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Pfingsten: Bischof spielt Doppelpass mit der Jugend

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© Diözese Eisenstadt/Rupprecht
Ganzes Burgenland in seiner Vielfalt und seinem kulturellen Reichtum vertreten - "Mit dem Sakrament der Firmung ist es wie im Fußball: Du musst den Ball aufnehmen und etwas daraus machen", sagte Bischof Zsifkovics und spielte mit den Firmlingen im Martinsdom Ball

Eisenstadt – Ein Zuspiel mit dem Innenrist, einen Heber mit dem "Spitz": Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics macht auch mit dem Ball eine gute Figur und spielte im Rahmen der im kroatischen Fernsehen und Radio "Hrvatska radiotelevizija" (HRT1) übertragenen und damit ein Millionenpublikum von bis zu rund 6 Millionen Menschen erreichenden Firmung zu Pfingsten im Eisenstädter Martinsdom Doppelpässe mit der Jugend: "Mit dem Sakrament der Firmung ist es wie im Fußball: Du musst den Ball aufnehmen und etwas daraus machen", so der Bischof, der mit dem Bild des Spiels vor allem den Gabe- und Geschenkcharakter des Glaubens und des spirituellen Unterwegsseins anschaulich zum Ausdruck brachte. Treff- und zielsicher spielten einander der Diözesanbischof und die Firmlinge einen Ball während der Predigt zu.



Ganz Burgenland vertreten
Bei der feierlichen, mehrsprachigen, weitgehend in kroatischer Sprache zelebrierten Messe war das ganze Burgenland in seiner lebendigen Vielfalt und in seinem kulturellen Reichtum vertreten: aus dem nördlichen Burgenland die aus Klingenbach kommenden Firmlinge, aus dem mittleren Burgenland der Chor "Pax et bonum" und die Feuerwehren sowie Firmlinge und eine Trachtengruppe aus dem südburgenländischen Stinatz. Für die musikalische Gestaltung sorgten der Chor "Pax et bonum" aus dem kroatischen Dekanat Großwarasdorf, Sängerinnen und Sänger aus Klingenbach, Oslip und Trausdorf sowie die Tamburizza Stinatz und die Frauenschola "Granicarke". So wurde einmal mehr nicht nur die Mehrsprachigkeit, sondern gerade auch die Musik unmittelbarer Ausdruck der Vielfalt und Lebendigkeit, des sich in seiner Pluralität dynamisch und dialogisch befruchtenden kulturellen Reichtums der Diözese.

Zsifkovics: Geschenk des Geistes in die Welt tragen
Ein solches, im Akt der Firmung ausdrücklich werdende Geschenk des Geistes sei zwar ein schlechthin Unverfügbares, das alles Dinghafte und Instrumentalisierbare unendlich übersteige. Und doch sei diese Gabe gerade in ihrer Unverfügbarkeit nichts, was uns als Menschen in eine bloß passive und unfrei machende Abhängigkeit degradiere: "Hellhörig zu werden für das Geschenk des Geistes und dieses ganz konkret im eigenen Handeln mit anderen Menschen in die Welt zu tragen, miteinander und füreinander zu teilen, ist die große Ermutigung von Pfingsten", so der Diözesanbischof.

"Niemand ist eine bloße Nummer"
Zu Pfingsten werde deutlich, so Bischof Zsifkovics, dass niemand eine bloße Ziffer, eine Null oder Nummer sei vor Gott, sondern einen Namen habe und ein einmaliges Geschöpf sei. Gerade der heilige Martin, dessen 1.700ster Geburtstag heuer gefeiert wird, sei ein verlässlicher und sicherer Wegweiser in der heutigen, oftmals orientierungslos und im Durcheinander erscheinenden Welt: "Der heilige Martin zeigt, was es heißt, Christ zu sein und wie wir andere Menschen in Liebe, Freude, Frieden und Barmherzigkeit begegnen sollen, indem wir das Geschenk von Jesu Liebe selbst in die Welt hinaustragen und bereit sind, dieses mit anderen zu teilen", betonte der Bischof.

KISI-Fest der Barmherzigkeit: "Manchmal wie im Himmel"

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Rund 1000 Besucher beim großen Fest der Kinder- und Jugendmusicalgruppe KISI ("God’s Singing Kids") zu Pfingsten in Gmunden

"Wir fühlten uns bei euch wie zu Hause! Manchmal wie im Himmel und von Gott zu Tränen gerührt", schreibt eine Besucherin des KISI-Festes der Barmherzigkeit, zu dem am Pfingstwochenende rund 1000 Kinder, Ju­gendliche und Erwachsene vom 14.-16. Mai nach Gmunden (Oberösterreich) kamen. Und sie ergänzt: "Man merkt bei euch, ihr lebt, was ihr glaubt und in den Musicals spielt!"



Fröhlich, authentisch und mit viel Musik den Glauben weitergeben
KISI ist eine in Ös­terreich gegründete Kinder- und Jugendmusicalgruppe, die mittlerweile international tätig ist mit KISI-Gruppen in Österreich, Deutschland und Italien, aber auch in den Niederlanden, Belgien, Ungarn und sogar außerhalb Europas in Israel, Uganda und Kenia. Das Ziel der Bewegung ist es, authentisch und fröhlich den Glauben weiterzugeben durch Musicalkonzerte, musikalische Gestaltung von Gottesdiensten und christliches Leben im Alltag. Jedes Jahr veranstaltet die Gruppe das KISI-Fest, das diesmal bereits zum 18. Mal stattfand. Heuer war das Thema "Barmherzig wie der Vater", angelehnt an das von Papst Franziskus ausgerufene "Jahr der Barmherzigkeit".

Bewegende Messfeiern
Auf die Spur der Barmherzigkeit führten auch drei Messfeiern mit sehr lebensnahen Predigten im Rahmen des Festes: zunächst der Eröffnungsgottesdienst mit dem ugandischen KISI-Priester Father Emmanuel und Michael Münzner, Jugendseelsorger der Diözese Linz, dann die Pfingst­messe mit Andreas Schätzle, Programmdirektor von "Radio Maria", bei dem vier Kinder die Erst­kommunion empfingen, und schließlich der Pfingstmontagsgottesdienst, bei dem Altbischof Ludwig Schwarz acht junge Leute firmte.

Musical- und Tanzaufführungen begeisterten das Publium
Highlights für alle Altersstufen waren zwei KISI-Musicals, die junge Leute zwischen drei und 25 Jahren mit einer be­eindruckenden Professionalität auf die Bühne brachten. Bei der Uraufführung des Minimusicals "Ich gehe jetzt fischen" war der Jubel groß, als die Jünger, dem Rat des auferstandenen Jesus folgend, prall gefüllte Netze mit Fischen ins Boot hievten. Ganz im Zeichen der Barmherzigkeit stand die neuinsze­nierte Version des KISI-Musicals "Der barmherzige Vater". Die amerikanische Tanz-Company "Ballet Magnificat!" machte mit ihrem Stück "The Prodigal" deutlich, dass Gott ein Gott der zweiten Chancen ist. 

"Barmherzigkeit leben" im Altenheim
Neben dem Hauptprogramm gab es auch Workshops zum Thema "Barmherzigkeit leben und erleben"– so fuhr zum Beispiel eine Grup­pe von 30 Kindern ins Gmundner Altenheim, um dort den Menschen durch ihr Singen und Tanzen eine Freude zu machen. Außerdem wurden für alle Altersstufen – von Kleinkindern bis Erwachsenen – eigene Programmpunkte angeboten und die Jüngeren freuten sich besonders an Hüpfburgen, Kletterturm und Co., während ihre Eltern bei Kaffee und Kuchen mit anderen KISI-Fest-Besuchern ins Gespräch kamen.

Berichte und Eindrücke vom Fest finden sich auf der Homepage fest.kisi.at.

Neuer Pastoraler Weg: Teamgeist und neue Positionen machen Kirche im Burgenland fit für Zukunft

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Gemeinsam an einem Strang ziehen:
Der Neue Pastorale Weg der Diözese Eisenstadt
kommt auf Schiene. © Diözese Eisenstadt/Gossmann
Im Erkennen der Zeichen der Zeit "ziehen wir hier als Diözese alle an einem Strang, wie in einem Fußballteam", so Bischof Zsifkovics, der betont, dass personelle Veränderungen ausschließlich nach umfassenden Gesprächsprozessen mit Betroffenen und Beratungen beschlossen werden

Wie jedes Jahr finden auch um diese Zeit die personellen Dispositionen für die Besetzung der Seelsorgeräume und Pfarren in der Diözese Eisenstadt statt. Eine Besonderheit in diesem Jahr ist, dass für Herbst mehr Priester als sonst mit neuen Aufgabenbereichen betraut werden. Grund dafür sind zum einen der Neue Pastorale Weg der Diözese, der die Kirche im Burgenland fit für die Zukunft machen will, zum anderen die im März 2017 bevorstehenden Pfarrgemeinderatswahlen. Aber auch Veränderungswünsche, die von Priestern an die Diözesanleitung herangetragen wurden, werden ebenso berücksichtigt wie die gelegentlich notwendige Neuorientierung von Seelsorgern.

Wohl jeder einzelnen Pfarre und der gesamten Diözese im Auge
Bei ihren Beratungen orientiert sich die Personalkommission der Diözese Eisenstadt dabei an verschiedensten Notwendigkeiten und hat das Wohl der einzelnen Pfarren als auch der gesamten Diözese im Auge, wobei die persönliche Eignung, seelsorgliche Qualifikation und die Lebenssituation der Priester und LaienmitarbeiterInnen eine wesentliche Rolle spielen.

Zsifkovics: "Umbrüche, Abbrüche und Aufbrüche von heute ernstnehmen"
"Mit unserem Neuen Pastoralen Weg haben wir die Zeichen der Zeit erkannt und nehmen die Umbrüche, die Abbrüche, aber auch die Aufbrüche der heutigen Zeit ernst", so Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics über den im vergangenen Herbst unter Einbindung und aktiver Mitwirkung aller Diözesan-, Dekanats- und Pfarrebenen eingeleiteten Strukturwandel.

"Wir ziehen hier als Diözese alle an einem Strang, wie in einem Fußballteam. Da kann es für Einzelne keine Extrawürstel geben, auch wenn sie meinen, etwa durch Erzeugung medialen Drucks den kirchlichen Dienstweg und ihre beruflichen Verpflichtungen nicht einhalten zu müssen. Das ist eine Frage der Fairness gegenüber allen anderen", so der Bischof.

Dialog und Einbindung geht allen personellen Veränderungen voraus
Alle Versetzungen werden nach einem Gesprächsprozess mit den Betroffenen und in mehreren umfassenden Beratungen von der Personalkommission der Diözese Eisenstadt beschlossen. Die Versetzungen und neuen Aufgabenbereiche werden wie jedes Jahr am 29. Juni 2016 bekanntgegeben.

75 Jahre Theologische Kurse: Großer Festakt in Eisenstadt

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Älteste theologische Erwachsenenbildungseinrichtung der katholischen Kirche im deutschen Sprachraum feiert ihr 75-Jahr-Jubiläum am 3. Juni 2016 im Eisenstädter Haus der Begegnung mit u. a. Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics, der Theologin Ingrid Fischer und Universitätslektor Hubert Weber

Eisenstadt – Sie verstehen sich als echte dialogische Gesprächs- und Bildungsbegegnungen, als theologische Tiefenbohrungen in Sinn- und Bedeutungsbezüge des christlichen Glaubens: Die Theologischen Kurse, die älteste theologische Erwachsenenbildungseinrichtung der katholischen Kirche im deutschsprachigen Raum, feiert ihr 75-Jahr-Jubiläum. Der große Festakt am 3. Juni 2016 ab 16:00 Uhr im Eisenstädter Haus der Begegnung steht unter dem Motto "Der Gottesdienst der Gemeinde – Visitenkarte des Glaubens".

Festgottesdienst mit Bischof Zsifkovics
Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics wird den Festgottesdienst um 16:00 Uhr im Festsaal zelebrieren, im Anschluss daran werden im Rahmen des Festaktes Universitätslektor Hubert Weber von der Erzdiözese Wien zum Thema "Der persönliche und der in der Liturgie ausgesprochene Glaube – Ein Spannungsverhältnis" und die Theologin Ingrid Fischer unter dem Titel "Zeige mir, wie du feierst und ich sage dir, wer du bist" programmatische Impulse vermitteln. Das Podiumsgespräch wird vom Leiter der Theologischen Kurse, Erhard Lesacher, moderiert.

