blicke nicht der Verdinglichung, sondern gerade der Barmherzigkeit".

Fotos vom Domweihfest finden Sie hier …

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