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Personalnachrichten

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Der hochwst. Herr Diözesanbischof hat am Hochfest der hll. Apostelfürsten Petrus und Paulus folgende personelle Dispositionen getroffen, die – soferne nicht ein anderes Datum angegeben ist – mit Rechtswirksamkeit vom 31. August bzw. 1. September 2016 in Kraft treten:

Sebastian AUGUSTINOV
- Enthebung als Pfarrer der Pfarren St. Andrä a. Z. und Tadten
- Gewährung eines „Sabbatjahres“

Mag. Gabriel KOŽUCH, Dechant, Pfarrer in Andau und Pfarrprovisor der Pfarre Gols
- Zusätzliche Ernennung zum Pfarrmoderator der Pfarren St. Andrä a. Z. und Tadten im Hinblick auf den künftigen Seelsorgeraum

Philipp SUPPER
- Nach seinem Studienaufenthalt in Rom nun Ernennung zum Kaplan der Pfarren Andau, Gols, St. Andrä a. Z. und Tadten mit Sitz in St. Andrä a. Z.



Jerzy Wojciech NIEWCZAS, bisher Pama
- Enthebung als Seelsorger im A.ö. Ladislaus Batthyány Krankenhaus in Kittsee und von der Mithilfe in den Pfarren Kittsee, Edelstal und Pama sowie im Dekanat Neusiedl a. S.
- Betrauung mit der Mithilfe in der Stadtpfarre Neusiedl a. S. und in der Pfarre Weiden a. S. sowie im Altenwohn- und Pflegezentrum Haus St. Nikolaus in Neusiedl a. S. mit Sitz in Weiden a. S.

Mag. Lic. Roman FRYDRICH
- Enthebung als Pfarrmoderator der Pfarren Wulkaprodersdorf, Zagersdorf und Antau
- Ernennung zum Seelsorger der Gläubigen mit slowakischer Muttersprache im Dekanat Neusiedl a. S. und im A.ö. Ladislaus Batthyány Krankenhaus in Kittsee sowie zum Aushilfspriester in den Pfarren Pama, Kittsee und Edelstal sowie des Seelsorgeraumes An der Leitha mit Sitz in Pama

Geistl.Rat Mag. Željko ODOBAŠIĆ, Dechant, Pfarrer in Trausdorf a. d. W. und Oslip
- Zusätzliche Ernennung zum Pfarrmoderator der Pfarren Wulkaprodersdorf, Zagersdorf und Antau im Hinblick auf den vorgesehenen Seelsorgeraum

Mag. David Andreas GRANDITS
- Enthebung als Kaplan der Stadtpfarre Pinkafeld und der Pfarre Grafenschachen sowie von der Mithilfe in der Pfarre Kitzladen und in der Seelsorgestelle Sinnersdorf
- Ernennung zum Pfarrvikar der Pfarren Wulkaprodersdorf, Zagersdorf, Antau, Trausdorf a. d. W. und Oslip im Hinblick auf den vorgesehenen Seelsorgeraum mit Sitz in Wulkaprodersdorf

Geistl.Rat Mag. Dr. Peter O. OKEKE
- Ernennung zum Pfarrmoderator der Stadtpfarre Pinkafeld (mit der Seelsorgestelle Sinnersdorf) und der Pfarren Grafenschachen und Kitzladen (weiterhin mit Wohnsitz in Pinkafeld), die er gemeinsam mit dem hochw. Herrn Mag. Lic. Tomasz Duda im Sinne von can. 517 § 1 CIC betreuen wird, wobei Hochw. Geistl.Rat Mag. Dr. Peter O. Okeke die Leitung obliegt.

Mag. Lic.Tomasz DUDA
- Enthebung als Pfarrmoderator der Pfarren Horitschon und Unterpetersdorf-Haschendorf
- In Vorbereitung auf den künftigen Seelsorgeraum Ernennung zum Pfarrmoderator der Stadtpfarre Pinkafeld (mit der Seelsorgestelle Sinnersdorf) und der Pfarren Grafenschachen und Kitzladen mit Wohnsitz Kitzladen, die er gemeinsam mit dem hochw. Herrn Geistl.Rat Mag. Dr. Peter O. Okeke im Sinne von can. 517 § 1 CIC betreuen wird, wobei Hochw. Geistl.Rat Mag. Dr. Peter O. Okeke die Leitung obliegt.

Franz BREI, Pfarrmoderator in Deutschkreutz und Neckenmarkt
- Vorübergehende zusätzliche Ernennung zum Pfarrprovisor der Pfarren Horitschon und Unterpetersdorf-Haschendorf bis zum Dienstantritt des neuen hochw. Herrn Pfarrers

Msgr. Kons.Rat Ernst ZONSCHITS, Pfarrer i. R., Unterfrauenhaid
- Vorübergehende Beauftragung mit der Mithilfe in den Pfarren Horitschon und Unterpetersdorf-Haschendorf bis zum Dienstantritt des neuen hochw. Herrn Pfarrers

Geistl.Rat Josef WESSELY, Pfarrer i. R., Horitschon
- Vorübergehende Beauftragung mit der Mithilfe in den Pfarren Horitschon und Unterpetersdorf-Haschendorf bis zum Dienstantritt des neuen hochw. Herrn Pfarrers

Mag. Georg LANG
- Einvernehmliche Versetzung als Pfarrer von der Pfarre St. Margarethen i.B. in die Pfarren Horitschon und Unterpetersdorf-Haschendorf mit Sitz in Horitschon (mit 27. November 2016)

Msgr. Mag. LLic. Dr. Johannes SALZL
- Ernennung zum Pfarrmoderator der Stadtpfarre Rust und der Pfarren Oggau a. N., Mörbisch a. S. und St. Margarethen i. B. (weiterhin mit Wohnsitz in Oggau a. N.), die er gemeinsam mit dem hochw. Herrn Dr. Richard Geier (und dem hochw. Herrn Pfarrvikar Mag. Andrzej Nocóń) im Sinne von can. 517 § 1 CIC betreuen wird, wobei dem hochwst. Herrn Msgr. Mag. LLic. Dr. Johannes Salzl die Leitung obliegt. (mit 27. November 2016)

Dr. Richard GEIER, Leiter des Referates für Liturgie, Geistlicher Assistent des Referates für Krankenseelsorge im Pastoralamt und Leiter der Seelsorge im Altenwohn- und Pflegeheim „Haus St. Martin“
- In Vorbereitung auf den künftigen Seelsorgeraum unter Beibehaltung der ihm derzeit übertragenen Aufgaben Ernennung zum Pfarrmoderator der Stadtpfarre Rust und der Pfarren Oggau a. N., Mörbisch a. S. und St. Margarethen i. B. (mit Wohnsitz St. Margarethen i. B.), die er gemeinsam mit dem hochwst. Herrn Msgr. Mag. LLic. Dr. Johannes Salzl (und dem hochw. Herrn Pfarrvikar Mag. Andrzej Nocóń) im Sinne von can. 517 § 1 CIC betreuen wird, wobei dem hochwst. Herrn Msgr. Mag. LLic. Dr. Johannes Salzl die Leitung obliegt. (mit 27. November 2016)

Mag. Andrzej NOCÓŃ, Pfarrvikar der Stadtpfarre Rust und der Pfarren Oggau a. N. und Mörbisch a. S.
- In Vorbereitung auf den künftigen Seelsorgeraum zusätzliche Ernennung zum Pfarrvikar der Pfarre St. Margarethen i. B.

Geistl.Rat Mag. Dr. Fabian M. MMAGU MSc
- Enthebung als Pfarrer der Pfarren Großhöflein und Müllendorf sowie als Geistlicher Assistent für die Roma und Seelsorger der Katholischen Arbeitnehmer/innenbewegung für den nördlichen Kreis
- Ausscheiden aus dem Dienst der Diözese Eisenstadt

Geistl.Rat Mag. Lic. Damian PRUS
- Enthebung als Pfarrer der Pfarren Mischendorf, Kirchfidisch und Hannersdorf sowie als Dechant des Dekanates Rechnitz
- Ernennung zum Pfarrmoderator der Pfarren Großhöflein und Müllendorf im Hinblick auf den künftigen Seelsorgeraum

Basil Ikechukwu OBIEKII
- Enthebung als Pfarrvikar der Pfarren Mischendorf, Kirchfidisch und Hannersdorf
- Ernennung zum Pfarrmoderator der Pfarren Mischendorf, Kirchfidisch und Hannersdorf

Mag. Mariusz MAŁEK, Aushilfspriester, Stadtschlaining
- Zusätzliche Beauftragung mit der Mithilfe in den Pfarren Mischendorf, Kirchfidisch und Hannersdorf

Mag. Vinko MEĐUGORAC, Pfarrmoderator der Pfarren Steinbrunn und Zillingtal
- Gewährung eines „Sabbatjahres“

Mag. Stefan RAIMANN, Pfarrmoderator der Pfarre Hornstein
- Ernennung zum Pfarradministrator der Pfarren Steinbrunn und Zillingtal für die Zeit des „Sabbatjahres“ von Hochw. Mag. Vinko Međugorac

Günther KROISS, Geistlicher Assistent der Caritas der Diözese
- Enthebung als Pfarrmoderator der Stadtpfarre Mattersburg und der Pfarre Walbersdorf unter Beibehaltung der übrigen ihm übertragen Aufgaben
- Ernennung zum Pfarrvikar der Pfarren Schützen am Geb. und Donnerskirchen mit Sitz in Schützen am Geb.
- Zusätzliche Beauftragung mit der Seelsorge im Rehabilitationszentrum Bad Tatzmannsdorf

Mag. Werner O. RIEGLER
- Enthebung als Pfarrer der Pfarren Schützen am Geb. und Donnerskirchen unter Beibehaltung der übrigen ihm übertragenen Aufgaben
- Ernennung zum Stadtpfarrer der Stadtpfarre Mattersburg und zum Pfarrer der Pfarre Walbersdorf

Geistl.Rat Mag. Valentin ZSIFKOVITS, Stadtpfarrer in Purbach a. N. und Pfarrer in Breitenbrunn a. N.
- Zusätzliche Ernennung zum Pfarrprovisor der Pfarren Schützen am Geb. und Donnerskirchen im Hinblick auf den künftigen Seelsorgeraum

P. Mag. Lic. Jan WALENTEK CSsR
- Enthebung als Stadtpfarrer der Stadtpfarre Oberpullendorf, als Pfarrer der Pfarren Mitterpullendorf und Stoob sowie als Rektor der Kapelle im „Haus St. Stephan“ aufgrund seines Ausscheidens aus der Diözese Eisenstadt im Hinblick auf die Auflösung der klösterlichen Niederlassung der Warschauer Provinz der Redemptoristen und der damit verbundenen Pfarrverträge

P. Mag. Stanisław RUTKA CSsR- Enthebung als Pfarrvikar der Stadtpfarre Oberpullendorf und der Pfarren Mitterpullendorf und Stoob sowie als Geistlicher Leiter der Curia Burgenland Mitte der Legio Mariae aufgrund seines Ausscheidens aus der Diözese Eisenstadt im Hinblick auf die Auflösung der klösterlichen Niederlassung der Warschauer Provinz der Redemptoristen und der damit verbundenen Pfarrverträge

P. Mag. Henryk SITKO CSsR
- Enthebung als Pfarrvikar der Stadtpfarre Oberpullendorf und der Pfarren Mitterpullendorf und Stoob aufgrund seines Ausscheidens aus der Diözese Eisenstadt im Hinblick auf die Auflösung der klösterlichen Niederlassung der Warschauer Provinz der Redemptoristen und der damit verbundenen Pfarrverträge

P. Maria Pushpam PANNIR SELVAM MSFS
- Ernennung zum Pfarrmoderator der Stadtpfarre Oberpullendorf und der Pfarren Mitterpullendorf und Stoob im Hinblick auf den vorgesehenen Pfarrvertrag mit der Süd-Ost-Indischen Provinz der Missionare des hl. Franz von Sales

MMag. Stefan Martin RENNER, Geistlicher Assistent des Bildungs- und Tagungszentrums im „Haus St. Stephan“
- Vorübergehende Beauftragung mit der Mithilfe in der Stadtpfarre Oberpullendorf und in den Pfarren Mitterpullendorf und Stoob sowie im Krankenhaus Oberpullendorf

Lic. Johann GHINARI, Pfarrmoderator der Pfarren Steinberg a. d. R., Oberloisdorf, Rattersdorf und Mannersdorf a. d. R.
- Nunmehr formelle Beauftragung mit der Feier der Gottesdienste in ungarischer Sprache in der Pfarre Mitterpullendorf

P. Vjekoslav MATIĆ OFM, Pfarrmoderator der Pfarre Unterpullendorf
- Enthebung als Pfarrprovisor der Pfarren Kroatisch Geresdorf und Kroatisch Minihof

P. MMag. Božidar BLAŽEVIĆ OFM, Pfarrmoderator der Pfarren Großwarasdorf, Kleinwarasdorf und Nebersdorf
- Zusätzliche Ernennung zum Pfarrmoderator der Pfarre Nikitsch, die er bisher schon als Pfarrprovisor geleitet hat, sowie der Pfarren Kroatisch Geresdorf und Kroatisch Minihof mit Sitz in Nikitsch

P. Ivan BOŠNJAK OFM
- Ernennung zum Pfarrvikar der Pfarren Nikitsch, Großwarasdorf, Kleinwarasdorf, Kroatisch Geresdorf, Kroatisch Minihof und Nebersdorf mit Sitz in Großwarasdorf

P. Péter KERESZTFALVI OSB, Mitglied der Benediktiner-Territorial-Erzabtei Pannonhalma, Ungarn
- Enthebung als Pfarrmoderator der Pfarre Unterwart und von der Leitung der Gottesdienste in ungarischer Sprache in der Stadtpfarre Oberwart
- Ausscheiden aus dem Dienst der Diözese Eisenstadt

P. Adalbert GÁSPÁR OSB, Mitglied der Benediktiner-Abtei Tihany, Ungarn
- Ernennung zum Pfarrmoderator der Pfarre Unterwart und Betrauung mit der Leitung der Gottesdienste in ungarischer Sprache in der Stadtpfarre Oberwart

Mag. Josip TOLIĆ
- Enthebung als Pfarrmoderator der Pfarren Rechnitz, Markt Neuhodis und Weiden b. R.
- Gewährung eines „Sabbatjahres“

P. Mag. Raphael LEITNER COp
- Enthebung als Pfarrvikar der Pfarren Stegersbach und Ollersdorf
- Ernennung zum Pfarrmoderator der Pfarren Rechnitz, Markt Neuhodis und Weiden b. R.