5 der 13 AbsolventInnen aus der Diözese Eisenstadt
Diözesanbischof Zsifkovics wird den 13 AbsolventInnen, fünf davon aus der Diözese Eisenstadt, ihre Zeugnisse für die Teilnahme an den Theologischen Kursen überreichen. Aus dem Burgenland sind dies Christine Bauli (Litzelsdorf), Sr. Lilly D’Souza (Eisenstadt), Michaela Heschl (Piringsdorf), Alexandra Kern (Doiber) und Marion Schuber (Wulkaproersdorf). Die weiteren AbsolventInnen kommen aus der Diözese Graz-Seckau, St.Pölten, aus der Erzdiözese Wien sowie aus Deutschland. Auf den festlichen Teil der Zeugnisverleihung folgt ein herzliches Beisammensein in ungezwungener Gesprächsatmosphäre, ein Buffet sorgt für die leibliche Verpflegung.

Hervorgegangen aus dem Geist des Widerstandes
Hervorgegangen sind die Theologischen Kurse aus dem geistigen Widerstand im Nationalsozialismus, als das totalitäre Regime auch den christlichen Glauben bedrohte und mit einem Band aus Terror und Propaganda den Geist und die Menschlichkeit zu erdrücken versuchte. Zentrales Motiv, das bis heute Ziel und Anspruch der Theologischen Kurse ist, besteht in der Befähigung, über Inhalte, Hoffnungen und Potenziale des christlichen Glaubens in reflektierter Weise Rede und Antwort stehen zu können.

Gerade heute, in Zeiten fortschreitender Säkularisierung und zugleich der zunehmenden Präsenz anderer Religion, sei ein fundiertes Glaubensverständnis von essentieller Bedeutung, so die Theologischen Kurse in ihrem Selbstverständnis. Dieses zielt nicht auf "verstaubte Informationsveranstaltungen" nach dem Muster eines vermeintlich hierarchischen Gefälles zwischen Lehrenden und Lernenden, sondern auf einen wechselseitigen, fruchtbringenden Dialog aller Beteiligten, die zur aktiven Reflexion und Diskussion über Glaubensfragen ermutigt werden sollen.

Kursangebote: dem christlichen Glauben nach-denken
Das Kernangebot der Theologischen Kurse umfasst einen zwei- bzw. dreijährigen, systematisch aufgebauten und am universitären Theologiestudium orientierten Kurs als umfassende Auseinandersetzung mit dem christlichen Glauben. Dieser kann als Fernkurs oder als Präsenzkurs in Wien absolviert werden und wird mit Prüfungen abgeschlossen. Die Absolvierung ist Voraussetzung für den Ständigen Diakonat und einige pastorale Berufe. Darüber hinaus werden Spezialkurse angeboten, die entweder zu einer ersten Begegnung mit theologischen Bedeutungszusammenhängen oder zur Vertiefung theologischer Inhalte einladen und ermutigen, wobei vor allem die Befähigung zu pastoralem Engagement zentral ist. Ergänzt wird das Programm durch Einzelveranstaltungen wie Vorträge und Seminare.

Theologische Kurse für Glaubende, Zweifelnde, Suchende
Die Theologischen Kurse richten sich an Glaubende ebenso wie an Zweifelnde und Suchende, an Interessierte und Engagierte innerhalb wie außerhalb der Kirche. Vermittelt werden soll eine den Glauben und das Leben positiv fördernde Theologie, eine theologische Bildung, die einem tragfähigen, argumentativ fundierten und gesprächsbereiten Glauben entsprechen soll.

Kurse im Eisenstädter Haus der Begegnung
Im Herbst beginnt ein neuer Fernkurs mit Studienwochenenden im Eisenstädter Haus der Begegnung (siehe www.theologischekurse.at/fernkurs).
Außerdem wird im September 2016 im Haus der Begegnung ein Spezialkurs zum Thema "Kirchenbau. Geschichte – Symbolik – Funktion" angeboten (siehe www.theologischekurse.at/site/veranstaltungen/calendar/8635.html)

Nähere Informationen zu den Theologischen Kursen finden sich auf der Homepage: www.theologischekurse.at

Große Heinz Ebner-Schau: Steinbruch der Hoffnung mit dem Meißel des Staunen-Dürfens

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© Heinz Ebner
Vom 31. Mai bis 21. Juni 2016 wird in der Pfarrscheune Trausdorf eine umfassende Ausstellung von Werken des bedeutenden burgenländischen Künstlers Heinz Ebner – eröffnet durch Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics, kuratiert von Karoly Palkovich – zu sehen sein. Die Suche und Sehnsucht des Menschen nach Sinnfülle, nach dem Paradies, und zwar gerade in Konfrontation und Kontrastierung mit dem Katastrophischen, Sinnwidrigen und Entfremdenden, zieht sich wie ein roter Faden durch die eindrucksvollen Arbeiten

Die Erfahrung mit Schönheit ist wie eine Einladung zur Sammlung als Freiwerden für einen Präsenzraum als Zeit- und Sinn-Gabe. Sie ist Einladung zum Staunen-Dürfen, die weder ein Gewöhnliches mit einem Außergewöhnlichen vergleicht noch irgendein "Dahinter" hinter einem noch Unerklärten sucht. Sie ist als Staunen-Dürfen vielmehr die Sammlung auf die Grundstimmung der Dankbarkeit für die Zeit-Gabe des Seinkönnens selbst: Heinz Ebner, der große Künstler des Burgenlandes, hat mit genau diesem Meißel des Staunen-Dürfens eine unvergleichliche Meisterschaft in seinem Schaffen entfaltet. Nun zeigt eine große Heinz-Ebner-Schau ab 31. Mai 2016 in der Pfarrscheune Trausdorf, die sich gleichsam als Steinbruch der Hoffnung, gemeißelt gerade in Auseinandersetzung mit dem Sinnwidrigen und Entfremdenden unserer Zeit, präsentiert, eindrucksvolle Arbeiten aus den letzten zehn Jahren.

Bischof Zsifkovics eröffnet große Ebner-Schau
Kuratiert wird die Ausstellung, die auf Einladung der Pfarre, des Tourismusverbandes und der Gemeinde vom 31. Mai bis 21. Juni 2016 in der Pfarrscheune Trausdorf zu sehen sein wird, von Karoly Palkovich. Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics wird die Heinz Ebner-Schau am Dienstag, dem 31. Mai 2016, in der Pfarrscheune Trausdorf feierlich eröffnen, "Tamburizza Trausdorf" wird musizieren. Der Pfarrer von Trausdorf, Dechant Željko Odobašić, fungierte als zentraler Initiator der Ausstellung.

Werke der Sinnsuche in Konfrontation mit Kataklysmen
Es ist die menschliche Grundsehnsucht nach Sinnfülle, die Ebner so meisterhaft auf die Leinwand, auf Papier, Holz oder Glas bringt, indem eine Spurensuche nach einem Transzendenzraum ausgefaltet wird, der sich einem Klebenbleiben an der Oberfläche des Verklärenden und Kosmetischen, des Reizvollen und Rührenden grundsätzlich entzieht und widersagt. Entgegen allem Aufputzenden und Entschwebenden in Wohlfühl-Wolkenkuckucksheime erschließt sich Ebners Steinbruch der Hoffnung gerade und wesentlich in Konfrontation mit der schmerzhaften Erfahrung von Entfremdung und Sinnverdunstung, ja in Konfrontation mit Katastrophen und Kataklysmen.

"Je suis…": Kunstschrei nach dem Terror als Zukunftserinnerung
So stehen etwa Bilder aus dem Jahr 2015 unter dem Generalthema "Je suis…" und nehmen Bezug auf den Terror in Paris, auf die Unfassbarkeit und Sinnwidrigkeit des Leidens und Sterbens. Inmitten dieser Wüste der Sinnverdunstung pflanzt Ebner die Frage nach den Grundwerten Europas, holt Figuren der griechischen Mythologie als Türöffner für ein Erinnern nicht an ein Gewesenes, sondern an die Zukunft. Die Fratze des Inhumanen wird nicht ästhetisiert, sondern im Kunstschrei transformiert in die Aufgabe, füreinander zum Zukunftsraum zu werden.

In den neuesten, in der Ausstellung präsentierten Farbarbeiten in Mischtechnik auf Leinwand, Papier und Holz lässt Ebner den Engel der Geschichte auf der Spurensuche nach einem Residuum der Zeit als Sinn-Gabe durch Säulenhallen der Kunst wandeln und verknotet aktuelle Ereignisse mit Bildzitaten.

Unableitbar Neues aus dem Spiel mit Bezügen
Die 2014 entstandene Serie "Lost Icons" wiederum ließ sich von einem der weltweit bedeutendsten Fotografen und Fotojournalisten inspirieren, dem US-Amerikaner Steve McCurry und dessen ausdrucksstarke Porträts, vielfach eingefangen aus Krisenherden vom ehemaligen, im Schrecken des Krieges untergangenen Jugoslawien bis zum Irak und Afghanistan. In der Würdigung der Zeitlosigkeit dieser Zeitkunst arbeitete Ebner Blattgoldelemente in seine Bildsprache ein.

Dass das Spiel mit Collagetechniken gerade kein bloßes Addieren und Summieren von Vorhandenem ist, sondern zur Kunst erhoben etwas schlechthin Neues und trotz oder gerade wegen der vielfältigen Bezüge Unableitbares erschaffen kann, zeigen Arbeiten Ebners, die im Jonglieren des Bildvokabulars aus der älteren und jüngeren Kunstgeschichte in Kombination mit redaktionellen Bildteilen Sinnbezüge gänzlich neu entstehen lassen. "RollOver Moroder – Mädchen erwachen aus komatösem Schlaf" ist ein besonders eindrucksvolles Werk, das in diese Formkategorie gehört.

Glasskulpturen und einzigartige Mischtechnik
Im Rahmen der räumlichen Möglichkeiten werden in der Pfarrscheune Trausdorf auch frühe Glasarbeiten Ebners exemplarisch ausgestellt. Dabei werden "Die Krüge von Kanaa" aus dem Jahr 2007, also sechs Skulpturen aus Fusingglas, im Mittelpunkt stehen. In der Ausstellung werden auch sehr selten gezeigte Arbeiten des Künstlers zu sehen sein, darunter das erste Bild Ebners in jener Mischtechnik, in der parallel gezogene, unterschiedlich farbige Linien wie ein Gewebe in die Malerei eingearbeitet wurden und einen wesentlichen Bestandteil der Bildkomposition bilden.

Der im südburgenländischen Güssing geborene Heinz Ebner studierte an der Akademie der bildenden Künste in Wien, beginnt Mitte der 1980er Jahre als AHS-Lehrer zu arbeiten und parallel dazu mit den ersten künstlerischen Arbeiten im öffentlichen Raum. Er ist als selbstständiger Grafiker tätig, seit mittlerweile 15 Jahren Gesellschafter des "Güssinger Kultur Sommers", seit fünf Jahren Lehrender an der Pädagogischen Hochschule NÖ in Baden und zählt zu den gefragtesten Künstlern des Burgenlandes. Eine Vielzahl von künstlerischen Projekten Ebners entstand in Zusammenarbeit mit der Diözese Eisenstadt.

Lehrlingswallfahrt in Frauenkirchen: "Barm-HERZ-igkeit tut gut!"

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© Josef Ziniel
An die 600 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den Berufsschulen der Bundesländer Niederösterreich, Wien und Burgenland folgten der Einladung zur Wallfahrt zum Franziskanerkloster nach Frauenkirchen - Bischof Zsifkovics: "Sich auf den Weg und die Spur der Logik des Herzens zu machen ist eine großartige Kurssetzung"

"Es ist Zeit für Barmherzigkeit – gerade angesichts der Verletzlichkeit der Menschheit, der Schwächungen der Humanität, etwa durch Ausgrenzung, Armut oder eine um sich greifende Globalisierung der Gleichgültigkeit": Das betonte Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics im Rahmen des Tages des Lehrlings, an dem rund 600 junge Menschen aus den Berufsschulen Niederösterreichs, Wiens und dem Burgenland an einer großen Wallfahrt zum Franziskanerkloster nach Frauenkirchen teilnahmen. Gemäß dem Motto der Wallfahrt, "Barm-HERZ-igkeit tut gut!", unterstrich Bischof Zsifkovics, der gemeinsam mit den jungen Menschen den Wortgottesdienst feierte, die Bedeutung der Barmherzigkeit als "Lebens-Mittel eines wahrhaft menschlichen Miteinanders".

Logik des Herzens statt Globalisierung der Gleichgültigkeit
"Sich auf den Weg und die Spuren der Logik des Herzens zu machen: ich finde, das ist eine großartige Kurssetzung für eine Wallfahrt junger Menschen, ja eine großartige Kurssetzung für das Unterwegssein im Leben selbst!", so der Bischof, der hervorhob: Die "Logik des Herzens" sei als einzige wirklich in der Lage, die ‚Globalisierung der Gleichgültigkeit‘ zu bekämpfen, weil sie nicht wegschaut, sondern helfend und solidarisch handelnd hinschaut auf die Hungernden und Durstenden – weil sie die Türen nicht zuschlägt, sondern öffnet für die Ausgegrenzten, die Kranken, die Arbeitslosen, die Verfolgten, die Flüchtlinge und überhaupt für all jene, die an den Rändern der Gesellschaft in ihrer Selbstbestimmung und Mitbestimmung eingeengt und gehindert sind."

Neue Hoffnung in Gemeinschaft Cenacolo
Eröffnet wurde der Tag des Lehrlings mit einer Sternfußwallfahrt rund um die Basilika, begleitet von jungen Fratres des Franziskanerordens. Sowohl das Pilgertor als auch die Heilige Pforte im Jahr der Barmherzigkeit ermutigten dazu, die inneren Türen des Menschseins für eine tiefere Begegnung zu öffnen. Was Lukas im Evangelium über die verlorenen Söhne und die Barmherzigkeit des Vaters berichtet, wurde von Bischof Ägidius Zsifkovics in der Predigt aufgegriffen: Diesen Tag zu nützen, um in sich zu gehen und über das eigene Leben nachzudenken. Im Anschluss gaben zwei Burschen der Gemeinschaft Cenacolo Zeugnis vom eigenen Leben in der Droge und Hoffnungslosigkeit sowie der persönlichen Erfahrung, ein erfülltes neues Leben von Gott erhalten zu haben.

Spirituelle Räume erschließen
Aus den einzelnen Berufsschulen wurden Exponate zum Altar gebracht, um mit Symbolen und Fürbitten auf Ausbildung, Leben der Jungendlichen und die Anliegen dieser Welt hinzuweisen. Musikalisch umrahmt wurde die Wortgottesfeier von der Schulband Frauenkirchen und der Kirchenorgel. Bevor es am frühen Nachmittag in die vielfältigen Workshops ging, nützten viele eine gemütliche Zeit in der strahlenden Sonne auf dem gepflegten Rasen vor der Basilika. Bei den Führungen in der Basilika erschlossen sich den Jugendlichen spirituelle Räume, von den Tiefen der Gruft bis hinauf zur Klangentfaltung der Kirchenglocken. Außerhalb des Turmes konnten jene hineinschauen, die durch die mehr als 30 Meter hohe Drehleiter der Feuerwehr in schwindelerregende Sphären empor gehoben wurden.

Laboratorien der "Barm-HERZ-igkeit"
Zu ebener Erde bei einem Rettungswagen nebenan konnten Jugendliche ihre Kenntnisse im Bereich Erster Hilfe bei SanitäterInnen des Jugend-Rot-Kreuzes wieder auffrischen. Und wer seinen Fähigkeiten besonders auf die Spur kommen wollte, fand sich in einem der interaktiven Stationen der Katholischen Jugend wieder. Dabei tappten so manche während ihrer Nightline als Blinde wandelnd im abenteuerlichen Dunkel bis ihnen im kollektiven Ball-Geschicklichkeits-Spiel ein Licht von Gemeinschaftserlebnis aufging. Für Bewegungshungrige war die Anmeldung beim Text/Sound/Dance Workshop der Kalasantiner ebenso Pflicht, wie für andere das Recht, Infos über Lehrlinge beim Stand der Gewerkschaftsjugend einzuholen.

Im Mittelpunkt des Nachmittags standen Kennenlernen, Gespräch und gedanklicher Austausch von Mensch zu Mensch an allen möglichen Orten in und rund um die franziskanische Wallfahrtskirche. Wie gut "Barm-HERZ-igkeit" tut, war auch beim ökumenischen Schlussgebet spürbar, das dem Tag des Lehrlings seine finale Einrahmung gab.

Radwallfahrt: Mit dem Drahtesel am Pannonischen Martinusweg pilgern

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Pilgergruppe mit Burgenländischen Theologiestudierenden und Mitarbeitern der Diözese Eisenstadt durchschritt vor dem Martinsdom die Pforte der Barmherzigkeit und machte sich in drei Etappen auf den Weg von Eisenstadt nach Szombathely, dem Geburtsort des heiligen Martin

Das von Papst Franziskus ausgerufene "Heilige Jahr der Barmherzigkeit" und das Jubiläumsjahr "1.700 Jahre heiliger Martin" waren zugleich Leitstern und Orgelpunkt für eine Radwallfahrt, die eine Gruppe Burgenländischer Theologiestudierender und Mitarbeiter der Diözese an dem heuer eröffneten Pannonischen Martinusweg (Via Sancti Martini) am vergangenen Wochenende unternahm. Den Auftakt markierte das Durchschreiten der Pforte der Barmherzigkeit vor dem Eisenstädter Martinsdom.

Werke der Barmherzigkeit verinnerlichen
"Unser Ziel war es, die 7 geistlichen Werke der Barmherzigkeit gegenwärtig zu halten, zu verinnerlichen und in den Lebensalltag zu übersetzen: Unwissende lehren, Zweifelnde beraten, Trauernde trösten, Sünder zurechtweisen, Beleidigern gerne verzeihen, Lästige geduldig ertragen, für Lebende und Verstorbene beten", so die Gruppe, die von Freitag bis Sonntag per pedes von Eisenstadt nach Szombathely und damit entlang des Pannonischen Martinusweges eine Strecke von etwa 145 Kilometer pilgerte. Organisiert wurde die Radwallfahrt von Markus Iby, dem Ausbildungsleiter der Burgenländischen Theologiestudierenden, Domprobst Hubert A. Wieder sorgte für die geistliche Unterstützung.

Geschichtsträchtige Orte wiederentdecken
Der erste Tag führte bis nach Oberpullendorf, wobei die WallfahrerInnen an geschichtsträchtigen Orten wie etwa dem jüdischen Friedhof in Matterburg, auf dem heute nur mehr wenige alte Grabsteine an vergangene Tage erinnern, hielten. Etappenziel des zweiten Tages war Stadtschlaining im südlichen Burgenland, die bis dahin zu bewältigende Strecke erforderte für die RadwallfahrerInnen durchaus erhebliche Anstrengungen.

An der Geburtsstätte des heiligen Martin
Schließlich erreichte die Gruppe am dritten und letzten Tag die Sankt Martinskirche in Szombathely, wo die nördliche Seitenkapelle der Kirche der Legende nach über dem Geburtshaus des heiligen Martin erbaut wurde. "Hic natus est S. Martinus" ("Hier ist der heilige Martin geboren") ist entsprechend über dem Kapelleneingang zu lesen. Nach einem sehr herzlichen Empfang durch den örtlichen Pfarrer bildete eine Messfeier den Abschluss der Radwallfahrt.

Der Pannonische Martinusweg
Anlässlich des Martinsjubiläumsjahres 2016 initiierte die Diözese Eisenstadt in Kooperation mit dem Tourismusreferat des Landes Burgenland den regionalen "Pannonischen Martinusweg" von Bratislava über Donnerskirchen, Eisenstadt, Mattersburg, Markt St. Martin, St. Martin in der Wart, Schachendorf, Deutsch Schützen, Gerersdorf bei Güssing bis St. Martin an der Raab. Der gesamte Pannonische Martinusweg besteht aus insgesamt zehn Tagesetappen, für die den Pilgerinnen und Pilgern auch GPS-Daten zur Verfügung stehen. Die Gesamtstrecke des Pannonischen Martinusweges beträgt 299 Kilometer, die Vorschläge für einzelne Etappenuntergliederungen sehen Wegstrecken von jeweils mindestens 18 bis maximal 39 Kilometern vor.

Vivat Moz@rt am 5. Juni: Alles Loretto!

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2016 ist ein Mozart-Jahr. Aus diesem Anlass begibt sich die Dommusik St. Martin in die Spuren des bedeutendsten österreichischen Komponisten.

Zum sechsten Termin im Jahreszyklus am kommenden Sonntag, 5. Juni, 19 Uhr steht Mozarts Missa brevis B-Dur KV 275 auf dem Programm.
Die Entstehung der Komposition wird mit einer amüsanten Anekdote rund um Wolfgang Amadeus und einer enttäuschten Liebe in Verbindung gebracht, in der auch das Loreto-Kloster der Salzburger Kapuziner-Schwestern eine Rolle spielt, was der Messe KV 275 den Beinamen "Loreto-Messe" eingebracht hat (Nähere Infos dazu am Feierblatt des Gottesdienstes im Martinsdom).

Die Aufführung der "Loreto-Messe" am 5. Juni hat ihre Motivation in der an diesem Tag stattfindenden Jahreswallfahrt der Dompfarre nach "Maria Loretto".
Die traditionsreiche Wallfahrt geht zurück auf ein Gelöbnis in der Zeit der Pestepidemie im ausgehenden 17. Jhdt. Wenig später, unter dem legendären Stadtpfarrer Matthias Marckhl, wurde die Loretto-Wallfahrt im Jahr 1713 erneuert und konstituiert (im selben Bestreben wurde im gleichen Jahr die Pestsäule in der heutigen FuZo errichtet).

Beide Lorettos, jenes in Salzburg und das im Burgenland, wie auch alle anderen Orte dieses Namens, leiten sich vom 1194 entstandenen "Ur-Loreto" in Mittel-Italien ab, jenem Ort, von dem aus die Lauretanische Litanei mit den einprägsamen Bildern ihrer Anrufungen sich weltweit verbreitet hat (Laureto " Loret[t]o).

Zum sechsten Termin von Vivat Moz@rt am 5. Juni stehen neben Mozarts Loreto-Messe die Psalmvertonung "Laudate pueri" aus der Vesper KV 339 und die frühe Kirchensonate B-Dur KV 69 auf dem Programm. Den Abschluss bildet die in zeitlicher Nähe zur Loreto-Messe entstandene Marienmotette "Santa Maria" KV 273.

Im Jahresprogramm Vivat Moz@rt ist eine repräsentative Auswahl von Mozarts geistlicher Musik zu erleben. Das detaillierte Programm finden Sie hier.

Die Gottesdienstmusiken finden im Martinsdom statt, meist zu Abendterminen, um auch Interessierte von außerhalb Eisenstadts damit anzusprechen.
Die musikalischen Ausführungen sind im vorderen Dombereich platziert, so dass sie nicht nur gut gehört, sondern auch gut gesehen werden können.

So, 5. Juni, 19 Uhr, Martinsdom: W. A. Mozart, Loreto-Messe KV 275

Ein Fest für "Kirchennachtschwärmer"

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© Diözese Eisenstadt/Gossmann
Bereits zum neunten Mal findet die ökumenische "Lange Nacht der Kirchen" am Freitag, den 10. Juni 2016, sowie tags darauf auch in Sopron statt.

"Möge dieses Fest in den Herzen aller Kirchennachtschwärmerinnen und Kirchennachtschwärmer leuchten": Mit dieser herzlichen Einladung freut sich Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics auf die kommende "Lange Nacht der Kirchen", die als höchst erfolgreiche ökumenische Veranstaltung am Freitag, 10. Juni 2016 bereits zum neunten Mal in den Diözesen – der römisch-katholischen, der evangelischen A.B. und der evangelischen H.B. – in Szene gehen wird. In Sopron wird die Lange Nacht der Kirchen, die heuer unter dem Motto "Ihre Tore werden den ganzen Tag nicht geschlossen" steht, am Tag darauf, den 11. Juni, zum sechsten Mal veranstaltet.

"Die offenen Kirchentüren dieser Nacht sollen Symbol für die offene Lebenstür sein, die im Glauben erkannt und durchschritten wird", so der Superintendent der evangelischen Diözese Burgenland, Manfred Koch. Er wird im Rahmen der Langen Nacht der Kirchen gemeinsam mit Bischof Zsifkovics in der Pfarre Jabing in ökumenischer Geschwisterlichkeit zum gemeinsamen Gebet laden. Für Bischof Zsifkovics biete die "Lange Nacht" eine großartige Einladung und Ermutigung, in "Ankunfts- und Begegnungsräume" einzutreten und in dieser Offenheit "Räume des Miteinander-Teilens", "Andock- und Ankerplätze der Barmherzigkeit" zu erschließen.