MMag. Stefan Ludwig JAHNS, Neupriester
- Ernennung zum Kaplan der Pfarren Stinatz und Litzelsdorf und Beauftragung mit der Mithilfe in den Pfarren Stegersbach, Ollersdorf, Bocksdorf und Olbendorf
- Zusätzliche Ernennung zum Advokaten am Bischöflichen Diözesangericht

Mag. Kurt AUFNER, Alumne des Bischöflichen Priesterseminars der Diözese
- Enthebung vom Pastoralpraktikum im „Seelsorgeraum An der Leitha“ (Pfarren Zurndorf, Deutsch Jahrndorf, Gattendorf, Nickelsdorf und Potzneusiedl)
- Zuweisung zur Fortsetzung des Pastoralpraktikums im Referat für Liturgie und Beauftragung mit der Entlastung des Herrn Bischöflichen Zeremoniärs (mit 1.9.2016)
- Zusätzliche Zuweisung für die Pfarre St. Margarethen i. B. und, soweit notwendig, für die Stadtpfarre Rust und die Pfarren Oggau a. N. und Mörbisch a. S. (ab 27.11.2016)

Aus Beruf wird Berufung: Bischof Zsifkovics weiht Anwalt zum Priester

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© Diözese Eisenstadt/Rupprecht
Stefan Jahns, ehemaliger Leiter einer eigenen Anwaltskanzlei, empfing am Mittwoch im Eisenstädter Martinsdom von Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics die Priesterweihe – "Jetzt bist du Advokat für alle!"

Eisenstadt – Er war ein beruflich höchst erfolgreicher Jurist und Unternehmer, Leiter einer eigenen Anwaltskanzlei und entschloss sich, den bisherigen Beruf gegen seine Berufung zu tauschen und trat in das Burgenländische Priesterseminar ein. Nun wurde der gebürtige Kroatisch-Minihofer Stefan Jahns am Mittwoch, dem 29. Juni 2016, im Eisenstädter Martinsdom von Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics zum Priester geweiht.


"Du bist Advokat für alle!"
Vor sieben Jahren kam der heute 42-Jährige zum damaligen Generalsekretär der Österreichischen Bischofskonferenz, Ägidius Zsifkovics, um ihm seinen Entschluss mitzuteilen, Priester werden zu wollen: "Ich erinnere mich noch ganz genau an diesen Tag. Das Gespräch hat mich innerlich berührt und bleibt mir unvergesslich. Schließlich wird ein sicheres Leben als Anwalt und Chef einer Anwaltskanzlei zurückgelassen und ein neues, riskantes, geistliches Leben gewählt", so der Bischof. In seiner Berufung zum Priester könne er nun für andere zum Anwalt werden: "Du sollst Dich vor dem Neuen nicht fürchten! Du bist Advokat für alle! Als Priester wirst Du nicht nur auf eine Pfarre geweiht, sondern zum Dienst in der Kirche, der Du Dich ganz zur Verfügung stellst!", so Bischof Zsifkovics in seiner ermutigenden Predigt.

Geist des Evangeliums in Wort und Tat verkündigen
Zugleich sei er, der ehemalige Anwalt Stefan Jahns, nicht alleine auf dem Weg seiner Berufung, sondern könne auf eine Fülle von "Advokaten" im eigentlichen Sinne des Wortes bauen, nämlich auf "Personen, die man herbeiruft und um Hilfe bittet, wenn man sie braucht". So sei der heilige Petrus in der Verkörperung des Zusammenhaltenden der Kirche der "erste Advokat" des neu geweihten Priesters, "sozusagen unser Familienanwalt", der stets aufs Neue die primäre Aufgabe des Priesters wachhalte: die "unverkürzte, authentische, überzeugende Verkündigung des Evangeliums durch Wort und Tat", so Bischof Zsifkovics im Rahmen der Priesterweihe.

Der zweite Advokat, das sei der heilige Paulus, weil "er sich nicht in der eigenen Gemeinschaft verschließt, sondern offen ist für das Neue! Wenn Paulus heute Anwalt geworden wäre, dann wäre er ein Anwalt der weltweiten Fusionierungen im Sinne der Liebe zu allen und Hingabe." So sei auch der priesterliche Dienst wesentlich mit dem Zugehen auf die Menschen verbunden, der "niemanden ausschließt und sich nicht vor dem Neuen fürchtet", so der Bischof.

Der heilige Martin als Anwalt für die Barmherzigkeit
Und schließlich sei der heilige Martin der dritte, zur Seite stehende Advokat, weil er der "Anwalt der Armen, Kleinen, Schwachen und Benachteiligten" sei, gewissermaßen der "Pflichtverteidiger unter den Heiligen", der denen zur Seite steht, die wenig oder nichts haben. Und dies sei Vorbild und Kompass für das priesterliche Unterwegssein im Verwirklichen von Werken der Barmherzigkeit, betonte Bischof Zsifkovics. Das bedeute immer, "einem Menschen zu sagen: Du gehörst dazu. Ich höre dir zu. Ich rede gut über dich. Ich gehe ein Stück mit dir". Zugleich sei Martin auch ein Brückenbauer zwischen den Kulturen und damit wegweisend für das Verbindende und Dialogische zwischen kulturellen und gesellschaftlichen Gruppen, der immer gegen Spaltendes und Ausgrenzendes gewirkt habe. So ermutigte Bischof Zsifkovics den neu geweihten Priester Stefan Jahns auch, mutig die Verwurzelung in der eigenen kroatischen Volksgruppe weiterzuleben und zugleich "offen zu sein für andere Volksgruppen und Minderheiten in unserem Land".

Vom Anwalt zum Priester
Stefan Jahns kommt aus einem bürgerlichen Elternhaus. Der aus Kroatisch-Minihof stammende Jahns wuchs in Wien auf. Sein Vater leitete die Landesdirektion einer großen Versicherung, die Mutter arbeitete als Gerichtsdolmetscherin. Religion und Glaube spielten in der Jugend des Stefan Jahns eine zunächst untergeordnete Rolle, auch wenn er mit der Familie an Wallfahrten teilnahm. Der Ruf zum Priestertum ereilte den Absolventen von Privatschulen, der bereits mit 14 Jahren die feste Absicht hatte, Anwalt zu werden, erst später. "Ich spüre die große Freude und Erwartungshaltung der Menschen und frage mich, wie man sie zur Begegnung mit Christus führen kann", sagte er noch kurz vor der Priesterweihe im Gespräch mit dem "martinus". Nun ist er selbst ein "Anwalt des Herrn" und Advokat für die Menschen.

Fotos von der Priesterweihe finden Sie hier …

Burgenland goes Szombathely: Großes Geburtstagsfest für Martinus mit Bischof Zsifkovics

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© Diözese Eisenstadt/Gollubits
Tausende Gläubige am internationalen Katholikentreffen der Martinspfarren aller Länder in der westungarischen Stadt Szombathely, dem Geburtsort des heiligen Martin, am Wochenende des 9. und 10. Juli 2016. Höhepunkt der Feierlichkeiten war ein Festgottesdienst mit dem Prager Kardinal Dominik Duka als Papst-Gesandten und dem Eisenstädter Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics

"Die Begeisterung und herzensbewegende Kraft, die von der wegweisenden Barmherzigkeit und Nächstenliebe des heilige Martin ausgeht, ist schier überwältigend", so die erste Reaktion von Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics beim großen internationalen Fest im Martins-Geburtsort Szombathely am Wochenende des 9. und 10. Juli. Gläubige aus den Martinspfarren aller Länder kamen zur Halbzeit des internationalen Gedenkjahres zum 1.700. Geburtstag des heiligen Martin zusammen. "Tragen wir das Vermächtnis des Martinus, das lebendige Feuer der Nächstenliebe in die Welt hinaus, die gerade hier und heute Kraftwerke der Spiritualität, der Solidarität und der Barmherzigkeit so dringend braucht", so Bischof Zsifkovics.

Festgottesdienst als Höhepunkt der Geburtstagsfeier
Höhepunkt der Feiern war ein Festgottesdienst am Sonntag mit dem Prager Kardinal Dominik Duka als offiziellen Vertreter des Papstes, mit dem scheidenden Ortsbischof András Veres und Bischof Zsifkovics auf dem Emlekmü-Hügel der Stadt. Unter den zahlreichen Gläubigen bei diesem großen Katholikentreffen waren auch die Teilnehmer der Eisenstädter Diözesanwallfahrt, die heuer nicht nach Mariazell, sondern in die Nachbardiözese Szombathely zum großen Geburtstagsfest des heiligen Martin, des burgenländischen Diözesan- und Landespatrons, führte.

Feiern im Zeichen der Barmherzigkeit
Die Martinstat mit dem christlichen Urbild der Mantelteilung als grundlegendes Symbol einer konkret gelebten Barmherzigkeit bildete den Orgelpunkt eines vielfältigen und reichhaltigen Festprogramms. Unter dem Motto "Erfahre die erhebende Liebe und gib sie weiter" wurden auf den Bühnen und in den Zelten am Festgelände Konzerte, Kinderprogramme, biblische Spiele und Theateraufführungen geboten und zur Teilnahme an sozial-karitativen Aktionen eingeladen. "Der hier so wunderbar zum Ausdruck kommende Geist steht ganz im Zeichen jener Einladung und Ermutigung, die von der Diözese Eisenstadt für das Martinsjahr rahmengebend ist: Die Welt braucht mehr Martinus!", so Bischof Zsifkovics.

Martinsfeste als "Lichtkegel für die Welt"
"Akte der Barmherzigkeit, die nächstenliebende Zuwendung zu unseren Mitmenschen, gerade zu den Schutzbedürftigen und Notleidenden, den Armen und Hungernden, den Verfolgten und Flüchtlingen, sind wie ein Lichtkegel, der die Welt mit Schneisen des Guten und in sich Sinnvollen beschenkt. Und immer dann, ganz gleich wo und wann, findet ein Martinsfest statt“, sagt der Bischof, der zugleich auf die große, zukunftsweisende Rolle des heiligen Martin als Brückenbauer verwies.

Martin, der große europäische Brückenbauer
„Martinus wusste wie kaum ein anderer, wie sehr sich Einheit und Vielfalt wechselseitig befruchten müssen und wie wenig sie gegeneinander ausgespielt werden dürfen. Einheit auf Kosten von Vielfalt wird zur Unterdrückung von Freiheitsräumen, wird zur Wüste der Uniformität, in der Lebendigkeit und Individualität vertrocknen. Vielheit auf Kosten von Einheit führt wiederum in die Orientierungs- und Perspektivenlosigkeit und wird zum Nährboden für Ängste und Ressentiments." In der Person des heiligen Martin hingegen gehen die Offenheit für Neues, die Bereitschaft zur Überwindung von Grenzen Hand in Hand mit der Verwurzelung in haltgebende und identitätsstiftende Prinzipien.

Diese Einheit von Zukunftsoffenheit und Prinzipienverbundenheit, das Bauen von Brücken der Mitmenschlichkeit, die der so viel Gereiste und wahrhaft europäische Heilige verkörpere, wird auch im Mittelpunkt eines großen Jugendtreffens am 15. Juli 2016 in Szombathely stehen. Junge Pilger aus Tours kommen entlang der "Via Sancti Martini", dem derzeit revitalisierten europäischen Wegenetz auf den Spuren des Martin von Tours, nach einer 2.500 Kilometer langen Wanderung in Szombathely an.

Terror in Nizza: Europabischof Zsifkovics tief erschüttert

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"Unsere Gedanken und Gebete gelten den Opfern, ihren Familien und Angehörigen" - Dem Terror als "Gipfel der Menschenverachtung und Gottlosigkeit" wird es "nicht gelingen, den Glauben an das Leben, das Lebenswerte und die Liebe zu brechen"

Tief erschüttert von dem verheerenden Terroranschlag in Nizza, wo am französischen Nationalfeiertag der Fahrer eines Lkw in eine schutzlose Menschenmenge raste und mindestens 84 Menschen tötete, zeigte sich Österreichs Europabischof Ägidius J. Zsifkovics: „Ich bin zutiefst schockiert, fassungslos und unsagbar traurig angesichts dieser schrecklichen Tat. Unsere Gedanken und Gebete gelten den Opfern, ihren Familien und Angehörigen.“ In diesen Stunden des Entsetzens spreche er allen Betroffenen sein tiefes Mitgefühl aus: „Das Böse in Form eines feigen und niederträchtigen Terrorismus wird nie das letzte Wort haben. Die Liebe ist stärker als Hass und Zerstörung“, betont der Bischof.

Dieser feige Terror gegen wehr- und schutzlose, friedlebende Menschen sei „der Gipfel der Menschenverachtung und Gottlosigkeit.“ Eine solche Deformation alles Humanen kenne nur Zerstörung und führe nur zur Zerstörung. „Setzen wir dem umso entschiedener die eigentliche Macht, die Macht der Liebe entgegen. Lassen wir nicht zu, dass der blinde, rohe und feige Hass uns zweifeln und verzweifeln lässt an unserem Einsatz für eine Welt des friedlichen, humanen und solidarischen Mit- und Füreinander in Freiheit, Gleichheit und Geschwisterlichkeit“, so Europabischof Zsifkovics Bezug nehmend auf jene Grundwerte einer offenen Gesellschaft, die gerade am französischen Nationalfeiertag im Mittelpunkt stehen. „Dem Terror wird und kann es nicht gelingen, den Glauben an das Gute und Sinnerfüllte, an das Menschliche und Menschenwürdige, an das Leben und das Lebenswerte zu brechen. Dem Terror wird und kann es nicht gelingen, uns den Glauben und die Liebe zu nehmen“, bekräftigt Bischof Zsifkovics.

Christophorus-Aktion: Maultiere für Frauen in Haiti

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© MIVA
Katholisches Hilfswerk MIVA bittet zum Christophorus-Sonntag am 24. Juli um einen Zehntel Cent pro unfallfreiem Kilometer und unterstützt mit der diesjährigen Aktion Frauen in Haiti

Um einen Zehntel Cent pro unfallfreiem Kilometer bittet die österreichische Misions-Verkehrs-Arbeitsgemeinschaft (MIVA) bei ihrer Spendenaktion zum Christophorus-Sonntag am 24. Juli 2016. Das Hilfswerk der katholischen Kirche finanziert Fahrzeuge für Mission und Entwicklung – vor allem Geländewagen, die sich auch unter schwierigen Bedingungen bewähren. Im Mittelpunkt der diesjährigen Aktion steht allerdings kein motobetriebenes, sondern ein "tierisches" Projekt: Mit den Einnahmen werden Kleinbäuerinnen im Süden Haitis durch den Ankauf von Maultieren unterstützt.
Kleinbauern leiden unter schwierigsten Bedingungen
Viele Dörfer in der gebirgigen Region nahe der Hafenstadt Jacmel im Süden Haitis wurden bei dem schweren Erdbeben im Jahr 2010 zerstört und sind nach wie vor stark in Mitleidenschaft gezogen. Die dort lebenden Kleinbauern gründeten eine Kooperative für die gemeinschaftliche Produktion von Obst und Gemüse, wobei die Vermarktung traditionellerweise in Frauenhänden liegt. In steilem Gelände ohne Straßen transportieren sie die auf dem Kopf tragenden Waren über weite Strecken zu den lokalen Märkten – die Anschaffung von Fahrzeugen wäre für die armen Familien angesichts der damit verbundenen Kosten illusorisch.