Insgesamt 42 Gotteshäuser von A wie Andau bis Z wie Zurndorf beteiligen sich im Burgenland an der rund 3.000 Programmstunden umfassenden "Langen Nacht der Kirchen". Das Programm ist äußerst vielfältig und versucht, die Buntheit und Lebendigkeit, aber auch die spirituelle Tiefe der Kirchen zu vermitteln. Kinder- und Familienprogramme werden ebenso geboten wie Lesungen und Vorträge, musikalische Aufführungen und Konzerte, Ausstellungen, Führungen, ein Nachtkino, Tanz, Theater, Wanderandachten, Turmerlebnisse oder einfach Freiräume der Stille und Meditation. Zu der österreichweiten Veranstaltung werden insgesamt mehr als 300.000 Menschen erwartet.

Mehr Informationen zu den Pfarren und Veranstaltungen unter www.langenachtderkirchen.at

Bischof Zsifkovics betont Solidarität mit Christen in Not

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© Dominik Orieschnig
"Westliche Welt darf keinen Mantel des Schweigens über größte Christenverfolgung in der Geschichte breiten": Eisenstädter Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics unterstützt die Aktion "Hilfe für Christen in Not im Nahen Osten"

"Was ist los, humanistisches Europa, du Verfechterin der Menschenrechte, der Demokratie und der Freiheit? Diese Frage, die Papst Franziskus anlässlich der Verleihung des Karlspreises in den Raum warf, muss mit besonderem Nachdruck hinsichtlich der zahlen- wie flächenmäßig umfangreichsten Christenverfolgung in der Menschheitsgeschichte gestellt werden": Das betont Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics mit Blick auf die prekäre und dramatische Situation von weltweit rund 100 Millionen Christen, die aufgrund ihres Glaubens verfolgt werden. "Die westliche Welt darf keinen Mantel des Schweigens über die massive Christenverfolgung breiten", so der Bischof, der seine Solidarität mit der Aktion "Hilfe für Christen in Not im Nahen Osten" bekundet.

Hilfe für Christen im Nahen Osten
Die Hilfsaktion wurde von der Arbeitsgemeinschaft Katholischer Verbände Österreichs (AKV) gemeinsam mit den Hilfsorganisationen "Kirche in Not", "Christian Solidarity International" (CSI) und der "Initiative Christlicher Orient" (ICO) ins Leben gerufen und zielt auf die Hilfe von Christinnen und Christen, die aus ihren Heimatorten im Nahen Osten vertrieben wurden und nun als Flüchtlinge in Lagern ihr Dasein fristen müssen. Die Aktion versucht, Christen zu helfen, ihre angestammten Häuser und Wohnungen wieder aufzubauen und die materiellen und geistigen Mittel bereitzustellen, damit sie in ihrer Heimat bleiben bzw. wieder dorthin zurückkehren können. Primäre Zielgruppe der Hilfsaktion sind somit nicht Flüchtlinge in Europa, sondern Christen vor Ort, um diesen wieder eine Lebensperspektive in ihrer Heimat zu ermöglichen.

Zsifkovics: Westliche Welt muss mehr Engagement zeigen
"Die Fakten sind erschütternd: Alle fünf Minuten wird eine Christin oder ein Christ wegen seines oder ihres Glaubens getötet. Christen sind die weltweit am stärksten von religiös motivierter Verfolgung betroffene Gruppe", ruft Bischof Zsifkovics in Erinnerung. Die westliche Welt müsse in ihren Beziehungen zu Drittländern "alles unternehmen, um der Verfolgung und Diskriminierung von Minderheiten, von denen Christen aufgrund ihrer Religionszugehörigkeit gerade in den Konfliktherden des Nahen Ostens besonders betroffen sind, Einhalt zu gebieten".

Menschen das Schicksal von Flucht ersparen helfen
Nur wenn die Grundbedingungen für ein friedliches, rechtsstaatliches und menschenwürdiges Zusammenleben gewährleistet werden und soziale, wirtschaftliche und kulturelle Ressourcen bzw. Infrastrukturen für die Menschen gegeben sind, "werden sich Menschen in der Lage sehen, ihre Heimat nicht verlassen zu müssen, und können jene, die bereits fliehen mussten, eine Rückkehr in sichere und aussichtsreiche Verhältnisse avisieren", betonte der Bischof. Somit müsse alles unternommen werden, damit "Menschen das Schicksal der Flucht von vornherein erspart bleibt und sie nicht abermals zu Opfern werden, nämlich von Menschenhändlern und Schmugglern".

Bis zu 170.000 christliche Märtyrer pro Jahr
Die Lage für Millionen von Christen auf der Welt sei erschütternd und äußerst prekär: In mehr als 50 Ländern werden Christen wegen ihres Glaubens Opfer von Diskriminierung, Misshandlungen, Folter und Verfolgung, werden aufgrund ihrer Religionszugehörigkeit inhaftiert oder gar getötet. Das "Center for the Study of Global Christianity" geht von 100.000 christlichen Märtyrern pro Jahr aus, die in Cambridge erstellte soziologische Studie "The Price of Freedom Denied" kommt zu dem Schluss, dass jährlich zwischen 130.000 und 170.000 Christen ermordet werden.

Die "Top-Platzierungen" am Weltverfolgungsindex
Besonders prekär ist die Situation für die rund 300.000 Christinnen und Christen in Nordkorea, aber auch in den islamisch geprägten Staaten. Alleine in Syrien, wo vor 2011 rund 1,1 Millionen Christen lebten, mussten etwa 700.000 von ihnen aus ihrer Heimat fliehen. Aber auch in Staaten wie Afghanistan, Irak, Iran, Libyen, Pakistan, Saudi-Arabien und Ägypten, in Nigeria und Somalia sind Verfolgungen von Christen an der Tagesordnung. Massive Benachteiligungen und Diskriminierungen erleiden Christen aber etwa auch in der Türkei und in Indien. Die vordersten Plätze des Weltverfolgungsindex 2016, erstellt vom überkonfessionellen internationalen Hilfswerk "Open Doors", nehmen Nordkorea, Irak, Eritrea, Afghanistan, Syrien, Pakistan, Somalia, Sudan, Iran und Libyen ein.

Bischof: "Verfolgte Christen nicht alleine lassen!"
"Verfolgte Christen dürfen nicht alleine gelassen werden. Es darf keine Schweigespirale zur Tragödie der Christenverfolgung als menschliche, existenzielle, geistliche und geistige Zerstörung geben", fordert Bischof Zsifkovics in seiner Solidaritätserklärung mit der Aktion "Hilfe für Christen in Not im Nahen Osten".

Nähere Infos auf:
www.christeninnot.at
www.opendoors.de

Spendenkonto für die Solidaritätsaktion "Hilfe für Christen in Not im Nahen Osten": IBAN: AT49 2011 1824 1397 6101

Zsifkovics bei "Langer Nacht der Kirchen": Offen werden für die "Säulen des Friedens"

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Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics und der Superintendent der evangelischen Diözese Burgenland, Manfred Koch, ließen im Rahmen der "Langen Nacht der Kirchen" in der Pfarre Jabing in ökumenischer Verbundenheit gemeinsam mit Kindern Friedensbotschaften hochsteigen

Tausende Kirchennachtschwärmerinnen und Kirchennachtschwärmer waren mit dabei, also im Burgenland "Alle Neune" fielen: Zum bereits neunten Mal fand am 10. Juni in den Diözesen – der römisch-katholischen, der evangelischen A.B. und der evangelischen H.B. – die erfolgreiche Veranstaltung "Lange Nacht der Kirchen" statt, in Sopron tags darauf, und zwar zum sechsten Mal. Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics betete in ökumenischer Geschwisterlichkeit gemeinsam mit dem Superintendenten der evangelischen Diözese Burgenland, Manfred Koch, in der Pfarre Jabing ein Friedensgebet und stellte mit Verweis auf die bahnbrechende Enzyklika "Pacem in terris" ("Über den Frieden auf Erden") von Papst Johannes XXIII. einen eindringlichen Friedensappell in den Mittelpunkt.



Bischof: Öffentliches Leben braucht geistige Sensibilität
Demnach gelte es, offen zu werden für die von Johannes XXIII. eindrucksvoll zur Sprache gebrachten "Säulen des Friedens, nämlich der Wahrheit, der Gerechtigkeit, der Liebe und der Freiheit", so Bischof Zsifkovics. Es sei von entscheidender Bedeutung, diese Säulen als tragendes Wertegefüge "in das gesellschaftliche Leben sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene einzubringen, um derart die Quelle alles Guten, ihr ‚Woher’ und ‚Woraufhin’, also Gott, in der Lebensmitte ankommen zu lassen." Eine solche "Schärfung der geistigen Sensibilität", davon sei "der gute Papst" ("Papa buono") Johannes XXIII. zu Recht überzeugt gewesen, würde auch tiefgreifende Folgen für das öffentliche und politische Leben zeitigen.

Menschenwürde und -rechte als Basis für den Frieden
"Pacem in terris" entstand 1963 und damit in der Hochphase des Kalten Krieges, zwei Jahre nach Erbauung der Berliner Mauer und wenige Monate nach der Kubakrise, die der Weltöffentlichkeit im Oktober 1962 die Gefahr eines Atomkriegs vor Augen führte. Zugleich waren Bemühungen um eine friedliche, auf dem Prinzip der Menschenwürde gegründete Entwicklung des Zusammenlebens sichtbar: "Das Ende des Kolonialismus, die Entstehung neuer unabhängiger Staaten, der bessere Schutz der Arbeitnehmerrechte, die neue und willkommene Präsenz der Frauen im öffentlichen Leben erschienen Johannes XXIII. gleichfalls als Zeichen einer Menschheit, die dabei war, in eine neue Phase ihrer Geschichte einzutreten, eine Phase, die gekennzeichnet war von der ‚Überzeugung, dass alle Menschen in der Würde ihrer Natur unter sich gleich sind’", zitierte der Eisenstädter Diözesanbischof die erste päpstliche Enzyklika, die sich nicht nur an die Gesamtheit der Katholiken und Gläubigen, sondern an "alle Menschen guten Willens" richtete.

"Säulen des Friedens" mit Leben erfüllen
Dieser Prozess einer Bewusstwerdung der "Säulen des Friedens" und damit der Grundwerte der Wahrheit, Gerechtigkeit, Liebe und Freiheit als Fundament für ein friedliches Zusammenleben sei heute aktueller denn je. Diese Säulen des Friedens sowohl im familiären als auch im öffentlichen, gesellschaftlichen und politischen Bereich mit Leben zu erfüllen und sie als tragenden Boden für ein gutes Miteinander zu erkennen, habe als Aufgabe nichts an Aktualität und Dringlichkeit eingebüßt, so Bischof Zsifkovics.

Mit Kindern Friedens-Luftballone steigen lassen
Der Bischof und Superintendent Manfred Koch ließen gemeinsam mit Kindern Luftballons mit angebrachten Friedensbotschaften hochsteigen. Gemeinsam wurde ein Friedensgebet gebetet und die herzliche Begegnung mit den Bewohnern der Wohnheime in der Pfarre Jabing gesucht.

Insgesamt beteiligten sich im Burgenland 42 Gotteshäuser von A wie Andau bis Z wie Zurndorf an der "Langen Nacht der Kirchen" und boten ein höchst vielfältiges Programm, von Lesungen über Konzerte, Ausstellungen, Kinder- und Familienangeboten, Filmen, Tanz, Theater, Führungen bis hin zu Andachten und Meditationen. Österreichweit waren rund 330.000 Kirchennachtschwärmerinnen und Kirchennachtschwärmer in 800 Kirchen mit ihren etwa 3.000 Programmstunden unterwegs.

Haus der Begegnung lädt erstmals zum Umweltforum Oberberg

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Unter dem Motto "Erbe bewahren – Zukunft sichern" beleuchtet und diskutiert die neue, ambitionierte Ideenschmiede am Donnerstag, dem 23. Juni 2016, das hochaktuelle Thema einer Verklammerung von Stadtentwicklung und Klimaschutz – Kommunikations- und Begegnungsplattform der Diözese Eisenstadt bringt sich aktiv in Entwicklung des Oberbergs und allgemein in die Stadtentwicklung in Eisenstadt ein 

Eisenstadt – "Erbe bewahren – Zukunft sichern" lautet das Motto des erstmals stattfindenden Umweltforums Oberberg, zu dem das "Haus der Begegnung" der Diözese Eisenstadt am Donnerstag, 23. Juni 2016, ab 13:30 Uhr lädt. Damit positioniert sich diese zentrale Plattform der Kommunikation, Diskussion und vor allem der Begegnung als aktive Gestalterin in der Reflexion über die Entwicklung des Oberbergs und der Stadtkernentwicklung als Beitrag zum Klimaschutz. Das neu ins Leben gerufene "Umweltforum Oberberg" versteht sich als Impulsgeber, Ideenschmiede und Innovationswerkstatt für eine ganzheitliche, nachhaltige Stadtentwicklung in Eisenstadt.

Gestaltungsmöglichkeiten unmittelbar vor Ort erleben
Dabei konnte in diesem Jahr die Stadtgemeinde Eisenstadt als Partner gewonnen werden. "Ungewöhnlich und doch logisch für das heurige Thema ist, dass wir uns an Orte des vielgestaltigen Lebens in Eisenstadt und in der näheren Umgebung begeben und während unserer kleinen Busreise sowie an den Orten des Geschehens die Entwicklungsmöglichkeiten und Chancen erspüren werden", gibt Engelbert Marakovits, Direktor des Hauses der Begegnung der Diözese Eisenstadt, einen pointierten Einblick in das programmatische Konzept.

Ideenschmiede nimmt den Expertenbus
Gemeinsam mit dem Architekten und Architekturtheoretiker Klaus-Jürgen Bauer ("Architektur RaumBurgenland") und dem Landschaftsplaner Alexander Cserny ("Knollconsult – Klima- und Energiemodellregion Kirschblüten") startet nach dem Treffen um 13:30 Uhr im Haus der Begegnung um 14:00 Uhr die Busexkursion mit Besichtigung und Diskussion konkreter Beispiele der Stadtentwicklung in Eisenstadt und Umgebung. Der Abschluss mit Diskussion und einer kleinen Jause findet ab etwa 15:30 Uhr wieder in der Cafeteria im Haus der Begegnung statt.

"Zurück zur Mitte"– Ortskerngestaltung heute
Das Umweltforum greift dabei programmatisch den Trend "Zurück zur Mitte" als richtungsweisend für die Siedlungsentwicklung von Städten und Gemeinden im ländlichen Raum auf. Fragen nach regional spezifischer Baukultur und einer nachhaltigen, funktionalen und lebensweltlich zeitgemäßen bzw. attraktiven Ortskerngestaltung stehen im Zentrum der aktuellen Raumplanung.

Stadtentwicklung: wichtiger Beitrag zum Klimaschutz
"Verwaiste Ortskerne und das weitere Auslegen von Siedlungsteppichen in der Landschaft sollen der Vergangenheit angehören. Wie all dies im Zusammenhang mit Ressourcenschonung und Klimaschutz steht, welchen Beitrag die Stadt Eisenstadt etwa mit dem Projekt ‚Belebung Oberberg’ leistet und welche Gestaltungs- und Einflussmöglichkeiten die Bewohnerinnern und Bewohner selbst haben, steht auf der Agenda des Umweltforums Oberberg 2016 und soll gemeinsam mit renommierten Experten diskutiert werden", umreißt Direktor Marakovits das ambitionierte Konzept, das sich der Verklammerung von Stadtentwicklung und Klimaschutz widmet.

Die Teilnahme am Umweltforum Oberberg 2016 - "Erbe bewahren – Zukunft sichern"– ist kostenlos, eine Anmeldung ist aufgrund der begrenzten TeilnehmerInnenzahl erforderlich.
Anmeldung unter:
Haus der Begegnung, Kalvarienbergplatz 11, 7000 Eisenstadt
Tel: 02682/63290
E-Mail: bildungshaus@hdb-eisenstadt.at

Visitationszyklus abgeschlossen: Bischof Zsifkovics besuchte alle 172 Pfarren der Diözese

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Mit der letzten Visitation in der Pfarre Oberdorf im Dekanat Pinkafeld hat Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics innerhalb von 6 Jahren sämtliche 172 Pfarren der Diözese Eisenstadt besucht – Er besuchte jährlich zwei der insgesamt 12 Dekanate

Mit dem ersten, vollständig durchlaufenen Visitationszyklus besuchte Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics seit seiner Bischofsweihe im September 2010 innerhalb von 6 Jahren sämtliche 172 Pfarren der Diözese Eisenstadt und stellte seine Qualitäten als offener, bürgernaher und ausdauernder Kommunikator eindrucksvoll unter Beweis. Den Abschluss in seinem ersten Visitationszyklus markierte ein Besuch Anfang Juni in der Pfarre Oberdorf im Dekanat Pinkafeld. Auch hier wurde die Visitation mit der Firmspendung verbunden.

Direkte Kontaktpflege vor Ort
Gemäß dem traditionellen Visitationszyklus der Diözese Eisenstadt besucht der Diözesanbischof alljährlich die Pfarren in 2 der insgesamt 12 Dekanate der Diözese. Diese Visitationen, die traditionsgemäß mit der Spendung des Sakraments der Firmung verbunden werden, sind Bestandteil des Pflichtenkanons eines jeden Diözesanbischofs und dienen nicht nur der Überprüfung, sondern auch der Kontaktpflege, der Seelsorge sowie der Erkundung von Bedürfnissen, Stimmungen und Erwartungshaltungen in den jeweiligen Pfarren.

Intensive Vorbereitungen auf den Besuch
Eingerahmt werden die Visitationen des Diözesanbischofs von einem komplexen Bündel an Aktivitäten und Maßnahmen, wie die Überprüfung pfarrlicher Bauwerke durch das diözesane Bauamt jeweils zwei Jahre vor dem bischöflichen Besuch und der darauf aufbauenden möglichen Initiierung entsprechender baulicher Arbeiten. Die "Dekanatskontakttage" jeweils ein Jahr vor der Visitation fokussieren unter der Leitung des Pastoralamts Schwerpunkte in den Bereichen Spiritualität, Gottesdienst, Bildung und Information, wobei der Bischof bereits einzelne Betriebe in den Dekanaten besucht.

Vorfeld-Begegnungen in den Schulen
Im Herbst vor der Kanonischen Visitation statten Finanzkammerdirektor und Ordinariatskanzler der Diözese den jeweils betroffenen Pfarren einen Besuch ab, prüfen Pfarrkanzlei, pfarrliche Matriken und wirtschaftliche Belange und verschriftlichen dies in einem an den Bischof ergehenden Bericht. Der Bischof selbst ist vor der Visitation in möglichst vielen Schulen in den jeweiligen Dekanaten präsent, um Begegnungen und Gespräche mit LehrerInnen und SchülerInnen, vor allem mit Blick auf den Religionsunterricht, zu initiieren. Aus diesem Bündel an Vorfeldaktivitäten wird ein "Visitationsprotokoll" generiert, das wiederum eine Grundlage für das Gespräch zwischen Bischof und dem jeweiligen Pfarrer vor der Kanonischen Visitation bildet.

Räume der Begegnung schaffen
Der Besuch des Bischofs selbst beginnt in der Regel mit einem Festgottesdienst mit Firmspendung in der Pfarrkirche. Im Anschluss daran eröffnet eine Agape Räume der direkten Begegnung und des Gesprächs mit Diözesanbischof Zsifkovics, der in weiterer Folge mit Vertretern der politischen Gemeinde im Gemeindeamt zusammentrifft und an einer kurzen Sitzung mit dem Pfarrgemeinderat teilnimmt. Außerdem besucht der Bischof zumeist noch Filialgemeinden bzw. bestimmte Einrichtungen wie Alten- oder Pflegeheime, soziale und karitative Projekte und Institutionen. Eine (Segens-)Andacht markiert oft den Abschluss der Visitation.

Der nächste Visitationszyklus beginnt im Jahr 2017. Ob und inwiefern dieser gegebenenfalls modifiziert und hinsichtlich der Vorbereitungen und Abläufe an die Erfordernisse der Zeit angepasst wird, ist Gegenstand aktueller Überlegungen, die ab dem kommenden Jahr entsprechend implementiert werden sollen.

Stellenausschreibung

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Die Pfarre Zillingdorf sucht für ihren Pfarrkindergarten ab sofort eine/n Kindergarten-Leiter/in 

Dienstbeginn: 29.8.2016
Stundenausmaß: 38,5 Wochenstunden (34,5 h Kinderdienst + 4 h Vorbereitung)

Fachliche Voraussetzungen:
  • Abgeschlossene Ausbildung als Kindergartenpädagoge/in
  • Vorerfahrung in Leitungsfunktion von Vorteil
  • Freude am Umgang mit Kindern
  • Selbstständiges Arbeiten und Engagement
  • Teamfähigkeit
  • Bereitschaft die Kinder nach christlichen Werten zu erziehen
  • Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit der Pfarre
Entlohnung nach dem Gehaltsschema der Erzdiözese Wien
Dienstgeber: Pfarre Zillingdorf / Pfarrer Joseph Bolin
Dienstort: Pfarrkindergarten 2492 Zillingdorf

Bewerbungen mit Lebenslauf und Diplomzeugnis richten Sie bitte an:
Pfarrprovisor Joseph Bolin joseph@bolin.at

Zur Stellenausschreibung ... 

Herzlicher Besuch: Diözese Eisenstadt baut Brücken zu ungarischen Laien

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Die ungarischen und österreichischen Teilnehmer nach
dem gemeinsamen Gespräch im Pfarrheim von Nagymaros
Karl Woditsch, Generalsekretär der Katholischen Aktion (KA) der Diözese Eisenstadt, und der Leiter des Katholischen Bildungswerkes (KBW) Hannes Artner trafen in der ungarischen Diözese Vác mit MitarbeiterInnen der kirchlichen Freiwilligenarbeit zusammen

Von Herzlichkeit und Gastfreundschaft war ein kürzlich stattgefundener Besuch von Vertretern der Diözese Eisenstadt in Ungarn geprägt: auf Vermittlung von Bischofsvikar László Pál besuchten KA-Generalsekretär Karl Woditsch und KBW-Leiter Hannes Artner die ungarische Diözese Vác. Dort trafen sie sich in Nagymaros mit ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der katholischen Freiwilligenarbeit und erörterten gemeinsam Möglichkeiten und Horizonte, Inhalte und Perspektiven der kirchlichen Freiwilligenarbeit. Ausgelotet wurden auch künftige Kooperationsmöglichkeiten zwischen den beiden Diözesen.

Knüpfen freundschaftlicher Netzwerke
"Neben konkreten Sachthemen war das persönliche Kennenlernen mindestens genauso wichtig. In der sehr herzlichen, gastfreundlichen Atmosphäre konnten Brücken gebaut und partnerschaftliche, freundschaftliche Netzwerke jenseits nationaler Grenzen geknüpft werden", so Artner und Woditsch. Dabei wurde auch die kulturelle Ebene zu einem Katalysator des Nachbarschaftlichen, wie etwa bei der gemeinsamen Besichtigung der Burg Visegrád deutlich wurde.

Den Abschluss des Besuchs bildete neben der Teilnahme am Sonntagsgottesdienst ein Familienfest mit Kesselgulasch im Pfarrgarten.

Europabischof Zsifkovics zum "Brexit": "Europa darf nicht in Schockstarre verfallen"

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Bischof Ägidius J. Zsifkovics, der die Österreichische Bischofskonferenz in Brüssel vertritt, bedauert die "Brexit"-Entscheidung der Briten, sieht darin aber zugleich einen Weckruf für einen neuen europäischen Humanismus, an dessen Verwirklichung wir alle gefordert seien: "Der europäische Traum wäre nur dann ausgeträumt, wenn der Einsatz für Menschenrechte an letzter Stelle einer europäischen Vision stünde"

"Die Mehrheitsentscheidung der Briten für den Austritt aus der Europäischen Union, die als Ausdruck einer legitimen demokratischen Willensbildung selbstverständlich zu respektieren ist, ist ein bedauerlicher Rückschritt für das Zusammenwachsen Europas, für die Vertiefung und Stärkung der europäischen Identität und des Projekts einer europäischen Solidargemeinschaft. Zugleich darf Europa nicht in eine Schockstarre verfallen", so die erste Reaktion von Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics, der die Österreichische Bischofskonferenz in der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft vertritt, auf den sogenannten "Brexit"-Entscheid.