Mulis sollen beim Transport helfen
In Zukunft sollen jedoch Maultiere die äußerst beschwerliche Arbeit der Frauen erleichtern: die Tiere, deren Anschaffungspreis bei etwa 500 Euro liegt, sind für den Warentransport in dem gebirgigen Gelände gut geeignet. Die MIVA unterstützt das Vorhaben dieser haitianischen Kooperative, indem der Erlös der diesjährigen Christophorus-Aktion der Finanzierung der Mulis zugute kommt.

MIVA: Fahrzeuge für Mission und Entwicklung
Die MIVA ist ein Hilfswerk der katholischen Kirche, das sich die Finanzierung von Fahrzeugen aller Art für Mission und Entwicklung zum Ziel gesetzt hat. MIVA-Autos bringen Priester in die Dörfer, Kinder zur Schule, Patienten ins Krankenhaus, medizinisches Personal zu den Stützpunkten. Sie sind für die unterschiedlichsten Pastoral- und Entwicklungsprojekte unterwegs. Mit den Spenden aus Österreich werden alljährlich Projekte in etwa 60 Ländern der Welt unterstützt. Vergangenes Jahr wurden mit den Spenden 1.293 Fahrzeuge im Wert von mehr als 5,4 Millionen Euro in 59 Ländern finanziert.

Der heilige Christophorus
Der heilige Christophorus gilt in der katholischen Tradition als Patron der Reisenden. Die Christophorus-Aktion macht auf den hohen Wert der Mobilität aufmerksam, erinnert aber auch an die Risiken des Fahrens. Zudem steht Christophorus für internationale Solidarität. Die MIVA ersucht vor allem Autofahrer, einen Zehntel Cent pro unfallfreiem Kilometer für ein MIVA-Transportmittel zur Verfügung zu stellen und damit ein Stück Mobilität mit Menschen der südlichen Hemisphäre zu teilen.

Fahrzeugsegnungen im Burgenland
Der Namenstag des heiligen Christophorus fällt auf den 24. Juli. Jener Sonntag, der diesem Datum am nächsten ist, wird von der MIVA als Christophorus-Sonntag festgelegt. In besonders gestalteten Gottesdiensten wird an diesem Tag auf die Anliegen von Mission und Entwicklung hingewiesen. Der Christophorus-Sonntag gilt auch als Höhepunkt der Christophorus-Aktion. Die Spende kann in speziellen Opferstöcken hinterlassen werden. In vielen Pfarren finden nach dem Sonntagsgottesdienst zudem Fahrzeugsegnungen statt. In der Diözese Eisenstadt werden am 24. Juli in folgenden Pfarren Fahrzeuge gesegnet: in der Dom- Stadtpfarre Eisenstadt, den Pfarren Neufeld, Neudörfl, Königsdorf, Illmitz und Großhöflein. Bereits am 17. Juli fand eine Fahrzeugsegnung in der Pfarre Breitenbrunn am Neusiedlersee statt, in der Pfarre Sigleß wird die Fahrzeugsegnung am 14. August abgehalten.

Legende von Christophorus: der "Christus-Träger"
Nach der Legende ist Christophorus ein riesenhafter Hüne, der einen Herrn sucht. Weil er weder beten noch fasten kann, dennoch aber Christus als Herrn dienen will, erklärt er sich bereit, Menschen über einen reißenden Fluss zu tragen. Eines Nachts ruft ihn ein Kind, das er über den Fluss trägt. Zunächst war das Kind sehr leicht, als der Riese jedoch immer tiefer in den Fluss stieg, wurde es ihm zunehmend schwerer. "Kind, du bist so schwer, als hätte ich die Last der ganzen Welt zu tragen!", soll der Riese gesagt haben. Und das Kind antwortete: "Wie du sagst, so ist es, denn ich bin Jesus, der Heiland. Und wie du weißt, trägt der Heiland die Last der ganzen Welt." Nachdem er das Kind sicher ans Ufer gesetzt hatte, sagte das Kind: "Du hast den Christ getragen, von jetzt darfst du Christophorus heißen". Christophorus, das heißt "Christus-Träger", wurde zum Patron der Reisenden. Auch der MIVA dient er als Leitfigur, denn die Projektpartner in Mission und Entwicklung sind auf gewisse Weise ebenso "Christus-Träger".

Spendenkonto:
IBAN AT07 2032 0321 0060 0000

Burgenländische Gemeinschaft feiert 60. Geburtstag mit Bischof Zsifkovics

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© Diözese Eisenstadt/Gollubits
Bischof Ägidius Zsifkovics erinnerte in der Festmesse zum 60-Jahr-Jubiläum der Burgenländischen Gemeinschaft als Brückenbauer zwischen den Auslandsburgenländern und ihrer alten Heimat an die Bedeutung des Glaubens für eine zuversichtliche, offene Annahme von Neuem – „Auch die ausgewanderten Burgenländer haben die Hilfe vieler barmherziger Samariter gebraucht und sind vielen Menschen selbst zu barmherzigen Samaritern geworden“, so der Bischof, der darin eine zentrale Botschaft für unseren Umgang mit Flüchtlingen und Verfolgten sieht.

Einen sehr herzlichen Empfang bereitete die Diözese Eisenstadt der Burgenländischen Gemeinschaft, die kürzlich ihren 60. Geburtstag mit einer von Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics zelebrierten Festmesse in Güssing beging. Als „Brücke zwischen der alten und der neuen Heimat, zwischen dem Burgenland und Amerika“ seien drei Grundpfeiler entscheidend für Identität, Erfolg und Zusammengehörigkeit der in die USA ausgewanderten Burgenländerinnen und Burgenländer und der 1956 gegründeten Burgenländischen Gemeinschaft, deren Hauptaufgabe in der Pflege, Förderung und Vertiefung der Heimatverbundenheit der Landsleute liegt: „Was die Auswanderer von der alten in die neue Heimat mitgenommen haben und sie auszeichnete, war erstens ein tiefer Glaube, zweitens ihre Kultur und Sprache und zudem fleißige Hände“, so Bischof Zsifkovics, zu den Vertreteren der Burgenländischen Gemeinschaft mit Präsident Walter Dujmovits an der Spitze.

„Was wäre Chicago ohne die Gläubigen aus dem Burgenland?“
Ein tiefer Glaube sei die wichtigste Grundlage, um „neue Herausforderungen bewältigen und ein neues Leben aufbauen zu können“, sagte Bischof Zsifkovics. „Äußeres Zeichen ihres tiefen Glaubens sind die Kirchen, die sie in der neuen Heimat errichteten – oft nach dem Vorbild der Kirche in der alten Heimat – und das religiöse Leben, das sie in ihren Familien und Pfarrgemeinden pflegten.“ Der Bischof zitierte den 1996 verstorbene Kardinal Joseph Bernardin von Cincinnati und Chicago, der im Audienzzimmer von Papst Johannes Paul II. gegenüber dem damaligen Eisenstädter Diözesanbischof Stefan László sagte: „Was wäre meine Erzdiözese Chicago ohne die Gläubigen aus dem Burgenland?“ Ägidius Zsifkovics war als junger Sekretär des damaligen Bischofs stolzer Augen- und Ohrenzeuge dieser Unterredung.

„Auch unsere Auswanderer waren auf Hilfe angewiesen“
„Auch unsere Auswanderer waren auf die Hilfe von guten Menschen in Amerika angewiesen, haben die Hilfe vieler barmherziger Samariter gebraucht und sind wohl auch vielen Menschen zum barmherzigen Samariter geworden“, hob Bischof Zsifkovics hervor. Gerade diese Hilfsbereitschaft sei eine „zentrale Botschaft für unseren Umgang mit Flüchtlingen und Verfolgten“.

„Das Eigene lieben, das andere schätzen“ als Botschaft gegen Nationalismen
Als zweiten wichtigen Pfeiler für die ausgewanderten Burgenländerinnen und Burgenländer nannte Bischof Zsifkovics die Kultur und die Pflege der eigenen Sprache: Dies habe eine zusammenhaltende, Identität stiftende und bewahrende Funktion. „Gerade auf diesem Gebiet leistet die Burgenländische Gemeinschaft durch 60 Jahre hindurch ihren so wertvollen Beitrag, wofür ich allen Verantwortlichen und Mitgliedern von Herzen danke“, so der Bischof. Ein einfacher, aber umso wertvollerer Grundsatz sei eine zentrale Richtschnur für das Bemühen um ein friedliches Zusammenleben verschiedener Sprachen, Religionen und Kulturen: „Das Eigene lieben, das andere schätzen! Ist das nicht eine wichtige Botschaft auch für unsere zerrissene Welt und für unser gespaltenes Europa, das sich wieder in Nationalismen abgrenzen will und im Mitmenschen oft nur den Konkurrenten und Feind sieht?“, gab der Bischof zu bedenken.

„Unsere Landsleute trugen zum Aufbau Amerikas bei“
Der dritte Erfolgsgarant jener Landsleute, die sich in den USA eine neue Heimat aufbauten, sei der Gebrauch fleißiger Hände, die hohe Arbeitsbereitschaft gewesen: „Diese ihre fleißigen Hände haben sie immer wieder zum Gebet gefaltet, aber auch zum Aufbau ihrer neuen Existenz eingesetzt. Unsere ausgewanderten Landsleute waren gesuchte Handwerker und Facharbeiter, die zum Aufbau und Wohlstand Amerikas ihren Beitrag geleistet haben“, erinnerte der Bischof.

Herzlicher Empfang der „Miss Burgenland New York“
Foto: Diözese Eisenstadt/Thomas Beranek
Bischof Zsifkovics lud eine Delegation der Burgenländischen Gemeinschaft, darunter die amtierende „Miss Burgenland New York“, Caitlyn Martyn, zu einem herzlichen Mittagessen und Beisammensein ein, nachdem die Gruppe zunächst von Landeshauptmann Hans Niessl und Landeshauptmann-Stellvertreter Johann Tschürtz sowie den Landesräten Verena Dunst und Alexander Petschnig im Landtagssitzungssaal empfangen worden war. Die „Miss Burgenland New York“ wird alljährlich im November vom „1. Krankenunterstützungsverein“ in New York gewählt und nimmt als Repräsentantin des Vereins unter anderem am Picknick in Moschendorf im Sommer teil. Zu ihren Ehren organisiert die Burgenländische Gemeinschaft jedes Jahr zwei Tage nach dem Picknick eine Fahrt nach Eisenstadt, an der auch andere Auslandsburgenländer auf Heimaturlaub teilnehmen. Nach dem Mittagessen mit dem Bischof standen unter anderem noch eine Stadtführung in Rust sowie eine Führung hinter den Kulissen der Seefestspiele Mörbisch auf dem Programm.


60 Jahre Burgenländische Gemeinschaft
Foto: Diözese Eisenstadt/Thomas Beranek
Die ihren 60. Geburtstag feierende, 1956 gegründete Burgenländische Gemeinschaft ist als Interessensvertretung der ins Ausland ausgewanderten Burgenländerinnen und Burgenländer eine wichtige Brücke zwischen alter und neuer Heimat, die sich für die Pflege und Förderung der Heimatverbundenheit der Landsleute in aller Welt einsetzt. Präsident der Burgenländischen Gemeinschaft ist Walter Dujmovits, Vizepräsident ist Eduard Nicka. Der Verein hat Sitze in mehr als zehn Staaten, die meisten in den USA. Rund 66.000 Menschen emigrierten im 20. Jahrhundert aus dem Burgenland, das mit Abstand häufigste Zielland waren die USA. Jene rund 20.000 Emigranten, die vor 1880 auswanderten, konnten statistisch nie erfasst werden.

Weltjugendtag für Bischof Zsifkovics "Inspirationsquelle der Begeisterung"

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"Keine Angst vor Barmherzigkeit" ist für Bischof Ägidius Zsifkovics die ermutigende, motivierende Botschaft aus Krakau an die Welt

"Diese Begeisterungsfähigkeit, die im Glauben wohnt und am Weltjugendtag mit seinen hunderttausenden Menschen aus aller Welt lebendig wurde, hat etwas ungeheuer Ermutigendes. Lassen wir uns von diesem Geist des Aufbruchs, zu dem uns alle Papst Franziskus motiviert, inspirieren, der die Grundlage sein kann für eine neue Form des menschlichen Miteinanders in Europa und der Welt", ist Bischof Ägidius J. Zsifkovics mit Blick auf den Weltjugendtag in Krakau überzeugt. Einmal mehr zeige der gelebte Glaube seine Menschen, Kulturen, Völker verbindende Kraft, in der Einheit und Vielfalt, ein solidarisches Füreinander und das Freimachende für die Singularität jeder und jedes einzelnen nicht Gegensätze seien, sondern sich wechselseitig befruchten.

Zsifkovics: "Keine Angst vor Barmherzigkeit"
"Die Botschaft des Papstes ist ungemein wichtig: die Ermutigung zur furchtlosen Einsatzfreude für eine bessere Gesellschaft und das Sich-Öffnen für den Geist des Evangeliums als eine entscheidende, nie versiegende Quelle der Hoffnung für das Aufbrechen und Verankern von Schneisen des Guten und Gerechten in die Welt", so Bischof Zsifkovics. "Keine Angst vor Barmherzigkeit", müsse das Credo lauten. Die Offenheit des Papstes für den Dienst am Nächsten sowie sein leidenschaftlicher Appell für die Verbreitung von Barmherzigkeit seien auch für die Kirche wichtige Wegweiser und ein Korrektiv gegenüber Gefahren des Einigelns und Sich-Verschließens.

"Diese Dynamik und Leidenschaft im Zeichen des Glaubens und der Barmherzigkeit steht nicht im Widerspruch zur großen Geste der Demut und des Schweigens des Papstes im Vernichtungslager von Auschwitz-Birkenau, wo es gilt, am Ort dieses unvorstellbaren Menschheitsverbrechens sich selbst ganz zurückzunehmen und dem Gedenken an das Leid der Opfer in besinnlicher Stille Raum zu geben."