Vertrauenskrise braucht Neuorientierung
Europa sei mit einer "tiefen Vertrauens- und Orientierungskrise" konfrontiert, die aus einem Bündel an Strukturproblemen resultiere: "Die Europäische Union, die als großartiges Friedensprojekt und mit Blick auf ihren Anspruch als Verfechterin von Menschenrechten, Demokratie und Freiheit den Friedensnobelpreis erhalten hat, muss wieder gemeinsame Lösungen und Antworten auf zentrale Fragen der Gegenwart wie der Flüchtlings- und Migrationskrise oder der Schaffung einer gerechten, den Menschen in den Mittelpunkt stellenden und nachhaltigen Gesellschafts- und Wirtschaftsform finden. Die Vertrauens- und Orientierungskrise in den europäischen Geist wird sich nur dann positiv als Chance transformieren lassen, wenn die Union jenen europäischen Humanismus entdeckt und wiederentdeckt, den Papst Franziskus gegenüber den Spitzen Europas eingemahnt hat", so der Europabischof.

Weckruf für "neuen europäischen Humanismus"
Die "Brexit"-Entscheidung sei somit ein eindringlicher Weckruf, ein überdeutliches Signal, sich dem Projekt eines neuen europäischen Humanismus als Antwort auf aktuelle Unsicherheiten, Ängste und Orientierungslosigkeit gemeinsam zu stellen. "Europa muss die Fähigkeit zur Integration und damit ein handlungsfähiges Bewusstsein zu einem solidarischen Miteinander wiedergewinnen, das in der Stärkung der verbindenden Identität der lebendigen Vielfalt und Dynamik Raum gibt. Europa muss die Fähigkeit zum Dialog im Sinne einer Kultur der Begegnung und des Gesprächs anstatt der Abwertung, Verzweckung oder Ausnutzung des jeweils anderen wiedergewinnen. Und schließlich muss Europa die Fähigkeit wiedergewinnen, etwas zu schaffen, etwas hervorzubringen, an Visionen und vernünftige, gemeinsame und vor allem menschliche Zukunftsperspektiven zu glauben und diese tatkräftig umzusetzen", betont Bischof Zsifkovics.

Bischof warnt vor Schrebergarten-Mentalität
Ausdrücklich warnt der Europabischof vor einem Erstarken von Schrebergarten-Mentalitäten und (Gruppen-)Egoismen: "Viele der großen Fragen unserer Zeit machen nicht an nationalen Grenzen halt. Es wäre eine Illusion und fatal zu glauben, in einer so eng miteinander verflochtenen Welt ließen sich europäische und in jedem Fall transnationale Probleme und Herausforderungen auf bloß nationaler Ebene lösen. Europäische Probleme können nur europäisch angegangen werden", unterstreicht der Bischof.

Alle gefordert, am europäischen Traum mitzuwirken
Der Traum von einem neuen europäischen Humanismus, von einem Europa mit der Kraft zur Integration, zum Dialog, zum Schöpferisch-Hervorbringenden sei mit dem Ausgang des britischen Referendums nicht ausgeträumt. "Der Traum von einem solchen europäischen Humanismus wird und darf sich nicht durch jene zu Grabe tragen lassen, die sich selbstherrlich zu seinen Totengräbern erklären. Der Traum ist allerdings dann gefährdet, wenn wir es alle miteinander nicht schaffen, an einem Europa zu arbeiten, das sich um seine Kinder kümmert, den Alten brüderlich beisteht, den Aufnahme und Schutzsuchenden hilft. Der Traum ist dann gefährdet, wenn wir es alle miteinander nicht schaffen, an einem Europa zu arbeiten, in dem die Rechte des Einzelnen gefördert und geschützt werden, ohne dabei die Verpflichtungen gegenüber der Gemeinschaft außer Acht zu lassen. Arbeiten wir, wie der Papst so eindringlich appellierte, an der Verwirklichung jenes Traums von Europa, von dem man nicht sagen kann, dass sein Einsatz für die Menschenwürde und die Menschenrechte an letzter Stelle seiner Visionen stand." Wir alle, so der Bischof abschließend, seien gefordert, an einem solchen neuen europäischen Humanismus mitzuwirken.

Als der Eiserne Vorhang löchrig wurde: Bischof Zsifkovics erinnert an die Lehrmeisterin Geschichte

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© Dominik Orieschnig
Am 27. Juni 1989, vor genau 27 Jahren, ging vom Burgenland aus ein Bild um die Welt: An diesem Tag schnitten der ungarische Außenminister Gyula Horn und sein österreichischer Amtskollege Alois Mock den Stacheldrahtzaun, knapp 2 Monate später wurde das Paneuropäische Picknick zu einem wichtigen Dominostein für den Fall des Eisernen Vorhangs – Bischof Zsifkovics: "Mauern des Ausgrenzens sollen Vergangenheit angehören"

"An diesen Tag erinnere ich mich, als ob er gestern gewesen wäre: Es war ein bewegender Moment und ein ganz entscheidender symbolischer Akt für den Abbau einer Grenze, die die Welt und die Menschen über Jahrzehnte hinweg spaltete": Jener Tag, der sich ganz genau im Gedächtnis von Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics eingeprägt hat und der ohne Zweifel einen wichtigen Platz im überindividuellen, zeitgeschichtlichen Bewusstseins Österreichs und des Burgenlandes, ja überhaupt der jüngeren Globalgeschichte einnimmt, ist der 27. Juni 1989. An diesem Tag und damit vor genau 27 Jahren schnitten der ungarische Außenminister Gyula Horn und sein österreichischer Amtskollege Alois Mock den Stacheldraht an der Grenze beider Länder durch. Damit wurde der über Jahrzehnte bestehende Eiserne Vorhang, der die Welt in zwei geopolitische Blöcke teilte, löchrig und durchlässig.

Gräben als falscher Weg für eine Friedensgemeinschaft
"Die Geschichte sollte uns allen als Lehrmeisterin dienen. Die Errichtung von Gräben, Mauern und Zäunen, die ausschließen und trennen, die spalten und abgrenzen, können nie der richtige Weg im Unterwegssein zu einer humanen Friedens- und Solidargemeinschaft, zu einem Freiheitsraum des Verbindenden und der Geschwisterlichkeit sein", betont Bischof Zsifkovics. Die Erinnerung an dieses bewegende Bild vom Durchlässig-Werden des Eisernen Vorhangs verdeutliche, dass die historische Zeiterfahrung in einem Sinnbildungsprozess stehe, in dem die Vergegenwärtigung des Gewesenen eine wichtige Orientierung im gegenwärtigen Handeln und für die Entwicklung vernünftiger Zukunftsperspektiven eröffne.

"Vergessen wir nicht den Wert der offenen Gesellschaft"
"Vergessen wir nicht, wie wenig selbstverständlich ein friedliches und freies Miteinander war und ist! Vergessen wir nicht, wie wertvoll eine offene, vielfältige Gesellschaft als freier Raum der Selbst- und Mitbestimmung ist – und wie sehr es sich lohnt, sich dafür einzusetzen! Vergessen wir nicht, wie viel Leid, Restriktion und Repression mit Gräben, Mauern und Stacheldraht verbunden ist, ob nun in konkreter physischer Form, als Ausdruck von Macht und Herrschaft oder als Trennendes in den Köpfen und Herzen der Menschen!", mahnt der Bischof.

Brücken bauen: Herzmuskel des Burgenlandes als Herzmitte Europas
Es sei gerade das Durchlässige, Verbindende und Brücken Bauende, was damals, am 27. Juni 1989 einen ersten Schritt tat, das gewissermaßen den "Herzmuskel des Burgenlandes als Herzmitte in Europa" auszeichne, verdeutlicht Bischof Zsifkovics 27 Jahre nach diesem historisch so bedeutsamen Akt. Die Weigerung des Bischofs im April d. J., auf einem kirchlichen Grundstück in Moschendorf an der Grenze zu Ungarn einen Anti-Migrations-Zaun durch das Österreichische Innenministerium errichten zu lassen, ist Ausdruck dieser Überzeugung.

"Ihr Franziskaner seid immer an unserer Seite gegangen!"

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Eisenstädter Bischof zelebriert Messe vor hunderttausend Gläubigen im historisch bedeutendsten Wallfahrtsort Bosniens – Zsifkovics zu Pilgern: "Lasst Euch von niemandem euren Glauben nehmen!"– Dank der Burgenlandkroaten an den Franziskanerorden für dessen geistliche Begleitung vor 500 Jahren wie heute – Weitere seelsorgliche Verstärkung für Diözese Eisenstadt und die burgenlandkroatische Volksgruppe nachhaltig auf Schiene gebracht

Geistlicher Höhepunkt des mehrtägigen Arbeitsbesuches des Eisenstädter Bischofs Ägidius Zsifkovics in Bosnien-Herzegowina war die Teilnahme an der jährlichen Wallfahrt zum Heiligtum des heiligen Johannes des Täufers im zentralbosnischen Podmilačje. Der Bischof war damit einer Einladung der bosnischen Franziskanerprovinz (Provincija Bosna Srebrena) gefolgt, deren Patres den Wallfahrtsort betreuen, und nahm in Begleitung des Erzbischofs von Sarajevo, Kardinal Vinko Puljić, an der Pilgerfahrt teil.

Ankunft in einer berückenden Welt
Den Vorabendgottesdienst vor dem eigentlichen Festtag zelebrierte Bischof Zsifkovics an der Seite von Kardinal Puljić gemeinsam mit Mitgliedern der bosnischen Franziskanerprovinz. Zuvor hatten beide Bischöfe die Statue des heiligen Johannes des Täufers, Sveti Ivo, in einer feierlichen Prozession an den Gläubigen vorbei an einen dafür vorgesehenen Platz der Verehrung geführt. Das Besondere: Auch viele Muslime nehmen teil an der Feier zu Ehren des heiligen Johannes von Podmilačje. Es scheint an diesem besonderen Ort so etwas wie eine Religiosität jenseits der Religion zu geben.
Vor der Messe hatte sich Bischof Zsifkovics kurzerhand entschlossen, den franziskanischen Beichtvätern beim Beichthören auszuhelfen. Vor den im Wallfahrtszentrum eigens vorgesehenen Nischen hatten sich lange Menschenschlangen gebildet und es herrschte ein Andrang auf das in Westeuropa so vergessene Sakrament, der hierzulande kaum vorstellbar ist. Das Berückende dabei: Die Menschen in Bosnien nehmen die Möglichkeit zur Versöhnung mit Gott und mit sich selbst mit entwaffnender Selbstverständlichkeit wahr, die keiner Erklärungen oder Begründungen bedarf. Es herrscht keine Peinlichkeit, keinerlei Geheimniskrämerei oder Verstohlenheit um den Gang zur Beichte. Man stellt sich in aller Öffentlichkeit an wie an der Kasse im Supermarkt oder an der Tankstelle. Weil man auf etwas wartet, das man einfach braucht wie die Luft zum Atmen oder den Benzin im Tank. Um diese natürliche, unverkopfte Fraglosigkeit ihres Glaubenslebens müssten die Menschen Bosniens von vielen anderen Völkern und Gesellschaften Europas beneidet werden.

Bischof Zsifkovics unterstützt die Franziskanerpatres in Podmilačje kurzerhand beim Beichtdienst. Der Pilgerandrang auf das in Westeuropa so vergessene Sakrament ist enorm. © Dominik Orieschnig


Kardinal Puljić und Bischof Zsifkovics führen die Prozession mit der Statue des heiligen Johannes des Täufers an
© Dominik Orieschnig
Bewegendes Zeugnis als Burgenlandkroate vor tausenden Gläubigen kroatischer Sprache"
Ich stehe vor Euch als Burgenlandkroate in der 18. Generation. Ich kann dies nur, weil vor 500 Jahren Franziskaner die im Osmanischen Reich vertriebenen Kroaten, meine Vorfahren, auf ihrem Marsch nach Pannonien, von der alten in die neue Heimat begleiteten, ihnen Mut und Trost zusprachen und für Ihr Seelenheil beteten." In seiner Grußbotschaft an die versammelten Gläubigen am Ende der Messe fand Bischof Zsifkovics bewegende Worte, die auf die essentielle Bedeutung des Glaubens für die kulturelle Identität und die existentielle Kontinuität eines Volkes verwiesen und mit starkem Applaus bedacht wurden. Der Bischof betonte in diesem Zusammenhang die starke spirituelle und kulturelle Verbundenheit der Diözese Eisenstadt und der Burgenlandkroaten mit der Kirche in Bosnien. Gleichzeitig gratulierte er dem neuen Provinzial der Franziskaner, P. Jozo Marinčić, zu seinem Amtsantritt und dankte dessen Vorgänger, P. Lovro Gavran, für die segensreiche Zusammenarbeit.