Nicht Abstraktion, sondern realer Herzschlag der Menschlichkeit
Dass Barmherzigkeit alles andere als eine bloße Phrase oder eine ideelle Abstraktion sei, habe der Weltjugendtag in Krakau eindrucksvoll unter Beweis gestellt. "Barmherzigkeit ist nicht irgendein vor der Realität verdunstendes Programm, sondern die reale Kraft der Menschlichkeit, der Herzschlag für das Bestreben nach einem in sich Sinnerfüllten in unserer Lebenswelt", betont der Bischof. "Barmherzigkeit ist die einzige Macht, die eine Logik der Eingrenzung durch Ausgrenzung, das heißt das Definieren von Zugehörigkeiten und Wir-Identitäten durch das Ausklammern anderer, überwinden kann. Ohne die Logik des Herzens führen Paradigmen einer bloß technischen, instrumentellen oder ökonomistischen Rationalität in die Entfremdung und Verdinglichung des Menschen".
"Der Weltjugendtag zeigt auf großartige Weise, dass Tendenzen, Mauern der Ausgrenzung und der Gleichgültigkeit gegenüber anderen Menschen zu errichten, nicht das letzte Wort hat. Lassen wir uns anstecken von dieser Freude des Geistes", so der ermutigende Appell von Bischof Zsifkovics.

Katholisches Bildungswerk entdeckt den hohen Norden

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© Johann Weinreich
Bildungsreise mit 51 Teilnehmern, darunter Pastoralamtsdirektor Michael Wüger als Reiseleiter, führte in Norwegens Wunderwelt der Fjorde, pittoreske Berglandschaften und zu atemberaubenden Wasserfällen

Die diesjährigen Studienreise des Katholischen Bildungswerks der Diözese Eisenstadt nahm Anfang August den hohen Norden ins Visier: Die 51 Teilnehmer, darunter Pastoralamtsdirektor Michael Wüger als Reisebegleiter, bereisten eine Woche lang Norwegen und tauchten in die Wunderwelt der Fjorde ein, erlebten malerische Landschaften und die staunenswerte Kraft des Wasser.

Schöpfungsverantwortung auf Norwegisch
Norwegen, ein Land, das für seinen seit 1970 intensiv explorierten und weitgehend exportierten, im staatlichen Eigentum stehenden Erdölreichtum bekannt ist, setzt auf ökologische Nachhaltigkeit und Umweltschutz: "Hier wird auf Elektromobilität gesetzt, Elektroautos sind von der Mehrwertsteuer befreit, Pendler parken gratis und tanken dabei kostenlos Strom. Mittlerweile ist jedes fünfte neu angemeldete Auto ein Elektro-KFZ, wobei der Strom aus der in Norwegen so reichlich vorhandenen und genutzten Wasserkraft gewonnen wird", berichten die Reiseteilnehmer rund um Reiseleiter Michael Wüger.

Auf Peer Gynts Spuren
Nach der Ankunft in Oslo ging es vorbei am großen Mjosa-See nach Lillehammer, wo 1994 die Olympischen Winterspiele stattfanden und man den Olympiapark besuchte. In der örtlichen Marienkirche wurde die Messe gefeiert. Die Gruppe fuhr durch das sagenumwobene Gudbrandsdalen, dem längsten Tal Norwegens, wo auch die Figur des Peer Gynt aus Henrik Ibsens gleichnamigem Bühnendrama gelebt hat.

Eintauchen in weltberühmte Fjorde
Entlang der Fjorde Norddalsfjord und Storfjord erreichte die Gruppe die für ihre Jugendstilbauten so berühmte und geschätzte Stadt Alesund, ehe man weiter in die traumhaften Fjord-Landschaften – der weltberühmte Geirangerfjord, Nordfjord, Sognefjord und Auerlandfjord – eintauchte. "Unzählige Fjorde und riesige Seen prägen dieses Land. Die Wasserflächen liegen wie überdimensionale Spiegel fast immer windstill da und werden von steilen Bergflanken begrenzt. Die vielen Wasserfälle wie der beeindruckende ‚Brautschleier’ befördern große Wassermengen vom Berg ins Tal", so die Reisenden.

So entscheidend sind 16 Zentimeter
Mehr als 40 Tunneln durchfuhr man auf dem Weg nach Bergen, der zweitgrößten Stadt Norwegens. Und wie wichtig 16 Zentimeter sein können wurde der Reisegruppe ebenfalls klar: "Als wir die berühmteste Bergstraße des Landes, den Trollstigen, in Angriff nehmen wollten, wurde unser Bus vermessen. Weil dieser um 16 Zentimeter zu lang war, durften wir die mit abenteuerlichen Serpentinen gespickte Straße nicht befahren. Dafür fuhren wir zum 1470 Meter hohen Berggipfle Dalsnibba, der einen wunderbaren Panoramablick auf den Geirangerfjord eröffnete", resümierten die Reisenden, die mit einer Fülle eindrucksvoller Erlebnisse von dieser Studienreise ins Burgenland zurückkehrten.

Bischof Zsifkovics: Maria als das "Navi" auf dem Weg zum Ziel

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© Wanke
Weil sie "Wegweiserin für den Sinngrund des Lebens", zugleich "Seismograph für mögliche Abwege" und ermutigende "Stimme zur Umkehr" sei, ist Maria im christlichen Unterwegssein eine Art Navigationssystem, "das uns immer wieder an unser Ziel erinnert", so Bischof Ägidius Zsifkovics am Großfrauentag in der Basilika Frauenkirchen

Mit einem anschaulichen, lebensweltlichen Bild unterstrich der Eisenstädter Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics am Großfrauentag am Montag in der Basilika Frauenkirchen die Bedeutung Marias für den christlichen Glauben und ein christliches Unterwegssein: "Maria ist es, die uns wie das Navi im hektischen Alltag des Lebens immer wieder an unser Ziel erinnert, an unsere große Bestimmung von Gott her", so der Bischof. So wie ein Navigationssystem aus dem modernen, mobilen Leben kaum wegzudenken ist, so ist auch die wegweisende, Orientierung stiftende und Hoffnung schenkende Funktion Marias für den christlichen Lebensvollzug unverzichtbar.



"Das Ziel als Sinngrund nicht aus den Augen verlieren"
"Wer ein Navi bedient, gibt zunächst einen Zielort ein. Und so ist auch Maria diejenige, die uns an das Ziel unseres Lebens erinnert und wie das Navi zum Zielort führt", veranschaulicht Bischof Zsifkovics. In aller Komplexität und Undurchschaubarkeit, in aller Heterogenität und Hektik des modernen Lebens, sei es eine der großen Herausforderungen unserer Zeit, dass "wir das Ziel unserer Lebensreise nicht aus den Augen verlieren und vergessen." Dabei gehe es nicht bloß um das Erreichen von Zwecken, die wiederum Mittel für andere Zwecke sein können, sondern um das letzte, in sich sinnerfüllte Ziel, das nicht abermals Mittel und Instrument für anderes sein kann. "Maria, das ist die große Wegweiserin für den Sinngrund des Lebens, für das alles Dasein schenkende Woher und Woraufhin unseres Lebens", so der Bischof am Großfrauentag.

Brauchen "ermutigende Stimme zur Umkehr"
Ein gutes Navi erschöpfe seine Leistung und Funktion nicht im Hinweisen auf das eigentliche Ziel, sondern zeigt auch ein Abweichen vom richtigen Weg an. "Wenn wir uns verfahren und nicht auf der vom Navi vorgegebenen Route bleiben, heißt es vom Navi: Bitte wenden!", expliziert der Bischof und verweist auf eine bildhafte Parallele zum Glauben und einem aus dem Glauben gespeisten Unterwegssein: Maria sei ein ganz zentraler "Seismograph für mögliche Abwege" und zugleich eine "ermutigende, Mut machende Stimme zur Umkehr". "Bitte wenden", das bedeute ein offenes Hinhören auf das Wort Gottes und den Geist des Evangeliums.

"Bitte wenden" durch Barmherzigkeit im Alltäglichen
"Bitte wenden" zeige sich in dem Bemühen, diesen Geist des Evangeliums durch Werke der Barmherzigkeit mit Leben zu erfüllen; darin einen "einfacheren Lebensstil zu pflegen, weil wir auch Verantwortung für die kommenden Generationen haben" oder darin, Menschen in Not – auch Verfolgten und Flüchtlingen, beizustehen und sich für das Leben und gegen eine Kultur des Todes einzusetzen", konkretisiert Bischof Zsifkovics. Maria habe vorgezeigt und vorgelebt, dass Christ-Sein nicht heißen dürfe, "lau, gleichgültig, ängstlich und feige zu sein, sondern Rückgrat zu zeigen und sich für das Gute einzusetzen und das Böse zu meiden", sagt der Bischof, der dazu ermutigt, auch gegen den Strom zu schwimmen: "Haben wir alle im Alltag den Mut zum Wenden!"

Frohe Botschaft stellt weltlichen Machthunger auf den Kopf
Schließlich sei Maria jene, die unerschöpflich Hoffnung schenke und Mut mache, weil sie "das Ziel erreicht hat. Um im Bild zu bleiben: Nach einer langen Fahrt in eine unbekannte Gegend ist wohl der schönste Augenblick dann, wenn uns das Navi sagt: Ziel erreicht!", so der Bischof in der Basilika Frauenkirchen. Maria sei die große Zeugin dafür, dass Gott die Liebe und die Barmherzigkeit sei: "Gott stellt alles auf den Kopf, nimmt sich jedes Menschen an, hält sein Versprechen. Braucht unsere Welt nicht mehr denn je eine Neuevangelisierung? Braucht es heute nicht mehr denn je Menschen wie Maria, die diese Liebe und Barmherzigkeit mit einem schlichten, offenen, dankbaren Herzen bezeugen. Eine Liebe, die die Niedrigen erhöht, den Hochmut zerstreut und den Fetisch eines weltlichen Machthungers als schal und nichtig entlarvt", so Bischof Ägidius Zsifkovics, der zum offenen Hinhören auf diese "christliche Navi" einlädt.

Bischof Zsifkovics am Martinsgrab in Tours: "Hinausgehen aus Komfortzonen"

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Basilika St. Martin in Tours
© Stevens Frémont - ADT Touraine
Diözesane Pilgerreise vom 16. bis 20. August mit Bischof Ägidius J. Zsifkovics nach Frankreich mit Besuch der Lebens- und Wirkstätten des heiligen Martin – "Die Erbmasse und Aktualität dieses Heiligen ist unermesslich und zeigt deutlich: nachhaltiges gesellschaftliches Engagement ist nur aus einer inneren, spirituellen Kraftkammer heraus zu erfüllen"


Das Vermächtnis des heiligen Martin von Tours, dessen 1700sten Geburtstag in diesem Jahr gefeiert wird, beinhaltet eine "schier unermessliche Erbmasse von nicht zu überbietender Aktualität, und das ganz ohne jede Erbschaftssteuer": Darauf verwies der Eisenstädter Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics in seiner Predigt am Mittwoch am Grab des Martinus in der Kathedrale von Tours, die eine burgenländische Pilgergruppe gemeinsam mit dem Bischof im Zuge der diesjährigen diözesanen Pilgerreise auf den Spuren des Diözesan- und Landespatrons in Frankreich besuchte. "Das Vermächtnis des heiligen Martin ermutigt gerade uns Heutige, aus unseren eigenen, komfortabel eingerichteten Komfortzonen hinauszutreten und entschieden im Geist des Evangeliums Stellung zu beziehen."



Martinus, der Mystiker: "Unschlagbar modern"
Dieses so aktuelle Vermächtnis des vor 1700 Jahren in Pannonien geborenen Heiligen lasse sich anhand dreier grundlegender Aspekte zusammenschauen: "Zum einen ist Martin die große Einladung, das große Rufzeichen zur Vereinigung von Lebenswelt und spiritueller Wirklichkeit. Er, der Mensch der Praxis und der konkreten Tat, stand mit beiden Beinen auf der Erde und war bestens mit den Nöten und Bruchlinien der Welt vertraut", betont der Bischof in seiner Predigt. Entscheidend sei, dass er sein großes gesellschaftliches Engagement "wohl nur aus dieser inneren, spirituellen Kraftkammer heraus zu erfüllen und zu bewältigen vermochte". Gerade als Mystiker sei Martinus heute "unschlagbar modern". Denn Tendenzen der Eindimensionalität, des Materialismus oder einer relativistischen Verkürzung geistiger und geistlicher Dimensionen bräuchten ein glaubhaftes Korrektiv, wie es Martin als "Brückenbauer von Himmel und Erde" vorgelebt habe.

Leuchtturm in Zeiten humanistischer Visionslosigkeit
"Das zweite Vermächtnis des Martinus lautet: Überschreitet Grenzen, wenn es zum Wohle der Humanität geschieht", so der Bischof am Grab des Heiligen in der Kathedrale von Tours. Martin, der in einer von kulturellen, gesellschaftlichen und politischen Erosionen geprägten Zeitenwende der Völkerwanderung an der Schwelle zum christlichen Abendland lebte, habe in seinem Selbst- und Weltverständnis, für sich wie für seine Mitmenschen den "Geist des Evangeliums zur Grundlage seines Handelns und Lebens gemacht". Gerade deshalb müsse er zum "Leuchtturm werden in einer oftmals von seelischer Leere und humanistischer Orientierungs- und Visionslosigkeit geprägten Zeit, die wir in vielen Bereichen der europäischen Eliten in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft so schmerzhaft erleben", so der Bischof.

Grenzen überschreiten – auch gegen Moden und TrendsDie Bereitschaft, Grenzen zu überschreiten, Offenheit gegenüber dem Anderen, dem Fremden und Neuen zu zeigen und aus eigenen Komfortzonen herauszutreten, gehe zugleich einher mit der Bereitschaft, "auch unsere eigenen inneren Grenzen zu verschieben, oft als Gegenbewegung gegen gesellschaftliche Trends und Moden, und immer in Richtung einer Horizontvertiefung". Dabei dankte der Bischof ausdrücklich allen Pilgerinnen und Pilgern für die Teilnahme an der diözesanen Wallfahrt, die gerade angesichts des Terrors, von dem Frankreich so schwer getroffen wurde, keine Selbstverständlichkeit sei.

Martin: Ein Format für zivilisatorische ErneuerungEinmal mehr betonte der Bischof, dass das Martinsjahr anlässlich des 1700sten Geburtstages des Heiligen nicht als "bloßer Jubiläumsakt von Patrioten oder Wundersüchtigen" missverstanden werden dürfe. Die Gestalt des Martinus sei wesentlich brisanter, wesentlich existenzieller, wesentlich gesellschaftspolitischer: "Sie hat das Format für eine zivilisatorische Erneuerung im Geiste der Nächstenliebe und Gottesliebe – und das wäre die beste aller Grenzverschiebungen", so Bischof Zsifkovics.

Brückenbauen gegen die Demagogie der SpaltungDas dritte Vermächtnis des heiligen Martin bringt Bischof Zsifkovics schließlich mit dem Appell, "baut Brücken, wo Gräben sind!", auf den Punkt: "Martin war ein Friedensstifter und Brückenbauer und er wurde gerade als Testamentsvollstrecker, als jener, der das Christsein in die gesellschaftliche, die kulturelle und politische Realität einpflanzte, zum großen Bindeglied zwischen Rom und dem Frankenreich." Gerade heute brauche es so dringend überzeugende Brückenbauer und Friedensstifter – anstatt Demagogen im Agitieren und Aufrufen zu Zwietracht und Spaltung. "Brückenbauen, das beginnt bereits im Kleinen. Denn wie wollen wir die Risse und Spaltungen der Welt überwinden, wenn es uns nicht einmal gelingt, im eigenen Haus, in der Familie, der Gemeinde, der Arbeit und allen lebensweltlichen Horizonten eigentlichen Frieden zu schaffen", so Bischof Zsifkovics.

Fünftägige Pilgerreise auf den Spuren des HeiligenDie fünftägige diözesane Pilgerreise nach Frankreich startete am 16. August mit einem Flug von Wien nach Paris, von wo aus es nach Tours ging, wo der heilige Martin am 11. November 397 unter großer Anteilnahme der Bevölkerung beigesetzt wurde. Seine Grabstätte zählt heute zu den wichtigsten Pilgerstätten der Welt. In Candes St. Martin, wo der Heilige am 8. November 397 verstarb, hielten die Pilger eine Andacht in der Wallfahrtskirche St. Martin ab.

Auf dem Reiseprogramm stehen Besichtigungen der Basilika St. Martin in Tours, der Kathedrale St. Gatien, von Ligugé, wo Martin im Jahr 361 das erste Kloster des Abendlandes gründete, und des von Martinus 375 errichteten Klosters Marmoutier. Auch den pittoresken Zauber des Loire-Tals werden die Pilger im Zuge einer Fahrt vorbei an Amboise, Blois und Chambord mit den weltberühmten Schlossanlagen genießen. In Chartres wird eine Messe gefeiert, ebenso in der Kirche St. Martin in Paris. In der französischen Hauptstadt sind zudem eine Stadtrundfahrt und die Besichtigung von Notre Dame und St. Chapelle geplant. Am 20. August wird die Pilgergruppe den Rückflug nach Wien antreten.

Neue Mittelroute des europäischen Martinusweges wird eröffnet

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Künstlerin Astrid J. Eiching hat den Martinsmantel,
der auf die Reise geschickt wird, kreiert.
© Diözese Rottenburg-Stuttgart
Ein entlang der Route – ausgehend von Szombathely, dem Geburtsort Martins bis letztlich nach Tours in Frankreich – getragener "Martinsmantel" macht vom 4. bis 10. September in der Diözese Eisenstadt Station und lädt ein, die Pilgerreise des Martinssymbols ein Stück weit zu begleiten

Anfang September wird die neue Mittelroute des europäischen Martinusweges eröffnet: Ausgehend von Szombathely, dem Geburtsort des vor 1700 Jahren geborenen heiligen Martin, wird ein stilisierter Martinsmantel entlang der Route durch alle Diözesen der neuen Mittelroute getragen und schließlich am 11. November an der Grabstätte des Heiligen, in Tours in Frankreich, ankommen. Vom 4. bis 10. September macht der Martinsmantel Station in der Diözese Eisenstadt. "Wir laden alle Gläubigen der Diözese herzlich ein, den Martinsmantel entlang des Weges – auch wenn es nur ein Stück ist – zu begleiten", so Johann Artner vom Katholischen Bildungswerk der Diözese Eisenstadt.



Pilgerreise des Mantels mit eigenem Blog
Am 4. September wird Bischofsvikar Lászlo Pál den Mantel in Kophaza übernehmen, der weiterwandern wird entlang der Stationen Markt St. Martin, Mattersburg, Eisenstadt und Donnerskirchen, bis Generalvikar Martin Korpitsch schließlich das Martinssymbol am 10. September in Mannersdorf am Leithagebirge an den Bischofsvikar der Erzdiözese Wien für das Vikariat Süd, P. Petrus Hübner, weiterreichen wird. Neben dem Martinsmantel werden außerdem aus den jeweiligen Diözesen Reagenzröhrchen, die mit Erde aus den einzelnen Martinspfarren gefüllt werden, symbolisch mit nach Tours wandern. Die Homepage zur neuen Route des Martinusweges – www.martinuswege.eu– soll mit Anfang September online gehen und enthält neben Informationen zum Pilger- und Kulturweg auch einen Blog, der die Pilgerreise des Martinsmantels anhand täglicher Einträge und Erfahrungsberichte zur Sprache bringen soll.

Feierliche Wanderung durch die Diözese Eisenstadt
Die Übergabe des Mantels als Symbol der Martinstat der Barmherzigkeit erfolgt am 4. September am Nachmittag in Kophaza. Tags darauf findet in Markt St. Martin um 15 Uhr eine Andacht statt. Nach dem Morgenlob am Dienstag, dem 6. September, wandert der Martinsmantel weiter nach Matterburg und von dort am folgenden Tag nach Eisenstadt, wo zunächst um 14.30 Uhr im Haus St. Martin eine Andacht abgehalten und um 19 Uhr im Dom eine Messe gefeiert wird. Am Donnerstag (8. September) stehen ein Gebet um 14 Uhr im Dom und anschließend die Wanderung des Mantels in die Martinskaserne mit einer Messe um 14.30 Uhr am Programm. Dabei wird auch Militärbischof Werner Freistetter erwartet. Mit einer Morgenmesse am Freitag, dem 9. September, wird der Martinsmantel verabschiedet und weiter auf die Reise nach Donnerskirchen geschickt. In Mannersdorf am Leithagebirge wird im Rahmen einer Andacht um 16 Uhr mit anschließender Agape das Symbol des burgenländischen Diözesan- und Landespatrons an die Erzdiözese Wien weitergereicht.

2.500 Kilometer Pilger- und Kulturweg
Mit der neuen Mittelroute verläuft ab September dieses Jahres ein zweiter Martinuspilgerweg "Via Sancti Martini" durch Europa. Der Weg beginnt in Szombathely (Ungarn), der Geburtsstadt des heiligen Martin und verläuft durch Österreich, Deutschland, Luxemburg, Belgien und Frankreich bis nach Tours, wo Martinus Bischof war. Das Wegenetz umfasst insgesamt über 2.500 Kilometer. Der europäische Martinusweg versteht sich als Pilger- und zugleich als Kulturweg, der zu einer Spurensuche einlädt – zur Erkundung der Spuren des pannonischen Heiligen in der Diözese und vor allem zur Erkundung der Spuren des Unbedingten und Transzendenten auf dem je eigenen Lebensweg.

Via Sancti Martini verbindet Europa
Seit 2005 ist die Via Sancti Martini eine eingetragene Kulturstraße des Europarates. Die Südroute verläuft von Szombathely, Slowenien, Kroatien, Italien, Frankreich nach Tours. Dieser Weg orientiert sich an den Wirkungsstätten des heiligen Martin in Südeuropa. Eine Nordroute ist über Utrecht (Niederlande) und Erfurt angedacht.

Der "Fußabruck des heiligen Martin"
Der Pilgerweg verbindet einerseits Kirchen und Einrichtungen, die unter dem Patronat des Martinus stehen, und vernetzt andererseits ab Worms Orte, an denen der Heilige zu Lebzeiten gewirkt hat. Der Pilgerweg ist in Teilstücken bereits ausgeschildert. Das gelbe Martinskreuz und der "Pas des St. Martin" (Fußbadruck des heiligen Martin) leiten die Pilger auf ihrem Weg.

Gliederung in überschaubare Etappen
Aufgrund der etappenweisen Entstehungsgeschichte des Pilgerweges weist dieser derzeit drei verschiedene Wegschilder in unterschiedlichen Abschnitten (Szombathely bis Worms, Diözese Rottenburg-Stuttgart, Worms bis Tours) auf, die jedoch allesamt ähnlich und gut erkennbar sind. Der gesamte Weg ist aufgeteilt in Etappen, die in Weglängen gegliedert sind, die innerhalb eines Tages bewältigbar sind und jeweils an größeren Orten mit Übernachtungsmöglichkeiten enden. Ist dies aus topografischen Gründen nicht möglich, sind in den Höhenprofilen Linien eingezeichnet, die die eine mögliche Unterbrechung der Etappen anzeigen. Die einzelnen Etappen verstehen sich freilich als Empfehlungen und Hilfestellungen, sodass der Martinusweg von den Wallfahrerinnen und Wallfahrern an jeder beliebigen Stelle begonnen und beendet werden kann. Der Weg ist in beiden Richtungen begehbar.

"Kroatenwallfahrt" nach Mariazell mit tausenden Pilgern

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Die Wandermuttergottes wird nun für ein Jahr
in Kroatisch-Jahrndorf zu Hause sein
© Vukits
Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics hebt Bedeutung Marias als Begleiterin des christlichen Unterwegsseins, der Zielausrichtung des Menschen sowie als die große Völkerverbindende hervor und dankt dem langjährigen Superior von Mariazell, P. Karl Schauer, für dessen beispielhaften Dienst – Übergabe der Wandermuttergottes an die slowakische Pfarre Kroatisch-Jahrndorf (Jarovce)

Tausende Pilgerinnen und Pilger nahmen an der traditionsreichen, zum 93. Mal veranstalteten kroatischen Wallfahrt nach Mariazell teil. An den drei Tagen von Freitag bis Sonntag waren alle kroatischen Pfarren aus dem Burgenland, Wien, Ungarn und der Slowakei beteiligt, 18 Pfarren bewältigten die gesamte Strecke nach Mariazell zu Fuß. Einen der Höhepunkte bildete die am Sonntagnachmittag erfolgte Übergabe der Wandermuttergottes, die in diesem Jahr von der Pfarrgemeinde Schachendorf an die slowakische Pfarre Kroatisch-Jahrndorf (Jarovce) überreicht wurde.

Übergabe der Gnadenstatue und eindrucksvolle Spende
Die Marienstatue, die seit dem Fall des "Eisernen Vorhangs" nicht nur in kroatischen Gemeinden des Burgenlandes, sondern auch in jenen der Slowakei und in Westungarn weitergereicht wird, ist seit Jahrzehnten ein lebendes Symbol der Grenzüberschreitung, des Verbindenden und des europäischen Geistes und motiviert die jeweiligen Pfarren, tätige Zeichen der Barmherzigkeit zu setzen. So konnte der Ratsvikar von Schachendorf, Michael Marlovits, nach einem bewegenden Bericht über das Jahr mit der Wandermuttergottes die für diesen kleinen Ort eindrucksvolle Spende in der Höhe von 9.000 Euro an den Superior von Mariazell, Pater Karl Schauer, übergeben.

Kulturen und Völker verbindende Institution
Zugleich lud Pfarrer Jozef Kemp aus Kroatisch-Jahrndorf im Zuge der Übergabe der Statue alle kroatischen Gemeinden herzlichst ein, zur vorübergehenden Heimat der Wandermuttergottes in Jarovce zu pilgern, was den einheitsstiftenden und verbindenden Geist der Gnadenstatue unterstreicht.

Die Wandermadonna wird im Zuge der jährlichen gemeinsamen Wallfahrt der Burgenlandkroaten sowie der in Wien, Ungarn und in der Slowakei lebenden Kroaten nach Mariazell getragen und dort einer jeweils anderen kroatischen Gemeinde zugeteilt. Die Idee dazu stammt vom ersten Eisenstädter Diözesanbischof Stefan László und wird seit dem Jahr 1973, als die Wallfahrt ihr damals 50-jähriges Jubiläum feierte, gepflegt.

Bischof Zsifkovics: Maria als Begleiterin
Zentraler Höhepunkt der "Kroatenwallfahrt" nach Mariazell war auch in diesem Jahr die Hauptmesse am Sonntag mit Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics, der in seiner Predigt vor tausenden Pilgerinnen und Pilgern die Bedeutung Marias als Begleiterin und Wegweiserin für das christliche Unterwegssein und eine Zielausrichtung im Sinne einer nächstenliebenden Barmherzigkeit hervorhob. "Leben bedeutet immer, Lebensphasen durchschreiten, die letztlich auf ein Ziel ausgerichtet sind. Dafür braucht es konkrete Wegmarkierungen, die in unseren guten Werken, im Handeln aus dem Geist der Barmherzigkeit manifest werden", so der Bischof in Mariazell.

"Sinnerfülltes Leben abseits von Kämpfen um erste Plätze"
Zu jedem menschlichen Unterwegssein gehöre immer auch die Konfrontation mit Umwegen, Sackgassen und Holzwegen, kurz: die Möglichkeit, von einem in sich sinnerfüllten Weg abzukommen, wie Bischof Zsifkovics weiter ausführte. "Gerade das Wallfahren ist eine ungemein moderne, ganzheitliche, den Menschen leiblich, geistig, personal und dialogisch ansprechende Gelegenheit zum Innehalten. Wallfahren ist eine Einladung zur Sammlung, zum Wenden und Aufspannen neuer Horizonte", so der Bischof, der zugleich betont: "Miteinander gemeinsam unterwegs sein ist eine wunderbare Erinnerung daran, dass es in einem sinnerfüllten Leben nicht um den Kampf um die vordersten und ersten Plätze geht, sondern um das Füreinander, um eine Einheit in Vielfalt, also um ein personal-dialogisches Miteinander, in dem wir einander wechselseitig als je einmalige Freiheitswesen freigeben".

Und schließlich lenkte der Bischof den Blick auf die Mariazeller Basilika als Sinnbild und Veranschaulichung für die Hoffnung auf Sinnerfüllung, auf das Erreichen, Ankommen und Heimischwerden in den Spannweiten eines guten, gelungenen Lebens: "Genau das zeigt das Beispiel Marias und die künstlerisch so einmaligen Darstellungen ihres Lebens in der Basilika, die mit der Krönung Mariens enden", sagte der Bischof vor tausenden Wallfahrern.

Zsifkovics zu P. Karl Schauer: "Freuen uns, dich mitzunehmen"
Mit einer sehr herzlichen und bewegenden Geste dankte Bischof Zsifkovics dem langjährigen Superior von Mariazell, Pater Karl Schauer, für dessen beispielhaften Dienst und für dessen vorbildhaftes Engagement im Zeichen der Völkerverständigung und der Vermittlung christlicher Grundwerte gegenüber Millionen von Pilgern. Dabei überreichte er an Pater Karl ein von Künstler Heinz Ebner ins Werk gesetztes Bild, auf dem sowohl die Basilika Mariazell als auch der Eisenstädter Martinsdom zu sehen sind. Schließlich wird P. Karl Schauer nach beinahe 25-jähriger Tätigkeit als Superior von Mariazell künftig in verantwortungsvoller Position in der Diözese Eisenstadt tätig sein: "Wir freuen uns sehr darauf, Dich gleichsam in unsere Diözese ‚mitnehmen’ zu dürfen", so der Bischof zu P. Karl Schauer.