Beginn der Festmesse mit dem einziehenden Klerus
© Dominik Orieschnig

Wahre Haltung beginnt dort, wo es anfängt weh zu tun
Der Hauptgottesdienst am kommenden Tag fand bei 38 Grad Celsius unter der sengenden Sonne Zentralbosniens statt. Trotz der heißen Temperaturen hielten die Pilger tapfer aus, unterstützt von Einheiten der Rettung und der Polizei sowie von den Labungen der auf der anderen Straßenseite gelegenen Getränkezelte und gigantischen Fleischgrills. Viele Pilger waren in Begleitung kranker oder behinderter Menschen gekommen, um Trost und Hoffnung zu erfahren. Ein Mann mit seinem Sohn im Rollstuhl hier, eine Mutter mit ihrem geistig behinderten Kind dort. Große und kleine, alte und junge Menschen mit ihren großen und kleinen, ihren alten und jungen Sorgen. Die Aura, die von dem Ort und seinen in Massen betenden Pilgern ausgeht, ist mit Worten nicht zu beschreiben. Und kaum einer dieser tausenden von Pilgern käme auf die Idee, die Messe vorzeitig zu verlassen. Was macht schon die Hitze – wir sind beim Sveti Ivo in Podmilačje!

Bischof Zsifkovics sichert wesentlichen Beitrag zur weiteren Entwicklung der burgenlandkroatischen Kultur
Während Bischof Zsifkovics in Gegenwart zahlreicher Mitglieder des Franziskanerordens auf der Tribüne unter einem riesigen Baldachin die Messe zelebrierte, nutzte er erneut die Gelegenheit, dem Orden vor allen Pilgern zu danken für dessen Bereitschaft, die Burgenlandkroaten auch im 21. Jahrhundert seelsorglich zu begleiten. Und er bittet die Franziskaner um weitere Unterstützung. Es ist tatsächlich keine Selbstverständlichkeit, dass eine Ordensprovinz auf Jahre hinaus Mitglieder in eine ausländische Diözese entsendet, so wie dies auf Bitte des Eisenstädter Bischofs bereits in der Vergangenheit geschehen ist. Neben der historischen Verbindung und der kulturellen Verbundenheit mit den Burgenlandkroaten spielt hier sicher die große Wertschätzung eine Rolle, die Bischof Zsifkovics als Person bei den bosnischen Franziskanern genießt. Eine Wertschätzung, die bei zahlreichen Begegnungen auf seiner Bosnienreise deutlich wurde.

So hat auch der neue Provinzial, P. Jozo Marinčić, in ersten Arbeitsgesprächen mit dem Bischof – so wie bereits sein Vorgänger im Amt, P. Lovro Gavran – eine große Offenheit für die von Bischof Zsifkovics angeregte internationale Bewahrung der kroatischen Volksgruppe in Sprache, Kultur und Glauben gezeigt.

"Sveti Ivo" hilft auch der Diözese Eisenstadt
Übrigens, die Bitte des Eisenstädter Bischofs beim heiligen Johannes von Podmilačje wurde bereits erhört: Mit 1. September dieses Jahres wird ein weiterer Pater aus der bosnischen Franziskanerprovinz nach Großwarasdorf in die Diözese Eisenstadt entsandt werden, um im kroatischsprachigen Dekanat seine dort bereits tätigen Ordensbrüder in der Seelsorge zu unterstützen. Und auch die Franziskanische Generalleitung in Rom gibt ihren Segen dazu: Generaldefinitor P. Ivan Sesar hat dem Bischof im Gespräch bereits mitgeteilt, dass er die Zusammenarbeit der Diözese Eisenstadt mit der bosnischen Franziskanerprovinz und ihre historischen und spirituellen Bande sehr begrüßt.

Kurze Verschnaufpause vor der Pilgermesse in Podmilačje: Bischof Zsifkovics mit dem neuen Provinzial der bosnischen Franziskaner, P. Jozo Marinčić (rechts im Bild) und dem hiesigen Pfarrer. © Dominik Orieschnig

"Heiliger Johannes, bitte für uns!" Jährlich sprechen bis zu hunderttausend Pilger beim Johannesfest in Podmilačje diese Worte. © Dominik Orieschnig
In Podmilačje (Diözese Banja Luka) befinden sich die historische Kirche und der Wallfahrtsort vom hl. Johannes dem Täufer. Erstmals wird Podmilačje im Jahr 1461 in einer königlichen Urkunde erwähnt. Die alte Kirche wurde während der gesamten osmanischen Herrschaft weder beschädigt noch zerstört und ist heute die einzige mittelalterliche Kirche Bosniens, die kontinuierlich ihrem sakralen Zweck dient.
Daneben befindet sich ein in den vergangenen Jahren errichteter, noch unvollendeter moderner Sakralbau des bekannten slowenischen Architekten Marko Mušič.
Jedes Jahr am Vorabend des 24. Juni kommen Tausende von Pilgern mit einem Gelübde oder einer Bitte an den hl. Johannes in Podmilačje an. Im Glauben an die heilenden Kräfte des Ortes nehmen viele Besucher Steine, Bretter und Sand als Heilmittel mit. Kirche und Wallfahrtsort werden vom Franziskanerorden (Provincija Bosna Srebrena) betreut, der die Stätte in den vergangenen Jahren sukzessive zu einem modernen Wallfahrtszentrum ausgebaut hat.

25 Jahre nach Ausbruch des Jugoslawienkrieges: Bischofsreise im Zeichen geistlich-humanistischen Brückenbaus

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Bischof Zsifkovics, Kardinal Puljić, Pater Božidar und
Pressesprecher Dr. Orieschnig bei der Planung der Besuchs
der Österreichischen Bischofskonferenz in Bosnien 2018
© Dominik Orieschnig
Eisenstädter Bischof besucht Bosnien und vertieft intensive Kooperation mit Ordensgemeinschaften – Zsifkovics: "Rolle der Kirche und des Glaubens nicht nur im labilen Friedens- und Versöhnungsprozess des Landes von tragender Bedeutung, sondern auch für ein in die Tiefe wachsendes Europa"– Österreichische Bischofskonferenz wird 2018 in Sarajevo tagen

Der in Bosnien geborene Schriftsteller und Literatur-Nobelpreisträger Ivo Andrić schrieb einmal, dass es von allem, was der Mensch baut und aufbaut, nichts Besseres und Wertvolleres gebe als Brücken. In diesem Sinne verstand Ägidius Zsifkovics auch seine jüngste Reise nach Bosnien-Herzegowina. In Zeiten von "Brexit" und anderen politisch-wirtschaftlichen Grabenbildungen in Europa knüpft der Eisenstädter Bischof und Europabischof der Österreichischen Bischofskonferenz damit weiter an den geistlich-humanistischen Netzwerken europäischer Integration: Im Rahmen eines mehrtägigen Arbeits- und Pastoralbesuches in Bosnien-Herzegowina pflegte der medial nicht zu Unrecht als "slawisch" apostrophierte Bischof nicht nur einen intensiven Gedankenaustausch mit geistlichen Entscheidungsträgern des Landes, sondern schloss auch neue Kooperationen, die die Seelsorge in der Diözese Eisenstadt für die kommenden Jahrzehnte verstärken und bereichern werden.

"Den europäischen Brunnen nicht zu seicht graben": Kirchliche und politische Situationsanalyse mit Kardinal Puljić
Zu Gast im Erzbischöflichen Haus konnte der Eisenstädter Bischof mit dem Kardinal der Erzdiözese Sarajevo, Vinko Puljić, die Lage des Landes und dessen Annäherungsversuche an ein vereintes Europa intensiv erörtern. Beide Bischöfe sind sich darüber einig, dass der christliche Glaube in Bosnien äußerst stark und lebendig ist – eine Qualität, die es bei allen noch zu bewältigenden politischen und wirtschaftlichen Reformen zu schützen und zu bewahren gelte.
Bischof Zsifkovics warnte in diesem Zusammenhang – 100 Jahre nach dem Ersten Weltkrieg und 25 Jahre nach dem Jugoslawienkrieg – vor politischen Lösungen in der Geschichte, die "auf dem politisch-ideologischen Reißbrett, im akademischen Elfenbeinturm oder in den Computern von Harvard-Spieltheoretikern entstehen und über tiefsitzende Befindlichkeiten und Mentalitäten von Völkern drübergestülpt" werden. "Eine Methode, die weder das Habsburgerreich trotz seiner vielen zivilisatorisch bedeutenden und guten Ansätze noch den Kommunismus mit seinen menschenzerstörenden Mitteln auf Dauer erfolgreich sein ließen", so Zsifkovics.

Gegen ein "zu 100% gestreamtes Europa"
Wass es in einer sich zunehmend vernetzenden Welt brauche, seien vielmehr "dem Subsidiaritätsprinzip verpflichtete Organisationsformen, die aus der geschichtlichen, kulturellen und spirituellen Tiefe gespeiste Mentalitäten nicht ignorieren, sondern integrieren." Ein "zu 100% gestreamtes Europa", so der Europabischof, das den Menschen und seine zentralen Wahrheiten, wie etwa Freiheit und Gerechtigkeit, Ehe und Familie, Glück, Schönheit und Spiritualität "aus der alleinigen Perspektive von Binnenmarktfreiheiten und der Verhinderung von Wettbewerbsverzerrungen definiert" und das sich als ein "rund um die Uhr konsumierendes Multikulti zunehmend profilloser, einander in – als Toleranz bezeichneter – Gleichgültigkeit begegnender Gruppen sieht", sei zum Scheitern verurteilt.
Eine Gefahr, der die Erzdiözese Sarajevo mit ihren renommierten Europaschulen in der Verantwortung von Weihbischof Pero Sudar, die auf ein echtes Miteinander religiös und ethnisch selbstbewusster, gleichzeitig hochgebildeter junger Menschen setzen, sehr bewusst ins Auge blickt. Es ist eine Gefahr, die der Kardinal von Sarajevo auch bei den jüngsten Entwicklungen im eigenen Land sieht: Das Abkommen von Dayton habe einen wackligen Frieden geschaffen, der "einen erfolgreichen politischen Prozess in Bosnien nicht einfach" mache und "nicht in die kulturelle Tiefe" gehe. Besondere Sorge bereitet dem Oberhaupt der Katholischen Kirche in Bosnien diesbezüglich die nachhaltig steigende, massive Abwanderung von Katholiken aus dem Land, deren Gründe in erster Linie Zukunftsängste und mangelnde Perspektiven seien. In diesem Zusammenhang einigten sich beide Bischöfe auf die Wichtigkeit einer weiteren gegenseitigen personellen und materiellen Unterstützung und Kooperation zwischen den ihnen anvertrauen Diözesen.
Aber auch ein anderes bedeutendes Thema stand auf der Agenda des Treffens: Als Delegierter der Österreichischen Bischofskonferenz zeichnet Bischof Zsifkovics für die Planung der Vollversammlung der österreichischen Bischöfe im Frühjahr 2018 in Sarajevo verantwortlich. Gemeinsam mit dem Bischöflichen Sekretär und Pressesprecher der Diözese Eisenstadt Dominik Orieschnig erarbeiteten beide Bischöfe ein anspruchsvolles Programm für den bevorstehenden Besuch, der nicht nur auf kirchlicher, sondern auch auf staatlicher und europäischer Ebene Bedeutung haben wird.

Integration über EU-Außengrenzen hinweg
Ein Besuch des Bischofs bei den Franziskanischen Schulschwestern in Sarajevo machte deutlich, dass Verständigung und Integration in der Welt der Kirche nicht letztabhängig ist von geografischen, politischen und ethnischen Grenzen. Das Evangelium selbst, so Zsifkovics, "ist bereits die Gründungscharta der einen Welt im Zeichen der Gottes- und Nächstenliebe, die keine Grenzen und Unterschiede zwischen den Menschen vorsieht." Und die Kirche ihr dazugehörendes Globalinstitut.
Gemeinsam mit Provinzoberin Sr. Kata Karadža besiegelte Bischof Zsifkovics in diesem Geist eine weitere Kooperationsvereinbarung zwischen dem Orden und der Diözese Eisenstadt. So wird ab Herbst dieses Jahres im burgenländischen Dekanat Großwarasdorf eine weitere Franziskanische Schulschwester aus Sarajevo ihren Dienst verrichten, wodurch es mit September in der Diözese Eisenstadt eine weitere ordensrechtlich errichtete Kommunität von vier Schwestern geben wird.