Zahlreiche Gottesdienste und Prozessionen
Bischof Zsifkovics nahm auch an der großen Prozession durch Mariazell teil, die am Samstagabend im Rahmen der "Kroatenwallfahrt" stattfand. Bereits am Freitagabend zelebrierte Neupriester Stefan Jahns, der am 29. Juni im Martinsdom von Diözesanbischof Zsifkovics zum Priester geweiht worden war und damit einen Wandel vom erfolgreichen Leiter einer eigenen Anwaltskanzlei hin zum "Advokaten für alle" (Bischof Zsifkovics) vollzog, eine Messe, die von der Gruppe "Pax" musikalisch gestaltet wurde. Im Anschluss an die Messe erteilte Jahns den Primizsegen.

Am Samstag fand zunächst eine Frühmesse für Verstorbene, zelebriert vom Leiter des liturgischen Referats in der Kroatischen Sektion der Diözese Eisenstadt, Josef Kuzmits, statt. Ebenfalls am Samstag wurde eine Messe mit dem Stinatzer Pfarrer Ignaz Ivanschits, der zugleich sein Silbernes Priesterjubiläum feierte, abgehalten, die Tamburizza-Gruppe Stinatz sorgte für die musikalische Umrahmung. Die Kreuzweg-Andacht hielten die Pilgerinnen und Pilger am Samstagnachmittag mit Diakon Georg Vukovits ab. Schließlich zelebrierte der Schachendorfer Pfarrer Branko Kornfeind am Samstagabend noch eine Messe im Rahmen der Wallfahrt, die Tamburizza-Gruppe aus Schachendorf gestaltete die Musik.

Die "Kroatenwallfahrt" wurde vor mittlerweile 93 Jahren vom damaligen Priester aus Großwaradorf, Martin Mersich, ins Leben gerufen. Mersich rief die kroatische Volksgruppe auf, einmal jährlich nach Mariazell zu pilgern. Rund 30.000 Personen zählen sich zur Volksgruppe der Burgenlandkroaten, von denen ein beträchtlicher Teil in Wien und in anderen Bundesländern lebt. Die Burgenlandkroaten machen etwa 6 Prozent an der burgenländischen Gesamtbevölkerung aus.

Missio-Aktion "Fair naschen hilft" unterstützt bedürftige Jugendliche

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© Missio
Spenden für fair gehandelte "Bio-Schokopralinen" und "Bio-Fruchtgummi" kommen Jugendprojekten in Indien, Nigeria, Ruanda, Ecuador sowie dem Projekt "Faire KJ" der Katholischen Jugend Österreichs zugute

"Die Diözese Eisenstadt ist bei der Missio-Aktion immer ganz vorne mit dabei und engagiert sich auch heuer tatkräftig für das Projekt zur Unterstützung von Jugendlichen und zugleich für ein Stück weit mehr Gerechtigkeit durch fairen Handel", sagt Dechant Norbert Filipitsch, Diözesandirektor von Missio Burgenland, zur aktuellen Jugendaktion des Päpstlichen Missionswerks Missio. Unter dem Titel "Fair naschen hilft" werden mit einer Mindestspende für fair gehandelte Bio-Schokopralinen und Bio-Fruchtgummi weltweite Jugendprojekte unterstützt. Das Hilfswerk lädt mit Blick auf den baldigen Beginn des Monats der Weltmission im Oktober und den Weltmissionssonntag am 23. Oktober alle Jugendlichen in Pfarren, Bewegungen, Gemeinden und Schulen ein, sich an der Jugendaktion zu beteiligen.

Fairer Handel und Hilfe für Jugendliche
Gemäß dem Appell von Papst Franziskus, "Baut eine bessere Welt auf, eine Welt der Gerechtigkeit und der Solidarität!", verbindet die Jugendaktion mit den fair gehandelten Bio-Produkten die Unterstützung eines gerechten globalen Handels mit der Kinder- und Jugendhilfe in Armutsregionen. So werden einerseits durch faire Preise die für die Rohstoffe der süßen Leckereien verantwortlichen Kleinproduzenten unterstützt, indem die Abnahme ihrer Waren entgegen der so weit verbreiteten und an der Verelendung so vieler Menschen beteiligten Ausbeutung durch den Welthandel zu fairen Konditionen erfolgt. Andererseits kommt der Reinerlös aus dem Vertrieb der Pralinen und Fruchtgummis Jugendprojekten in Indien, Nigeria, Ruanda, Ecuador sowie dem "Fair KJ"-Projekt der Katholischen Jugend zugute.

"An einer besseren Welt bauen!"
Mit der Jugendaktion wird außerdem Bewusstseinsbildung betrieben. Denn auf der bunten Verpackung der Schokopralinen finden sich aufmunternde, ermutigende, zu einem sozialen Engagement einladende Zitate von Papst Franziskus, wie etwa das folgende: "Weckt die Welt auf! Seid Zeugen eines anderen Handelns!" Es darf also nicht nur genüsslich genascht werden, es wird auch eine Botschaft vermittelt: dass wir alle unseren Beitrag leisten können zu einem humaneren und gerechteren sozialen und ökonomischen System, das keine unveränderliche Naturkonstante ist, sondern von Menschen gemacht und von Menschen veränderbar ist. Nur sollte diese Veränderung in Richtung eines Wirtschaftssystems gehen, das den Menschen selbst und seine Würde in den Mittelpunkt stellt, wie die Aktion von Missio unterstreicht.

Ab September können die Schokopralinen und Fruchtgummi online auf der Homepage http://jugendaktion.missio.at/ bestellt werden. Ein Karton enthält 20 Packungen, der gesamte Erlös jeder Packung Fruchtgummi (à 2,20 Euro) und Schokopralinen (à 2,80 Euro) fließt in Jugendprojekte in Armutsregionen.

Die Päpstlichen Missionswerke sind in mehr als 150 Ländern der Welt und in allen österreichischen Diözesen seit 1922 vertreten. Die vier Hauptsäulen der Missionswerke, deren Präsident Erzbischof Protase Rugambwa ist, sind "Werk der Glaubensverbreitung", das mit der Sammlung zum Weltmissions-Sonntag die größte Solidaritätsaktion der Welt organisiert, die "Kindermission" mit der Unterstützung benachteiligter Kinder, das "Werk des Heiligen Apostels Petrus" zur Unterstützung der Priesterausbildung in den Ländern des Südens sowie die "Päpstliche Missionsunion" zur Förderung missionarischer Berufungen unter Geistlichen. Weltweit an der Spitze der Organisation steht der Papst, die globale Leitung obliegt der Kongregation für die Evangelisierung der Völker, der Kardinal Fernando Filoni vorsteht. In Österreich leitet seit 1. September 2016 Karl Wallner das katholische Hilfswerk.

Weitere Infos auf www.jugendaktion.at

64. Burgenländische Arbeiterwallfahrt als "Martinsfest"

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© Ingrid Maria Linhart
620 Teilnehmer aus 83 Pfarren machten sich mit 12 Bussen im Rahmen der zweitägigen Arbeiterwallfahrt der Katholischen ArbeiternehmerInnen-Bewegung (KAB) am 3. und 4. September 2016 auf den Weg zur Martinskirche in Bad Goisern und nach Ebensee – Bischof Zsifkovics: "Damit die Prinzipien der Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit zu einem wahren Martinsfest für alle Menschen werden, bedarf es der Spiritualität"

Martinsfeste feiern heißt, im Teilen eins zu werden und damit Horizonte der Einheit aufzuspannen, in denen sich das gemeinsame Miteinander und die individuelle Vielfalt wechselseitig bereichern, befördern und befruchten. Zu einem solchen Martinsfest wurde die 64. Burgenländische Arbeiterwallfahrt, bei der 620 Pilgerinnen und Pilger am 3. und 4. September von Eisenstadt aus nach Bad Goisern und Ebensee aufbrachen und unter dem Motto "Im Glauben teilen" das Vorbild des heiligen Martin im großen Jubiläumsjahr des burgenländischen Diözesan- und Landespatrons in den Mittelpunkt stellten.

Brückenbauer zwischen Besinnung und Engagement: Martinus als Begleiter
Aus insgesamt 83 Pfarren nahmen die Pilger an der traditionellen, von Hildegard Weinreich organisierten Arbeiterwallfahrt der KAB teil, die unter der Leitung von Generalvikar Martin Korpitsch stand. Bevor es am Samstag mit insgesamt 12 Bussen in Richtung Salzkammergut ging, wurde am Morgen eine Messe im Eisenstädter Martinsdom mit Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics gefeiert. In seiner Predigt stellte der Bischof das wegweisende, ebenso aktuelle wie zeitlose Vorbild des heiligen Martin und der von ihm verkörperten und vorgelebten Kraftquellen der Solidarität, Barmherzigkeit und Spiritualität in den Mittelpunkt. "Der heilige Martin ist der ideale Pilgerbegleiter, weil er zwischen dem Sich-Besinnen und dem Sich-Engagieren, zwischen Zielstrebigkeit und Innehalten keine künstlichen Widersprüche konstruierte, sondern Brücken baute", so Bischof Zsifkovics.

"Damit die Prinzipien der Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit zu einem wahren Martinsfest für alle Menschen werden, bedarf es der Spiritualität. Die Martinstat der Mantelteilung veranschaulicht auf eindrucksvolle, auf zeitlos inspirierende Weise die Bedeutung einer spirituellen Tiefendimension für ein Handeln nach menschlichen und mitmenschlichen Grundwerten", so der Bischof in einer bewegenden Messe.

Im Anschluss an die Messfeier und einer Agape vor dem Martinsdom ging es für die über 600 Wallfahrer, darunter Generalvikar Martin Korpitsch, mit 12 Bussen in das Salzkammergut. Nach einem Abendessen wurde eine Abendandacht und Lichterprozession in der Pfarrkirche in Bad Goisern mit dem Generalvikar abgehalten.

Heiligsprechung Mutter Teresas begeistert Pilger
Die Grundstimmung der Arbeiterwallfahrt, im glaubend-hoffend-liebenden Teilen Martinsfeste zu feiern, verstärkte sich noch zusätzlich durch das zeitliche Zusammenfallen mit zwei Ereignissen des weltweiten bzw. europäischen Glaubenslebens: Denn einerseits wurde am Sonntag, als die Pilgergruppe in der Pfarrkirche Ebensee eine Messe feierte, in Rom Mutter Teresa als leuchtendes Vorbild einer gelebten Barmherzigkeit heiliggesprochen. Und andererseits begann ein symbolischer Martinsmantel am Sonntag ausgehend vom Martinus-Geburtsort Szombathely eine Reise auf der neuen Route des europäischen Martinusweges – eine Reise, die bis zum 10. September die Diözese Eisenstadt entlang der Stationen Markt. St. Martin, Mattersburg, Eisenstadt und Donnerskirchen durchwandern und schließlich am 11. November an der Grabstätte des Heiligen, im französischen Tours, enden wird.

Zum 30. Mal auf Arbeiterwallfahrt
Vier TeilnehmerInnen an der 64. Burgenländischen Arbeiterwallfahrt, die am Sonntag nach dem Mittagessen wieder zurück nach Eisenstadt ging, waren bereits 20. Mal, zwei sogar zum 30. Mal mit dabei. Im kommenden Jahr soll die Pilgerfahrt der KAB nach Griffen und Stift Eberndorf in Kärnten führen.

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Haus der Begegnung macht "blau" und erwandert Glaubensorte

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© Diözese Eisenstadt/Gossmann
Eine eindrucksvolle Ausstellung unter dem Titel "Das Blau der Frau" mit Werken von Meisterschülerinnen von Christian Ludwig Attersee, eine philosophische Reise im Erfragen nach der Zeit und eine Wanderung zu Orten des Glaubens am Eisenstädter Oberberg als spirituelle Kraftquellen und Schätze der Stadt- und Kirchenkultur zählen zu den Highlights im Programmreigen des Bildungshauses im September

Mit seinem aktuellen Programm setzt das Haus der Begegnung als Bildungshaus der Diözese Eisenstadt und damit als Ort des Kultur-, Erfahrungs- und Wissenstransfers, als offener Kreuzungspunkt des Gesprächs und ganzheitlich-kulturellen Erlebens ein starkes Ausrufezeichen. Ein erster Höhepunkt bahnt sich am Donnerstag, 15. September 2016, mit der Eröffnung der Ausstellung "Das Blau der Frau" an.
Gezeigt wird eine Zusammenschau ausdrucksstarker Werke einer 16-köpfigen Künstlergruppe mit dem Namen "IGEMOJN", allesamt Meisterschülerinnen von Christian Ludwig Attersee, dessen Grußworte die Ausstellung am 15. September um 19 Uhr im Haus der Begegnung eröffnen werden. Ein Jazzensemble mit Studierenden des Haydnkonservatoriums, bestehend aus Christian Schuller (Saxophon) und Peter Janisch (Gitarre), wird für die musikalische Stimmigkeit am Eröffnungsabend sorgen, die einführenden Worte zum Werkschaffen der Künstlergruppe spricht Günther Unger.

Freude am Experimentieren mit Farben und Formen
"IGEMOJN", das sind die Absolventinnen der Attersee-Meisterklasse Eva Dvorak, Roswitha A. Eisenbock, Andrea Gedl, Ingrid Harrant, Renate Kastner-Fried, Traute Macom, Crenguta Mitrofan, Angelina Nadalini, Silvia Mitsche, Hanne Rudisch-Gissenwehrer, Eva Schebesta, Jasmin Schön, Christa Strasser, Ulli Ströbitzer, Inge Wressnig und Gabriele Zagler. Was sie eint, ist ihre jeweilige Unverwechselbarkeit, ihre Entdeckungs- und Experimentierlust im Arbeiten mit Formen und Farben, ihre Unvereinbarkeit mit allem Schablonen- und Schemenhaften. Besichtigt werden kann die Ausstellung „Das Blau der Frau“ bis 14. Oktober.

Zeit für eine philosophische Reise
Auf eine philosophische Reise in Annäherung an ein existenzielles Kernland des Menschseins lädt ein Nachmittag bzw. Abend am Montag, 19. September, im Haus der Begegnung: Von 16 bis 18:30 Uhr werden Geistlicher Vortrag, Gebet und Messe mit dem Probst- und Stadtpfarrer von Eisenstadt-Oberberg, Rektor Wilhelm A. Ringhofer, die "Zeit für Gott" ausleuchten. Ab 19 Uhr lädt der Philosoph Markus Riedenauer ein, sich auf die Frage nach der Zeit einzulassen: "Was heißt Jetzt? Wie finde ich mein individuelles Maß? Warum verfliegt sie einmal und dehnt sich das andere Mal?" sind Grundfragen menschlicher Sinnreflexion, wie sie wohl von Augustinus in seinen "Confessiones" am prägnantesten und prominentesten formuliert wurden. Mit diesem Abend wird der Auftakt für eine Reihe philosophischer Themen mit Markus Riedenauer gesetzt, der nächste Schwerpunkt wird sich am 21. November dem Thema Selbstverwirklichung widmen.

Am 20. September fokussiert ein Abend im Zeichen der Elternbildung das ureigenste Proprium des Bildungshauses: das gelingende Gespräch und das gute Miteinander, womit sich die Gäste gemeinsam mit der Bildungswissenschaftlerin, Sozial- und Heilpädagogin Gerlinde Grübl-Schößwender auseinandersetzen werden. "Das habe ich dir schon hundert Mal gesagt!" lautet der Titel dieser Seminarreihe in drei Teilen, deren weitere Termine am 27. September und am 4. Oktober stattfinden. Interessierte werden gebeten, sich bis 14. September anzumelden.

Wanderung zu Orten des Glaubens
Auf die Spur zu spirituellen Kraftquellen und Schätzen der Stadtkultur begibt sich eine Wanderung zur Orten des Glaubens am Eisenstädter Oberberg, die am Freitag, 23. September, ab 14 Uhr in Szene gehen wird. Ausgehend vom Haus der Begegnung werden die Wanderer unter der Leitung von Fremdenführerin Waltraud Kumer Orte wie die Gnadenkapelle, Gruft und Bergkirche, den Pfarrhof, das Provinzhaus der Erlöser-Schwestern, die Maria Schnee Statue, die Florianikapelle und die Propstenstiege erwandern.

Neuer Theologischer Fernkurs in Eisenstadt
Ebenfalls am 23. September findet zwischen 17 und 18:30 Uhr ein kostenloser und unverbindlicher Informationsnachmittag zu dem im November 2016 startenden Theologischen Fernkurs statt, referiert von Ingrid Fischer von den Theologischen Kursen. Der Fernkurs, für den eine Anmeldung bis 31. Oktober erforderlich ist, dauert zweieinhalb Jahre und zielt auf die Erschließung der Fundamente des christlichen Glaubens im Horizont heutiger Glaubens- und Lebenserfahrungen. Die Ausbildung, die sich aus persönlicher Lektüre und 10 Studienwochenstunden im Haus der Begegnung zusammensetzt, umfasst die Bereiche Altes und Neues Testament, Kultur- und Geistesgeschichte Europas, Philosophie, Fundamentaltheologie, Religionswissenschaft (Weltreligionen), Kirchengeschichte, Liturgie, Theologie der Spiritualität, Dogmatik, Moraltheologie, Kirchenrecht und Pastoraltheologie.

www.hdb-eisenstadt.at

"Tag des Denkmals": Diözese Eisenstadt zeigt Kulturschätze

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Im Burgenland sind am Tag des Denkmals am 25. September 2016 unter anderem das Eisenstädter Diözesanmuseum mit der Sonderausstellung im Jubiläumsjahr "1.700 Jahre heiliger Martin", die nur am Tag des Denkmals geöffnete Rosalienkapelle in Forchtenstein als einzigartiges frühbarockes Kulturgut und malerischer Aussichtspunkt sowie die frühmittelalterliche Kirchenruine im Friedhof von Leithaprodersdorf vertreten

"Gemeinsam unterwegs" lautet das Motto für den diesjährigen Tag des Denkmals am 25. September, der zu einer kulturgeschichtlichen Reise auf historischen Wegen und Straßen Österreichs einlädt und an dem über 250 denkmalgeschützte Objekte bei freiem Eintritt ihre Tore öffnen. Auch die Diözese Eisenstadt lädt am Tag des Denkmals zu einer Entdeckung kulturgeschichtlicher Schätze ein. Unter den Programmpunkten im Burgenland finden sich unter anderem das Diözesanmuseum, die Rosalienkapelle Forchtenstein, ein frühbarockes Juwel am Burgenländischen Mariazellerweg, sowie die Ausgrabungen der frühmittelalterlichen Kirche von Leithaprodersdorf.

Martinsausstellung am Tag des Denkmals
Das Eisenstädter Diözesanmuseum ist mit der Sonderausstellung "Die Welt braucht mehr Martinus" zum Jubiläumsjahr "1.700 Jahre heiliger Martin" am Tag des Denkmals vertreten. In dieser ganz dem burgenländischen Landes- und Diözesanpatron, dem heiligen Martin, gewidmeten Schau des Diözesanmuseums im Eisenstädter Franziskanerkloster wird eine große Auswahl an Martinsdarstellungen aus dem Burgenland gezeigt, wofür die Martinspfarren Exponate zur Verfügung stellten.

Zu sehen sind eindrucksvolle Leihgaben aus Györ, Szombathely, Pannonhalma und Bratislava, darunter mittelalterliche Schriftstücke aus Györ, aber auch – als ein besonderes Highlight der Ausstellung – ein römischer Votivaltar aus Potzneusiedl. Die Zusammenstellung an barocker Goldschmiedekunst, die gotischen Bildtafeln und modernen Martinsdarstellungen bieten eine bis dato noch nie gezeigte Synopsis.

Erstmalige Präsentation einer Bundesfahne mit Mantelspende
Erstmals wird mit Unterstützung des Bundesdenkmalamtes auch eine restaurierte Bundesfahne mit einer Darstellung der Mantelspende durch den heiligen Martin präsentiert. Das kostbare Kulturgut stammt aus dem Besitz der Freistadt Eisenstadt und wurde dieser 1846 von Fürst Nikolaus Esterházy übergeben. Geöffnet hat das Diözesanmuseum am Tag des Denkmals (sowie jeweils von Mittwoch bis Samstag) von 10 bis 14 und von 14 bis 17 Uhr, Führungen werden am Tag des Denkmals um 11 und 15 Uhr – jeweils nach Voranmeldungen – geboten.

Kulturjuwel Rosalienkapelle öffnet Pforten
Nur am Tag des Denkmals geöffnet wird die Rosalienkapelle in Forchtenstein sein. Dieses frühbarocke Juwel bietet einen der schönsten Aussichtspunkte des Burgenlandes und steht allen Interessierten am 25. September von 10 bis 14 Uhr offen. Führungen mit den Experten Josef Wutzlhofer und Thomas Frankl werden jeweils nach Bedarf angeboten und vermitteln spannende Einblicke in die Geschichte des Baus und in die aktuelle Restaurierung der wertvollen Ausstattung.

Erbaut wurde die Wallfahrtskapelle am Burgenländischen Mariazellerweg im Auftrag von Fürst Paul Esterházy ab dem Jahr 1670, und zwar an der höchsten Stelle des Rosaliengebirges. Von hier aus offenbart sich Besuchern ein einmaliger Rundblick in das Wulkatal bis zum Neusiedler See. Die weitgehend unversehrt gebliebene, einheitlich frühbarocke Einrichtung ist hinsichtlich ihrer architektonischen Geschlossenheit einzigartig im Burgenland.

Erlebbares Frühmittelalter in Leithaprodersdorf
Einblicke in die frühmittelalterliche Kultur- und Kirchengeschichte gewähren die Ausgrabungen der Kirche von Leithaprodersdorf. Im Mai 2015 legte die Abteilung für Archäologie des Bundesdenkmalamtes vor der Kirchenruine von Leithaprodersdorf den Grundriss einer bislang unbekannten Missionskirche aus dem 9. Jahrhundert frei. Dieser Grundriss zeigt die für die damalige Zeit typischen Merkmale mit einem vorgezogenen, annähernd quadratischen Saal mit einem "gestelzten", halbkreisförmigen Apsis im Osten. Geöffnet ist die Ruine der frühmittelalterlichen Kirche am Tag des Denkmals von 10 bis 15 Uhr, Franz Sauer bietet um 10 und um 14 Uhr Führungen an.

Tag des Denkmals
Der Tag des Denkmals findet alljährlich am letzten Sonntag im September in ganz Österreich statt. Er wird seit 1998 vom Bundesdenkmalamt organisiert und ist Österreichs Beitrag zu den "European Heritage Days". Wesentliches Ziel des Tages des Denkmals ist die Vermittlung der Bedeutung unseres kulturellen Erbes für eine breite Öffentlichkeit und die Bewusstseinsbildung für dessen Denkmalschutz und Denkmalpflege. In diesem Jahr werden am 25. September unter dem Motto "Gemeinsam unterwegs"österreichweit mehr als 250 denkmalgeschützte Objekte bei freiem Eintritt ihre Tore öffnen und bei speziellen Programmpunkten und Führungen einen besonderen Blick auf das kulturelle Erbe ermöglichen.
Weitere Informationen zum Tag des Denkmals unter: www.tagdesdenkmals.at
Informationen zum Diözesanmuseum Eisenstadt: www.martinus.at/dioezesanmuseum

Ordensvorsitzender und Bischofsvikar Voith: Bei Migration "nicht wegschauen"

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P. Lorenz Voith, Vorsitzender der Ordenskonferenz
Wien-Eisenstadt und Eisenstädter Bischofsvikar:
Bei Migration "nicht wegschauen"
© Redemptoristen; kathbild.at / Franz Josef Rupprecht
Ordensoberenkonferenz Wien-Eisenstadt sieht Migration als „Heimsuchung“ und Wink Gottes – P. Lorenz Voith, Vorsitzender der Ordenskonferenz und Bischofsvikar für die Orden in der Diözese Eisenstadt: „Ordensgemeinschaften leisten konkrete Hilfe, haben Wohnraum für hunderte Menschen geschaffen sowie Integration und Bildung gefördert“ – Kritik an ungerechten und restriktiven Visabestimmungen für Ordensleute 

„Wir können und wir wollen nicht wegschauen": Mit diesen klaren Worten von P. Lorenz Voith, Vorsitzender der Ordenskonferenz Wien-Eisenstadt und Bischofsvikar für die Orden in der Diözese Eisenstadt, positionieren sich die Orden zum Thema Flucht, Migration und Integration im Rahmen der kürzlich stattgefundenen Ordensoberenkonferenz Wien-Eisenstadt im Kardinal-König-Haus in Wien. Migration sei eine "Heimsuchung", ein "Wink" Gottes, dem sich die Orden mit ganz konkreten Unterstützungsmaßnahmen stellen, wie der Wiener Theologe Martin Jäggle auf der Herbstkonferenz zum Thema „Migration und religiöse Pluralität – Ein Kairos für die Ordensgemeinschaften in Österreich" betonte.

Voith: Orden leisten konkrete Hilfe und Beitrag für humanes Miteinander
Bischofsvikar Voith findet deutliche Worte zur Rolle der Orden: „Wir stellen uns dieser ‚Heimsuchung Gottes‘, es verleiht uns selbst ein neues ‚Gesicht‘ und kann uns im eigenen Charisma bestärken.“ Die Orden würden sehr konkrete Unterstützung für Migrantinnen und Migranten leisten und damit entscheidend zum Bemühen um gesellschaftliche Integration und ein humanes, pluralistisches Miteinander beitragen. „Neben den Diözesen und ihren Pfarren haben auch zahlreiche Ordensgemeinschaften mit ihren Einrichtungen für hunderte Menschen Wohnraum geschaffen, die Integration etwa durch Schulprojekte oder andere Formen der Begleitung gefördert“, präzisiert der Ordensvorsitzende und Eisenstädter Bischofsvikar.

Der emeritierte Universtätsprofessor und ehemalige Dekan der theologischen Fakultät in Wien, Martin Jäggle, hob in seinem Impulsvortrag die Ordensgemeinschaften als besondere Orte einer engagierten, praktisch-lösungsorientierten und zugleich christlich-verantwortlichen Begegnung mit dem Thema „Migration und Pluralität in Österreich" hervor. Die Orden hätten sich mit viel Offenheit, Courage und Rückgrat dieser „Heimsuchung“ Gottes gestellt und öffentlich Stellung bezogen.
 
Kritik an restriktiven Aufenthaltsbestimmungen für Ordensleute
Einen weiteren thematischen Schwerpunkt auf der Konferenz bildete die seit Jahren „nichtzufriedenstellende Situation, dass Ordensleute, Priester und Schwestern aus Nicht-EU-Ländern jedes Jahr neu um ein Visum bei den österreichischen Behörden ansuchen müssen: Und das betrifft auch Ordensmitglieder, die schon seit vielen Jahren in Österreich im sozialen und pastoralen Bereich arbeiten", kritisiert Bischofsvikar Voith. Abgesehen von den hohen Kosten, würden damit zusätzlich bürokratische Hürden gestellt.

Der Vorsitzende der Ordenskonferenz Wien-Eisenstadt sieht hier massive Ungleichheiten: „Wie kann es sein, dass Künstler, Freischaffende oder Geschäftsleute - die länger in Österreich arbeiten wollen - ohne Probleme für längere Zeiträume ein Visum erhalten, aber Ordensschwestern und -brüder in Krankenhäusern, Pflegeheimen oder Schulen, oder Patres, die als Pfarrer katholische Gemeinden leiten, hier jedes Jahr neu um ein Visum ‚anstellen‘ müssen?"

Orden fordern Ende der Ungleichbehandlung
Die Ordenskonferenz fordert deshalb eine Änderung der aktuell ungerechten Handhabung und eine Rückkehr zu den vor dem Jahr 2008 geltenden Regelungen. Denn bis zu diesem Zeitraum wurde ein Visum auch für Ordensleute aufsteigend von einem Jahr bis auf mehrere Jahre ausgestellt. Diese Praxis werde auch in Österreichs Nachbarländern, etwa in Deutschland, bis heute so gehandhabt. „Viele unserer Patres und Schwestern aus diesen Ländern bleiben bei uns nicht nur ein oder zwei Jahre, sondern für Jahrzehnte und sind von ihrem Dienst im sozialen und pastoralen Bereich in unserem Land nicht mehr wegzudenken. Wir hoffen, dass es hier zu einer Änderung kommt. Außerdem handelt es hier nicht um Tausende, sondern um einige Hundert im ganzen Land. Wir appellieren an die politischen Verantwortlichen eine Änderung vorzunehmen", unterstreicht P. Voith.

Die Ordensoberenkonferenz Wien-Eisenstadt
An der diesjährigen Herbstversammlung der Regionalkonferenz der Frauenorden Wien-Eisenstadt, der Superiorenkonferenz Wien-Eisenstadt und der AG der Österreichischen Säkularinstitute – im Wiener Kardinal König-Haus – nahmen über 60 Obere und Oberinnen verschiedener Gemeinschaften teil.  In beiden Diözesen Wien und Eisenstadt arbeiten und wirken knapp 900 Ordensmänner und 1300 Ordensfrauen und über 110 verschiedenen Orden und Kongregationen. Dazu kommen noch etwa 50 Mitglieder in Säkularinstituten.