Beim Zelebrieren der Heiligen Messe mit dem Konvent der
Franziskanischen Schulschwestern in Sarajevo
© Dominik Orieschnig


































Bischof Zsifkovics inspiziert mit Sr. Kata, der Provinzoberin 
der Franziskanischen Schulschwestern, die Baustelle des 
neuen Provinzialatsgebäudes in Sarajevo

© Dominik Orieschnig

Anschließend führte die energetische Ordensfrau den Bischof durch eine der Baustellen, die Ordensgemeinschaften auf der ganzen Welt immer wieder zu bewältigen haben. Im Falle der Schulschwestern ist es ein notwendig gewordenes neues Provinzhaus mit angrenzendem Gäste- und Sozialwohnheim. Ein herausforderndes Projekt, bei dem die Schwester ihre Managementtalente gut gebrauchen kann.

Wenn Ägypten in Bosnien liegt
"Alles im Leben ist eine Brücke – ein Wort, ein Lächeln, das wir dem anderen schenken." Auch dieses Wort von Ivo Andrić wurde bei den weiteren Begegnungen in Bosnien spürbar. Besonders freute sich der Bischof auf den Besuch bei "seinen" Schwestern, wie er die "Dienerinnen vom Kinde Jesus" liebevoll nennt – ist es doch die Ordensgemeinschaft, die auch im Eisenstädter Bischofshof und im Altenwohn- und Pflegezentrum Haus St. Martin ihren geistlichen Dienst verrichtet. Kaum hatte der Bischof das Provinzialatshaus in Sarajevo betreten, fielen ihm gleich einige Jugendliche um den Hals, die ihn noch von seinem letzten Besuch in guter Erinnerung behalten hatten.
Denn das 1890 gegründete Waisenhaus "Egipat" (Ägypten) gehört zum gleichnamigen Kloster und wird ebenfalls von den "Dienerinnen" geleitet. Es hat viele Zerstörungen in den beiden Weltkriegen sowie im Jugoslawienkrieg erlitten, doch der Orden kennt kein Aufgeben: In familiärer Atmosphäre sind gestern wie heute die Schwestern wie Eltern für die Kleinen, die teilweise schwere Schicksale zu tragen haben – dies alles im Gedenken an das Kind Jesus, das ein Flüchtling in Ägypten war, und das dem Frauenorden seinen Namen gibt. Hilfreich zur Seite steht den Schwestern dabei die Caritas der Diözese Eisenstadt, die das Projekt finanziell unterstützt.
Der im Haus integrierte Kindergarten "Herz" wird ebenfalls von den Schwestern betreut und steht auch anderen Kinder aus der Stadt offen. Die Älteren gehen in eine nahe gelegene katholische Schule. In der Erziehung legen die Schwestern auch Wert auf die Vermittlung des christlichen Glaubens, wobei eine in anderen Ländern undenkbare ökumenische und interreligiöse Dimension zu beobachten ist. So war es berührend zu erleben, wie christliche und muslimische Kindergartenkinder vor ihrem Mittagsschlaf gemeinsam um den Schutz der Engel für alle Kinder auf Erden beteten.
Provinzoberin Sr. Admirata Lučić führte den Eisenstädter Bischof durch die Räume dieses an Liebe so reichen Hauses und gab ihm ihre herzliche Bitte um weitere Unterstützung der "Dienerinnen vom Kinde Jesus", vor allem bei der anstehenden Errichtung eines geistlichen Zentrums in Slavonski Brod, mit auf den Heimweg.

Bischof Zsifkovics mit Sr. Admirata Lučić, Provinzoberin der Dienerinnen vom Kinde Jesus, 
vor dem Bild des Ordensgründers Erzbischof Josip Stadler im Provinzhaus in Sarajevo

© Dominik Orieschnig

Wiedersehensfreude: Ein Junge im Waisenhaus der Schwestern fällt Bischof Ägidius 
um den Hals. Er kennt ihn vom letzten Besuch.
© Dominik Orieschnig

Die kleine Katerina ist der Sonnenschein im Haus Ägypten. 
Sie bringt die geistlichen Schwestern zu einem mütterlichen Strahlen.

© Dominik Orieschnig

Das Haus Ägypten der Dienerinnen vom Kinde Jesus beherbergt eine bunte Schar von Kindern und Jugendlichen aus prekären familiären Verhältnissen
© Dominik Orieschnig 

Der Staat Bosnien-Herzegowina ging aus dem Abkommen von Dayton (1995) hervor. Der Vertrag beendete den Krieg im Land und schuf einen einheitlichen, jedoch stark föderalistischen Staat. Heute besteht Bosnien und Herzegowina aus den beiden Entitäten Föderation Bosnien und Herzegowina (mehrheitlich von Bosniaken und bosnischen Kroaten bevölkert) und Republika Srpska (mehrheitlich von bosnischen Serben bevölkert). Die Volkszählung 1991 ergab 44 Prozent Muslime (größtenteils Bosniaken), 31,5 Prozent Serbisch-Orthodoxe (größtenteils Serben), 17 Prozent Katholiken (größtenteils Kroaten). Der Rest der Bevölkerung gehört einer der 17 offiziell anerkannten Minderheiten an.

Die Erzdiözese Sarajevo (Vrhbosna) ist das einzige römisch-katholische Erzbistum in Bosnien und Herzegowina mit Sitz in Sarajevo. Die römisch-katholische Kirche in Bosnien und Herzegowina ist eng mit der römisch-katholischen Kirche in Kroatien verbunden. Die Erzdiözese war stets Teil der Kirche unter den Kroaten und trug in wesentlichem Maße zur Erhaltung und Pflege der katholischen Traditionen in einem osmanisch-muslimisch dominierten Umfeld bei. Derzeitiger Erzbischof ist Vinko Kardinal Puljić.

Die Frauenkongregation der Dienerinnen vom Kinde Jesus wurde von Erzbischof Josef Stadler (* 24. Januar 1843 in Slavonski Brod; † 8. Dezember 1918 in Sarajevo) gegründet. Die römisch-katholische Bevölkerung in Bosnien und Herzegowina und auch Menschen anderer Konfessionen und Religionen verehrten den für seine soziale und menschenliebende Haltung – v.a. gegenüber Kindern, Kranken und Alten – bekannten Bischof als den "Vater der Armen". Josip Stadler wurde im Dom zu Sarajevo beigesetzt. Am 12. April 1997 betete Papst Johannes Paul II. an seinem Grab. Der Prozess für seine Seligsprechung wurde am 20. Juni 2002 in Sarajevo eingeleitet. Seine Gründung, die Dienerinnen vom Kinde Jesu, ist heute in mehreren Ländern vertreten, unter anderem in Österreich in der Diözese Eisenstadt.

Abschied nach 80 Jahren: Redemptoristen ziehen sich aus Oberpullendorf zurück

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© Pfarre Oberpullendorf
Ein herzlicher, in den drei Sprachen deutsch, kroatisch und ungarisch abgehaltener Festakt mit Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics füllt das letzte Kapitel in der 80-jährigen Geschichte der Redemptoristen in Oberpullendorf – die drei letzten Ordensangehörigen werden in neue Orte entsandt

Mit Wehmut, aber auch mit Zuversicht verabschiedet sich der Orden der Redemptoristen nach 80 Jahren in diesem Sommer aus Oberpullendorf: Mit einer von Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics zelebrierten Festmesse in den Sprachen aller drei in Oberpullendorf beheimateten Volksgruppen, also deutsch, ungarisch und kroatisch, am 26. Juni wurde das letzte Kapitel in der 80-jährigen Ordensgeschichte der Redemptoristen in der burgenländischen Gemeinde geschrieben. Nachdem bereits im Jahr 2001/02 feststand, dass die Wiener Provinz des Ordens das Kloster aus Personalmangel nicht mehr weiterbetreuen konnte, zugleich jedoch die Warschauer Provinz der Redemptoristen Ordensbrüder nach Oberpullendorf entsandte, wurde nun der endgültige Rückzug vollzogen.

Abschied in der Grundstimmung der Dankbarkeit
Eine tiefe Dankbarkeit war die Grundstimmung, die diesen Abschied prägte – eine Dankbarkeit, die Bischof Zsifkovics für die "große und tiefgehende geistige und geistliche Bereicherung, die der Ort und die Region durch die Seelsorge der Redemptoristen erfahren durfte", bekundete und zugleich eine Dankbarkeit, die die letzten Ordensleute P. Jan Walentek, P. Stanislaw Rutka und P. Henry Sitko für das langjährige Dasein hier im Burgenland zum Ausdruck brachten. Zugleich versicherten sie: "Wir werden auch weiterhin mit viel Mut und Zuversicht unseren Weg weiter gehen", so Jan Walentek, Stanislaw Rutka und Henry Sitko, die nun in andere Orte entsandt werden.

Geburtsstunde der Redemptoristen in Oberpullendorf
Am Anfang stand die Suche nach einer neuen Klosterniederlassung, aber auch die Ambition einer aufstrebenden Gemeinde nach einer eigenen Kirche: im Jahr 1935 fiel beides zusammen, als zwei Ordensangehörige der Redemptoristen aus Wien ins Burgenland kamen und Oberpullendorf als idealen Standort – auch angesichts einer wachsenden Bevölkerungszahl und der prosperierenden Entwicklung des Ortes – für ein Kloster entdeckten. So kaufte der Orden das Hotel Klemm und am 3. März 1935 zog ebendort der erste Redemptorist, P. Franz Smolik, ein.

Entwicklung mit Siebenmeilenstiefeln
Mit Siebenmeilenstiefel ging es weiter: Zwei junge Architekten, Otto Schottenberg und Adolg Kautzki, wurden mit der Planung für den Neubau einer großen Kirche beauftragt, die Grundsteinlegung erfolgte am 16. Juni 1935 und bereits am 10. November desselben Jahres wurde die Klemens-Maria-Hofbauer-Kirche von Kardinal Innitzer im Beisein von Bundespräsident Miklas und tausender Gläubiger eingeweiht. Laut Augenzeugen nahmen an der Feldmesse gut 7.000 Menschen teil, der Kardinal sprach von einem "Strom des Segens und der Freude".

Oberpullendorf wird eigenständige Pfarre
Als prosperierend lässt sich auch die Entwicklung der darauffolgenden Jahre attribuieren: Kirchenbänke wurden angeschafft, ein Altarkreuz errichtet, die ersten Glocken, die jedoch den Schrecken des Zweiten Weltkriegs zum Opfer fielen, wurden ebenso installiert wie die Kanzel, die Altarbilder und eine kleine Orgel. 1949, 14 Jahre nach der Gründung des Kollegs der Redemptoristen, wurde Oberpullendorf zu einer selbstständigen Pfarre erhoben. Anlässlich des 200. Geburtstags von Klemens Maria Hofbauer, der 1751 in Südmähren geboren wurde und 1820 in Wien als Priester und Angehöriger der Redemptoristen verstarb und 1909 heiliggesprochen wurde, erhielt die Pfarre zwei Reliquien des heiligen Klemens, der auch als Stadtpatron von Wien verehrt wird.

Dünne Personalressourcen verlangen Umbruch
Neue Glocken, eine neue große Orgel (1967), eine erste umfassende Kirchenrenovierung (1970) und weitere bauliche Adaptierungen und Modernisierungen zeugen von einer schöpferischen, tatkräftigen Entwicklung. Doch der priesterliche Personalmangel machte eine Strukturveränderung unvermeidlich. So kam es mit der Jahrtausendwende zur Fackelübergabe von der Wiener Provinz an die Warschauer Provinz der Redemptoristen, die sich bereit erklärte, Ordensleute nach Oberpullendorf zu entsenden.

Nach dem Verkauf von Kloster, Kirche und dem dazugehörigen Garten an die Diözese Eisenstadt im Frühjahr 2015 und dem Beschluss der Warschauer Provinz, sich mit Sommer 2016 aus dem Kloster Oberpullendorf zurückzuziehen, geht ein 80 Jahre andauerndes Kapitel der Ordensgeschichte im Burgenland zu Ende.
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