Polizeiwallfahrt mit Bischof Zsifkovics: Jesus war ein Flüchtling

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© Josef Kuss
Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics dankte im Rahmen der Polizeiwallfahrt am Freitag nach Mariazell den Polizisten für ihre Hilfsbereitschaft in Grenzsituationen und ihr Engagement für die Werte des modernen Rechtsstaates – „Viele von Euch haben im Zuge der Flüchtlingskrise unter Beweis gestellt, was es bedeutet, Spannungen auszugleichen und menschliche Brücken zu bauen – selbst wenn die Gräben tief sind" 

„Wir dürfen niemals vergessen, dass Jesus selbst, der Erlöser der Menschheit, ein Flüchtling war. Wären Maria und Josef auf ihrer Flucht nach Ägypten mit dem kleinen Jesus im Arm die Einreise verweigert worden, sie wären von Herodes alle umgebracht worden. Die Heilsgeschichte hätte es nicht gegeben“, findet Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics im Rahmen der Polizeiwallfahrt nach Mariazell klare Worte.

„Ich war selbst am Grenzübergang in Nickelsdorf und habe gesehen, mit welcher menschlichen Kompetenz unsere Exekutive selbst in Krisenzeiten zu handeln imstande ist“: Der Bischof dankte den Polizistinnen und Polizisten für deren „Hilfsbereitschaft gerade in Grenzsituationen des Lebens“ und für ihr „Engagement für die Werte des modernen Rechtsstaates“. Menschlichkeit und Besonnenheit seien wichtige handlungsleitende Ratgeber, „auch wenn vielleicht die erste persönliche Emotion oder der politische Stammtisch anderes verlangt hätte“, so Bischof Zsifkovics in der Basilika von Mariazell.

Ohne Platz für Barmherzigkeit keine lebenswerte Heimat
Zugleich appellierte der Bischof an die Politik, „gerade in Zeiten großer gesellschaftlicher Herausforderungen die Balance zwischen echter sachlicher Notwendigkeit und humanistischer Größe nicht verlieren zu dürfen“. Beides, Professionalität und Sachlichkeit auf der einen und Humanität auf der anderen Seite, gehört wesenhaft zusammen und dürften keinesfalls gegeneinander ausgespielt werden. „Unsere Heimat ist nicht nur lebenswert, wenn Sicherheit und Ordnung in ihr herrschen, sondern nur dann, wenn auch Menschlichkeit, Güte und Barmherzigkeit in ihr genügend Platz haben“, betont Bischof Zsifkovics.

Am Grenzübergang in Nickelsdorf sei der Bischof selbst Zeuge geworden, „mit welcher menschlichen Kompetenz unsere Exekutive selbst in Krisenzeiten zu handeln imstande ist“. Hier habe die Polizei unter Beweis gestellt, was es bedeute, „Spannungen auszugleichen und menschliche Brücken zu bauen – selbst dort, wo die Gräben tief sind“, verweist der Bischof auf eine professionelle und zugleich menschliche Lösung der Flüchtlingskrise.

Helfer und Wegweiser in Grenzsituationen
Polizisten seien oft mit Grenzerfahrungen und Grenzsituationen konfrontiert, und so zog der Bischof Analogien der polizeilichen Herausforderungen und Haltungen mit „Geburtshelfern“, die aus einer persönlichen Berufung heraus das Leben zu schützen bereit seien. Polizisten seien zweitens „Nothelfer, die gerade in Grenzsituationen gerade stehen müssen“. Und drittens seien Polizisten „Wegweiser“ im Engagement für Werte des modernen Rechtsstaates, aber vor allem auch in der konkreten Begegnung von Mensch zu Mensch. Gerade auf dieser zwischenmenschlichen Ebene seien „Geduld und Güte, Milde und Barmherzigkeit“ gefordert, wie Bischof Zsifkovics unterstrich.

„Spielte mit dem Gedanken, Polizist zu werden“
Schließlich verriet der Bischof den zahlreichen Wallfahrerinnen und Wallfahrern, dass er „vor der Matura selbst ernsthaft mit dem Gedanken gespielt habe, Polizist zu werden.“ Er sei freilich seiner Berufung gefolgt und Priester geworden – „aber auch als Seelsorger übt man einen Helferberuf aus, wie etwa der Arzt oder eben der Polizist. Und in dieser Eigenschaft haben wir alle mit den Lebenswegen von Menschen zu tun, von der Geburt bis zum Tod, in guten wie in dunklen Tagen“, verwies der Bischof auf existenzielle Grunderfahrungen des menschlichen Daseins, die gerade auch im beruflichen Alltag der Polizistinnen und Polizisten hochpräsent sind.

Polizeiwallfahrt
Die diesjährige Polizeiwallfahrt am Freitag wurde von der Landespolizeidirektion Burgenland organisiert. An der Wallfahrt nahmen zudem Delegationen aus Niederösterreich, der Steiermark, Kärnten und Oberösterreich teil. Die Niederösterreichischen Fußwallfahrer trafen einander am Freitagmorgen, erreichten am Nachmittag Mariazell und zogen nach einer Prozession in die Basilika ein, wo Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics, Superior P. Karl Schauer und Diakon Peter Graf die Messe zelebrierten.

Diözese ruft zum Gebetstag für den Frieden auf

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Diözese Eisenstadt nimmt am 20. September 2016 an weltweiter Initiative für Frieden und Versöhnung teil, die diesjährig im Zusammenhang mit dem von Papst Franziskus geleiteten interreligiösen Treffen in Assisi steht

"Der Durst der Menschen nach Frieden, gerade angesichts der erschreckenden weltweiten Ausdehnung von Gewalt, Repression und Terror, kann nur durch die Verwirklichung einer Logik der Barmherzigkeit gestillt werden. Der weltweite Friedensgebetstag verdeutlicht, wie wichtig ein geschwisterliches, solidarisches Brückenbauen im Einsatz für eine friedliche Gesellschaft als Freiheitsraum eines gewaltlosen Miteinanders ist": Mit diesen Worten appelliert Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics zur Teilnahme am weltweiten Gebetstag für den Frieden am 20. September 2016, der im Zusammenhang mit dem von Papst Franziskus geleiteten interreligiösen Treffen in Assisi steht.

Religionen für ein friedliches Miteinander
Das Weltgebetstreffen der Religionen für den Frieden mit einer Vielzahl hochrangiger Vertreter der Religionen findet vom 18. bis 20. September statt und wird vom Ökumenischen Patriarchen Barholomaios I. und dem Gründer der Gemeinschaft Sant’Egidio, Andrea Riccardi, eröffnet. Die katholische Friedensinitiative Sant’Egidio setzt sich seit vielen Jahren für die dialogische und geschwisterliche Verständigung der Religionen und Kulturen ein, wofür das Weltgebetstreffen der großen Religionen für den Frieden eine zentrale Plattform bildet.

"Friede braucht Kultur der dialogischen Anerkennung"
"Das Motto des Treffens, ‚Durst nach Frieden – Religionen und Kulturen im Dialog‘, verdeutlicht die Bedeutung einer Begegnung unter den Prämissen der Anerkennung, der Achtung und Aufmerksamkeit zwischen Religionen und Kulturen weltweit. Ohne diesen dialogischen Habitus, ohne das achtsame und aufmerksame, das wertschätzende und honorierende Anerkennen des Anderen in ihrer/seiner Einmaligkeit und Einzigartigkeit hat echter und nachhaltiger Friede keine Chance", betont Bischof Zsifkovics.

Friede ist mehr als Abwesenheit von Krieg
Der Diözesanbischof ermutigt dazu, durch das Gebet ein starkes Zeichen zu setzen, für ein grundlegendes friedliches Miteinander einzutreten. "Friede, das ist mehr als nur die – negativ definierte – Abwesenheit von Krieg. Es ist die Entfaltung und Ausfaltung solidarischer, empathischer Freiheitsräume, in der das bezugsverbundene, gesprächsoffene Miteinander von Du zu Du und in Anerkennung der unverwechselbaren Würde des/der Einzelnen freigegeben wird", sagt Bischof Zsifkovics.

Hunderte Religionsvertreter in Assisi
Papst Franziskus, der das interreligiöse Treffen in Assisi leiten wird, lädt zur weltweiten Teilnahme am Friedensgebet ein und hofft auf eine Sensibilisierung der ganzen Kirche für den Frieden. An dem interreligiösen Treffen selbst, das im Heimatort des großen Heiligen und Friedensboten Franz von Assisi stattfinden wird, werden mehr als 470 hochrangige Vertreter von neun Religionsgemeinschaften, aber auch Vertreter der Nicht-Glaubenden, wie etwa der polnische Philosoph Zygmunt Bauman, präsent sein und miteinander ins Gespräch kommen.

"Friede beginnt im Kleinen und Alltäglichen"
"Mehr denn je schreit die Welt heute nach Frieden, nach einem Abbau von Gewalt, von Unterdrückung und Einengung. Ein solcher Friede beginnt bereits im Kleinen, in der direkten Begegnung von Du zu Du, in der eigenen Familie, in der Schule, am Arbeitsplatz, in der Gemeinde. Wenn es uns nicht gelingt, in unserem unmittelbaren lebensweltlichen Horizont ein friedliches und solidarisches Miteinander zu leben und die zum Leben dazugehörenden Spannungen und Reibepunkte gewaltfrei und empathisch zu bewältigen, wird auch der Friede im Großen eine bloße Utopie bleiben", ist Bischof Zsifkovics überzeugt. Als wesentlichen Schlüssel für ein friedliches Miteinander nennt der Bischof die Barmherzigkeit, die es einerseits im konkreten, alltäglichen Handeln fruchtbar und lebendig zu machen gelte und die andererseits ohne spirituellen Wurzelgrund ihr Haltgebendes zu verlieren drohe.

Diakonenweihe: "Glaube braucht Risikobereitschaft"

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© Diözese Eisenstadt/Rupprecht
Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics weihte am Sonntag im Eisenstädter Martinsdom Kurt Aufner und Gustav Lagler zu Diakonen der Diözese – "Seid auf der Seite der Armen, auch wenn es nicht ‚in’ ist und der ‚Stammtisch’ anderes sagt"

"Glaube braucht Risikobereitschaft, Originalität und Klugheit – und Ihr habt diese Einladung aufgegriffen": Mit diesen ermutigenden Worten stellte Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics am Sonntag im Martinsdom die beiden vom ihm geweihten Diakone in das Zentrum seiner Predigt: Kurt Aufner, Alumne des Bischöflichen Priesterseminars und derzeit Pastoralpraktikant im diözesanen Referat für Liturgie sowie in der Pfarre St. Margarethen wurde zum Diakon der Diözese Eisenstadt geweiht. Der Künstler und Maler Gustav Lagler aus Neumarkt wurde zum Ständigen Diakon geweiht und wird sich im künftigen Seelsorgeraum der Pfarren Neumarkt, Großpetersdorf, Jabing, Oberkohlstätten und der Stadtpfarre Stadtschlaining einbringen.

Wachsam sein für Not der Mitmenschen
"Seid klug, originell und durchaus risikobereit in der Umsetzung von Gottes- und Nächstenliebe, im Dienst der Sache Jesu. Seid hellhörig und wachsam für den Ruf der Frohen Botschaft, für die Not und die Notwendigkeiten der Mitmenschen und der Zeit", appellierte der Bischof an die neu geweihten Diakone und die Vielzahl der Gläubigen, die an der Diakonenweihe angesichts der sehr lebendigen Präsenz der Pfarren teilnahmen.

Fixierung auf Reichtum macht sinn-blind
Eine – mitunter obsessive – Fixierung auf Reichtum und Besitz, zumeist verbunden mit einem furchtsamen Sich-Verschließen vor dem Los-Lassen, garantiere keineswegs ein glückliches und erfülltes Leben: "Wenn die Sorge um den Besitz das Denken und Handeln ausfüllt, geht Entscheidendes verloren, nämlich die Beziehung zu den Menschen und zu Gott. Ihr hingegen zeigt mit der Bereitschaft zur Weihe, dass Gottvertrauen und die aus dem Grundvertrauen in das Geschenk des Daseins gespeiste Dankbarkeit das wahre Fundament für ein sinnerfülltes Leben sind", so Bischof Zsifkovics im Rahmen der Diakonenweihe.

Beherztes Auftreten gegen Heuchelei und Ausbeutung
Der heilige Martin und die heilige Mutter Teresa seien beide "Vorbilder und Wegweiser" für einen "Lebensentwurf und einen Lebensvollzug aus dem die Menschlichkeit und Mitmenschlichkeit nährenden Wurzelgrund der Barmherzigkeit". Zugleich forderte der Diözesanbischof die neuen Diakone auf, couragiert und standhaft aufzutreten gegen jene, "die sich fromm geben und religiöse Feste feiern, aber die Armen betrügen und ausbeuten. Seid und bleibt als Diakone immer auf der Seite der Armen, Kleinen, Flüchtlinge, Verfolgten, auch wenn es nicht ‚in’ und angenehm ist, auch wenn der ‚Stammtisch’ anderes sagt!"

Aufner: Theologe, Pädagoge, Diakon
Kurt Aufner wurde im steirischen Feldbach geboren und wuchs im burgenländischen Jennersdorf sowie im SOS-Kinderdorf in Pinkafeld auf. Er studierte – nach einem HTL-Abschluss – katholische Religionspädagogik und Theologie, arbeitete als Assistent am Institut für Bibelwissenschaften, absolvierte ein Noviziat und Klerikat im Prämonstratenser Chorherren Stift Schlägl (NÖ) und ist Alumne des Bischöflichen Priesterseminars der Diözese Eisenstadt. Aufner, der Priester werden möchte, absolviert ein Pastoralpraktikum im Referat für Liturgie. "Kirche sind nicht nur die Seelsorger, sondern alle Getauften. Das macht die Strahlkraft des Christentums aus", sagte der Diakon und Hobbykoch Kurt Aufner gegenüber dem "martinus", der Kirchenzeitung der Diözese Eisenstadt.

Lagler: Wanderer zwischen Kunst und Spiritualität
Gustav Lagler aus Neumarkt im Tauchental widmet sich seit seiner frühen Jugend der Malerei. Der Absolvent einer Maler-Meisterschule ist künstlerisch hochaktiv und vor allem für seine Aquarell-Malerei bekannt. Zahlreiche Ausstellungen seiner Werke im In- und Ausland, etwa in Luxemburg, geben Zeugnis von seinem künstlerischen Erfolg, den auch seine eindrucksvolle Gestaltung des Meditationsganges im Kurbad Tatzmannsdorf oder die künstlerische Gestaltung der Kreuzwegstationen in der Kapelle des Altenwohnheims in Strem feiern konnten. Als ständiger Diakon wird er ehrenamtlich im künftigen Seelsorgeraum der Pfarren Neumarkt, Großpetersdorf, Jabing, Oberkohlstätten und der Stadtpfarre Stadtschlaining sowie in der seelsorglichen Begleitung der Caritas tätig sein.
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